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Die katholische Pfarrkirche und ehemalige Kollegiatkirche Notre Dame in Beaune einer Stadt im Departement Cote d Or in der franzosischen Region Bourgogne Franche Comte zahlt wie die Kathedrale Saint Lazare in Autun oder die Kirche St Andoche in Saulieu zu den grossen romanischen Kirchenbauten des sogenannten cluniazensischen Stils die im 12 Jahrhundert unter dem Bischof von Autun Etienne de Bage im Burgund errichtet wurden Im Jahr 1840 wurde die Kirche als Monument historique in die Liste der Baudenkmaler in Frankreich aufgenommen 1 im Jahr 1926 folgten die ehemaligen Stiftsgebaude in denen heute das Pfarrhaus eingerichtet ist und der Kreuzgang 2 1958 wurde die Kirche von Papst Pius XII zur Basilica minor erhoben Pfarrkirche Notre DameSudseiteChorhaupt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 2 1 Aussenbau 2 2 Kreuzgang und Kapitelsaal 2 3 Innenraum 2 4 Romanische Portale 2 5 Kapelle des Kardinals Jean Rolin 2 6 Bouton Kapelle 3 Bleiglasfenster 4 Ausstattung 5 Orgel 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBereits Ende des 5 Jahrhunderts gab es im Zentrum des ehemaligen gallo romischen castrums Belena die nit dem PatroziniumBaudilius von Nimes versehene Kirche Saint Baudele Um 970 grundete der Herzog von Burgund Heinrich der Grosse in der Nahe dieser Kirche ein Chorherrenstift Um das Jahr 1000 wurde die Kollegiatkirche errichtet wobei man Baumaterial aus den Ruinen des antiken castrums wiederverwendete Wohl um 1130 wurde unter dem Herzog Hugo II mit dem Bau einer neuen Kirche begonnen Von einem Altar den seine Gemahlin Mathilde stiftete ist noch ein Fragment das in der Apsis der Kirche aufbewahrt wird erhalten 3 In der zweiten Halfte des 12 Jahrhunderts wurde das Kirchenschiff um zwei Joche verlangert um die zunehmende Zahl von Pilgern aufnehmen zu konnen Zu Beginn des 13 Jahrhunderts war der romanische Kirchenbau vollendet Die Stiftsgebaude wurden Ende des 12 Jahrhunderts errichtet Im Jahr 1273 brach ein Brand aus in dessen Folge die Kirche im Stil der Gotik restauriert und durch Strebepfeiler abgestutzt wurde In den Jahren 1330 bis 1340 wurde an die Westfassade die gotische Vorhalle angebaut und zwischen dem 13 und dem 16 Jahrhundert wurden an die Seitenschiffe Kapellen angefugt Nachdem 1575 ein weiterer Brand die gotische Turmspitze zerstorte wurde in den Jahren 1580 bis 1588 nach Planen von Hugues Sambin die heutige geschwungene Haube mit durchbrochener Laterne errichtet In den 1860er Jahren erfolgte eine umfassende Restaurierung nach Planen des Architekten Eugene Viollet le Duc Architektur BearbeitenAussenbau Bearbeiten nbsp TurflugelDer untere Teil des Glockenturms der sich uber der Vierung erhebt stammt mit seinen Blendarkaden und kannelierten Pilastern aus dem 12 Jahrhundert Das Glockengeschoss in das auf allen vier Seiten zwischen zwei Blendarkaden drei spitzbogige von Archivolten und schlanken Saulen gerahmte Offnungen eingeschnitten sind wurde im 13 Jahrhundert errichtet Die Renaissancehaube wurde im spaten 16 Jahrhundert aufgesetzt Der Giebel der Westfassade wird von einer Rosette durchbrochen die beiden Westturme aus dem 13 Jahrhundert sind unvollendet Die offene Vorhalle ist in zwei Joche gegliedert und wie das Langhaus dreischiffig Sie wird durch massive mit Wasserspeiern besetzte Strebepfeiler verstarkt und von einem Kreuzrippengewolbe gedeckt das auf zwei zentralen Saulen und Pfeilern mit Saulenvorlagen aufliegt Uber der Vorhalle verlauft eine steinerne Balustrade Die Portale wurden wahrend der Revolution ihres Skulpturenschmucks beraubt Erhalten geblieben sind die holzgeschnitzten Turflugel aus dem 15 Jahrhundert Kreuzgang und Kapitelsaal Bearbeiten An der Sudseite der Kirche schliessen sich der ehemalige Kreuzgang mit Kapitelsaal und die Stiftsgebaude an Vom Kreuzgang ist nur noch ein Flugel mit sieben Jochen die mit Kreuzrippengewolben gedeckt sind erhalten Die Arkaden ruhen auf massiven achteckigen Pfeilern und schlanken Doppelsaulen die mit Knospenkapitellen verziert sind nbsp Kreuzgang nbsp KreuzgangInnenraum Bearbeiten nbsp Innenraum nbsp InnenraumDie Kirche ist uber dem Grundriss eines lateinischen Kreuzes errichtet Sie besteht aus einem dreischiffigen Langhaus einem Querhaus und einem Chor an den sich eine halbrunde Apsis und drei Radialkapellen anschliessen Das Hauptschiff das Querhaus und der Chor werden von Spitztonnen die von Gurtbogen unterfangen werden gedeckt Die Seitenschiffe und der Chorumgang besitzen Kreuzgratgewolbe die Apsis weist wie die Vorhalle der Kapitelsaal und der Kreuzgang ein Kreuzrippengewolbe auf Der dreigeschossige Aufriss des Mittelschiffs der Querhausarme und des Chors entspricht dem Vorbild cluniazensischer Kirchen Zu den beiden Seitenschiffen offnen sich hohe Spitzbogenarkaden die auf machtigen Pfeilern mit Saulen und kannelierten Pilastervorlagen ruhen Uber den Arkaden verlauft ein Blendtriforium daruber offnen sich die Obergadenfenster Die Vierung wird von einer oktogonalen Trompenkuppel uberwolbt die auf Spitzbogen und Pfeilern mit Saulen und kannelierten Pilastervorlagen aufliegt Den unteren Teil der Apsis gliedern sieben spitzbogige Arkaden Der obere Teil der Apsis wurde in gotischer Zeit erneuert die sieben grossen Fenster sind im Stil der Flamboyant Gotik gestaltet Romanische Portale Bearbeiten Im Querhaus sind zwei romanische Portale aus dem 12 Jahrhundert erhalten Das sudliche Portal das zum Kreuzgang fuhrt wird von zwei mit Blattwerk verzierten Archivolten und auf beiden Seiten von zwei Saulen mit Kapitellen gerahmt Das nordliche Portal das zu einer kleinen Vorhalle aus dem 15 Jahrhundert fuhrt wird von zwei mit Kapitellen verzierten Saulen flankiert und besitzt eine Archivolte mit geometrischem und pflanzlichem Dekor Archivolte und Kapitelle weisen noch Farbreste auf 4 nbsp Nordportal nbsp Archivolte am Nordportal nbsp Kapitell am Nordportal nbsp Portal zum KreuzgangKapelle des Kardinals Jean Rolin Bearbeiten Die Kapelle des Kardinals Jean Rolin auch Saint Leger Kapelle genannt ist mit Wandmalereien verziert die zwischen 1470 und 1474 ausgefuhrt wurden und dem Maler Pierre Spicre aus Dijon zugeschrieben werden An der Ostseite der Kapelle ist die Steinigung des heiligen Stephanus dargestellt links unter der Szene kniet ein Chorherr nbsp Steinigung des heiligen Stephanus nbsp Steinigung des heiligen Stephanus nbsp ChorherrAn der Westwand sieht man die Auferweckung des Lazarus in der Mitte links die heilige Martha von Bethanien und rechts Maria Magdalena 5 nbsp Erweckung des Lazarus nbsp Heilige Martha nbsp Maria MagdalenaBouton Kapelle Bearbeiten Die Bouton Kapelle wurde zwischen 1530 und 1533 fur den Chorherrn Jean Baptiste Bouton errichtet Die Kapelle besitzt eine Kassettendecke aus Kalkstein die mit Schlusssteinen und mit Dekor im Stil der italienischen Renaissance verziert ist 6 Bleiglasfenster Bearbeiten nbsp Fenster mit Rundscheiben aus dem 15 16 JahrhundertIn ein Bleiglasfenster aus dem 19 20 Jahrhundert sind Rundscheiben eingebaut die ins spate 15 und fruhe 16 Jahrhundert datiert werden Die Medaillons sind in Grisaille und mit Silbergelb ausgefuhrt Im Tympanon ist die Kreuzigung Christi dargestellt auf der linken Lanzette oben Johannes mit den Attributen des Apostels Kelch mit Schlange und des Evangelisten Adler darunter der heilige Nikolaus mit den drei geretteten Scholaren im Salzfass auf der rechten Lanzette oben der Apostel Andreas mit dem Andreaskreuz und unten die Verkundigung 7 nbsp Kreuzigung Christi nbsp Johannes und heiliger Nikolaus nbsp Apostel Andreas und VerkundigungAuf einem weiteren Fenster stammen nur die Engel in den ausseren Zwickeln des Tympanons aus dem fruhen 16 Jahrhundert Gottvater und die beiden Engel im Tympanon sowie die Szenen aus dem Leben des Apostels Petrus und seine Kreuzigung stammen aus dem 19 Jahrhundert Die rechte Lanzette mit der Darstellung der Begegnung des Apostels Petrus und Jesu der das Kreuz tragt weist die Signatur des Glasmalers Edouard Didron und die Jahreszahl 1898 auf 8 Die Fragmente im Tympanon eines anderen Fensters stammen aus der Zeit um 1520 Auf ihnen sind Gottvater dargestellt unter ihm von Engeln umgeben der heilige Geist in Gestalt einer Taube seitlich die Leidenswerkzeuge und die heilige Veronika mit ihrem Schweisstuch 9 nbsp Engel in den ausseren Zwickeln aus dem 16 Jahrhundert nbsp Tympanon mit Scheiben aus dem 16 Jahrhundert nbsp Schweisstuch der VeronikaAusstattung Bearbeiten nbsp Madonna mit KindIn den Seitenkapellen sind Altarretabel aus dem 16 Jahrhundert erhalten Die aus dunklem Nussbaumholz geschnitzte sogenannte schwarze Madonna gehort mit dem Altarfragment der Herzogin Mathilde zu den altesten Ausstattungsstucken der Kirche Sie wurde um 1200 womoglich in einer Werkstatt in der Auvergne geschaffen Die Muttergottes sitzt auf einem Thron auf ihrem Schoss prasentiert sie das Jesuskind 10 Im Chor wird ein aus funf Teilen bestehender Wandteppich mit Szenen aus dem Marienleben aufbewahrt Die Szenen werden von Arkaden gerahmt und stellen dar die Begegnung Annas und Joachims an der Goldenen Pforte die Geburt Mariens Maria Tempelgang den heiligen Josef die Vermahlung Mariens die Verkundigung die Heimsuchung Mariens die Geburt Jesu die Verkundigung an die Hirten die Beschneidung die Anbetung der Heiligen Drei Konige die Prasentation im Tempel die Flucht nach Agypten die Totung der Unschuldigen Kinder die Ruckkehr aus Agypten den Tod und die Kronung Mariens und Johannes den Taufer Der aus Wolle und Seide gewebte Teppich wurde von dem Chorherrn Hugues Le Coq der vor seinem Schutzpatron dem Abt Hugo von Cluny kniend auf dem Teppich dargestellt ist in Auftrag gegeben und vermutlich nach Kartons von Pierre Spicre in einer Teppichweberei in Tournai angefertigt Als Datum der Fertigstellung ist die Jahreszahl 1500 auf dem Teppich eingewebt 1995 wurde der Teppich wieder im Chor aufgehangt 11 12 nbsp Vermahlung Mariens nbsp Geburt Jesu nbsp Beschneidung nbsp Kronung Mariens nbsp Orgelprospekt mit RuckpositivOrgel BearbeitenDie Orgel geht zuruck auf ein Instrument aus dem Jahr 1635 erbaut von Jean de Herville Nach mehreren Umgestaltungen und Erweiterungen wurde das Instrument von 1864 bis 1866 durch die Orgelbaufirma Barker Verschneider restauriert Zuletzt wurde das Instrument von 1985 bis 1988 von dem Orgelbauer Barthelemy Formentelli Verona neu errichtet Die Orgel hat 51 Register auf vier Manualen und Pedal 13 Disposition I Positif de Dos C g3Bourdon 8 Dessus de flute 8 Montre 4 Nazard 2 2 3 Doublette 2 Tierce 1 3 5 Larigot 1 1 3 Dessus de Cornet IVFourniture IIICymbale IITrompette 8 Cromorne 8 II Grand Orgue C g3Bourdon 16 Montre 8 Bourdon 8 Prestant 4 Flute 4 Grosse Tierce 3 1 5 Nazard 2 2 3 Doublette 2 Tierce 1 3 5 Dessus de Cornet VFourniture VCymbale IVBombarde 16 Trompette 8 Clairon 4 III Positif interieur C g3Montre 8 Bourdon 8 Prestant 4 Nazard 2 2 3 Quarte 2 Tierce 1 3 5 Trompette 8 Voix humaine 8 IV Recit expressif C g3Bourdon 8 Flute harmonique 8 Gambe 8 Voix celeste 8 Flute octaviante 4 Cornet VTrompette 8 Hautbois 8 Voix humaine 8 Pedale C f1Flute 16 Soubasse 16 Flute 8 Flute 4 Bombarde 16 Trompette 8 Clairon 4 Literatur BearbeitenGuide bleu Bourgogne Hachette Paris 1987 ISBN 2 01 012043 4 S 214 215 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Notre Dame Beaune Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eglise Notre Dame et son presbytere in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Collegiale Notre Dame batiment conventuel cloitre in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch La Collegiale de Beaune Cote d Or Inventaire general du patrimoine culturel Beaune Basilique Notre Dame Le site sur l Art Roman en Bourgogne franzosischer Text abgerufen am 25 Januar 2019 Einzelnachweise Bearbeiten Eglise Notre Dame et son presbytere in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Collegiale Notre Dame batiment conventuel cloitre in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Autel de la duchesse Mathilde in der Base Palissy des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Portails lateraux in der Base Palissy des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Peintures murales la Resurrection de Lazare la Lapidation de saint Etienne sainte Marthe et sainte Madeleine in der Base Palissy des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Chapelle funeraire Saint Flocel dite chapelle Bouton in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Verriere figuree decorative baie 10 in der Base Palissy des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Verriere de la baie 18 saint Pierre in der Base Palissy des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Verriere de la baie 19 la Passion in der Base Palissy des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Vierge a l Enfant assise dite Notre Dame de Beaune in der Base Palissy des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Tenture de la Vie de la Vierge in der Base Palissy des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Tenture de la Vie de la Vierge in der Base Palissy des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Informationen zur Orgel47 0243 4 83665 Koordinaten 47 1 27 5 N 4 50 11 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Notre Dame Beaune amp oldid 237934165