Die Stadt Mainz hat seit 1831 insgesamt 49-mal die höchste Auszeichnung, die Ehrenbürgerwürde, an Personen verliehen, die sich besonders um sie verdient gemacht haben. Gesetzlich ist das Ehrenbürgerrecht im Paragraph 23 der Gemeindeordnung des Landes Rheinland-Pfalz festgeschrieben. In einem Fall wurde die Ehrenbürgerwürde wieder aberkannt.
Noch lebende Ehrenbürger von Vororten der Stadt Mainz wurden mit dem Zeitpunkt der Eingemeindung Ehrenbürger von Mainz.
Ehrenbürger von Mainz in der Reihenfolge der Verleihung des Ehrenbürgerrechts:
- 1831: Georg Moller, Regierungsbaumeister (erster Ehrenbürger)
- 1834: Emmanuel von Mensdorff-Pouilly, Vizegouverneur der Bundesfestung Mainz
- 1835: Bertel Thorvaldsen, Künstler und Bildhauer, Schöpfer des Gutenbergdenkmals
- 1839: Wilhelm von Müffling genannt Weiß, Vizegouverneur der Bundesfestung Mainz
- 1839: Friedrich Wilhelm Karl von Preußen, Vizegouverneur der Bundesfestung Mainz
- 1856: Reinhard Carl Friedrich von Dalwigk, Leitender Minister der Regierung des Großherzogtums Hessen, Kommissar der Provinz Rheinhessen, Hessischer Territorialkommissar in der Bundesfestung Mainz
- 1864: Franz Xaver von Paumgartten, Vizegouverneur der Bundesfestung Mainz
- 1871: Woldemar von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg, Vizegouverneur der Bundesfestung Mainz, Gouverneur der preußischen Festung Mainz
- 1875: Leopold Hermann von Boyen, Gouverneur der preußischen Festung Mainz
- 1877: Philipp Veit, Maler, Schöpfer der Mainzer Dombilder
- 1878: Karl Georg Friedrich Schmitt, Evangelischer Theologe, Superintendent der Provinz Rheinhessen und Prälat der evangelischen Landeskirche
- 1883: Wilhelm von Woyna, Gouverneur der preußischen Festung Mainz
- 1886: Edmund Gedult von Jungenfeld, Kaufmann, ehrenamtlicher Leiter der Mainzer Sparkasse
- 1891: Jakob Hochgesand, Arzt, Leiter des St.-Rochus-Hospitals
- 1891: Friedrich Küchler, Provinzialdirektor der Provinz Rheinhessen
- 1898: Carl Rothe, Provinzialdirektor der Provinz Rheinhessen, Staatsminister/Minister des Innern im Großherzogtum Hessen-Darmstadt
- 1905: Stefan Karl Michel, Stadt-, Kommunal- und Wirtschaftspolitiker, u. a. Vizepräsident des Deutschen Handelstages
- 1905: Hermann Reinach, Stadtpolitiker, langjähriger Beigeordneter der Stadt Mainz
- 1907: Karl Georg Bockenheimer, Landgerichtsrat, Kommunalpolitiker, Schriftsteller und Historiker
- 1908: Max von Gagern, Provinzialdirektor der Provinz Rheinhessen
- 1915: Ferdinand Kuhn, Großherzoglicher Hessischer Baurat, Bürgermeister der Stadt
- 1927: Heinrich Ludwig Müller, Kinderarzt, Stadtpolitiker und langjähriger Beigeordneter der Stadt Mainz
- 1931: Karl Külb, Arzt, Oberbürgermeister der Stadt Mainz
- 1933:
Adolf Hitler, Reichskanzler, formell aberkannt 2002 - 1934: Heinrich Schrohe, Gymnasiallehrer und Heimatforscher
- 1936: Ernst Neeb, Archivar, Historiker und Förderer des Denkmalschutzes in Mainz
- 1951: Wilhelm Christ, Kommunalpolitiker, Gründer der Wohnungsbau GmbH in Mainz
- 1955: Alfred Freitag, Kommunalpolitiker, Gründer der Arbeiterwohlfahrt in Mainz
- 1957: Aloys Ruppel, Historiker, Direktor der Mainzer Stadtbibliothek, des Stadtarchives und des Gutenberg-Museums, Gutenbergforscher
- 1962: Carl Zuckmayer, Schriftsteller
- 1962: Adam Gottron, Theologe und Historiker für Kirchenmusik
- 1964: Félix Kir, katholischer Priester, Oberbürgermeister der Mainzer Partnerstadt Dijon
- 1965: Peter Altmeier, erster Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz, Mitbegründer des Zweiten Deutschen Fernsehens
- 1965: Hermann Reifenberg, katholischer Theologe und Liturgiewissenschaftler (Ehrenbürger von Ebersheim)
- 1969: Karl Preller, Rektor des Stammhauses der Schwestern von der Göttlichen Vorsehung in Finthen (Ehrenbürger von Finthen)
- 1969: Heinrich Dreibus, Kommunalpolitiker und bis zur Eingemeindung Bürgermeister von Hechtsheim (Ehrenbürger von Hechtsheim)
- 1970: Ludwig Strecker, Verleger, Leiter des Musikverlages Schott
- 1972: Fritz Straßmann, Chemiker, Hochschullehrer, Mitentdecker der Kernspaltung bei Uran
- 1975: Hermann Kardinal Volk, Bischof von Mainz
- 1979: Paul Distelhut, Kommunalpolitiker
- 1981: Marc Chagall, Maler, gestaltete die nach ihm benannten Fenster in St. Stephan
- 1981: Anna Seghers, als Netty Reiling in Mainz geboren, Schriftstellerin
- 1983: Karl Holzamer, Gründungsintendant des ZDF
- 1984: Erich Schott, Industrieller, Leiter des Glaswerks Schott & Gen.
- 1989: Jockel Fuchs, Oberbürgermeister
- 2001: Karl Kardinal Lehmann, Bischof von Mainz
- 2004: Karl Delorme, Kommunalpolitiker und MdB
- 2005: Klaus Mayer, katholischer Pfarrer (gewann Marc Chagall als Gestalter der Fenster von St. Stephan)
- 2018: Margit Sponheimer, Fastnachterin
- 2022: Özlem Türeci, Uğur Şahin, Christoph Huber, BioNTech-Gründer
Am 21. August 2013 verlieh Oberbürgermeister Michael Ebling die „Mainzelmännchen-Ehrenwürde“ an Anton, Berti, Conny, Det, Edi und Fritzchen. Dies ist laut Stadtverwaltung ein eigens für die Mainzelmännchen geschaffener Titel. Denn formal kann die Ehrenbürgerwürde ausschließlich an lebende Personen verliehen werden.
Siehe auch Bearbeiten
- Liste Mainzer Persönlichkeiten
- Johannes-Gutenberg-Plakette der Stadt Mainz
- Ehrenring der Stadt Mainz
- Römisches Kaisermedaillon der Stadt Mainz
Literatur Bearbeiten
- Wolfgang Balzer: Mainz. Persönlichkeiten der Stadtgeschichte. Band 1: Mainzer Ehrenbürger, Mainzer Kirchenfürsten, militärische Persönlichkeiten, Mainzer Bürgermeister. Kügler, Ingelheim 1985, ISBN 3-924124-01-9.
Weblinks Bearbeiten
Anmerkungen Bearbeiten
- Auf Besonderheiten (zum Beispiel Verleihung der Ehrenbürgerwürde durch eine ehemals selbständige Gemeinde, die später nach Mainz eingemeindet wurde) wird hier nicht eingegangen.
- §23 GemO
- Mainz und Simmern führen Adolf Hitler nicht mehr in Ehrenbürgerliste Artikel der epd-News vom 12. Dezember 2002 im http://web.archive.org
- Mainzelmännchen sind „Ehrenbürger“ der Stadt Mainz focus.de mit Material von dpa vom 21. August 2013
- RP Online vom 21. August 2013
- Mainzelmännchen sind jetzt Ehrenbürger von Mainz ffh.de vom 21. August 2013