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Der Muckenschupf ist ein Wald auf ehemals Unterriexinger Markung der Stadt Markgroningen in Baden Wurttemberg der zum LSG Enztal zwischen dem Leinfelder Hof und Bietigheim Bissingen gehort MuckenschupfSudflanke mit Siegental und HinterholzSudflanke mit Siegental und HinterholzLage Unterriexingen Stadt Markgroningen Landkreis Ludwigsburg BWGeographische Lage 48 55 N 9 3 O 48 92298 9 04363 Koordinaten 48 55 23 N 9 2 37 OMuckenschupf Baden Wurttemberg Meereshohe von 252 m bis 295 mf6 Waldspitze des Muckenschupfs von der Frauenkirche Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Lage und Abgrenzung 1 2 Geologie 1 3 Naturschutz 1 4 Naherholung 2 Geschichte 2 1 Historische Relikte 2 2 Besitzverhaltnisse 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksGeographie BearbeitenLage und Abgrenzung Bearbeiten Der Muckenschupf sudwestlich von Unterriexingen gehort heute vollstandig zur Markgroninger Markung und liegt auf einer grossteils ertragsschwachen Hochflache uber den Talern der Glems im Osten und der Enz im Norden Im Westen wird er durch das Siegen und Bergtal begrenzt Im Suden schliessen sich fruchtbare Ackerflachen an Seine Abgrenzung ist seit der Erstellung der Kieserschen Forstkarte 1682 weitgehend konstant Einschnitte und deren Flurnamen an der Ostflanke das Weisse Reutfelt und das Reuthfelt weisen auf zuvor erfolgte Rodungen hin Vier Teile des Muckenschupfs haben eigenstandige Namen die Waldspitze oberhalb der Frauenkirche der Mittelwald der Strittwald beim Weissen Reutfeld und das Vorderholz ein Streifen an der Sudostflanke Dessen Pendant das kleine Hinterholz im Suden gehorte ursprunglich nicht zur Unterriexinger Markung und wurde deshalb nicht zum Muckenschupf gezahlt ebenso das Klepperholzle 1813 Keppner Holzle jenseits des Bergtals Rund um den Wald liegen von Norden im Uhrzeigersinn die Siedlungen Unterriexingen Talhausen Aichholzhof und ein Umspannwerk alle zu Markgroningen sowie Pulverdingen und Oberriexingen Im Gewann Dauseck im Westen verzeichnete Andreas Kieser 1682 eine Wustung nbsp Nordhalfte 1682 auf der Kieserschen Forstkarte gesudet Geologie Bearbeiten Der Muckenschupf liegt grossteils auf einer Lettenkeuper Platte die am Ostrand teilweise von einer Loss Deckschicht uberlagert wird Wo kein Loss ansteht finden sich zahlreiche Flussschotter der einst auf dieser Hohe fliessenden Enz Streckenweise steht auch Muschelkalk an der Karsterscheinungen aufweist Eine Gruppe von sechs Dolinen wurde als Naturdenkmal unter Schutz gestellt und in das Geotop Kataster des Geologischen Landesamtes aufgenommen 1 Niederschlage fliessen im Muckenschupf kaum oberflachlich ab In lehmigen Bereichen bilden sie Feuchtgebiete und zahlreiche Pfutzen ansonsten versickern die Niederschlage weitgehend und fliessen im verkarsteten Muschelkalk Untergrund ab Der Name des Waldes wird denn auch von Mucken und Schupf Geholz hergeleitet 2 Naturschutz Bearbeiten nbsp Siegental mit Halbtrockenrasen von Suden Der vielseitige Mischwald gehort zum LSG Enztal zwischen dem Leinfelder Hof und Bietigheim Bissingen Im Suden tangiert der Muckenschupf einen kleinen Teil des FFH Gebiets Strohgau und unteres Enztal mit artenreichen Halbtrockenrasen im Siegental 3 4 Neben dem geschutzten Dolinenfeld sind weitere Naturdenkmale im und am Rand des Muckenschupfs zu finden der Feuchtwald im Muckenschupf ein Speierling der Altholzbestand am Rand des Muckenschupfs und das Feuchtgebiet Kohlplatte in einer alten Rodungskerbe am Nordrand der Weissen Reut 5 Siehe auch Liste der Naturdenkmale in Markgroningen Naherholung Bearbeiten Der Muckenschupf erfreut sich grosser Beliebtheit als Naherholungsgebiet Sein Wegenetz wird von Spaziergangern Joggern Reitern und Radfahrern frequentiert Der Rundweg Unterriexingen fuhrt mit den Stationen KZ Friedhof Muckenschupf Baumarten Mittelwald und Ostlandkreuz durch die Waldspitze im Nordosten und am Waldrand entlang Geschichte Bearbeiten nbsp Muckenschupf auf Urflurkarte 1832 nbsp Besitzverhaltnisse 1763 vor der Flurbereinigung gesudet nbsp Koniglich wurttembergischer Waldanteil 1813Im Rahmen der Neckar Enz Stellung wurden in den 1930er Jahren mehrere Bunker im nordlichen Teil des Muckenschupfs errichtet Diese sind heute noch als Ruinen erhalten Am nordlichen Waldrand liegt der Friedhof und die Gedenkstatte fur die ehemaligen Insassen des KZ Unterriexingens ein Aussenlager des KZ Natzweiler Struthof Ein holzernes Ostlandkreuz wurde 1950 am nordostlichen Rand des Muckenschupfs errichtet 1975 wurde das morsche Holzkreuz durch ein neues aus Beton ersetzt Historische Relikte Bearbeiten Im Muckenschupf finden sich mehrere vermutlich keltische Grabhugel die archaologisch noch nicht untersucht wurden da sie hier nicht durch Baumassnahmen oder landwirtschaftliche Bearbeitung gefahrdet sind Entlang der Sudflanke verlief einst eine Romerstrasse und danach der Alte Vaihinger Weg von Gruningen nach Vaihingen an der Enz Zahlreiche historische Grenzsteine zeugen von der fruheren Besitzstruktur Insbesondere die verschiedenen Ortsadels Geschlechter haben hier Spuren hinterlassen die Herren von Nippenburg die Herren von Sternenfels die Herren von Gaisberg die Schenk von Winterstetten die Herren von Sperberseck die Leutrum von Ertingen und die Freiherren von Hopfer Hervorragend gearbeitet sind die mit dem Patriarchenkreuz versehenen Steine des Heilig Geist Spitals 6 Besitzverhaltnisse Bearbeiten Im Herzogtum Wurttemberg zahlte der Muckenschupf zur Heimerdinger Huth im Leonberger Vorst gehorte allerdings nicht ausschliesslich dem Landesherrn sondern vielen verschiedenen Besitzern die 1763 auf einer Karte dokumentiert wurden Haus Wurttemberg die gnadigste Herrschaft genannt Ortsadel die gnadige Herrschaft hier Leutrum von Ertingen als Nachfolger der Herren von Riexingen Gruninger Spitalpflege Gruninger Heiligenpflege Bartholomauskirche Unterriexinger Heiligenpflege Gemeinde Unterriexingen Fleckenwald Kleine Zipfel Privatwald Hosslinswald Da die Anteile aller Waldbesitzer im Muckenschupf stark zersplittert und teils nicht exakt abgegrenzt waren wurden sie von 1771 bis 1776 vermessen zusammengelegt und neu versteint um Streit zu verhindern und die Bewirtschaftung zu erleichtern 7 Ab 1813 wurden die Besitzverhaltnisse grundlegend geandert Die staatliche Forstkammer tauschte Waldflachen mit den Herren Leutrum von Ertingen und dem Heilig Geist Spital Die Forstkammer die Spitalpflege und die Heiligenpflege von Markgroningen verkauften Waldanteile an die Gemeinde Unterriexingen die am Ende dieser Prozesse zum grossten Anteilshaber wurde 8 Literatur BearbeitenKarl Erwin Fuchs Grenzsteine der Stadt Markgroningen Mit dem Lagerbuch die Grenze entlang Markgroningen 1987 S 88ff Claus Peter Herrn Claus Peter Hutter Reinhard Wolf Naturschutz im Kreis Ludwigsburg Landschaftsschutzgebiete LRA und LUBW Ludwigsburg 1983 ISBN 3 88251 078 1 Oscar Paret Ludwigsburg und das Land um den Asperg Aigner Ludwigsburg 1934 Einzelnachweise Bearbeiten Vgl Geotop Kataster Memento vom 4 Marz 2004 im Internet Archive des LGRBs und Liste der Geotope in Markgroningen Karl Erwin Fuchs Grenzsteine der Stadt Markgroningen Mit dem Lagerbuch die Grenze entlang Markgroningen 1987 S 88ff http udo lubw baden wuerttemberg de public p cgNk Siehe Schutzgebietskarte der Memento des Originals vom 24 Oktober 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www lubw baden wuerttemberg de LUBW http udo lubw baden wuerttemberg de public p cgNU Karl Erwin Fuchs Grenzsteine der Stadt Markgroningen Mit dem Lagerbuch die Grenze entlang Markgroningen 1987 S 92 95 Karl Erwin Fuchs Grenzsteine der Stadt Markgroningen Mit dem Lagerbuch die Grenze entlang Markgroningen 1987 S 89 Quelle u a LABW StA Ludwigsburg E 228 II Bu 2143 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Muckenschupf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Muckenschupf amp oldid 197267610