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Maximilian Wolfgang Duncker 15 Oktober 1811 in Berlin 21 Juli 1886 in Ansbach war ein deutscher Historiker und Politiker Max Duncker Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Familie 2 Leben und Beruf 3 Publizist und Historiker 4 Politik und Mandate 5 Werke Auswahl 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseHerkunft und Familie BearbeitenMaximilian Duncker war ein Sohn des Verlagsbuchhandlers Karl Duncker 1781 1869 Grunder des Verlages Duncker amp Humblot und dessen Ehefrau Fanny Auguste Babett geb Levy Seine Bruder waren der Verleger Alexander Duncker 1813 1897 der Berliner Politiker Hermann Carl Rudolf Duncker 1817 1892 Mitglied der preussischen Nationalversammlung und der Verleger und Publizist Franz Duncker 1822 1888 Mitbegrunder der Hirsch Dunckerschen Gewerkvereine Maximilian Duncker heiratete 1842 Charlotte Guticke Leben und Beruf BearbeitenNach dem Besuch des Friedrich Wilhelm Gymnasiums in Berlin studierte Maximilian Duncker Geschichte Philosophie und Philologie in Berlin und Bonn Er promovierte 1834 zum Dr phil Nach seiner Militarzeit als Einjahrig Freiwilliger war er 1834 bei der Koniglichen Bibliothek in Berlin tatig Noch im selben Jahr begannen Untersuchungen gegen Maximilian Duncker wegen seiner Mitgliedschaft in der Burschenschaft Marcomannia Bonn 1 der er sich 1832 angeschlossen hatte Dies fuhrte 1837 zur Verurteilung zu sechs Jahren Festungshaft und dem Verbot der Ubernahme offentlicher Amter Er ist im Schwarzen Buch der Frankfurter Bundeszentralbehorde Eintrag Nr 335 festgehalten 2 Nach einem halben Jahr Haft in Kopenick wurde er begnadigt und erhielt 1838 die Erlaubnis zur Habilitation Diese erfolgte ein Jahr spater an der Universitat Halle Dort war er bis 1842 Privatdozent fur Geschichte und gleichzeitig in fuhrender Position im vaterlichen Verlag tatig Von 1842 bis 1857 war er ausserordentlicher Professor fur Geschichte in Halle Im Jahr 1851 wurde ein Strafverfahren gegen ihn eingeleitet auf Grund seiner Schrift Vier Monate auswartiger Politik 1855 hatte Duncker dank der Unterstutzung des Hochschulreferenten im preussischen Kultusministerium Johannes Schulze 1786 1869 beinahe den Sprung auf eine ordentliche Geschichtsprofessur an die Universitat Greifswald geschafft Der konservative Kultusminister Karl Otto von Raumer und auch der preussische Konig waren bereit der Berufung Dunckers zuzustimmen Im Gegenzug verlangten sie jedoch eine Erklarung Dunckers zu seinen politischen Tatigkeiten Duncker sollte sein Verhalten wahrend der Revolution von 1848 49 erklaren und eine Art Gelobnis ablegen sich in Zukunft politisch zuruckzuhalten Auf dieses Angebot ging Max Duncker ein und augenscheinlich war er sich seiner Sache auch recht sicher so lehnte er 1855 einen Ruf an die Universitat Basel ab Die Berufung nach Greifswald scheiterte jedoch allem Anschein nach erachtete der Minister oder der Konig Dunckers Erklarung als nicht ausreichend Eine Karriere als Wissenschaftler in Preussen schien sich nun endgultig zerschlagen zu haben Den erlosenden Ruf auf eine ordentliche Professur erhielt er dann aber doch und zwar 1857 von der Universitat Tubingen wo er ordentlicher Professor fur politische Geschichte Volkerrecht und Theorie der Statistik wurde 3 nbsp Das Grab Dunckers auf dem Alten Zwolf Apostel Kirchhof in Berlin SchonebergBereits 1859 wechselte er jedoch in den unmittelbaren Staatsdienst und war bis 1861 Leiter der Zentralpressstelle beim preussischen Staatsministerium in Berlin Er war im Ministerium der auswartigen Angelegenheiten als Regierungsrat dem Prasidenten des Staatsministeriums zugeordnet Im Jahr 1861 wurde er vortragender Rat und politischer Berater des Kronprinzen Friedrich Wilhelm der spatere Friedrich III Im Zusammenhang mit dem Krieg von 1866 war er preussischer Zivilkommissar in Kurhessen 1866 arbeitete er den ersten Vorentwurf der Verfassung des Norddeutschen Bundes aus die dann zur Bismarckschen Reichsverfassung erweitert und auf die suddeutschen Staaten ausgedehnt wurde Von 1867 bis 1874 war er Direktor des Preussischen Staatsarchivs in Berlin Maximilian Duncker starb 1886 im Alter von 74 Jahren in Ansbach Sein Grab befindet sich auf dem Alten Zwolf Apostel Kirchhof in Berlin Schoneberg Als Grabstein der Gittergrabanlage dient ein Obelisk aus dunklem Granit mit einem bronzenen Portratmedaillon an der Vorderseite 4 Die letzte Ruhestatte von Maximilian Duncker war von 1962 bis 2015 als Berliner Ehrengrab gewidmet Publizist und Historiker BearbeitenSeit 1832 war Duncker journalistisch tatig Ab 1858 war er Mitarbeiter der preussischen Jahrbucher und war dort seit 1867 Leiter der politischen Korrespondenz Daruber hinaus war er Autor zahlreicher politischer und historischer wissenschaftlicher Monographien und Aufsatze Darunter waren Zur Geschichte der Reichsversammlung in Frankfurt Berlin 1849 Geschichte des Altertums 4 Bande Berlin 1852 1857 Zusammen mit anderen Autoren unter ihnen Gustav Droysen gab er Urkunden und Aktenstucke zur Geschichte des grossen Kurfursten sowie Preussische Staatsschriften aus der Regierungszeit Konig Friedrichs II heraus Nach dem Ausscheiden aus dem Staatsdienst 1874 wurde er wieder uberwiegend wissenschaftlich publizistisch tatig und galt 1884 als Historiograph des Hauses Brandenburg Er war unter anderem Mitglied der Preussischen und der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 5 sowie der Gesellschaft der Wissenschaften in Gottingen Politik und Mandate BearbeitenSeit den 1840er Jahren war Duncker in vielfaltiger Weise im Rahmen der nationalen und liberalen Bewegung tatig Im Jahr 1848 war er Mitglied des constitutionellen Clubs in Halle Duncker war 1848 49 Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung fur den Wahlbezirk Halle und gehorte der Fraktion Casino an Im Jahr 1849 nahm er am Gothaer Nachparlament und 1850 am Erfurter Unionsparlament teil Von 1849 bis 1852 und von 1860 bis 1861 war er fur verschiedene Wahlkreise Mitglied des preussischen Abgeordnetenhauses Dabei gehorte er zunachst verschiedenen linken Fraktionen und in den 1860er Jahren der Fraktion Vincke an Im Jahr 1867 war er Mitglied des konstituierenden Reichstages des Norddeutschen Bundes und gehorte dort den Altliberalen an Werke Auswahl BearbeitenAbhandlungen aus der Neueren Geschichte Duncker amp Humblot Leipzig 1887 Aus der Zeit Friedrichs des Grossen und Friedrich Wilhelms III Abhandlungen zur preussischen Geschichte Duncker amp Humblot Leipzig 1876 Zur Geschichte der deutschen Reichsversammlung in Frankfurt Duncker amp Humblot Berlin 1849 Geschichte des Alterthums 4 Bande Duncker amp Humblot Berlin spater Leipzig 1852 1857 siehe unter Weblinks mit Johann Gustav Droysen Hrsg Preussische Staatsschriften aus der Regierungszeit Konig Friedrichs II Duncker Berlin 1877 1892 Vier Monate auswartiger Politik Mit Urkunden Veit Schiementz Berlin 1851 Heinrich von Gagern Eine biographische Skizze Costenoble und Remmelmann Leipzig 1850 Origines Germanicae Commentatio prima Berlin 1840 Literatur BearbeitenHelge Dvorak Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft Band I Politiker Teilband 1 A E Winter Heidelberg 1996 ISBN 3 8253 0339 X S 228 229 Rudolf Haym Das Leben Max Dunckers Mit Max Dunckers Bildniss Gaertner Berlin 1891 Jochen Lengemann Das Deutsche Parlament Erfurter Unionsparlament von 1850 Ein Handbuch Mitglieder Amtstrager Lebensdaten Fraktionen Munchen 2000 ISBN 3 437 31128 X S 121 f Hermann von Petersdorff Duncker Max In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 48 Duncker amp Humblot Leipzig 1904 S 171 199 Johannes Schultze Duncker Max In Neue Deutsche Biographie NDB Band 4 Duncker amp Humblot Berlin 1959 ISBN 3 428 00185 0 S 195 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maximilian Duncker Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Maximilian Duncker Quellen und Volltexte Maximilian Duncker Geschichte des Alterthums in Internet Archive Eintrag zu Maximilian Duncker im Catalogus Professorum Halensis Literatur von und uber Maximilian Duncker im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Maximilian Duncker in der Datenbank der ReichstagsabgeordnetenEinzelnachweise Bearbeiten Helge Dvorak Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft Band I Politiker Teilband 1 A E Winter Heidelberg 1996 ISBN 3 8253 0339 X S 228 Das Schwarze Buch digitalisiert im Bundesarchiv Vgl dazu Michael Czolkoss Studien zur Geschichte der Geschichtswissenschaft Die Universitat Greifswald in der preussischen Hochschullandschaft 1830 1865 Marburg 2015 S 158 161 Hans Jurgen Mende Lexikon Berliner Begrabnisstatten Pharus Plan Berlin 2018 ISBN 978 3 86514 206 1 S 750 Mitgliedseintrag von Max Duncker mit Link zu einem Nachruf von Wilhelm von Giesebrecht bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften abgerufen am 29 Januar 2017 Normdaten Person GND 118681230 lobid OGND AKS LCCN n85185853 VIAF 22935705 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Duncker MaximilianALTERNATIVNAMEN Duncker Maximilian Wolfgang vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Historiker und PolitikerGEBURTSDATUM 15 Oktober 1811GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 21 Juli 1886STERBEORT Ansbach Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maximilian Duncker amp oldid 235008335