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Die romisch katholische Pfarrkirche Vorchdorf ist die Pfarrkirche der Marktgemeinde Vorchdorf in Oberosterreich sie ist dem Fest Maria Himmelfahrt geweiht Der ursprunglich spatgotische um 1700 barockisierte Kirchenbau hatte lange den Rang als Wallfahrtskirche Maria Trost im Thale Das Patrozinium wird am 15 August gefeiert Sie gehort zum Dekanat Pettenbach in der Diozese Linz und steht unter Denkmalschutz 1 Turmgestaltung von 1786Pfarrkirche VorchdorfPfarrkirche VorchdorfGnadenaltar Sudwand um 1680 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 4 Orgel 5 Aussen rund um die Kirche 6 Bildergalerie 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie erste Kirche soll schon im 11 Jahrhundert auf dem Kirchenbuhel einem Ortsteil von Vorchdorf gestanden sein Nach deren Zerstorung wurde die Kirche spater aber im Tal wieder aufgebaut der Legende nach am Fuss des Hugels wo sich der heutige Pfarrhof befindet 1196 wird die Pfarrkirche urkundlich erwahnt Bischof Wolfker von Passau ubergibt an Abt Manegold von Kremsmunster die Patronatsrechte der Kirche Papst Innozenz IV bestatigt 50 Jahre spater die Besitzungen wobei die Filialkirche Vorchdorf erneut Erwahnung findet 1448 weihte Bischof Sigmund von Passau die Kirche die Altare und den Friedhof Am 25 August 1507 wurde von Weihbischof Bernhard von Passau eine neu erbaute gotische Kirche mit zwei Altaren geweiht Die Kirche diente vor der Reformation lange Zeit als Wallfahrtskirche Maria Trost im Thale P Martin Resch von 1698 bis 1704 Pfarrer von Vorchdorf und spaterer Abt von Kremsmunster liess um 1700 die alte gotische Kirche fast ganzlich abtragen und ein neues barockes Gebaude erbauen Das gotische Haupttor mit Vorhalle im Suden und die Aussenwande des gotischen Schiffs mit den Strebepfeilern der alten spatgotischen Kirche wurden wiederverwendet Der Neubau wurde von Baumeister Leonhard Enthofer und Friedrich Kreyll Zimmermeister von Lambach durchgefuhrt Zu dieser Zeit erhielt die Kirche ihre heutige Form das Langhaus mit Tonnengewolbe und Doppelempore im Westen sowie einer Halbkapelle im Suden Der Kirchturm wurde um 1500 vollig neu erbaut Von 1777 bis 1786 wurde der Zwickelturmhelm abgebrochen und ein Zwiebelturm errichtet Der Kirchturm ist 56 Meter hoch Von 1892 bis 1903 wurde die Kirche unter der Leitung des damaligen Pfarrers P Ulrich Steindlberger grundlich renoviert Die Deckengemalde wurden von Michael Lakner aus Kirchberg bei Kitzbuhel neu gestaltet und 1894 fur die beiden Seitenaltare zwei neue Altarbilder gekauft 1895 wurden fur das Presbyterium neue Fenster angeschafft welche die Heiligen Ulrich und Karl Borromaus darstellen Um 4810 Kronen wurde eine neue Orgel von Breinbauer aus Ottensheim gekauft welche am 20 Oktober 1902 angeliefert und am 9 November 1902 kollaudiert und eingeweiht wurde 1948 wurde die Pfarrkirche unter P Wilhelm Weiss innen restauriert Dabei legte der Maler Engelbert Daringer Fresken aus der Barockzeit frei 1956 wurde die Kirche durch P Raimund Gruber aussen renoviert Bei der Turmrenovierung 1971 wurde die Zwiebel abgetragen und neu errichtet Architektur BearbeitenDie ursprunglich zweischiffige spatgotische Kirche wurde 1700 barockisiert Der Kirchturm von 1700 mit einem Zwiebelturm mit Laterne steht im Westen vor der Fassade Unter Beibehaltung der Aussenmauern und Strebepfeiler entstand ein einschiffiges dreijochiges Langhaus mit einem Tonnengewolbe mit Stichkappen und ein zweijochiger Chor ebenfalls mit einem Tonnengewolbe und Stichkappen und einem geraden Abschluss mit abgeschragten Ecken von aussen ein Dreiachtelschluss Im Westen ist eine dreiachsige zweigeschossige Empore eingebaut Im Suden fuhrt ein profiliertes spatgotisches Schulterportal in eine Vorhalle mit einem Netzrippengewolbe Die ehemalige Nische des Nordtores wurde in eine Kapelle umgebaut Ausstattung BearbeitenWandmalereiDie Deckengemalde der Kirche stammen aus der Zeit um 1760 Sie stellen in den Hauptfeldern die vier Hauptfeste Mariens dar In kleineren Feldern am Gewolbe sind Sinnbilder aus der lauretanischen Litanei dargestellt Nach neuen Erkenntnissen wurden die Deckengemalde von dem Sierninger Maler Johann Georg Haller 1725 1763 geschaffen 2 HochaltarDer machtige barocke Hochaltar stammt laut Urkunde aus der Zeit 1689 1691 Er besteht aus einem Retabel das durch Saulen und Gesimse gegliedert wird 1740 wurde er ubersiedelt und dabei uberarbeitet Der Altar zeigt eine Maria Kronungsgruppe im Zentrum vielleicht von Johann Georg Schwanthaler aus Gmunden daneben zwei Statuen die sogenannten Schreinwachter die Heiligen Sebastian und Florian Am Hauptgesimse finden sich vier Figuren die heilige Juliana Anna Selbdritt Barbara und Magdalena Sie wurden vom deutschen Bildhauer Michael Zurn d J um 1690 geschaffen und gelten als hervorragende Arbeiten osterreichischer Barockplastik Beidseits des Tabernakels befinden sich kniende Engelsfiguren die mit der Bildhauerfamilie Schwanthaler in Verbindung gebracht werden Komplettiert wird der Hochaltar durch die Darstellung der Dreifaltigkeit mit einer Taube auf einer Strahlengloriole GnadenaltarIn einer Halbkapelle des Chores befindet sich der Gnadenaltar aus dem 2 Drittel des 18 Jahrhunderts mit einer Marienstatue Maria mit dem Kinde von Michael Zurn d J aus dem Jahr 1690 Die Altararchitektur gleicht einem nach vorne offenem Tempelbau wobei zwei Paare von Saulenadikulen die Altarkapelle abgrenzen beiderseits je eine Statue links der heilige Josef und rechts der heilige Joachim Uber dem Altar der segnende Gottvater auf der Weltkugel SeitenaltareIm Langhaus stehen zwei Seitenaltare von 1743 1744 laut Urkunde von dem Bildhauer Anton Remele und dem Tischler Franz Pfeffer Der linke Altar war ursprunglich dem heiligen Josef geweiht 1879 wurde das Altarbild durch ein Werk des Malers Eduard Linde ersetzt und auf den rechten Seitenaltar ubertragen Dieser war dem heiligen Benedikt geweiht heute aber der Heiligen Familie Die Skulpturen zeigen die Heiligen Agapitus Florian Georg und Leopold Beide Altare wurden 1856 und 1959 renoviert KanzelEine Kanzel wird erstmals 1634 urkundlich genannt Die heutige Form der Kanzel durfte um 1700 entstanden sein und wird dem Welser Bildhauer Johann Carlsperger zugeschrieben Sie besteht aus einem funfeckigen Korb der durch kleine Saulen und gerahmte Nischen mit Akanthus gegliedert ist In den Nischen sind figurale Darstellungen der vier Evangelisten Sonstiges InventarEin grosses spatgotisches Kruzifix um 1520 mit einem lebensgrossen Corpus hangt uber dem ehemaligen Nordtor 1977 wurde es bei einem Brand der darunter liegenden Lourdesgrotte beschadigt Der Taufstein wurde 1790 vom Kremsmunsterer Steinmetz Blasius Bock gefertigt Die dazu gehorige Abdeckung wurde gestohlen Ausserdem befinden sich in der Kirche zwei Beichtstuhle von dem Lambacher Tischler Johann Michael Rassinger 1790 Das Kirchengestuhl mit barocken Seitenwangen mit Blumenrankenmalerei stammt aus dem Jahre 1760 1967 wurde es im Zuge einer Kirchenrenovierung erneuert Orgel Bearbeiten nbsp Orgel 1800 19951651 war in der Pfarrkirche schon ein Orgel Instrument vorhanden gewesen es stammte von Daniel Recher einem Orgelmacher aus dem Kloster Garsten 3 Peter Holzl 1750 51 1827 4 baute in den Jahren 1799 1800 eine neue Orgel von der noch das Gehause erhalten geblieben ist Dieses Instrument war oft und nachteilig verandert worden sodass in den 1990er Jahren ein Neubau erwogen wurde 1995 schuf dann die Firma Orgelbau Kaltenbrunner GmbH eine neue Orgel mit 21 Stimmen auf zwei Manualen und Pedal wobei in die Emporenbrustung ein neues Positiv in Form einer Stilkopie eingefugt wurde Aussen rund um die Kirche BearbeitenKriegerdenkmalerAn der Sudseite befinden sich ein Missionskreuz aus Groden aus dem Jahre 1879 sowie die Kriegerdenkmaler fur die Gefallenen der beiden Weltkriege Entworfen wurde das Denkmal vom Bildhauer A Gerhard aus Gmunden Es besteht aus einem dreiteiligen Kunststeinsockel mit einem Mittelstuck das die Steinfigur des heiligen Michael tragt Es zeigt die Inschrift Den Helden 1914 1918 In den beiden Seitenteilen sind die Namen von 70 im Krieg Gefallenen aus Vorchdorf graviert Das Denkmal wurde am 2 Oktober 1921 durch Burgermeister Michael Kitzmantel feierlich enthullt Es steht unter Denkmalschutz Ehemalige TotenkapelleNeben dem Kirchturm im Sudwesten befindet sich eine ehemalige Totenkapelle aus der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts mit barocken Gewolbemalereien Bildergalerie Bearbeiten nbsp Turm wahrend der Neueindeckung 1971 nbsp Kirche mit dem Pfarrhof nbsp Doppelempore im Westen nbsp Hochaltar 1689 begonnen mehrmals adaptiert nbsp Kanzel vor 1711Literatur BearbeitenJohann Sturm Die gotische Pfarrkirche zu Vorchdorf In Oberosterreichische Heimatblatter Jahrgang 14 Linz 1960 S 97 114 ooegeschichte at PDF Rudolf Schwarzelmuller Vorchdorf Ein Heimatbuch fur Schule und Haus Vorchdorf 1959 S 22ff Marktgemeinde Vorchdorf Vorchdorf 2000 Ein Lese Schau und Horbuch Vorchdorf 1999 S 413ff Marktgemeinde Vorchdorf Festschrift zur Markterhebung Vorchdorf 1983 S 62ff Kath Pfarramt Vorchdorf Hrsg wissenschaftlich erarbeitet von Johann Strum Vorchdorf Passau 1993 Peda Kunstfuhrer Nr 006 93 ISBN 3 927296 60 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pfarrkirche Vorchdorf Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Oberosterreich unbewegliche und archaologische Denkmale unter Denkmalschutz Memento vom 11 Juni 2016 im Internet Archive PDF Bundesdenkmalamt Stand 27 Juni 2014 PDF Marktgemeinde Vorchdorf Vorchdorf 2000 Ein Lese Schau und Horbuch Landesverlag Druckservice Ges m b H amp Co KG Linz 1999 S 414 Rupert Gottfried Frieberger Der Orgelbau in Oberosterreich im 17 und 18 Jahrhundert Innsbruck 1984 S 74 Peter Holzl auch Hotzl und Hotzel war ein aus Kraliky Bohmen stammender Orgelbauer der in der Tradition Franz Xaver Krismanns arbeitete und als dieser starb auch dessen Werkstatte im Stift Garsten ubernahm In Rupert Gottfried Frieberger Der Orgelbau in Oberosterreich im 17 und 18 Jahrhundert Innsbruck 1984 S 290 48 003783333333 13 923202777778 Koordinaten 48 0 13 6 N 13 55 23 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pfarrkirche Vorchdorf amp oldid 236844048