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Die romisch katholische Filialkirche Maria Himmelfahrt in Preisenberg einem Ortsteil der Gemeinde Kumhausen im niederbayerischen Landkreis Landshut ist eine spatromanische Chorturmkirche aus dem fruhen 13 Jahrhundert welche im 15 Jahrhundert im spatgotischen Stil nach Westen erweitert wurde Im Jahr 1788 erfolgte eine sanfte Umgestaltung im Barockstil Maria Himmelfahrt eine Filialkirche der Pfarrei St Petrus in Grammelkam ist als Baudenkmal mit der Nummer D 2 74 146 17 beim Bayerischen Landesamt fur Denkmalpflege eingetragen Aussenansicht der Filialkirche Maria Himmelfahrt von Osten Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 2 1 Masse 3 Ausstattung 3 1 Orgel 3 2 Glocken 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenWahrend die Ortschaft Preisenberg bereits im Jahr 842 erstmals urkundlich erwahnt wird ist eine Kirche etwa seit dem Jahr 1000 wahrend der Amtszeit von Bischof Gottschalk von Freising belegt Wohl aber besitzt die heutige Kirche einen Vorgangerbau an gleicher Stelle der vermutlich bereits zur Zeit der Christianisierung bzw des heiligen Korbinian des Grunders des Bistums Freising errichtet wurde Ausserdem soll im Mittelalter Preisenberg der Pfarrsitz gewesen sein bevor dieser nach Grammelkam ubertragen wurde Davon zeugen bis heute zahlreiche Priestergraber und das Feiern zahlreicher Kirchenfeste 1 2 Der heutige Kirchenbau entstand im Wesentlichen im fruhen 13 Jahrhundert Eine Besonderheit dabei stellt der massige Chorturm dar Bei Ausgrabungen zur alten Landshuter Martinskirche stellte man fest dass sich beide Turme ungewohnlich stark ahneln Moglicherweise waren also in Preisenberg dieselben anspruchsvollen Bauherren tatig wie beim Vorgangerbau der heutigen Martinskirche Darauf verweist auch die aufwandige Gestaltung des Turmes 1 Das westliche Drittel des Kirchenschiffs geht auf eine Erweiterung aus dem 15 Jahrhundert im spatgotischen Stil zuruck Zur damaligen Zeit entstandenen auch das Chorgewolbe der Chorbogen und das sudliche Portal mit Vorhalle Im Jahr 1788 wurde die Kirchenausstattung barockisiert Im Zuge dieser Arbeiten wurden auch die Fensteroffnungen vergrossert Nachdem die Barockausstattung in einem Gutachten aus dem Jahr 1895 als schlecht erhalten und wenig qualitatvoll beurteilt wurde ersetzte man diese nur ein Jahr spater durch eine einheitlich neugotische Einrichtung 1 2 Architektur BearbeitenDer im Kern romanische Bau zeigt noch heute die einfache Form damaliger Dorfkirchen An ein rechteckiges Langhaus ist auf der Ostseite ein massiger Turm uber quadratischem Grundriss angebaut der im Erdgeschoss den Altarraum enthalt Wahrend die ubrigen Fenster barock verandert wurden hat sich an der Ostseite des Chorraums ein romanisches Rundbogenfenster in gefaster Laibung erhalten Dieser ist gegenuber dem Langhaus leicht eingezogen Nordlich ist eine jungere Sakristei an den Turm angebaut Wahrend das spatgotische Sudportal heute zugesetzt ist und die zugehorige Vorhalle das Kriegerdenkmal enthalt gelangt man nunmehr ausschliesslich uber das deutlich neuere Westportal ebenfalls mit kleiner Vorhalle in das Kircheninnere Hier hat sich die Langhaus die ursprungliche Flachdecke erhalten wahrend der Chorraum in spatgotischer Zeit ein Netzrippengewolbe ohne Schlusssteine erhielt Die birnstabformigen Rippen entspringen aus zwei profilierten Spitzkonsole und zwei Kopfkonsolen Den Ubergang zwischen beiden Baukorpern vermittelt ein spatgotischer spitzer Chorbogen Dieser ist auf beiden Seiten mit einer Hohlkehle zwischen zwei Fasen profiliert 1 2 Wahrend das sattelgedeckte Langhaus sich ausserlich recht schlicht prasentiert beansprucht der massige reich verzierte Turm das Hauptinteresse des Betrachters Augenfallig ist die Geschossgliederung Die unterste Geschoss das den Chorraum enthalt wird nach oben hin von einem zierlichen gestelzten Kreuzbogenfries begrenzt Daruber befindet sich ein sogenanntes Deutsches Band Die ubrigen nach oben hin kleiner werdenden Geschosse werden jeweils von einem Rundbogenfries auf Ecklisenen und dem Deutschen Band abgeschlossen Die Friese werden dabei nach oben hin in ihrer Durchbildung immer einfacher Im zweiten und dritten Geschoss befinden sich einfache Lichtschlitze im obersten Geschoss zu jeder Seite hin zwei rundbogige Schalloffnungen Daruber erhebt sich ein Satteldach flankiert von zwei modern veranderten Dreiecksgiebeln Der ostliche Giebel enthalt ein Rundfenster mit Rosette Wie eine Fotografie vom Beginn des 20 Jahrhunderts belegt befanden sich an deren Stelle Zinnengiebel die erst Ende des 19 Jahrhunderts erneuert worden waren Bezuglich des Turmes ergibt sich noch eine weitere Besonderheit Bei archaologischen Grabungen wurde festgestellt dass dieser eine starke Ahnlichkeit mit dem Turm der Vorgangerkirche der heutigen Martinskirche in Landshut aufweist 1 2 Masse Bearbeiten Anhand der Abmessungen ist erkennbar dass es sich bei Maria Himmelfahrt in Preisenberg um eine kleine romanische Wehrkirche handelt 2 Langhaus 13 50 6 30 Meter Chor 4 05 4 20 Meter Mauerstarke ca 1 20 MeterAusstattung BearbeitenDie neugotische Ausstattung wurde im Jahr 1896 von Schreiner Hirschauer und Maler Schlemmer aus Landshut geschaffen Sie umfasst im Wesentlichen drei aufwandige gestaltete Schnitzaltare mit zahlreichen Fialen die jeweils drei Figuren enthalten Im Hochaltar ist eine original gotische Marienfigur aus der Zeit um 1480 zu sehen Diese tragt in ihrer rechten Hand ein Zepter in ihrer Linken das im 19 Jahrhundert erganzte Jesuskind Diese Komposition wird von Figuren Johannes des Taufers und der heiligen Barbara flankiert Der linke Seitenaltar enthalt Figuren des heiligen Aloisius der Mater Dolorosa und des heiligen Isidor Am rechten Seitenaltar sind der heilige Sebastian die heilige Katharina und die heilige Mutter Anna mit Maria dargestellt 1 2 Die beiden Seitenaltare wurden Mitte des 20 Jahrhunderts aus der Kirche entfernt aber im Zuge von Renovierungsmassnahmen in den 1980er Jahren wieder aufgestellt Die ebenfalls neugotische Kanzel war dagegen verloren gegangen Bei den angesprochenen Arbeiten wurden ausserdem aus noch erhaltenen Teilen der Kommunionbank ein Volksaltar und ein Ambo gefertigt In die Chorwand ist das Relief einer Kreuzigungsgruppe mit Maria und dem Lieblingsjunger Johannes aus dem 14 Jahrhundert eingelassen Uber dem Chorbogen befindet sich eine Figur des heiligen Michael Die Seitenwand des Langhauses wird von einem grossen Kruzifix geschmuckt 1 2 Orgel Bearbeiten Die Orgel wurde um 1840 von Joseph Schweinacher aus Landshut geschaffen und 1985 von Ekkehard Simon aus Landshut restauriert Das Schleifladeninstrument mit mechanischer Spiel und Registertraktur umfasst sechs Register auf einem Manual und einem fest angekoppelten Pedal Die Disposition lautet wie folgt 3 I Manual CDEFGA c3Copel 8 Principal 4 Flauten 4 Octav 2 Mixtur 1 1 3 Pedal CDEFGA aSubbass 16 Glocken Bearbeiten Der 1985 erneuerte Glockenstuhl im vierten Turmgeschoss enthalt vier Glocken die paarweise ubereinander aufgehangt sind Die alteste stammt aus der Zeit um 1400 die ubrigen aus den Jahren 1683 1950 und 1962 Die beiden alteren Glocken wurden im Januar 1942 zu Kriegszwecken beschlagnahmt konnten aber nach dem Krieg unbeschadet nach Preisenberg zuruckgeholt werden 1 Weblinks BearbeitenInternetauftritt des Pfarrverbandes Achdorf KumhausenEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h Franz Attenkofer Erich Stahleder Die Filialkirche Maria Himmelfahrt in Preisenberg Online auf www erzbistum muenchen de abgerufen am 1 Mai 2019 a b c d e f g Anton Eckardt Hrsg Kunstdenkmaler des Konigreichs Bayern Bezirksamt Landshut Oldenbourg Munchen 1914 S 192 194 Digitalisat Orgeldatenbank Bayern online 48 49521 12 14672 Koordinaten 48 29 42 8 N 12 8 48 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maria Himmelfahrt Preisenberg amp oldid 238232622