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Piensk pʲɛɲsk deutsch Penzig obersorbisch Pjensk ist eine Stadt mit etwa 6000 Einwohnern im Sudwesten Polens Sie liegt dreizehn Kilometer nordlich von Gorlitz ostlich der Lausitzer Neisse und gehort dem Powiat Zgorzelecki in der Woiwodschaft Niederschlesien an Die Stadt ist Mitglied der Euroregion Neisse und bildet mit den umliegenden Ortschaften eine Stadt und Land Gemeinde die Gmina Piensk PienskPiensk Polen PienskBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft NiederschlesienPowiat ZgorzelecGmina PienskFlache 9 81 km Geographische Lage 51 15 N 15 3 O 51 246388888889 15 046111111111 Koordinaten 51 14 47 N 15 2 46 OHohe 197 m n p m Einwohner Postleitzahl 59 930Telefonvorwahl 48 75Kfz Kennzeichen DZGWirtschaft und VerkehrStrasse Zgorzelec Zielona GoraEisenbahn Wegliniec ZgorzelecNachster int Flughafen BreslauDresdenVerwaltungWebprasenz www piensk com plKirche des Hl Franz von Assisi Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bevolkerungsentwicklung 3 Partnerschaften 4 Gmina 5 Personlichkeiten 5 1 Sohne und Tochter der Stadt 5 2 Weitere mit der Stadt in Verbindung stehende Personen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Ort Penzig war im Mittelalter Sitz einer bedeutenden Grundherrschaft in der Oberlausitz Die Herren von Penzig die sich 1241 erstmals nachweisen lassen verfugten uber umfangreichen Grundbesitz und Ortschaften beiderseits der Neisse Wegen der ausgiebigen Raseneisenerzlager in der Penziger Heide wurden in Penzig mehrere Eisenhammer errichtet und das Dorf wurde Wohnsiedlung fur die Hammerarbeiter Im Jahre 1329 wurden den Herren von Penzig wesentliche Privilegien fur das gesamte Gebiet der Gorlitzer Heide zwischen der Neisse und dem Queis ubertragen Im Jahre 1390 gelangte die Herrschaft Muskau in ihren Besitz 1395 wurde das Waldgebiet zwischen Neisse und Kleiner Tschirne als Penziger Heide Teil der Herrschaft Penzig 1 Im Laufe des 15 Jahrhunderts wurde das Herrschaftsgebiet innerhalb der Familie in zahlreiche kleine Guter aufgespaltet und verlor jegliche Bedeutung 1491 92 erwarb die Stadt Gorlitz die Penziger Heide 1 die sie 1499 mit dem aus landesherrschaftlichem Besitz erkauften Waldgebiet zwischen Grosser und Kleiner Tschirne zur Gorlitzer Kommunalheide vereinte Abgesehen von einem kurzzeitigen Eigentumsverlust infolge des Ponfalles verblieb dieses 279 km grosse Waldgebiet bis 1945 im Besitz der Stadt Gorlitz Um die Zugehorigkeit Penzigs zur Stadt zu verdeutlichen und eine erneute Nutzung als Adelssitz zu unterbinden liess der Gorlitzer Rat das Schloss Penzig abreissen Seit der Mitte des 16 Jahrhunderts sank die Bedeutung von Penzig Die Konkurrenz der Eisenhutten um Sprottau wuchs und die neuen und modernen Huttenwerke wie beispielsweise an der Malapane in Oberschlesien fuhrten zur Stilllegung der Hammer Im Dreissigjahrigen Krieg erfolgte der Ubergang Penzigs mit der gesamten Lausitz von bohmischer in sachsische Landesherrschaft Nach 1800 sank Penzig in seiner Bedeutung deutlich hinter Rothwasser zuruck das als Zentrum des Vieh und Pferdehandels zeitweise zum grossten Ort der Heide geworden war Bei der Teilung der Oberlausitz kam Penzig zum Konigreich Preussen und war von 1816 bis 1945 Teil des Landkreises Gorlitz Nach 1850 fuhrte die Entdeckung grosser Lagerstatten von Braunkohle in der Gorlitzer Heide zur Entwicklung von Penzig als Industriestandort Die 1847 eingeweihte Bahnstrecke Kohlfurt Gorlitz bot neben dem Bezug von Kohle als Brennstoff ideale Voraussetzungen fur den Aufbau einer Glasfabrikation in der sandreichen Gegend Firma Peill amp Putzler Die Wasserkraft der Neisse wurde bis 1945 durch eine grosse Getreidemuhle Schreibermuhle auch Untermuhle zur Unterscheidung von der ebenfalls im Besitz der Familie befindlichen Obermuhle in Gorlitz und schliesslich auch durch ein Turbinenkraftwerk genutzt das der Eigentumer der Muhle Wilhelm Schreiber in den 1920er Jahren errichtete Das Kraftwerk belieferte Gorlitz bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs wurde danach aber demontiert und als Kriegsbeute in die Sowjetunion gebracht Heute steht ein kleines Turbinenhaus an der Stelle der einstigen Muhle Wahrend der Kampfe am Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Penzig stark zerstort Nach Kriegsende kam der Ort auf Grund des Potsdamer Abkommens an Polen und die deutschen Bewohner wurden vertrieben Die Glashutte des bekannten Glaskunstlers Richard Sussmuth fand im nordhessischen Immenhausen eine neue Heimat Drei der zerstorten Glashutten wurden wiederaufgebaut und es entstanden speziell auf die Glasindustrie orientierte Maschinenbau und Anlagenbau Unternehmen so dass Piensk zu einem der bedeutendsten Standorte der Glasproduktion Polens wurde Der Ort der seit 1954 bereits eine stadtartige Siedlung war erhielt 1962 volle Stadtrechte Bevolkerungsentwicklung BearbeitenJahr Einwohner1825 6301860 9881905 6 3681939 7 3051961 4 9001970 5 3021995 6 2322005 5 925Partnerschaften BearbeitenDie Stadt Piensk unterhalt mit der 15 Kilometer entfernten deutschen Kleinstadt Rothenburg O L eine Partnerschaft Mit der angrenzenden Gemeinde Neisseaue unterhalt die Gmina Piensk eine Partnerschaft Im Oktober 2008 wurde ein weiterer Partnerschaftsvertrag mit der Gemeinde Schleife bei Weisswasser unterzeichnet nachdem bereits auf kultureller Ebene partnerschaftliche Beziehungen bestanden 2 Gmina Bearbeiten Hauptartikel Gmina Piensk Die Stadt und Land Gemeinde gmina miejsko wiejska Piensk umfasst ein Gebiet von 110 km auf dem etwa 9200 Menschen leben Dazu gehoren folgende Ortschaften Bielawa Dolna Nieder Bielau Bielawa Gorna Ober Bielau Dluzyna Dolna Nieder Langenau Dluzyna Gorna Ober Langenau Lasow Lissa Piensk Penzig Stojanow Nieder Penzighammer Strzelno Schutzenhain Zarka nad Nysa Sercha 1937 1945 Burgundenau Zarki Srednie Sohra 1937 1945 Kesselbach N S Im nordlichsten Teil der Gemeinde liegt die Wustung Tormersdorf Personlichkeiten BearbeitenSohne und Tochter der Stadt Bearbeiten Johann Gottfried Geissler 1726 1800 Padagoge und Bibliothekar Wilhelm Winkler 1842 1927 Padagoge Autor und Forderer des Fremdenverkehrs im Riesengebirge 3 Minna Reichert 1869 1946 Frauenrechtlerin und Politikerin geboren in Nieder Bielau Fritz Hirche 1893 1945 Kriminalpolizist Mitwirkender an der Aktion T4 und der Aktion Reinhardt Gerd Tacke 1906 1997 Vorstandsvorsitzender der Siemens AG Georg Rosler 1921 2001 Politiker CDU Mitglied des Landtags von Schleswig Holstein Horst Schneider 1927 2018 Historiker Ernst Koch 1930 in Nieder Langenau lutherischer Theologe Hans Dieter Kruger 1930 2012 Journalist Chefredakteur Norbert Baumert 1932 2019 Professor fur Neutestamentliche Theologie an der Philosophisch Theologischen Hochschule St Georgen Manfred Glotz 1942 1965 Opfer an der innerdeutschen Grenze Hans Werner Koblitz 1945 Politiker Freie Wahler Landrat des Landkreises CalwWeitere mit der Stadt in Verbindung stehende Personen Bearbeiten Gottfried Schreiber 1918 2003 Veterinarmediziner Prasident der Tierarztekammer Hessen Kindheitsjahre in Penzig Richard Sussmuth 1900 1974 Glaskunstler betrieb eine Glaskunstwerkstatt in PenzigLiteratur BearbeitenHermann Knothe Geschichte des Oberlausitzer Adels und seiner Guter vom XIII bis gegen Ende des XVI Jahrhunderts Breitkopf amp Hartel Leipzig 1879 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Herren von Penzig Ortschaften Stadteerwerb von Waldungen Moritz Rosler Chronik des Dorfes Penzig Gretsel Gorlitz 1864 urn nbn de bsz 14 db id3966377442 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Piensk Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Stadt und Gemeinde Piensk polnisch Gorlitz Penziger Heide auf Karte von 1645 Memento vom 3 Mai 2004 im Internet Archive Legende deutsch Einzelnachweise Bearbeiten a b Hans Schulz Jenseits der Neisse 1 Auflage StadtBILD Verlag Gorlitz 2007 ISBN 978 3 939655 38 1 S 106 Regina Weiss Zwei Vereine haben den Grundstein gelegt In Lausitzer Rundschau Lokal Rundschau fur Weisswasser und Niesky 9 Oktober 2008 lr online de Memento vom 7 Marz 2016 im Internet Archive Der Wanderer im Riesengebirge Ausgabe 532 1 Dezember 1927 S 173 Gemeinden im Powiat Zgorzelecki Stadtgemeinden Zawidow Seidenberg Zgorzelec Gorlitz Stadt und Land Gemeinden Bogatynia Reichenau Sa Piensk Penzig Wegliniec Kohlfurt Landgemeinden Sulikow Schonberg O L Zgorzelec Normdaten Geografikum GND 7673695 7 lobid OGND AKS VIAF 235717899 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Piensk amp oldid 235544816