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Die romisch katholische Pfarr und Wallfahrtskirche Hochfeistritz ist eine in der Zeit der Turkeneinfalle errichtete Wehrkirche Die Unserer Lieben Frau geweihte Kirche steht in 969 Meter Hohe am Westrucken der Saualpe in der Gemeinde Eberstein SudostansichtWestportalSudportal Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Legende 2 Baubeschreibung 3 Einrichtung 4 Wehranlagen und Gnadenkapelle 5 Literatur 6 WeblinksGeschichte BearbeitenEine erste Gnadenkapelle in Hochfeistritz wurde bereits 1240 geweiht 1383 wird das Gotteshaus als Filialkirche von St Walburgen genannt 1414 zerstorte ein Blitz die Kapelle Die Grundsteinlegung der heutigen Kirche erfolgte 1446 Als Baumeister werden 1475 ein Meister Mathes und bis 1502 ein Parlier Jorg genannt Bei Meister Mathes durfte es sich um Meister Mothe den Erbauer der Kirche am Magdalensberg handeln Parlier Jorg war vor allem fur den Bau der Wehranlagen verantwortlich Nach der Kirchweihe 1487 nahm die Kirche durch Brand Schaden 1491 weihte der Bischof von Lavant die Kirche Erst 1787 erhielt die Kirche das Pfarrrecht Legende Bearbeiten 1215 erschien einem Bauern der seine Ochsen weidete Maria mit dem Kind in einer hohen Fichte An der Stelle der Erscheinung wurde eine Kapelle gebaut und 1240 geweiht Baubeschreibung BearbeitenDie spatgotische Kirche zeigt den Einfluss der Admonter Bauschule und besteht aus einem dreischiffigen Hallenlanghaus mit Westturm einem etwas erhohten zweijochigen Chor und einem wehrhaften Sakristeianbau an der Sudseite Die vierfach abgetreppten Strebepfeiler des Schiffes enden am westlichen Paar in Figurentabernakeln in den ubrigen in Fialen Den Chor stutzen einfachere Streben An der Nordseite des Chores haben sich Reste eines Wandbildes des heiligen Christophorus aus der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts erhalten Am kleinen Nordportal mit Kielbogenabschluss haben sich Reste der ursprunglichen Polychromierung erhalten Das Sudportal weist ein Masswerktymphanon Figurentabernakeln im Gewande und eine gesprengeartige Bekronung mit Fialen Krabben und Kreuzblumen auf Der Westturm springt leicht aus der Fassade hervor Von den sieben Geschossen des Turmes wurde das oberste 1807 hinzugefugt Eine Glocke goss 1864 Thomas Gollner Das Westportal mit aufwandiger Umrahmung aus dem dritten Viertel des 15 Jahrhunderts weist im Gewande und im Tympanon Figurentabernakel mit gemalten Figurchen wie einen Schmerzensmann Maria und Johannes auf Die gesprengeartige Bekronung des Portales reicht bis in das dritte Turmgeschoss und geht in eine zarte Stab und Blendbogengliederung uber Am Sturz des Schulterbogenportals ist ein Inschriftenrest von 1620 erhalten Das innere Portal in der Westvorhalle im Untergeschoss des Turmes besitzt ein Masswerktymphanon Das vierjochige dreischiffige Langhaus wird zur Halfte von der Westempore bzw von dem eingestellten Turm und den seitlichen Treppenturmchen eingenommen Das reiche Sternrippengewolbe ruht auf profilierten quadratischen Pfeilern mit Runddiensten und polygonalen Wandvorlagen Alle Kapitelle sind mit uppigem Rankenwerk verziert Der Gewolberhythmus wird durch den Raster der breiten Gurt bzw Scheidbogen akzentuiert Die eingeschriebenen Rippensterne sitzen auf eigenen Konsolen An den Schlusssteinen und an den Schnittpunkten der Rippen befinden sich bemalte oder reliefierte Wappenschilde oder Scheiben mit Sternen Wappen Meister und Handwerkszeichen Der zweijochige Chor mit Funfachtelschluss ist etwas eingezogen und besitzt ein reiches Sternrippengewolbe Den eingezogenen Strebepfeilern sind Wanddienste mit Blattkapitellen vorgelegt die von Figurennischen unterbrochen werden In den Figurennischen haben sich Reste gemalter Apostelfiguren erhalten Der Triumphbogen die Gurtbogen und die Rippen haben aufgesetzte Masswerknasen An den Schnittstellen der Rippen befinden sich gemalte Schilde Von der Chorsudseite fuhrt ein Spitzbogenportal mit einer eisenbeschlagenen spatgotischen Tur in die stern und kreuzrippengewolbte Sakristei Uber der Sakristei befindet sich ein kleines Oratorium bzw ein wehrhaftes Obergeschoss Das um 1480 1490 gemalte Fresko an der Langhausnordwand zeigt einen Christuszyklus in monumentaler fastentuchartiger Komposition Das Fresko wurde von der Aussenwand der Sakristei abgenommen und 1974 im Kircheninneren angebracht Einrichtung Bearbeiten nbsp InnenansichtDer barocke Hochaltar hoch und breit wie der Chor wurde um 1670 wohl von Jakob Seitlinger geschaffen und 1672 von Bartholomaus Seitlinger gefasst Der Altar mit gedrehten Saulen und mehrfach verkropftem Gebalk ist mit reichem Knorpelwerk geschmuckt Die Mittelfigur der Muttergottes sowie die flankierenden Statuen der Heiligen Katharina und Barbara wurden in einer karntnerisch steirischen Werkstatt geschaffen und standen wohl schon am 1491 geweihten ursprunglichen Altar Die ubrigen Figuren die Apostelfursten Petrus und Paulus uber den Opfergangsportalen der Gnadenstuhl und die Verkundigungsgruppe im Aufsatz stammen aus dem Barock Der Tabernakel mit Leuchterengeln entstand um 1730 das geschnitzte Akanthusantependium mit einem Immaculatarelief im ersten Viertel des 18 Jahrhunderts Der linke Choraltar von 1670 1680 besteht aus einer Adikula uber kleinem Sockel und einem geschweiften gesprengten Segmentgiebel mit kleiner Adikula mit Aufsatz Die Saulenschafte sind mit Weinranken die seitlichen Ohren mit Knorpelwerk geschmuckt Das Altarblatt zeigt die Verkundigung die Aufsatznische birgt die Statue der heiligen Margareta die Bekronung bildet die Figur des heiligen Wolfgang Der rechte Choraltar gleicht in Aufbau und Dekor dem linken Das Mittelbild stellt die bussende Maria Magdalena dar Im Aufsatz steht eine heilige Martyrerin die Bekronung bildet die Statue des Erzengels Michael Am Altartisch stehen eine weibliche Heilige sowie die Pestheiligen Sebastian und Rochus Der Annenaltar an der Ostwand des linken Seitenschiffes stammt aus der Mitte des 17 Jahrhunderts und besteht aus einem dreiteiligen Nischenretabel aus Flugeln in Form von flachen Nischen mit Konsolfiguren einem gesprengten Volutengiebel mit einem Kartuschen ahnlichen Knorpelwerkrahmen als Aufsatz sowie einer Christusfigur und zwei Heiligen als Bekronung Das Mittelbild zeigt den Unterricht Mariens das Aufsatzbild Gottvater Auf der Mensa mit seitlicher spatgotischer Masswerkfullung steht eine nach gotischem Vorbild geschnitzte Pieta aus dem 17 Jahrhundert Das geschnitzte Antependium stammt aus der Mitte des 18 Jahrhunderts Der Leonhardsaltar an der Ostwand des rechten Seitenschiffes entstand im letzten Viertel des 17 Jahrhunderts und besteht aus einer Adikula mit seitlichen Konsolfiguren und einem gesprengten Segmentgiebel mit Adikula als Aufsatz Das Mittelbild zeigt den Heiligen Leonhard das Aufsatzbild den Heiligen Florian Die Seitenfiguren im Hauptgeschoss stellen den Evangelisten Johannes und den Apostel Bartholomaus dar eine Figur im Aufsatz ist wohl die Heilige Hemma die Bekronung bildet die Statue des Antonius von Padua Das Holzrelief des Marientodes auf der Mensa ist eine Kopie Das spatgotische Original wird im Diozesanmuseum Klagenfurt aufbewahrt Die barocke Kanzel schufen 1760 Johann Pacher und Jakob Kuffler die Fassung erfolgte 1762 durch Ferdinand Walter Am Kanzelkorb sitzen die Figuren der vier Evangelisten am Schalldeckel stehen Christus als Weltenrichter sowie Posaunenengel An der Unterseite des Schalldeckels ist eine Heilig Geist Taube angebracht Die Kanzelruckwand bildet ein IHS Monogramm Die Orgel baute 1859 Johann Valentintschitsch Der gotische Taufstein steht auf einem Holzsockel Die Statue des Christus an der Martersaule am linken Triumphbogenpfeiler stammt aus dem ersten Viertel des 18 Jahrhunderts Zur weiteren Ausstattung der Kirche zahlen eine um 1410 1415 entstandene Schone Madonna um 1520 geschaffene Statuen der Heiligen Leonhard und Maria Magdalena sowie ein barocker Sebastian Wehranlagen und Gnadenkapelle Bearbeiten nbsp Maria in der Fichte Der Kirchhof wird nur an der Ostseite nicht von Abhangen begrenzt und ist daher hier am starksten befestigt Im Nordosten steht ein vorspringender Torturm und im Osten ein halbrunder Mauerturm Der halbrunde Mauerturm war ursprunglich innen offen Er wurde 1720 zu einer dem hl Wolfgang geweihten Kapelle umgebaut Diese wurde 1887 zur Gnadenkapelle Unserer Lieben Frau geweiht Die Gnadenstatue Maria in der Fichte die bis dahin in einer gegenuberliegenden Nische der Kirchenmauer stand wurde in die Kapelle ubertragen Die Kapelle ist nur fur Wallfahrten geoffnet nbsp Der Torturm links im Hintergrund die Gnadenkapelle nbsp Die Gnadenkapelle im ehemaligen WehrturmLiteratur BearbeitenDehio Handbuch Die Kunstdenkmaler Osterreichs Karnten Anton Schroll Wien 2001 ISBN 3 7031 0712 X S 300ff Gottfried Biedermann und Karin Leitner Gotik in Karnten Mit Fotos von Wim van der Kallen Verlag Carinthia Klagenfurt 2001 ISBN 3 85378 521 2 S 48 f Karl Kafka Wehrkirchen Karntens I Birken Verlag Wien 1972 ISBN 3 85030 034 X S 80 83 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wallfahrtskirche von Hochfeistritz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 46 780980555556 14 594466666667 Koordinaten 46 46 51 5 N 14 35 40 1 O Normdaten Geografikum GND 4378464 1 lobid OGND AKS VIAF 235203219 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pfarrkirche Hochfeistritz amp oldid 233300751