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Ludwig 3 Januar 1745 in Saarbrucken 2 Marz 1794 in Aschaffenburg war von 1768 bis zur Franzosischen Revolution der letzte regierende Furst von Nassau Saarbrucken Furst Ludwig von Nassau Saarbrucken Wappen des Fursten zu Nassau Saarbrucken Herzog zu DillingenInhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Nachkommen 3 Andenken 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenLudwig wurde als zweites Kind und erster Sohn von Furst Wilhelm Heinrich von Nassau Saarbrucken und seiner Ehefrau Sophie Christine zu Erbach geboren Die Mutter war erstgeborene Tochter des Grafen Georg Wilhelm und altere Halbschwester des Grafen Franz I zu Erbach Erbach somit war der Onkel fast 10 Jahre junger als sein Neffe Wie sein Vater wurde Ludwig an der Universitat Strassburg ausgebildet Eine fur junge Manner seines Standes ubliche ausgedehnte Bildungsreise fuhrte ihn von 1759 bis 1766 nach England Frankreich und Deutschland und in die Niederlande Nachdem sein Vater 1768 gestorben war trat Ludwig die Regierungsgeschafte in Nassau Saarbrucken an Er fuhrte die Wirtschaftspolitik weitgehend fort unterlag aber zunehmend Sparzwangen sodass er seine Herrschaft Jugenheim von 1769 bis 1777 an das Furstentum Nassau Usingen verpfandete 1770 beantragte er bei Kaiser Joseph II die Einsetzung einer Schuldentilgungskommission die 1782 aufgelost wurde Zur Sparsamkeit bei der Hofhaltung verpflichtet verlegte er seinen Regierungssitz auf die kleineren Jagdschlosser im Saarbrucker Umland Trotz einer Politik der Sparsamkeit schaffte es Ludwig weiterhin baulich tatig zu werden Er liess 1769 die Schloss und Gartenanlage Ludwigsberg auf dem Malstatter Bann anlegen Die unter seinem Vater durch Friedrich Joachim Stengel begonnene Ludwigskirche Saarbrucken liess er 1775 vollenden Als Herrscher des Aufgeklarten Absolutismus setzte er zahlreiche innere Neuordnungen der Land und Forstwirtschaft des Schulwesens und der Prozessordnung inklusive Abschaffung der Folter im Sinne der Aufklarung durch Er war Freimaurer und Mitglied der St Heinrichs Loge in Saarbrucken 1789 erwarb er die Herrschaft Dillingen und liess sich von Konig Louis XVI zum Herzog von Dillingen duc de Dillingen ernennen Der Titel galt gleich fur seine unstandesgemass geborene Ehefrau und die gemeinsamen Kinder mit 1 und ist von dem der Grafen von Dillingen zu unterscheiden Am 13 Mai 1793 floh der gesundheitlich angeschlagene Ludwig vor ins Heilige Romische Reich einfallenden franzosischen Revolutionstruppen aus Saarbrucken ins Kurmainzer Exil nach Aschaffenburg 2 Mit diesem Tag endete faktisch die Jahrhunderte alte Herrschaft in Saarbrucken Ludwig verstarb bereits 1794 in Aschaffenburg Seine sterblichen Uberreste wurden in der Schlosskirche zu Usingen beigesetzt Ludwigs Gebeine wurden am 23 November 1995 in die Schlosskirche in Saarbrucken umgebettet Nachkommen BearbeitenAm 30 Oktober 1766 heiratete er auf Schloss Schwarzburg Wilhelmine von Schwarzburg Rudolstadt 1751 1780 die Tochter von Furst Johann Friedrich von Schwarzburg Rudolstadt Die Ehe verlief unglucklich sodass Wilhelmine sich auf Schloss Monplaisir auf dem Halberg zuruckzog und dort den gemeinsamen Sohn erzog den erstgeborenen Erbprinz Heinrich Ludwig von Nassau Saarbrucken 9 Marz 1768 27 April 1797 nbsp Unterschriften und Siegel unter dem Kaufvertrag 1771 uber den Besitz Hassel bei Saarbrucken Verkauferin die Witwe Caroline von Schorrenburg geb von Waldow Kaufer Georg Andreas Dern nbsp Wappen das der Frederike Amalie geb Dern als Frau von Dorsberg und den gemeinsamen Nachkommen 1770 verliehen wurde Seine Matresse Friederike Amalie Freifrau von Dorsberg ursprunglich Frederike Amalie Dern 12 Marz 1753 12 April 1802 liess Ludwig durch den kaiserlichen Hofpfalzgrafen Johann Philipp Graf von Ingelheim genannt Echter von Mespelbrunn 3 mit Adelsbrief vom 25 September 1770 in den Adelsstand erheben Sie stammte aus burgerlichen Verhaltnissen Ihr Vater Kammerdirektor Georg Andreas Dern 1714 1798 war der Sohn eines Rektors sein gleichnamiger Onkel 1692 1743 war Leibarzt im Dienst des Grafen von Gortz genannt Schlitz in Lauterbach und Schwiegervater des Johann Justus Merck 4 die Mutter war Maria Susanne Juliane geb Heussner 1706 1784 5 1771 kaufte der nassau saarbruckische Hofrat Georg Andreas Dern von der Witwe Sophia Carolina von Schorrenberg den Flecken Hassel 6 Mit dessen Tochter der Freifrau von Dorsberg war Furst Ludwig nach mancher alterer Literatur in morganatischer Ehe verbunden 7 und mit ihr zeugte er zwei Kinder Frederika Luisa von Dorsberg 18 Februar 1771 1797 Francois Leclerc d Alteville Ludwig Carl Philipp von Dorsberg 23 Februar 1774 10 Januar 1871 8 Er wurde laut Eingabe zu Saarbrucken am 22 Juni 1829 in die Adelsmatrikel der preussischen Rheinprovinz unter Nummer 115 der Klasse der Edelleute eingetragen 7 Furst Ludwig hatte sich dann in die junge Kammerzofe der Freifrau von Dorsberg verliebt und heiratete diese zur linken Hand Er liess Frau von Dorsberg allerdings keineswegs unversorgt er verheiratete sie 1774 mit einem Hofling Sohn des verstorbenen Oberforstmeisters Georg Wilhelm von Maltitz 1705 1760 9 den er zum Hofmarschall ernannte Auf ihn geht auch das Maltitz Pavillon zuruck Frau von Dorsberg erhielt von Furst Ludwig zusatzlich als Abfindung 90 000 Taler 10 Mit Carl Johann Franz von Maltitz 1746 1794 bekam die Dorsberg noch sechs Tochter und zwei Sohne nbsp Katharina Kest Herzogin von Dillingen Grafin zu Ottweiler nbsp Wappen ab 1789 der Herzogin von Dillingen Grafin zu Ottweiler und der gemeinsamen Nachkommen Am 1 September 1774 schloss Ludwig mit Friederikes Kammerzofe Katharina Kest eine morganatische Ehe Dieser Beziehung entstammten sechs weitere Kinder Ludwig Albrecht 1775 1784 Ludwig Carl 1776 1799 gefallen Graf von Ottweiler Karl Herzog zu Dillingen und Reichsgraf von Ottweiler Kapitain der Reichsarmee 11 Luise 1778 1855 Grafin von Ottweiler 1802 in Berlin Anton Joseph Fischer 1780 1862 Kammersanger Heinrich 1779 1781 Ludwig 1785 1796 Luise Katharina 1786 1818 Grafin von Ottweiler 25 September 1810 in Mauer bei Heidelberg Heinrich Friedrich Wilhelmi 1786 1860 PfarrerAm 28 Februar 1787 sieben Jahre nach dem Tod Furstin Wilhelmines bekraftigte der Furst die Verbindung durch eine ordentliche Eheschliessung zur rechten Hand Da Katharina aus bauerlichen Verhaltnissen stammte liess Ludwig um den Standesunterschied zu vermindern sie zur Grafin von Ottweiler erheben stattete sie mit der Herrschaft uber Dillingen aus und liess sie gegen den Widerstand des Hauses Nassau zur Furstin ausrufen So kam der jungste Sohn Adolph als letzter legitimer Nachkomme Ludwigs zur Welt der den 1797 verstorbenen Erbprinz noch 15 Jahre uberlebte Graf Adolph von Ottweiler 1789 1812 Andenken BearbeitenAn Ludwig erinnert noch heute die nach ihm benannte Ludwigskirche mit dem dazugehorigen Ludwigsplatz sowie der Ludwigspark mit dem Ludwigsparkstadion in dem der 1 FC Saarbrucken beheimatet ist Literatur BearbeitenAlbert Ruppersberg Geschichte der Grafschaft Saarbrucken Band 2 2 Auflage Saarbrucken 1910 S 295 372 Nachdruck St Ingbert 1979 Kurt Hoppstadter Hans Walter Herrmann Geschichtliche Landeskunde des Saarlandes Vom Faustkeil zum Forderturm Saarbrucken 1960 zur Freimaurerei S 395 u 491 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ludwig von Nassau Saarbrucken Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Christel Bernard Die Bestattung des Fursten Ludwig von Nassau Saarbrucken Nassau Saarbrucken Ludwig von in der Datenbank Saarland Biografien Dorsberg Friederike Amalie von in der Datenbank Saarland Biografien Dorsberg Kinder Kest Katharina in der Datenbank Saarland Biografien Nassau Saarbrucken Ludwig Furst von Hessische Biografie Stand 3 Januar 2021 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Gisela Meyer Franck Lauter kleine Leute die Geschichte einer leibeigenen Familie Zweites Buch Sophia Wunn 2008 Kapitel Feine Verwandtschaft mit unfeinem Ruf Die Furstin von Dillingen S 187 198 hier S 194 Stefan Heinlein Wilhelm Heinrich von Nassau Saarbrucken und seine Vision vom Himmlischen Jerusalem arthistoricum net Universitatsbibliothek Heidelberg 2019 ISBN 978 3 947449 38 5 S 64 doi 10 11588 arthistoricum 444 urn nbn de bsz 16 ahn artbook 444 7 Vater des Grafen Karl Philipp zu Ingelheim Merck Johann Justus in Hessische Biografie Stand 15 April 2021 Dorsberg Friederike Amalie von in der Datenbank Saarland Biografien Landesarchiv Speyer Bestand C2 Nr 61 kleine Adelherr Urkunde Nr 4 a b Ernst Heinrich Kneschke Hrsg Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Band 2 Voigt Leipzig 1860 S 555 Dorsberg Ludwig Carl Philipp von in der Datenbank Saarland Biografien Karl August Schleiden Illustrierte Geschichte der Stadt Saarbrucken Dillingen an der Saar 2009 S 192 Maltitz Georg Wilhelm von in Hessische Biografie Stand 15 April 2021 Stefan Heinlein Wilhelm Heinrich von Nassau Saarbrucken und seine Vision vom Himmlischen Jerusalem Ein Held in den Kunsten des Friedens Dem Fursten zu seinem 300 Geburtstag V Furst Wilhelm Heinrich von Nassau Saarbrucken die Geschichte seiner Residenzstadt und die Familie des Fursten Heidelberg 2019 S 96 Historisch genealogischer Kalender auf d Gemein Jahr 1796 S 8 VorgangerAmtNachfolgerWilhelm HeinrichFurst von Nassau Saarbrucken 1768 1794Heinrich LudwigNormdaten Person GND 12862910X lobid OGND AKS VIAF 20740829 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME LudwigKURZBESCHREIBUNG Furst von Nassau SaarbruckenGEBURTSDATUM 3 Januar 1745GEBURTSORT SaarbruckenSTERBEDATUM 2 Marz 1794STERBEORT Aschaffenburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ludwig Nassau Saarbrucken amp oldid 230405587