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Peter Pazmany de Panasz ˈpeːtɛr ˈpaːzmaːɲ lateinisch Petrus Pazmanus deutsch auch Peter Pazman slowakisch Peter Pazman 4 Oktober 1570 in Oradea deutsch Grosswardein ungarisch Nagyvarad Siebenburgen 19 Marz 1637 in Pressburg ungarisch Pozsony Konigliches Ungarn war ein ungarischer katholischer Theologe und Philosoph Der in einer calvinistischen Familie in Siebenburgen geborene Konvertit wurde zunachst Jesuit spater Erzbischof von Gran Primas von Ungarn und Kardinal Pazmany war die Hauptfigur der Gegenreformation im koniglichen Ungarn seiner Zeit weitgehend in Oberungarn Kardinal Primas Peter PazmanyWappen des Kardinals Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Ehrungen 4 Wichtigste Schriften 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenPeter Pazmany Sohn calvinistischer Eltern nahm unter dem Einfluss seiner katholischen Stiefmutter und des Jesuiten Istvan Szanto 1583 den katholischen Glauben an und trat in das Jesuitenkolleg zu Cluj deutsch Klausenburg ungarisch Kolozsvar ein 1583 trat er in den Orden der Jesuiten ein Wahrend des Noviziats war er in Krakau und Wien wo er an der Philosophischen Fakultat studierte und 1593 1597 studierte er Theologie in Rom In Rom wurde er auch Priester und Doktor der Theologie Er lernte dort auch Robert Bellarmin kennen den beruhmten Bekampfer von Giordano Bruno Pazmanys Ansichten und Rekatholisierungsbemuhungen entstanden in dieser Zeit Nach seinem Studium kam er auf Berufung Erzherzog Karls nach Graz Dort wurde er vorerst von 1597 bis 1601 Professor fur Philosophie er unterrichtete Logik Ethik und Naturwissenschaften spater auch fur Theologie 1603 06 Einer seiner Theologiestudenten in Graz war der hl Marko von Krizevci 1601 wurde er als Missionsprediger in seine Heimat geschickt wo er in Saľa spater in Kosice deutsch Kaschau ungarisch Kassa tatig war 1607 1616 war er in Diensten Ferenc Forgachs des Erzbischofs von Esztergom deutsch Gran 1 Auf dessen Initiative hin wurde Pazmany vom Ordensgelubde der Jesuiten befreit und am 25 April 1616 vom Papst zum Propst der Turz ernannt Da Forgach noch im selben Jahr starb wurde Pazmany 1616 zum Erzbischof von Gran und Furstprimas von Ungarn ernannt Zudem erhielt Pazmany im Konsistorium vom 19 November 1629 durch Papst Urban VIII die Kardinalswurde Er starb am 19 Marz 1637 in Pressburg und wurde dort im Martinsdom begraben 2 Das Grab von Peter Pazmany wurde am 12 September 1859 bei Sanierungsarbeiten am Pressburger Dom durch den katholischen Priester Ferdinand Knauz wiederentdeckt Seine sterblichen Uberreste waren sehr gut erhalten selbst sein Haar unter dem Jesuitenhut und das Barthaar waren noch vorhanden Gekleidet war er in eine rote Soutane mit einfachen Lederschuhen an den Fussen 3 Wirken BearbeitenPeter Pazmany war der bedeutendste Vertreter der katholischen Restauration im koniglichen Ungarn Sein Gegenspieler war der Protestant Istvan Magyari der alles Unheil im Koniglichen Ungarn als eine Gottesstrafe fur den katholischen Gotzendienst im Lande sah 1619 grundete Pazmany in Trnava eine Erziehungsanstalt fur Katholiken 1623 in Wien das Pazmaneum das im Jahr 1761 vorubergehend nach Trnava verlegt wurde und in Trnava das Adalbertinum als Priesterseminar In Pressburg grundete er fur die Jesuiten eine theologische Schule mit Studentenheim und in Nove Zamky Neuhausl und Kremnica Kremnitz Kloster fur die Franziskaner 1635 grundete er in Tyrnau Trnava Nagyszombat eine wichtige Universitat die 1777 nach Budapest verlegt wurde die Eotvos Lorand Universitat und die Katholische Peter Pazmany Universitat Pazmany gilt als der Begrunder der ungarischsprachigen Barockliteratur Er verfasste mehrere Kampfschriften gegen die Ideen der Calvinisten die er gut kannte aber auch viele Predigten und katechetische Schriften Er beschaftigte sich zudem mit der Ubersetzung lateinischer Religions und Gebetbucher unter anderem ubertrug er Die Nachfolge Christi ins Ungarische In seinen in bildhafter kraftvoller Sprache verfassten Werken stellt er die Herrlichkeit Gottes der menschlichen Unvollkommenheit gegenuber und mahnt zur Demut Die wichtigste seiner Schriften ist der Isteni igazsagra vezerlo kalauz Wegweiser zur gottlichen Wahrheit Ehrungen Bearbeiten1992 wurde in Budapest die Katholische Universitat reaktiviert die Peter Pazmanys Namen tragt Das von ihm gegrundete Priesterseminar Pazmaneum im Wiener Bezirk Alsergrund fungiert als Studien und Gastehaus des Erzbistums Esztergom Budapest Im Wiener Bezirk Leopoldstadt ist die Pazmanitengasse nach den Seminaristen des Pazmaneum Pazmaniten benannt Wichtigste Schriften BearbeitenFelelet az Magyari Istvan sarvari predikatornak az orszag romlasa okairul irt konyvere Antwort auf das Buch des Sarvarer Predigers Istvan Magyari uber die Grunde der Verderbnis des Landes 1603 Az mostan tamat uy tudomaniok hamissaganak tiiz nilvan valo bizonisaga Es reovid intes a teoreok birodalomrul es vallasrul Zehn offensichtliche Beweise fur die Falschheit der kurzlich aufgekommenen neuen Wissenschaften Und kurze Mahnung uber das Reich der Turken und ihre Religion 1605 Keresztyeni imadsagos konyv Christliches Gebetbuch 1606 Alvinci Peter uramhoz irt ot szep level Funf schone Briefe an Herrn Peter Alvinci 1609 Isteni igazsagra vezerlo kalauz Wegweiser zur gottlichen Wahrheit 1613 1623 1637 Vasarnapokra es egynehany unnepekre rendelt evangeliumokrol predikaciok Predigten uber die Evangelien der Sonntage und mancher Feiertage 1636 Sammelausgaben Grazer philosophische Disputationen von Peter Pazmany ed Paul Richard Blum and Emil Hargittay Piliscsaba Katholische Peter Pazmany Universitat 2003 Pazmany Peter es kora P P und seine Zeit ed Emil Hargittay Piliscsaba Pazmany Peter Katolikus Egyetem 2001 Literatur BearbeitenWalter Troxler PAZMANY Peter In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 7 Bautz Herzberg 1994 ISBN 3 88309 048 4 Sp 116 120 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Mark Zsoldos Pazmany Peter als Leitfigur der Gegenreformation und der katholischen Wiedergeburt in Ungarn Diplomarbeit Historisch Kulturwissenschaftliche Fakultat der Universitat Wien 2013 othes univie ac at PDF 2 4 MB Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Peter Pazmany Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Pazmany S J Peter In Salvador Miranda The Cardinals of the Holy Roman Church Website der Florida International University englisch abgerufen am 23 Juli 2016 Eintrag zu Peter Pazmany im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Druckschriften von und uber Peter Pazmany im VD 17 Publikationen von und uber Peter Pazmany im Bibliotheks und Bibliographieportal Herder Institut Marburg Einzelnachweise Bearbeiten Nachdem 1543 Gran ungarisch Esztergom von den Turken besetzt worden war wurde der erzbischofliche Sitz nach Tyrnau verlegt Ein grosser Teil der Erzbischofe residierte jedoch in Pressburg da dieses in der damaligen Zeit die Hauptstadt Ungarns war Erst 1820 kehrten die Erzbischofe auf Veranlassung von Kardinal Alexander Rudnay nach Gran zuruck Pazman v Dome sv Martina 1 2010 abgerufen am 1 Februar 2013 Jozef Haľko Pazman v Dome sv Martina in Impulz Nr 1 2010 slowakisch VorgangerAmtNachfolgerFerenc ForgachErzbischof von Gran 1616 1637Emmerich LosyNormdaten Person GND 118790048 lobid OGND AKS LCCN n81148993 VIAF 54189591 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Pazmany PeterALTERNATIVNAMEN Pazmany de Panasz Peter vollstandiger Name Pazmanus Petrus Pazman Peter Pazman PeterKURZBESCHREIBUNG ungarischer Philosoph und TheologeGEBURTSDATUM 4 Oktober 1570GEBURTSORT Oradea dt Grosswardein ung Nagyvarad SiebenburgenSTERBEDATUM 19 Marz 1637STERBEORT Pressburg Konigliches Ungarn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Peter Pazmany amp oldid 238004591