www.wikidata.de-de.nina.az
Muhammad ibn ʿAbd al Wahhab arabisch محمد بن عبد الوهاب DMG Muḥammad ibn ʿAbd al Wahhab geboren 1702 3 in al ʿUyaina im Nadschd gestorben 20 Juli 1792 war ein islamischer Gelehrter hanbalitischer Lehrrichtung der eine religiose Lehre begrundete die streng an Koran und Sunna orientiert und auf die Verwirklichung des Tauhid Monotheismus Ein Gott Glauben ausgerichtet ist Diese Lehre gewinnt heute vor allem von der Arabischen Halbinsel ausgehend zunehmend Einfluss auf die gesamte islamische Welt Auf seinen Namen geht der Begriff Wahhabismus zuruck Die Lehren Ibn ʿAbd al Wahhabs bilden die Grundlage fur die totalitar fundamentalistische Auslegung des Islams als Staatsreligion in Saudi Arabien Zahlreiche dschihadistische Organisationen wie der Islamische Staat fuhren ihre ideologischen Grundlagen ebenfalls auf Ibn ʿAbd al Wahhab zuruck Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Lehre 2 1 Tauhid Verstandnis 2 2 Madhhab Kritik 2 3 Politische Implikationen seiner Lehre 3 Gegner 3 1 Sufis 3 2 Schiiten 3 2 1 Kritik an der schiitischen Imamats Theorie 3 2 2 Taqiya 3 3 Philosophen 4 Werke 5 Literatur 6 Weblinks 7 BelegeLeben BearbeitenMuhammad Ibn ʿAbd al Wahhab wurde als Sohn eines Richters in der Oase al ʿUyaina im Nadschd geboren Er stammte aus einer angesehenen Familie hanbalitischer Rechtsgelehrter Im Alter von zehn Jahren so die Chronisten hatte er den Koran auswendig gelernt und war Vorbeter Imam Mit elf Jahren unternahm er eine erste Pilgerreise nach Mekka der sich ein zweimonatiger Aufenthalt in Medina anschloss Nach seiner Ruckkehr studierte er Hadith Koranexegese Fiqh und islamische Dogmatik uṣul ad din Zu einer nicht bekannten Zeit begann er in seiner Heimatregion zu predigen wobei das Prinzip des Tauhid des unbedingten Ein Gott Glaubens im Zentrum seiner Predigt stand 1 Die Radikalitat der Predigten Ibn ʿAbd al Wahhabs der eine Abwendung von allen nicht islamischen Praktiken forderte wurde von den lokalen Stammesoberhauptern als eine Bedrohung ihrer Autoritat wahrgenommen so dass diese ihn dazu drangten die Region zu verlassen und erneut auf Wallfahrt zu gehen Ibn ʿAbd al Wahhab gab ihrem Drangen nach und liess sich nach Vollzug der Wallfahrt in Medina nieder wo er den Unterricht zweier prominenter Hadith Gelehrter besuchte Einer von ihnen war ʿAbdallah ibn Ibrahim ibn Sayf aus dem Nadschd der andere der Inder Muhammad Hayya al Sindi Beide waren sie Bewunderer des hanbalitischen Gelehrten Ibn Taimiya und verwendeten seine Schriften in ihrem Unterricht 2 Von Medina aus begab sich Ibn ʿAbd al Wahhab nach Basra wo er bei dem Gelehrten Muhammad al Madschmuʿi Hadith und Fiqh horte und seine Lehre vom Tauhid verkundete wobei er sich gegen die Anbetung von Steinen und Baumen die Missachtung der Regeln des Korans sowie Ausschweifungen der Bevolkerung richtete So verdammte er auch berauschende Getranke Tabak Tanz Musik und jeglichen Luxus Durch seine Ermahnungen machte er sich bald unbeliebt und wurde aus der Stadt verbannt 3 Wahhabitische Quellen heben hervor dass sein Aufenthalt in Basra ausschlaggebend fur Ibn ʿAbd al Wahhabs weitere Entwicklung war So hatte er hier durch den Kontakt mit Schiiten seine Lehren vor allem seinen radikalen Monotheismus tauḥid und das Wettern gegen unerlaubte Erneuerungen bidʿa entwickelt 4 Nach Zwischenaufenthalten in az Zubair und al Ahsa kehrte er in den Nadschd zuruck begab sich aber diesmal nach Huraimilaʾ wo sein Vater lebte Hier verfasste Ibn ʿAbd al Wahhab sein wichtigstes Werk das Buch des Ein Gott Glaubens Kitab at Tauhid Dieses Buch verbreitete sich schnell durch Abschreiben innerhalb und ausserhalb des Nadschd Da sein Vater jedoch seine Lehre missbilligte verzichtete Ibn ʿAbd al Wahhab bis zu dessen Tod im Jahre 1740 darauf offentlich zu predigen Danach gab er diese Zuruckhaltung jedoch auf Nachdem es ihm gelungen war einige Anhanger um sich zu scharen unternahmen Gegner einen Mordanschlag auf ihn der ihn zur Abreise veranlasste 5 Hierauf zog er in seinen Geburtsort al ʿUyaina zuruck der inzwischen von einem neuen Emir aus dem Hause Muʿammar beherrscht wurde Dieser gab Ibn ʿAbd al Wahhab seine Tochter zur Frau und schloss mit ihm einen Handel ab Er sagte ihm Unterstutzung fur seine religiose Lehre zu verlangte aber dafur seine Bestrebung zur Erweiterung seiner Herrschaft auf die gesamte arabische Halbinsel Nach Ibn ʿAbd al Wahhabs Zustimmung liess der Emir symbolisch auf seinem Territorium einen heiligen Baum fallen ein Heiligengrab zerstoren und eine Ehebrecherin steinigen Der Emir musste aber schliesslich Ibn ʿAbd al Wahhab auf Druck der machtigen Banu Chalid von al Hasa ausweisen 6 Muhammad liess sich nun in Diriyya nieder wo er die Unterstutzung des Emirs Muhammad ibn Saud erhielt Im Jahre 1744 schlossen die beiden einen Pakt der einen gegenseitigen Treueid baiʿa einschloss Dieser Pakt der dem zuvor geschlossenen Bundnis mit dem Muʿammar Emir ahnelte und auf die Errichtung eines Staates abzielte sah vor dass sich Ibn ʿAbd al Wahhab als Imam um die religiosen Angelegenheiten kummern sollte wahrend Ibn Saʿud fur die militarischen und politischen Angelegenheiten verantwortlich sein sollte Ibn Saʿud unterstutzte in der Folgezeit die Verbreitung von Ibn ʿAbd al Wahhabs Lehre unter den Beduinen Arabiens wobei die militarische Unterwerfung des Nadschd und die Bekehrung der Stamme zur Lehre der Wahhabiten Hand in Hand gingen Durch die Verbindung von Glauben und Macht wurde die Herrschaft der Al Saʿud religios legitimiert 7 Muhammad ibn ʿAbd al Wahhab war durch die Heirat mit einer Tochter Muhammad ibn Saʿuds auch mit dem Herrscher verschwagert Das Verhaltnis war allerdings nicht immer ganz spannungsfrei Nach dem Tod von Muhammad ibn Saʿud 1765 und dem Machtantritt seines Sohns Abd al Aziz ibn Muhammad verstarkten sich die Spannungen denn der neue Herrscher brachte den religiosen Lehren Ibn ʿAbd al Wahhabs nur wenig Interesse entgegen Nach seiner Eroberung Riads im Jahre 1773 zog sich Muhammad ibn ʿAbd al Wahhab von der Position des Imams zuruck und widmete sich ganz dem Studium der Lehre und dem Gottesdienst 8 Am 20 Juli 1792 starb Muhammad ibn Abd al Wahhab und wurde in einem unmarkierten Grab begraben 9 Er hinterliess vier Sohne die sich alle als Religionsgelehrte betatigten 10 Seine Nachkommen aus der Familie Al asch Schaich besetzen bis in die Gegenwart bedeutende religiose Amter in Saudi Arabien z B Scheich Abd al Aziz bin Abdullah Al asch Schaich Lehre BearbeitenTauhid Verstandnis Bearbeiten Grundlegend fur Ibn ʿAbd al Wahhabs Lehre war sein spezielles Verstandnis des Tauhid des Bekenntnisses zur Einheit Gottes Wie alle sunnitischen Dogmatiker vor ihm betrachtete er den Tauhid als bedeutendste Pflicht des Menschen sowie als Voraussetzung dafur dass er zum Muslim wird Anders als die sunnitischen Gelehrten seiner Zeit meinte er jedoch dass das Aussprechen der Schahada allein nicht ausreiche um diese Pflicht zum Tauhid zu erfullen Dies rechtfertigte er mit einer Unterscheidung zwischen zwei Arten von Tauhid tauhid ar rububiya Bekenntnis zur Einheit des Herrn und tauhid al uluhiya Bekenntnis zur Einheit Gottes Der tauhid ar rububiya ist nach seiner Definition ein ausschliesslich passives Bekenntnis zur Einheit Gottes namlich das Bekenntnis dass Gott allein der allmachtige Schopfer und Lenker der Herr der Welt ist Der tauhid al uluhiya dagegen ist ein aktives Bekenntnis das der Glaubige allein durch sein eigenes Handeln durch den Dienst an Gott allein in die Tat umsetzt Erst die Erfullung des tauhid al uluhiya macht nach seiner Lehre den Menschen zum Muslim und unterscheidet ihn vom Unglaubigen 11 Zerstort wird der tauhid al uluhiya durch jegliche Form von Schirk Beigesellung Hierbei war es allerdings von grosser Bedeutung dass er den Schirk erheblich weiter definierte als die sunnitischen Gelehrten seiner Zeit Zum Schirk gehorten fur ihn nicht nur die Verehrung von Steinen und Baumen sondern auch die Verehrung von Heiligen Wali und der Brauch des Graberbesuchs Ziyara die zu seiner Zeit im sunnitischen und schiitischen Islam gepflegt wurden Da Graberkult einherging mit Bittgebeten in denen der Glaubige den Heiligen in seinem Grab um Hilfe anrief mit der Bitte um Vermittlung zwischen Gott und sich selbst tawassul mit der Darbringung von Weihegaben naḏr fur den Heiligen ausserdem mit Gefuhlen wie Furcht Hoffnung Hinwendung und Vertrauen stellte er nach seiner Lehre nach eindeutig den Tatbestand des Schirk dar und zerstorte damit eben auch den tauhid al uluhiya 12 Die Konsequenz aus dieser Lehre war dass Ibn ʿAbd al Wahhab und diejenigen die ihm folgten den Grossteil der Muslime fur Unglaubige hielten Das Wissen um den richtigen Tauhid erforderte aus seiner Sicht ausserdem das Eintreten dafur in Wort und Tat und damit zwingend verbunden auch die Distanzierung von denjenigen die Schirk betrieben Jeder gesellschaftliche Kontakt mit diesen Personen verbal oder schriftlich geausserte Anerkennung fur sie liessen eine Person auch wenn in ihrem Verhalten selbst keinerlei Schirk zutage trat zum Kafir Unglaubigen werden Um den richtigen Tauhid zu erfullen und weiter Muslim zu bleiben sollten Personen die in einem Gebiet leben das von Muschrikun dominiert wird dieses verlassen sich auf das von richtigen Muslimen beherrschte Territorium begeben und den Kampf gegen die Manifestationen des Schirk aufnehmen 13 Madhhab Kritik Bearbeiten Mit seinem speziellen Tauhid Verstandnis geriet Ibn ʿAbd al Wahhab in Widerspruch zur Tradition der sunnitischen Madhahib und zum Konsens der Gelehrten Idschma denn diese betrachteten den Tauhid mit der Schahada als abgegolten Mit dem Argument dass die Madhahib in der Frage des Tauhid zu einer Beurteilung gelangt seien die der Lehre des Koran und der Sunna hinsichtlich des Glaubensverhaltens des Muslims widerspreche forderte Ibn ʿAbd al Wahhab die Losung aus der Tradition der Madhahib 14 Der Glaubige sollte sich nicht der Autoritat der Madhahib und der Gelehrten beugen sondern sein Handeln allein nach den Vorschriften von Koran und Sunna ausrichten Er selbst betonte dass er nicht zu einem bestimmten Madhhab aufrufe sondern allein zu Gott der keine Teilhaber hat und zur Sunna des Propheten die er dem Ersten und dem Letzten seiner Umma zur Pflicht gemacht hat 15 In seiner kritischen Haltung hinsichtlich der Rechtsschulen und seiner alleinigen Ausrichtung an Koran und Sunna sah sich Ibn ʿAbd al Wahhab bestatigt durch das Vorbild fruherer Gelehrter die eine ahnliche Haltung eingenommen hatten Dazu gehorten Ahmad ibn Hanbal Ibn Taimiya Ibn Qaiyim al Dschauziya Ibn Radschab adh Dhahabi und Ibn Kathir 16 Seine Weigerung sich dem Taqlid fruherer hanbalitischer Gelehrter zu unterwerfen brachten Ibn ʿAbd al Wahhab den Vorwurf ein selbst Idschtihad betrieben zu haben ohne dazu berechtigt zu sein Ibn ʿAbd al Wahhab verteidigte sich damit dass Konzepte wie fiqh taqlid und idschtihad in der fruhislamischen Gemeinschaft noch keinerlei Rolle gespielt hatten und fruhere Gelehrte wie asch Schafiʿi die Glaubigen selbst dazu aufgerufen hatten ihre Lehren anhand von Koran und Sunna zu uberprufen 17 Politische Implikationen seiner Lehre Bearbeiten Uber seine Kritik an den Rechtsschulen hinaus sah sich Ibn ʿAbd al Wahhab auch als Begrunder einer neuen wahren Gemeinschaft von Muslimen seine Anhanger die Mitglieder der dschamaʿa Gemeinschaft hatten wenn sie ihr Glaubensbekenntnis den Vorschriften von Koran und Sunna gemass ausrichteten auch die Loyalitat zu allen politischen Autoritaten aufzukundigen wenn diese unislamisch handelten Vorbild der von ihm angestrebten Gemeinschaft war die fruhislamische Gemeinschaft um den Propheten und seine ersten Nachfolger 18 Gegner BearbeitenMuhammad ibn ʿAbd al Wahhab ist genauso wie Ibn Taimiyya Kritik seitens der Sufis und Schiiten ausgesetzt ausserdem von orthodoxen Sunniten die den Rechtsschulen angehoren Hanafiten etc Sufis Bearbeiten Er verwarf die Graber und Heiligenverehrung der Sufis islamische Mystiker sowie die ubermassige Verehrung der Propheten Seiner Ansicht nach ware dies ein Verstoss gegen den Koran und wurde dem Unglauben kufr nahe kommen da Gott allein anbetungswurdig sei Ihre Lehre von der Einheit des Seins wahdat al wudschud lehnte er ab da sie die Gultigkeit der Schari a infrage stelle daher kufr sei Nach der Eroberung Mekkas durch seine Anhanger wurden die Kuppelgraber Qubbas zerstort die zuvor von Sufis erbaut worden waren Schiiten Bearbeiten Ibn ʿAbd al Wahhab verfasste ein eigenstandiges Sendschreiben zur Widerlegung der Zwolfer Schiiten mit dem Titel Risala fi r radd ʿala r Rafiḍa Widerlegung der Zwolfer Schiiten die er in Anknupfung an alte polemische Traditionen als Rafiditen bezeichnete Hierin kritisiert er die schiitische Heiligenverehrung aber auch solche rechtliche Praktiken wie die Mut a Ehe und die von den Schiiten zugelassene Eheschliessung der Frau ohne Ehevormund 19 Editiert und herausgegeben wurde der Text von Muhammad al Chalidi einem anti schiitischen Gelehrten Aus den Quellen ist nicht ersichtlich wann genau Muhammad ibn ʿAbd al Wahhab die Schrift Risala fi r radd ʿala r Rafiḍa verfasste Jedoch ist zu vermuten dass dies kurz nach seinem Aufenthalt in Basra geschah Dort kam er zum ersten Mal mit Schiiten in Kontakt und begann darauf laut wahhabitischen Quellen mit der Entwicklung seiner Ideen 4 Kritik an der schiitischen Imamats Theorie Bearbeiten In seiner Kritik geht es unter anderem darum dass die schiitische Designation ʿAlis als rechtmassiger Nachfolger Muḥammads falsch sei Muhammad ibn ʿAbd al Wahhab erkennt durchaus den beruhmten Ḥadiṯ an welcher nach schiitischer Meinung ʿAli zum Herrscher berechtigt Wessen Herr ich bin dessen Herr ist ʿAli und wer ʿAli beistehen wurde dem wurde Gott beistehen Allerdings warnt Ibn ʿAbd al Wahhab davor diesen Ḥadiṯ uberzubewerten was zu einer Minderung der Bedeutung des Propheten fuhren konnte Es bestunde die Gefahr dass durch eine uberproportionale Verehrung der Ahl al Bait Gott und Muḥammad verschmaht wurden Ibn ʿAbd al Wahhab zitiert Sure 48 9 in welcher es um den Gehorsam gegenuber Muḥammad geht und schreibt dass derjenige welcher Gottes Buch missachtet ein Unglaubiger wird Diese Person wurde Gott und seinen Propheten belugen und sich falsche Aussagen anmassen 20 Der erste Kalif Abu Bakr den die Schiiten ablehnen ware nach Muhammad ibn ʿAbd al Wahhab in erster Linie durch einige Ḥadiṯe angekundigt In zwei davon wird Muḥammad von einer Frau mit einer Frage aufgesucht Jedoch schickt er sie weg mit dem Verweis spater zuruckzukommen Die Frau entgegnet dass sie ihm spater nichts mehr nutzen wurde eine Anspielung auf den nahenden Tod Muḥammads Dieser betont derweil dass sie ihm sehr wohl nutzen wird da Abu Bakr sein Nachfolger wird In zwei weiteren Ḥadiṯen die laut dem Ḥadiṯ Werk von Aḥmad ibn Ḥanbal uber Ḥuḏayfa einen der ersten Schiiten uberliefert wurden heisst es ebenfalls dass Abu Bakr rechtmassiger Herrscher nach Muḥammad sein solle Eines der beiden Ḥadiṯe benennt auch ʿUmar als rechtmassigen Kalif Auf diejenigen die nun von dieser Meinung abweichen und Abu Bakr sowie auch ʿUmar den Kalifentitel absprechen entgegnet Muhammad ibn ʿAbd al Wahhab mit den Koranversen 5 54 und 48 16 Im ersten Vers geht es darum dass Gott den Unglaubigen seine Macht spuren lassen wird und im zweiten darum dass die Beduinen zum Kampf aufgerufen werden Man kann dies als Anlehnung an die Ridda Kriege verstehen also einen Aufruf zum Kampf gegen die Schiiten die laut Ibn ʿAbd al Wahhab vom Islam abgefallen seien 20 Zu guter Letzt kritisiert Muhammad ibn ʿAbd al Wahhab die Einengung des Kalifats auf die zwolf Imame die laut zwolfer schiitischer Ansicht die einzig legitimen Herrscher darstellen Dies sei laut Ibn ʿAbd al Wahhab eine Luge und eine Verschmahung der vier rechtgeleiteten Kalifen sowie des Stammes der Qurais Zudem hatte die schiitische Kalifatstheorie keine Basis im Qurʾan in der Sunna im Iǧmaʿ Konsens im Qiyas Analogieschluss und nicht im ʿAql Rationalitat 20 Taqiya Bearbeiten Wahrend es von Seiten der Sunniten teils Bedenken am Prinzip von Taqiya gibt ist es aus Sicht der Siʿa ein wenig widerspruchliches Konzept Das ist in erster Linie durch ihre Geschichte zu erklaren in welcher Schiiten meist verfolgt wurden Schiiten berufen sich auf die im Koran erwahnten Propheten die zu Beginn auch stets ihre Lehre geheim gehalten hatten um ihr Leben zu schutzen 21 Muhammad ibn ʿAbd al Wahhab fuhrt in seiner Widerlegung einen Teil von Sure 49 13 an Der Angesehenste von euch ist der Gottesfurchtigste Im Arabischen wird der Gottesfurchtigste von euch mit atqakum wiedergegeben Die Schiiten hatten dies laut Ibn ʿAbd al Wahhab aber so interpretiert dass derjenige der am meisten Taqiya betreibt und sich am heftigsten vor den Menschen furchtet der Angesehenste ist Jedoch sei diese Koraninterpretation einem Ḥadiṯ zufolge den Menschen verboten und derjenige der sich nicht daran halte sei ein Unglaubiger Ausserdem werde der schiitische Unglaube auch daran deutlich dass ʿAli den ersten drei Kalifen die Treue schwor Zudem sei das Gutheissen der Angst der Propheten vor den Menschen eine Minderung des Prophetentums Derjenige der dies gutheisse sei ebenfalls ein Unglaubiger 20 Philosophen Bearbeiten Muhammad ibn ʿAbd al Wahhab lehnte den Ilm al Kalam in jeder Form ab da dieser fur ihn eine bidʿa darstellte Die Mutakallimun hielt er fur nicht notwendig und fur fehlerhaft Werke BearbeitenAl uṣul aṯ ṯalaṯa Die drei Prinzipien Risala fi r radd ʿala r Rafiḍa Widerlegung der Zwolfer Schiiten Sirat ar Rasul Prophetenbiografie Aufgearbeitet von Martin Riexinger Kitab at Tauḥid 1 Literatur BearbeitenMuḥammad Ibn ʿAbd al Wahhab Risala fi r radd ʿala ar Rafiḍa online Jorg Dieter Brandes mit Sabel und Koran Saudi Arabien oder der Aufstieg der Konigsfamilie Saud und der Wahabiten Verlag Thorbecke Stuttgart 1999 ISBN 3 7995 0094 4 Natana J DeLong Bas Wahhabi Islam From Revival and Reform to Global Jihad Oxford University Press Oxford 2004 ISBN 0 19 516991 3 S 17 93 Ignaz Goldziher Das Prinzip der Taḳijja im Islam In Zeitschrift der deutschen morgenlandischen Gesellschaft 59 1906 S 213 226 Digitalisat MENAdoc Henri Laoust Ibn ʿAbd al Wahhab In The Encyclopaedia of Islam New Edition Band 3 S 677b 679a Esther Peskes Muḥammad b ʿAbdalwahhab 1703 92 Untersuchungen zur Rekonstruktion der Fruhgeschichte der Wahhabiya Beirut Stuttgart 1993 Martin Riexinger Der Islam begann als Fremder und als Fremder wird er wiederkehren Muḥammad b ʿAbd al Wahhabs Prophetenbiographie Muḫtaṣar sirat ar rasul als Programm und Propaganda In Welt des Islams 55 1 2015 S 1 61 John O Voll Muḥammad Ḥayya al Sindi and Muḥammad ibn ʿAbd al Wahhab an analysis of an intellectual group in Eighteenth Century Medina In Bulletin of the School of Oriental and African Studies 38 1975 S 32 39 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Muhammad ibn ʿAbd al Wahhab im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literatur von und uber Muhammad ibn ʿAbd al Wahhab im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Belege Bearbeiten N J Delong Bas Wahhabi Islam 2004 S 17 20 N J Delong Bas Wahhabi Islam 2004 S 20 21 N J Delong Bas Wahhabi Islam 2004 S 22 a b David Commins The Wahhabi Mission and Saudi Arabia I B Tauris London 2009 ISBN 1 84511 080 3 S 11 f N J DeLong Bas Wahhabi Islam 2004 S 23 N J DeLong Bas Wahhabi Islam 2004 S 23 33 N J DeLong Bas Wahhabi Islam 2004 S 34f N J DeLong Bas Wahhabi Islam 2004 S 39 Daniel Benjamin Steven Simon The Age of Sacred Terror N J DeLong Bas Wahhabi Islam 2004 S 40 E Peskes Muḥammad b ʿAbdalwahhab 1703 92 1993 S 20 23 E Peskes Muḥammad b ʿAbdalwahhab 1703 92 1993 S 25 26 E Peskes Muḥammad b ʿAbdalwahhab 1703 92 1993 S 27 32 E Peskes Muḥammad b ʿAbdalwahhab 1703 92 1993 S 33 35 Zit nach E Peskes Muḥammad b ʿAbdalwahhab 1703 92 1993 S 38 E Peskes Muḥammad b ʿAbdalwahhab 1703 92 1993 S 40 E Peskes Muḥammad b ʿAbdalwahhab 1703 92 1993 S 43 E Peskes Muḥammad b ʿAbdalwahhab 1703 92 1993 S 47 N J DeLong Bas Wahhabi Islam 2004 S 90 a b c d Muḥammad Ibn ʿAbd al Wahhab Risala fi r radd ʿala ar Rafiḍa PDF Nicht mehr online verfugbar Muḥammad Mal Allah al Ḫalidi S 6 9 zur Kritik an der schiitischen Kalifatstheorie S 17f zu Taqiya siehe S 13f archiviert vom Original am 17 Mai 2016 abgerufen am 3 Dezember 2015 arabisch nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www kfu edu sa Ignaz Goldziher Das Prinzip der Taḳijja im Islam In Zeitschrift der deutschen morgenlandischen Gesellschaft Band 59 1906 S 217 f Normdaten Person GND 119152169 lobid OGND AKS LCCN n82221616 VIAF 88344566 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Muhammad ibn ʿAbd al WahhabALTERNATIVNAMEN Muhammad ibn Abd al Wahhab ibn Sulaiman ibn Ali ibn Muhammad ibn Ahmad ibn Raschid at Tamim محمد بن عبد الوهاب arabisch KURZBESCHREIBUNG islamischer Gelehrter hanbalitischer LehrrichtungGEBURTSDATUM unsicher 1702 oder 1703GEBURTSORT al ʿUyaina NadschdSTERBEDATUM 20 Juli 1792 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Muhammad ibn ʿAbd al Wahhab amp oldid 234377736