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Die Kirche am Magdalensberg in Magdalensberg Bundesland Karnten Osterreich am Gipfel des 1058 Meter hohen Magdalensberges ist eine Filialkirche der Pfarrkirche Heilige Margaretha in Ottmanach Sie ist der heiligen Helena und Maria Magdalena geweiht wobei das Patrozinium der Helena das ursprungliche war und das der Maria Magdalena erst nach 1583 aufkam HochaltarMagdalenaltar Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 3 Einrichtung 4 Weitere Bauten 5 Literatur 6 WeblinksGeschichte BearbeitenIm spaten 12 oder im fruhen 13 Jahrhundert errichteten die Herren von Osterwitz am Magdalensberg eine Kirche die wohl aus einem flachgedeckten Langhaus und einer Rundapsis bzw einem Chorquadrat bestand Im Jahre 1262 bestatigte Papst Urban IV einem Pfarrer Heinrich den Besitz der Kirchen sancte Margarete in Otmaniach et monis sancte Helene quarum una dependet ex alia Eine von einem Meister Mothe Matthias 1462 begonnene Erweiterung der Kirche konnte erst Ende des 15 Jahrhunderts abgeschlossen werden Dabei wurde seitlich ein grosserer Bau angefugt sodass das ursprungliche Kirche das heutige sudliche Seitenschiff bildet Wesentliche Beitrage zum Ausbau und zur Ausstattung der Kirche leisteten St Veiter Burgerfamilien die auch in Verbindung mit dem aufkommenden Vierbergelauf in Verbindung gebracht werden dessen Ausgangspunkt die Kirche bildet So liess der Gewerke Hans Kaltenhauser einen heute verschollenen Reliefstein an der Kirche anbringen Baubeschreibung BearbeitenDer mittelgrosse spatgotische Kirche setzt sich aus einem hohen Langhaus einem etwas niedrigeren schmalen Hauptchor und einem sudlichen Nebenchor zusammen In der Sudwestecke des Langhaus querhausartig aufragender Bauteil mit Giebel wurde ehemals als Schatzkammer bezeichnet Im nordlichen Chorwinkel steht der von einem Pyramidendach bekronte Turm dessen gekuppelte Schallfenster 1571 nach einem Brand erneuert wurden Die Glocke wurde 1703 von Anton Kosmatschin gegossen Die Kirche wird von hohen abgestuften Strebepfeilern gestutzt die am Chor ubereck gestellt sind und von Spitzgiebeln und fragmentarischen Fialen bekront werden Dagegen sind die Streben am Nebenchor einfach und plump ausgefuhrt Die Kirche besitzt an den Choren und an der Sudseite des Langhauses hohe zweibahnige Masswerksfenster Das rechteckige Fenster oberhalb des vermauerten gotischen Sudportal wurde in der Barockzeit ausgebrochen die beiden Fenster seitlich des Westportals wurden 1971 wiederhergestellt Die Rundfenster an der West und Sudseite weisen gotisches Vierpassmasswerk auf Das schmale spitzbogige Westportal mit eisenbeschlagener gotischer Ture besitzt reich profiliertes gotisches Gewande und einen geraden Kragsteinsturz und ist am Bogenfeld mit Christusmonogramm und zwei Sterne geschmuckt Der Kirchenbau ist einheitlich mit Steinplattl gedeckt Das verblasste Christophorusfresko an der Sudfassade stammt aus der Barockzeit Im Inneren zeigt sich das dreijochige Langhaus als zweischiffige Halle mit anschliessend niedrigerem sudlichen Seitenschiff Das Sternrippengewolbe ist an den Schlusssteinen mit Sternen Blumen Wappen und Steinmetzzeichen verziert Die funf Bundelpfeiler im Langhaus sind unterschiedlich ausgefuhrt Die spatgotische Empore mit Kreuzrippengewolbe und drei spitzbogigen Arkaden zum Kirchenraum hin hat eine gekehlte Felderbrustung Der vierjochige Chor mit Dreiachtelschluss ist gegenuber dem Mittelschiff aus der nordlichen Achse verruckt Das Netzrippengewolbe ruht aus Konsolen und zwei von Baldachinnischen unterbrochenen funfseitigen Diensten Die Statuetten der beiden Kirchenheiligen in den Baldachinnischen stammen vermutlich von einem Altar Von der Chornordwand fuhrt ein niedriges spitzbogiges Portal in die Sakristei im Turmerdgeschoss Spitzbogig geschragte Scheidbogen offnen den sudlichen Nebenchor zum Hauptchor und zum sudlichen Seitenschiff hin Einrichtung BearbeitenDer spatgotische Hochaltar von 1502 birgt im Schrein eine grosse Schnitzfigur aus der alteren Villacher Werkstatte die die heiligen Helena mit Kirchenmodell und Kreuz darstellt Im zarten Gesprenge sind die Figuren einer sitzenden Madonna mit Kind sowie der heiligen Katharina und Barbara und zuoberst ein Schmerzensmann der wohl aus einer St Veiter Werkstatte stammt aufgestellt Auf dem Gemalde der Predella befragt die heilige Helena die Juden Jerusalems nach dem Versteck des Kreuzes An den feststehenden Flugeln sind links die heiligen Margaretha und Wolfgang und rechts die heiligen Dorothea und Ulrich wiedergegeben Die Malereien auf der Innenseite der beweglichen Flugeln zeigen Szenen der Kreuzlegende links oben die Suche nach dem Kreuz sowie Judas der in den Brunnen geworfen wird rechts oben die Erprobung der Wunderkraft des Kreuzes durch die Erweckung eines Toten links unten versucht Kaiser Herakleios vergeblich das Kreuz hoch zu Ross im Triumph nach Jerusalem zu bringen rechts unten tragt er es demutig auf den Knien durch das Stadttor Auf der rechten Aussenseite ist Christus mit den zwolf Aposteln und auf der linken nichtfigurale Architekturmalerei dargestellt Die drei Seitenaltare entstanden um 1700 Der linke Seitenaltar tragt eine barocke Muttergottes mit Kind und ein Aufsatzbild mit Gottvater und dem Heiligen Geist Der Altar am rechten Pfeiler zeigt im Altarblatt den Evangelisten Markus im Aufsatzbild den heiligen Sebastian sowie einen Martyrerpapst Die seitlichen Figuren stellen wahrscheinlich die bethanischen Geschwister Martha und Lazarus dar Im Seitenchor der Magdalenenkapelle birgt der Altar im Schrein eine um 1520 25 geschnitzte spatgotische Magdalenenfigur Seitlich stehen die barocken Figuren der Apothekerheiligen Cosmas und Damian Aussen sind vier spatgotische Relief aus dem fruhen 16 Jahrhundert in barockes Rankenwerk eingearbeitet Dargestellt sind Szenen mit Maria Magdalena links oben die letzte Kommunion der Heiligen links unten die Fusswaschung rechts oben die Erhebung und rechts unten die Meerfahrt eines Furstenpaares mit Himmelserscheinung der Magdalena In der Aufsatznische steht die barocke Statuette des Auferstandenen und daruber eine geschnitzte Noli me tangere Gruppe Der Korb der um 1660 70 entstandenen Kanzel wird heute als Ambo verwendet Nennenswert ist auch das graugrune zylindrische und oben ausgehohlte Becken mit drei Kopfreliefs dessen Entstehungszeit wohl ins ausgehende Mittelalter fallen durfte Zur weiteren Ausstattung der Kirche zahlen ein Kreuzigungsbild im nazarenischen Stil an der Sudwand und ein Kruzifix aus dem 17 Jahrhundert an der Nordwand Weitere Bauten BearbeitenDie Kapelle sudlich der Kirche ist ein kleiner gotischer Bau mit dreiseitigem Schluss und steinplattlgedecktem Spitzdach An der Nordwand befindet sich ein Fresko des heiligen Wolfgang von 1786 Das Pfarrhofl neben der Kirche wurde 1849 errichtet um dem Geistlichen der am Magdalensberg die Messe las eine Unterkunft zu bieten Literatur BearbeitenDehio Handbuch Die Kunstdenkmaler Osterreichs Karnten Anton Schroll Wien 2001 ISBN 3 7031 0712 X S 485 487 Wilhelm Wadl Magdalensberg Natur Geschichte Gegenwart Gemeindechronik Verlag Johannes Heyn Klagenfurt 1995 ISBN 3 85366 812 7 S 214 222 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kirche am Magdalensberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 46 728305555556 14 429205555556 Koordinaten 46 43 41 9 N 14 25 45 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kirche am Magdalensberg amp oldid 212467830