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Die Frauenkirche in Unterriexingen einem Stadtteil von Markgroningen im baden wurttembergischen Landkreis Ludwigsburg steht sudwestlich und oberhalb des Dorfes inmitten des Friedhofes Im 14 Jahrhundert ausgebaut verfiel sie im 19 Jahrhundert zur Ruine Ab 1874 wurde sie durch den Freiherrn Gerhard Leutrum von Ertingen wieder in Stand gesetzt Die erneute Restaurierung in den Jahren 1999 bis 2003 durch Karl Magnus Graf Leutrum von Ertingen wurde im Jahr 2004 mit dem Denkmalschutzpreis Baden Wurttemberg ausgezeichnet Sudfassade der Unterriexinger Frauenkirche umgeben von einem ummauerten KirchhofDie Kirche liegt auf einer Anhohe zwischen Enz und Glemstal im Hintergrund Markgroninger Wasserturm Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Zerstorung 2 2 Wiederherstellung 2 3 Renovierung 3 Grablege 4 Sonstiges 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDie Kirche liegt sudwestlich von Unterriexingen auf einer zum Muckenschupf ansteigenden Anhohe zwischen Enz und Glemstal Auf circa 240 m u NN uberragt die Kirche den in der Talaue einst fernen Ort der ihr seit den 1960er Jahren immer naher ruckt Die in den 2000er Jahren errichteten Hauser im Neubaugebiet Im Baumle sind nur noch rund 150 Meter vom Kirchhof entfernt Die Standortwahl fernab von Schloss und Ort ist ungeklart Moglicherweise wurde ein vorchristlicher Kultplatz ubernommen Moglich erscheint aber auch eine wust gefallene Siedlung im Umfeld der Kirche An deren Ostseite fuhrt der Frauenweg von Unterriexingen zum Aichholzhof und weiter in Richtung Hemmingen Von der Kirche fuhrt die Frauenklinge ins Glemstal Dieser alte Hohlweg ist heute als Naturdenkmal geschutzt Die Ausrichtung der Langsachse des Kirchengebaudes betragt ungefahr 55 Grad es hat also eine vergleichsweise starke Ostabweichung von 35 Grad nach Norden Geschichte Bearbeiten nbsp Gemalde der pittoresken Ruine von Carl Urban Keller um 1815 nbsp Innenansicht der Ruine von August Seyffer 1816 nbsp Nach der Wiederherstellung Zeichnung von Joseph Cades vor 1890Die Frauenkirche ist eine gotische Saalkirche mit Westturm und kreuzrippengewolbtem Vieleckchor mit 5 8 Schluss im Osten Laut Gerhard Leutrum von Ertingen wurde sie im 13 Jahrhundert als Wallfahrtskapelle erbaut und im 14 Jahrhundert von den Herren von Riexingen erweitert Dabei wurde das Langhaus vergrossert und mit Strebepfeilern versehen sowie der Chor und der Turm erganzt 1 Bis zum Ausbau der Kapelle im Dorf um 1628 diente sie als Pfarrkirche danach in erster Linie als Grablege der ortsansassigen Adelsgeschlechter 2 Die inmitten des Chors gelegene Grabplatte fur Friedrich Osterbronn von Riexingen 1394 ist das alteste erhaltene Grabmal in der Frauenkirche Es gilt als Indiz dafur dass das Adelsgeschlecht von Riexingen das mit Heinrich von Riexingen 1379 auch den ersten bekannten Kirchherrn stellte die Kirche erweitern liess Die heutige Bezeichnung als Frauenkirche geht zuruck auf das Patrozinium Unserer Lieben Frau Maria Bis zur Reformation diente die im Volksmund auch s Kappele genannte Kirche ausserdem der Wallfahrt unter anderem wird von einem pilgernden Monch aus Ungarn berichtet Die Innenwande des nahezu fensterlosen Saalbaus waren mit Fresken versehen die vor allem Szenen des Jungsten Gerichts darstellten Daneben befanden sich in der Kirche mehrere Altare unter anderem der vergoldete Altar Unserer Lieben Frau Zerstorung Bearbeiten Laut Gerhard Graf Leutrum erlitt die Kirche 1693 im Pfalzischen Erbfolgekrieg grossere Schaden Osterreichische Truppen sollen vom Hochstammer 3 aus mit Geschutzen auf franzosische Truppen im Kirchhof der Frauenkirche geschossen haben Dabei sollen auch Schaden im Dorf selbst entstanden sein Laut der von Reyscher und Troll wiedergegebenen Uberlieferung sollen die Schaden hingegen im Spanischen Erbfolgekrieg erfolgt sein 4 Beim Abzug haben die Franzosen die Glocken der Frauenkirche entwendet Zusatzlich setzte ein Blitzeinschlag im darauf folgenden Jahr die Kirche in Brand Die Schaden wurden nur notdurftig repariert und ein provisorisches Dach erstellt Auf einem Panorama von Markgroningen ist die Unter Riexiniger Todten Kirch 1798 noch mit Dach zu sehen Nachdem dieses eingesturzt war verfiel die Kirche zur Ruine und wurde von der Bevolkerung als Baustoffreservoir missbraucht 5 Im 19 Jahrhundert lockte die als pittoresk bezeichnete Kirchenruine Kunstler wie Carl Urban Keller und August Seyffer an Nachdem die Familie der Freiherren spater Grafen Leutrum von Ertingen 1820 wieder auf Schloss Unterriexingen eingezogen war trug man sich mit dem Gedanken die ehemalige Patronatskirche wiederherzustellen Wiederherstellung Bearbeiten 1874 75 erwarb schliesslich Gerhard Leutrum von Ertingen die Kirche von der Gemeinde um sie im Sinne seiner Vorvater wieder in Stand zu setzen und die wertvollen Epitaphien der Ortsadeligen zu sichern Ausserdem liess er eine Familiengruft fur die Leutrum von Ertingen anlegen Bei der Restaurierung wurde er von Baumeister August Beyer beraten Im Innern des Langhauses blieb der Ruinencharakter der Kirche erhalten Turmspitze Dachstuhl und Empore wurden neu erstellt der Chor durch eine vergitterte Chorschranke abgeteilt und dessen Fenster neogotisch verglast Zum Schluss wurde 1891 ein wertvoller romanischer Kruzifixus aus dem 12 Jahrhundert vom Stammsitz der Familie Leutrum in Ertingen nach Unterriexingen gebracht und in der Frauenkirche angebracht 6 Seit der Wiederherstellung dient die Kirche zudem fur Beerdigungsgottesdienste der Gemeinde Renovierung Bearbeiten Von 1999 bis 2003 liess der Besitzer Karl Magnus Graf Leutrum die Kirche von Architekt Gerhard Schmid erneut restaurieren Unter anderem war dies dringend erforderlich um die steinernen Epitaphien vor Substanzverlust durch aufsteigende Feuchtigkeit bzw Versalzung zu bewahren 7 Fur die vorbildliche Restaurierung erhielt der Bauherr 2004 den Denkmalschutzpreis Baden Wurttemberg 8 Im Anschluss daran wurde auch der romanische Kruzifixus restauriert 9 Grablege Bearbeiten nbsp Friedrich Osterbrunn von Riexingen 1394 nbsp Ungewohnlich nahezu fensterlose Nordfassade des Langhauses nbsp Innenansicht von SudwestenNach den Herren von Riexingen diente die Frauenkirche folgenden Adelsgeschlechtern 10 als Grablege Schenken von Winterstetten altestes Epitaph von 1477 Herren von Nippenburg altestes Epitaph von 1531 Herren von Sternenfels altestes Epitaph von 1614 Herren von Lutzelburg altestes Epitaph von 1677 Schertlin von Burtenbach altestes Epitaph von 1680 Herren von Sperberseck altestes Epitaph von 1692 Leutrum von Ertingen altestes Epitaph von 1825 11 Sonstiges BearbeitenLaut dem Handworterbuch des deutschen Aberglaubens soll ein Pfarrer mit Perucke in der Frauenkirche umgehen 12 Die Frauenkirche steht mit dem ummauerten Teil des Friedhofs unter Denkmalschutz Literatur BearbeitenJochen Ansel Karl Halbauer Sophie Richter Der romanische Kruzifixus der Frauenkirche in Markgroningen Unterriexingen In Denkmalpflege in Baden Wurttemberg 36 Jg 2007 Heft 1 S 32 41 denkmalpflege bw de PDF Monika Balzert Alte Liebe Poesie und Denkmalpflege in der Unterriexinger Frauenkirche In Durch die Stadtbrille Geschichte und Geschichten um Markgroningen Band 4 1989 S 77 85 K H Aus alter Zeit In Die Gartenlaube Heft 47 1874 S 763 765 Volltext Wikisource Gerhard Graf Leutrum von Ertingen Die Graflich Leutrumsche Frauenkirche zu Unter Riexingen Stuttgart 1891 August Ludwig Reyscher Vikar Troll Ueberreste einer alten Kirche zu Unterriexingen In Wurttembergische Jahrbucher Band 1836 2 Stuttgart 1837 S 167 176 books google de Petra Schad Die Frauenkirche in Unterriexingen Pfarrkirche Wallfahrtskirche Friedhofskirche In Ludwigsburger Geschichtsblatter Band 59 2005 S 17 38 Frauenkirche Unterriexingen in der Beschreibung des Oberamts VaihingenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Frauenkirche Unterriexingen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gebaude Portrat und Galerie des Arbeitskreises Geschichtsforschung und Denkmalpflege Markgroningen AGD Einzelnachweise Bearbeiten Gerhard Graf Leutrum Die Graflich Leutrumsche Frauenkirche zu Unter Riexingen Stuttgart 1891 S 52ff Unterriexingen Die Kirchen Nicht mehr online verfugbar markgroeningen de archiviert vom Original am 17 Marz 2010 abgerufen am 22 Januar 2014 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www markgroeningen de Gewann auf der Hohe nordlich der Enz Karl von Riecke Aus den Lebenserinnerungen von August Ludwig Reyscher In Wurttembergische Vierteljahreshefte fur Landesgeschichte Band IV 1881 S 16 Riecke S 18 nennt wie Reyscher und Vikar Troll S 175 auf die er sich beruft den Spanischen Erbfolgekrieg 1701 1714 Gerhard Graf Leutrum Die Graflich Leutrumsche Frauenkirche zu Unter Riexingen Stuttgart 1891 S 11 15 Gerhard Graf Leutrum Die Graflich Leutrumsche Frauenkirche zu Unter Riexingen Stuttgart 1891 S 16 25 Ulrich Graf Die Frauenkirche in Unterriexingen Nicht 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denkmalpflege bw de Memento des Originals vom 3 November 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www denkmalpflege bw de PDF Einzelnennungen anderer Geschlechter z B von Ehepartnern bleiben hier unberucksichtigt Verzeichnis der beigesetzten Personen in Gerhard Graf Leutrum Die Graflich Leutrumsche Frauenkirche zu Unter Riexingen Stuttgart 1891 S 52 ff Eduard Hoffmann Krayer Hanns Baechtold Staeubli Handworterbuch des deutschen Aberglaubens 1974 S 1106 books google de 48 9321 9 04996 Koordinaten 48 55 55 6 N 9 2 59 9 O Normdaten Geografikum GND 7570654 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Frauenkirche Unterriexingen amp oldid 236837893