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Carl Urban Keller 26 Oktober 1772 in Marbach am Neckar 15 Marz 1844 in Stuttgart war ein in Tubingen promovierter Jurist und in Stuttgart praktizierender Anwalt der auf seinen Ausflugen rund um Stuttgart und auf seinen zahlreichen Reisen Malerei und Radierung aus Liebhaberei betrieb und 1827 den Wurttembergischen Kunstverein mitgrundete 1 Burg Uznaberg in der Schweiz 1818 Kellers Reisevehikel in Italien 1810 Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Kunstlerleben 3 Rezeption 4 Publikationen Kellers 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseHerkunft BearbeitenUber Kellers Herkunft ist wenig bekannt Sein Vater war vermutlich Ernst Urban Keller Diakon zu Marbach sein Grossvater wohl der Ziegeleibesitzer Urban Keller der sich als Gruninger Rathsverwandter vehement fur den Bestand der Privilegien seiner durch Ludwigsburg bedrohten Oberamtsstadt einsetzte und deshalb von 1723 bis 1725 vom Obervogt suspendiert wurde 2 In Gruningen heute Markgroningen gab es zudem einen am 14 November 1767 geborenen Namensvetter Karl Urban Keller der auch schon fur den besagten Maler gehalten wurde 3 Dessen Eltern waren Gottlieb Friedrich Keller Burgermeister und Handelsmann allhier und die Pfarrerstochter Regina Catherina Klein aus Affalterbach 1757 Pate des Gruninger Karl Urbans war wiederum der Marbacher Diakon Ernst Urban Keller Kunstlerleben BearbeitenKeller wurde als Oppidaner ortsansassiger Student der Hohen Karlsschule zu Stuttgart erzogen und schloss ein Studium der Rechtswissenschaften in Tubingen mit der Promotion ab Vermutlich nahm er zudem Unterricht beim Landschaftsmaler Adolf Friedrich Harper 1725 1806 Spatestens ab 1798 zeichnete Keller Ansichten seiner schwabischen Heimat das heisst insbesondere von der Landeshauptstadt Stuttgart und der Oberamtsstadt Markgroningen die ihm die einzigen Ansichten der wenig spater abgerissenen Stadttore und eine Panorama Skizze 4 verdankt nbsp Blick auf Groningen von Sudwesten vor 1800 nbsp Ostertor in Markgroningen vor dem Abriss um 1800 nbsp Spater abgerissenes Esslinger Tor um 1800 nbsp Spater abgerissenes Unteres Tor um 1800 nbsp Oberes Tor um 1800 noch mit Vortor und ZugbruckeDa Keller nie geheiratet hat konnte er ohne familiare Pflichten seiner Liebhaberei fronen und etliche ausgedehnte Reisen unternehmen die er zeichnerisch und teils auch schriftlich dokumentierte Seinen ersten Rom Aufenthalt von 1802 bis 1803 verbrachte er gemeinsam mit dem Stuttgarter Maler Gottlieb Schick Von seinem zweiten Rom Aufenthalt 1810 sind Blatter von den Cervaro Grotten erhalten Keller fertigte seine Architektur und Landschaftsdarstellungen als Aquarell sowie in Kaltnadel Aquatinta oder Radiermanier im Geiste der Romantik an In den Graphischen Sammlungen der Wurttembergischen Landesbibliothek 5 und der Staatsgalerie Stuttgart finden sich zahlreiche Werke Kellers Darunter eine Reihe von Klebebanden mit lavierten Zeichnungen die er auf seinen Reisen durch Deutschland Osterreich die Schweiz und insbesondere Italien zwischen 1802 und 1825 anfertigte Eine in sich geschlossene Gruppe innerhalb der ursprunglich 20 Sammelbande bilden 23 bisher unveroffentlichte Veduten die Keller im Jahre 1822 wahrend einer Fahrt von Roverto nach Sirmione am Gardasee zeichnete 6 Keller nahm 1824 an der Stuttgarter Kunstausstellung teil und engagierte sich vor allem bei der 1827 erfolgten Grundung des Wurttembergischen Kunstvereins zu Stuttgart dem er fortan als ehrenamtlicher Konservator vorstand Rezeption BearbeitenMit seiner wohl etwas schwarmerisch kommentierten Dokumentation seiner ersten Italienreise 7 handelte sich Keller 1806 einen Verriss in der Allgemeinen Literaturzeitung ein Mit so wenig Kenntnissen der hohen Merkwurdigkeiten Italiens und so wenig Geschmack im Urtheil und Vortrag mochte es wohl wenigen einfallen wenn auch zu reisen doch nicht ihre hochst alltaglichen und ungesauberten Bemerkungen dem Publicum aufzutischen 8 Kellers uberlieferte Stadte und Architekturansichten sind teilweise von hohem dokumentarischen Wert fur die Stadtgeschichtsforschung nbsp Ruine der Frauenkirche bei Unterriexingen um 1800 nbsp Schloss Lichtenstein 1801 vor dem romantischen Umbau nbsp Cannstatt vom Fuss des Kahlensteins 1801 nbsp Hauptstatter Tor in Stuttgart vor dem Abriss 1818 nbsp Seeltor in Stuttgart vor dem Abriss 1818 Publikationen Kellers BearbeitenStuttgart mit seiner nahen Gegend Nach der Natur als Panorama im Umrisse und in zwolf radierten einzelnen Blattern dargestellt Stuttgart 1804 9 Schonheiten der Natur gezeichnet auf einer Reise durch Italien in den Jahren 1802 und 1803 Stuttgart Loflund 1805 Neue bisher noch ganz unbekannte Art den Tusch in Kupfer nachzuahmen ohne irgend ein Aezmittel Stuttgart Loflund 1815 Literatur BearbeitenFritz Emslander Petra Maisak Hrsg Reise ins unterirdische Italien Grotten und Hohlen in der Goethezeit Ausstellungskatalog Karlsruhe 2002 Werner Fleischhauer Keller Carl Urban In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme und Felix Becker Band 20 Kaufmann Knilling E A Seemann Leipzig 1927 S 96 Textarchiv Internet Archive Ernst Kapff Der Stuttgarter Maler Karl Urban Keller Ein Lebensbild aus der Biedermeierzeit In Schwabischer Merkur 1927 Nr 356 Max Schefold Alte Ansichten aus Wurttemberg Stuttgart 1957 Band II Katalogteil Max Schefold Zu den Schweizer Reiseskizzen von Karl Urban Keller In Zeitschrift fur Schweizerische Archaologie und Kunstgeschichte 27 1970 S 137 153 Andreas Stolzenberg Ansichten vom Gardasee Die Reiseskizzen des Stuttgarters Carl Urban Keller aus dem Jahre 1822 Leipzig 1994 S 85 111 zobodat at PDF 8 5 MB Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Carl Urban Keller Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Keller Bilder im Bildarchiv Foto Marburg Wurttembergischer Kunstverein StuttgartEinzelnachweise Bearbeiten Quelle Deutsche National Bibliothek Ludwig Friedrich Heyd Geschichte der vormaligen Oberamts Stadt Markgroningen mit besonderer Rucksicht auf die allgemeine Geschichte 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S 85 111 zobodat at PDF Schonheiten der Natur gezeichnet auf einer Reise durch Italien in den Jahren 1802 und 1803 mit 20 radierten Blattern Stuttgart Loflund 1805 Siehe Kommentar in Allgemeine Literaturzeitung von 1806 Nr 124 books google de In der Graphischen Sammlung der Staatsgalerie Stuttgart Inv Nr A 32292 bis A 32302 A 32304 A 32305 A 32309 Normdaten Person GND 122449525 lobid OGND AKS VIAF 3354345 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Keller Carl UrbanALTERNATIVNAMEN Keller Karl UrbanKURZBESCHREIBUNG promovierter Jurist Maler und KunstliebhaberGEBURTSDATUM 26 Oktober 1772GEBURTSORT Marbach am NeckarSTERBEDATUM 15 Marz 1844STERBEORT Stuttgart Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carl Urban Keller amp oldid 236033319