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Dieser Artikel befasst sich mit der Gemeinde Marienfels im Taunus Siehe auch Schloss Marienfels bei Remagen Mariina skala Berg in Bohmen Marienfels mit Wilhelmshohle Schwabische Alb bzw Marienfelsen Marienfels ist eine Ortsgemeinde im Taunus im Rhein Lahn Kreis in Rheinland Pfalz am fruheren Obergermanischen Limes gelegen Hier befand sich ein romisches Kleinkastell mit Badeanlagen Marienfels gehort der Verbandsgemeinde Nastatten an Wappen Deutschlandkarte50 241388888889 7 8138888888889 210 Koordinaten 50 14 N 7 49 OBasisdatenBundesland Rheinland PfalzLandkreis Rhein Lahn KreisVerbandsgemeinde NastattenHohe 210 m u NHNFlache 3 84 km2Einwohner 323 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 84 Einwohner je km2Postleitzahl 56357Vorwahl 06772Kfz Kennzeichen EMS DIZ GOHGemeindeschlussel 07 1 41 084Adresse der Verbandsverwaltung Bahnhofstrasse 1 56355 NastattenWebsite www marienfels deOrtsburgermeister Daniel KuppLage der Ortsgemeinde Marienfels im Rhein Lahn KreisKarte Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Politik 3 1 Gemeinderat 3 2 Burgermeister 4 Bauwerke 5 Infrastruktur 6 Sonstiges 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenMarienfels liegt im Miehlener Grund im westlichen Hintertaunus im Tal des Muhlbach Zu Marienfels gehoren auch die Wohnplatze Fasanenhof Haus im Seien Kasmuhle und Kaltenbornermuhle 2 Nachbarorte sind Hunzel nordostlich Miehlen sudlich Ehr westlich Geisig nordwestlich und Berg nordlich Geschichte BearbeitenZur romischen Vergangenheit des Ortes siehe den separaten Artikel Kastell Marienfels Der Ort wurde im Jahr 915 erstmals urkundlich als comitatus Marvels Grafschaft Marienfels erwahnt 3 Der Ort bestand zu dieser Zeit aus dem Denighofen genannten Niederdorf und dem Oberdorf dessen Namen Marienfels sich spater auf die gesamte Siedlung ubertrug Vermutlich war der Ort Sitz der Gaugrafen des Einrichgaus und damit ein Zentralort fur das Umland 1052 wurde der Grafensitz nach Burg Arnstein bei Nassau verlegt Im Verlauf des Zerfalls der Gaugrafschaft Einrich im 12 Jahrhundert und nach mehreren Gebietsverschiebungen im 13 Jahrhundert wurde Marienfels Teil des Vierherrengebiet dessen Richtstatte der Ort auch war Im 16 Jahrhundert setzte eine Verkleinerung des Gerichtsbezirks mit Blick auf die Niedergerichtsbarkeit ein Bis ins 17 Jahrhundert hinein scheint Marienfels aber Sitz der Hochgerichtsbarkeit im Vierherrischen geblieben zu sein Mit der Aufteilung des Vierherrischen am Ende des 18 Jahrhunderts erlosch die Gerichtsfunktion Kirchlich hatte die Martinskirche die unmittelbar neben der Gerichtsstatte lag und eine Eigenkirche der Gaugrafen des Einrichgaus war ebenfalls fruh eine Mittelpunktsfunktion als Sitz eines Dekanats und Landkapitels Daruber hinaus war sie Sitz eines kleinen Kirchspiels zu dem Miehlen Berg Hunzel Bachheim und Dachsenhausen gehorten zeitweise wohl auch Dornholzhausen Dessighofen und Geisig Der Kirchturm stammt wohl aus dem 12 Jahrhundert ein Gotteshaus stand aber bereits erheblich fruher an dieser Stelle Das Patronatsrecht ging von den Gaugrafen zunachst an das Haus Isenburg dann an die Stein zu Nassau uber 1538 wurde im Vierherrischen die Reformation eingefuhrt wodurch Dekanat und Landkapitel aufgelost wurden Ein eigenes Schulhaus entstand 1596 fur das gesamte Kirchspiel In Denighofen wird Ende des 12 und im 13 Jahrhundert eine niederadlige Familie aus der nassauischen Ministerialitat erwahnt Spatestens im 17 Jahrhundert wird Denighofen als Teil von Marienfels betrachtet Als es 1626 im Rahmen des Dreissigjahrigen Kriegs zu Auseinandersetzungen zwischen Hessen Kassel und Hessen Darmstadt kam wurde auch Marienfels in Mitleidenschaft gezogen ebenso als die Schweden in den 1630er Jahren durch den Einrich zogen und die Ehrenbreitstein bei Koblenz belagerten Marienfels kam im Zweiten Nastatter Rezess vom 9 Dezember 1775 zum Dreiherrischen also zu Nassau Wahrend des ersten Koalitionskrieges quartierten sich abwechselnd franzosische osterreichische und preussische Truppen in Marienfels ein wobei es auch zu Plunderungen kam Marienfels wurde im Zuge der napoleonischen Neuordnung durch die Rheinbundakte im Jahre 1806 vom Herzogtum Nassau ubernommen und in das neu geschaffene Amt Nastatten eingegliedert 4 Nach der Annexion durch Preussen war der Ort von 1866 bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges Teil der preussischen Provinz Hessen Nassau 1885 kam Marienfels zum Kreis St Goarshausen Infolge des Ersten Weltkrieges besetzten franzosische Truppen den Ort in den Jahren 1918 1919 Am 27 Marz 1945 wurde der Ort von amerikanischen Truppen befreit 4 Er kam 1946 zum Land Rheinland Pfalz Der Bau einer Muhle ist in Marienfels erstmals 1672 urkundlich fassbar ein zweiter Muhlenbau 1693 Beide Muhlen werden als Kassmuhle bezeichnet Spater wird von weiteren Muhlenbauten berichtet wobei die Unterscheidung der einzelnen Anlagen und damit die Bezifferung der Gesamtzahl der Muhlen heute nur schwer moglich ist BevolkerungsentwicklungDie Entwicklung der Einwohnerzahl von Marienfels die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszahlungen 5 nbsp Einwohnerentwicklung von Marienfels von 1815 bis 2017 nach nebenstehender TabelleJahr Einwohner1526 16 Feuerstatten1583 21 Hausgesesse1634 9 Bewohner Herdstatten1681 781771 34 Hausgesesse1815 2631835 2871871 3111905 304 Jahr Einwohner1939 3041950 3251961 3101970 2941987 3041997 3682005 3522011 3092017 301Ein judischer Einwohner ist erstmals 1695 verburgt Politik BearbeitenGemeinderat Bearbeiten Der Gemeinderat in Marienfels besteht aus acht Ratsmitgliedern die bei der Kommunalwahl am 26 Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewahlt wurden und dem ehrenamtlichen Ortsburgermeister als Vorsitzendem 6 Burgermeister Bearbeiten Ortsburgermeister von Marienfels ist Daniel Kupp Bei der Direktwahl am 26 Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 78 21 wiedergewahlt 7 nbsp Pfarrkirche Marienfels nbsp Tafelgemalde aus dem Zyklus von Johann TrubenbachBauwerke BearbeitenDie Dorfkirche steht auf einem Felsen der neben dem Muhlbach emporragt In der kleinen ehemals katholischen und heute evangelischen Kirche befindet sich das bekannte mittelalterliche Gnadenbild Maria mit dem Steinpilz den sie in der Hand tragt und der als Symbol der Fruchtbarkeit galt Die Kirche ist zudem ausgeschmuckt mit einem barocken Gemaldezyklus zum Leben Jesu 24 Tafelbilder geschaffen zwischen 1739 und 1754 von dem Maler Johann Trubenbach 1781 aus Ebertsheim in der Pfalz dem Bruder des damaligen Marienfelser Pfarrers Johann Peter Trubenbach Johann Trubenbach war der Grossvater und Lehrmeister der bekannteren Maler Johann Adam Schlesinger 1759 1829 und Johann Schlesinger 1768 1840 8 9 Siehe auch Liste der Kulturdenkmaler in MarienfelsInfrastruktur BearbeitenMarienfels liegt an der L 335 Lahnstein Nastatten Hessen Der Rhein Lahn Kreis ist Mitglied im Verkehrsverbund Rhein Mosel VRM dessen OPNV Tarifgebiet einen grossen Teil des nordlichen Rheinland Pfalz umfasst Durch Marienfels fuhrt der Deutsche Limes Radweg Er folgt dem Obergermanisch Raetischen Limes uber 818 km von Bad Honningen am Rhein nach Regensburg an der Donau Sonstiges BearbeitenIn Marienfels stand ein 1971 errichtetes und 2004 von Unbekannten zerstortes Denkmal fur die Waffen SS das seit 2003 Zielort mehrerer rechtsextremer Kundgebungen und Aufmarsche ist Anfang 2006 geriet das eingelagerte Denkmal erneut in die Schlagzeilen als ein geplanter Wiederaufbau auf dem Privatgrundstuck des Neonazis Thorsten Heise in Fretterode bekannt wurde Literatur BearbeitenRichard Heimann Marienfels der Mythos eines Ortes vom Altertum bis in unsere Tage Marienfels 2006 Richard Heimann Marienfels der Romerort hinter dem Limes In Rhein Lahn Kreis Hrsg Heimatjahrbuch 2005 Rhein Lahn Kreis Bad Ems 2005 S 56 ff Robert Menche Richard Heimann Marienfels Geschichte des Dorfes Marienfels 1990 hrsg Ortsgemeinde Marienfels Hellmuth Gensicke Zur nassauischen Ortsgeschichte Das Kirchspiel Marienfels In Nassauische Annalen 1980 S 284 297 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Marienfels Sammlung von Bildern Internetprasenz der Ortsgemeinde Marienfels Ortsgemeinde Marienfels auf den Seiten der Verbandsgemeinde Nastatten Literatur uber Marienfels in der Rheinland Pfalzischen LandesbibliographieEinzelnachweise Bearbeiten Statistisches Landesamt Rheinland Pfalz Bevolkerungsstand 2022 Kreise Gemeinden Verbandsgemeinden Hilfe dazu Statistisches Landesamt Rheinland Pfalz Hrsg Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile Stand Januar 2019 Version 2022 liegt vor S 67 PDF 3 MB Johann Martin Cremer Origines Nassoicae II Schirmer Wiesbaden 1779 S 56 a b Alfred Menche Richard Heimann Marienfels Geschichte des Dorfes Hrsg Ortsgemeinde Marienfels 1 Auflage Marienfels 1990 S 210 Statistisches Landesamt Rheinland Pfalz Regionaldaten Der Landeswahlleiter Rheinland Pfalz Gemeinderatswahl 2019 Marienfels Abgerufen am 6 November 2019 Der Landeswahlleiter Rheinland Pfalz Direktwahlen 2019 siehe Nastatten Verbandsgemeinde 16 Ergebniszeile Abgerufen am 6 November 2019 Webseite und Video zu den Gemalden Trubenbachs in Marienfels Karl Lohmeyer Heidelberger Maler der Romantik 1935 S 190 Ausschnittscan zu Johann Trubenbach Stadte und Gemeinden im Rhein Lahn Kreis Stadte Bad Ems Braubach Diez Katzenelnbogen Kaub Lahnstein Nassau Nastatten Sankt GoarshausenGemeinden Allendorf Altendiez Arzbach Attenhausen Auel Aull Balduinstein Becheln Berg Berghausen Berndroth Bettendorf Biebrich Birlenbach Bogel Bornich Bremberg Buch Burgschwalbach Charlottenberg Cramberg Dachsenhausen Dahlheim Dausenau Dessighofen Dienethal Diethardt Dornberg Dornholzhausen Dorscheid Dorsdorf Ebertshausen Ehr Eisighofen Endlichhofen Eppenrod Ergeshausen Eschbach Fachbach Filsen Flacht Frucht Geilnau Geisig Gemmerich Guckingen Gutenacker Hahnstatten Hainau Hambach Heistenbach Herold Himmighofen Hirschberg Holzappel Holzhausen an der Haide Holzheim Homberg Horhausen Hunzel Isselbach Kaltenholzhausen Kamp Bornhofen Kasdorf Kehlbach Kemmenau Kestert Klingelbach Kordorf Langenscheid Laurenburg Lautert Lierschied Lipporn 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