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Niedersessmar ist ein Ortsteil der Stadt Gummersbach im Oberbergischen Kreis im sudlichen Nordrhein Westfalen NiedersessmarStadt GummersbachKoordinaten 51 0 N 7 34 O 51 004722222222 7 5725 189 Koordinaten 51 0 17 N 7 34 21 OHohe 189 180 275 m u NNEinwohner 3117 30 Jun 2016 Postleitzahl 51645Vorwahl 02261Niedersessmar Gummersbach Lage von Niedersessmar in GummersbachTeilansicht des OrtesTeilansicht des OrtesLuftbild v SW Ortsmitte Dreieck Luftbild v NW Mitte Krankenh GM Der ehem Bahnhof der Aggertalbahn Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Ortsgeschichte 2 2 Verkehrsgeschichte 2 3 Industriegeschichte 3 Kultur 3 1 Schulen und Bildungseinrichtungen 3 2 Kirchliche Einrichtungen 3 3 Denkmaler 4 Behorden und sonstige Einrichtungen 5 Verkehr 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenNiedersessmar erstreckt sich vom Zusammenfluss des Sessmarbachs und der Agger ausgehend entlang beider Flusstaler sowie an den Hangen umliegender Hohenzuge vornehmlich der Karhelle 334 m u NN Der Ort befindet sich ca 3 8 km vom Stadtzentrum entfernt an der Einmundung der L 323 Gummersbach Meinerzhagen in die Bundesstrasse 55 und somit an einem stark frequentierten Strassenverkehrsknotenpunkt dem so genannten Dreieck Benachbarte Gummersbacher Ortsteile sind Rospe im Norden Rebbelroth im Osten Remmelsohl Richtung Sud Sudwest Vollmerhausen im Sudwesten und Muhle im Westen Die ehemals eigenstandigen Ortsteile Ahlefeld westsudwestlich und Friedrichsthal sudsudwestlich gelegen werden heute amtlich zu Niedersessmar gezahlt Geschichte BearbeitenOrtsgeschichte Bearbeiten 1447 wurde Niedersessmar erstmals urkundlich erwahnt als in den Rechnungen des Homburger Rentmeisters Johann van Flamersfelt die Ortsbezeichnung neder Sessmar verwandt wurde In der Mercator Karte von 1575 erscheint die Siedlung als Nider Tzissemer In alter Zeit war Niedersessmar in mehrfacher Hinsicht Grenzort Im Mittelalter beruhrten sich am Dreiherrenstein die Territorien der Grafen von Berg Mark und Sayn Um 1800 verlief durch den Ort die Grenze zwischen den Bauerschaften Bernberg nordlich der Agger und Rospe westlich der Agger Das Dorf Niedersessmar gehorte bis 1806 zur Reichsherrschaft Gimborn Neustadt 1 Nach seiner Zugehorigkeit zum Grossherzogtum Berg 1806 1813 und einer provisorischen Ubergangsverwaltung kam die Region aufgrund der auf dem Wiener Kongress getroffenen Vereinbarungen 1815 zum Konigreich Preussen Unter der preussischen Verwaltung gehorte der Ort zunachst zum Kreis Gimborn 1816 1825 und danach zum Kreis Gummersbach in der Rheinprovinz Im Jahr 1843 hatte das Dorf 124 Einwohner die uberwiegend alle evangelisch waren und 25 Hauser 1 Verkehrsgeschichte Bearbeiten Die Rolle des Ortes als Verkehrsknotenpunkt setzte 1820 ein als das hier endende Teilstuck der Landstrasse von Elberfeld nach Siegen fertiggestellt war der ersten Kunststrasse des alten Kreises 1823 begann der Bau einer preussischen Staatsstrasse von Koln nach Olpe der heutigen Bundesstrasse 55 Niedersessmar lag nun an der Kreuzung der beiden bedeutendsten Verkehrswege der Region Mit Einsetzen der Schnellpost Koln Olpe Siegen wurde der Ort Zustiegsstation fur den Raum Gummersbach 1861 hielten wochentlich 21 Postkutschen in Niedersessmar Einen Hohepunkt der Verkehrsentwicklung erreichte der Ort 1886 mit der Eroffnung des Bahnhofs Gummersbach an der Strecke Siegburg Olpe Den Namen Niedersessmar erhielt dieser mit Eroffnung der auch heute betriebenen Volmetalbahn 1979 wurde im Abschnitt Dieringhausen Olpe der Personenverkehr 1997 auch der Guterverkehr eingestellt womit der Bahnhof funktionslos wurde Auf dem Gebiet von Niedersessmar sind nur Trassenreste der Strecke vorhanden z B durchschneidet heute ein amerikanisches Fastfood Restaurant die seit 2013 gleislose Trasse Das Empfangsgebaude existiert allerdings noch Industriegeschichte Bearbeiten 1751 entstand ein vom Sessmarbach angetriebener Reckhammer an der Mundung in die Agger befand sich vor 1800 auch eine Eisenhutte Vornehmlich in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts bluhte in Niedersessmar die Textilindustrie auf Im Jahr 1861 grundete Friedrich Wilhelm Sondermann eine Wollspinnerei und 1871 eroffnete Carl Huland mit seinem Geschaftspartner die Wollspinnerei Huland amp Heuser Es entstanden eine Wollfabrik eine mechanische Weberei und mehrere Kunstwollfabriken Die erste Dampflocomobile im Oberbergischen wurde ebenfalls von Friedrich Wilhelm Sondermann hier aufgestellt Keine der genannten Fabrikationen ist heute noch in Betrieb 1898 grundete Carl Bruning hier eine Lederfabrik welche die von ihm erstmals in Europa eingefuhrte Chromgerbung anwandte Die Firma nahm aufgrund des billigeren aber gleichzeitig haltbareren Gerbverfahrens rasch eine internationale Spitzenposition ein Zu Anfang des 20 Jahrhunderts wurde etwa ein Drittel ihrer Produkte ins Ausland exportiert in den 1920er Jahren lag der Ausstoss der Niedersessmarer Lederfabrik bei rund 35 000 Grossviehhauten jahrlich Mitte der 1980er Jahre wurde am Platz der stillgelegten dann abgerissenen Fabrikanlage ein Supermarkt einer Einzelhandelskette errichtet 1903 richtete die Stadt Gummersbach in unmittelbarer Nahe des Niedersessmarer Bahnhofs einen Schlachthof ein teils zur besseren Kontrolle der Hygiene teils weil mit Fertigstellung der Bahn der zeitnahe Fleischverkauf in die Stadte an Rhein und Ruhr moglich geworden war Die zuletzt sehr heruntergekommene Anlage wurde Ende 2009 abgebrochen Auf dem Gelande wurde ein Discounter errichtet am Aggerufer ein neuer Platz fur die Schutzengilde Niedersessmar Hinter dem Discounter Markt wurde anschliessend der Spatenstich zu einem neuen Feuerwehrhaus der ortlichen Freiwilligen Feuerwehr durchgefuhrt In den 1920er Jahren entstand auf dem heutigen Betriebsgelande der OVAG eine Grossbackerei fur den Oberbergischen Kreis der sich der Konsumverein Gummersbach mit Lager und Verwaltungsgebaude anschloss 1976 wurden die Baulichkeiten nach ihrer Aufgabe durch den Konsum gesprengt Kultur BearbeitenSchulen und Bildungseinrichtungen Bearbeiten Gemeinschaftsgrundschule Niedersessmar Kreisvolkshochschule Friedrich Naumann Stiftung fur die Freiheit Archiv des Liberalismus Theodor Heuss AkademieKirchliche Einrichtungen Bearbeiten Ev Kirchengemeinde Niedersessmar 1999 fusioniert mit der Nachbargemeinde zur Evangelischen Christuskirchengemeinde Dieringhausen Vollmerhausen Niedersessmar Kath Kirchengemeinde St Maria vom Frieden NiedersessmarDenkmaler Bearbeiten Tausendjahrige Linde an der Aggerschleife in Krummenohl auf der sogenannten Liebesinsel Heute befindet sich die Linde die bis Mitte der 1990er Jahre frei zuganglich und durch die Jahrhunderte ein beliebter Treffpunkt und Ausflugsort war auf dem Betriebsgelande der Klaranlage Krummenohl deren Erweiterung 1995 auch die historische Gaststatte an der Aggerfurt zum Opfer fiel Die Linde wird nicht mehr gepflegt und gerat zwischen Pflasterflachen und Kanalgerinnen mehr und mehr in Vergessenheit Alter Bahnhof Niedersessmar erster Bahnhof von Gummersbach siehe oben Verkehrsknotenpunkt 2 Alte Schule Niedersessmar neben der heutigen Gemeinschaftsgrundschule Sie wurde auf Initiative des Spinnerei und Farbereibetriebes Hermann Baldus aus dem benachbarten Friedrichstal errichtet finanziert und unterhalten Behorden und sonstige Einrichtungen BearbeitenFinanzamt fur den Oberbergischen Kreis Aggerverband zustandig fur Unterhaltung der Fliessgewasser Hochwasserschutz Abwasserreinigung Trinkwasseraufbereitung und versorgung Strassenverkehrsamt des Kreises Oberbergische Verkehrsgesellschaft AG OVAG Verkehr BearbeitenDie insgesamt sieben Haltestellen von Niedersessmar werden uber die Buslinien 301 Gummersbach Olpe 304 Gummersbach Morsbach sowie 310 Gummersbach Overath angeschlossen Die Haltestelle Gummersbacher Str ist eine der am meisten frequentierten Haltestellen in Gummersbach Von hier fahrt in dichtem Takt alle paar Minuten ein Bus in Richtung Gummersbach Bahnhof Zur ehemaligen Eisenbahn siehe Abschnitt Verkehrsgeschichte Der Bahntrassenradweg fuhrt heute auf der stillgelegten Bahntrasse von Vollmerhausen uber Niedersessmar bis nach Olpe Das sogenannte Niedersessmarer Dreieck die Kreuzung von Gummersbacher Strasse und Kolner Strasse ist die am starksten frequentierte Kreuzung des Oberbergischen Kreises Literatur BearbeitenKlaus Pampus Urkundliche Erstnennungen oberbergischer Orte Beitrage zur Oberbergischen Geschichte Sonderbd 1 Oberbergische Abteilung 1924 e V des Bergischen Geschichtsvereins Gummersbach 1998 ISBN 3 88265 206 3 Jurgen Woelke Alt Gummersbach In zeitgenossischen Bildern und Ansichten Band 2 Ein Streifzug durch die Stadt und ihre 70 Dorfer Gronenberg Gummersbach 1980 ISBN 3 88265 024 9 Christoph Sandler Industrie Lexicon von Rhinland Westphalen Leipzig 1875 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Niedersessmar Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bahnhof Niedersessmar Eroffnung des Bahnhof Gummersbach spater Niedersessmar Einzelnachweise Bearbeiten a b Konigliche Regierung zu Coln Hrsg Uebersicht der Bestandtheile und Verzeichniss sammtlicher Ortschaften und einzeln liegenden benannten Grundstucke des Regierungs Bezirks Coln nach Kreisen Burgermeistereien und Pfarreien mit Angabe der Seelenzahl und der Wohngebaude sowie der Confessions Jurisdictions Militair und fruhern Landes Verhaltnisse Koln 1845 S 29 Digitalisat Denkmaler in Gummersbach 1 2 Vorlage Toter Link www gummersbach de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2019 Suche in Webarchiven Ortsteile von Gummersbach Apfelbaum Becke Berghausen Bernberg Birnbaum Bornchen Bracht Bredenbruch Brink Bruch Brunohl Bunghausen Deitenbach Derschlag Dieringhausen Drieberhausen Dummlinghausen Elbach Erbland Erlenhagen Flaberg Frommersbach Grunenthal Gummeroth Hagen Halstenbach Hardt Hardt Hanfgarten Helberg Herreshagen Hesselbach Hofen Homel Hulsenbusch Hunstig Kalkkuhl Karlskamp Kalteneich Koverstein Lantenbach Lieberhausen Liefenroth Lobscheid Lope Lutzinghausen Luttersiefen Mittelstebecke Muhle Neuenhaus 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