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Aloys Leonhard Ruppel 21 Juni 1882 in Opperz heute Gemeindeteil von Neuhof bei Fulda 11 Juli 1977 in Mainz war ein deutscher Bibliothekar Archivar und Historiker Gedenktafel fur Aloys Ruppel am Gutenbergmuseum Mainz Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen und Ehrungen 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAloys Ruppel besuchte die Hohe Landesschule in Hanau und legte dort 1904 das Abitur ab Ab dem Sommersemester 1904 studierte er Geschichte Germanistik Latein und Geographie an den Universitaten Wurzburg Marburg Berlin Munster und Strassburg Wahrend seiner Studienzeit in Wurzburg trat er der katholischen Studentenverbindung W K St V Unitas Hetania bei In Berlin fiel er durch einen Vortrag auf worauf hin er zum Hauslehrer des Prinzen Albrecht von Hohenzollern ernannt wurde 1 1908 wurde er in Munster promoviert und war in den folgenden beiden Jahren als Volontar am Preussischen Historischen Institut in Rom tatig 1911 wurde er am Bezirksarchiv Lothringen in Metz Archivassistent und Bibliothekar und 1914 dessen letzter kaiserlicher Archivdirektor 2 Nach dem Ersten Weltkrieg wechselte er in den Bibliotheksdienst und ubernahm 1919 die Leitung der Landesbibliothek Fulda 1920 wurde Ruppel Direktor der Stadtbibliothek Mainz und der mit ihr verbundenen Institutionen des Stadtarchivs des Munzkabinetts und des Gutenberg Museums mit Gutenberg Bibliothek Er war der Grunder und Herausgeber des Gutenberg Jahrbuchs seit 1926 sowie massgebendes Mitglied des Vorstandes der Gutenberg Gesellschaft Am 23 Juni 1933 am Tag vor dem Johannistag rettete Ruppel durch einen Trick gefahrdete Buchbestande der Stadtbibliothek vor den Nationalsozialisten die auf dem Halleplatz der damaligen Stadthalle Bucher verbrannten 1934 wurde er aus politischen Grunden als Leiter der Stadtbibliothek und des Stadtarchivs entlassen und von dem regimetreuen Richard Dertsch abgelost Ruppel blieb aber Direktor des Gutenberg Museums Als Richard Dertsch 1943 wegen seiner nicht ideologiekonformen Anteilnahme am politischen Schicksal seiner Kollegin in der Stadtbibliothek Elisabeth Darapsky von diesem Amt abgesetzt wurde ubernahm Ruppel zunachst kommissarisch wieder das Amt des Direktors von Stadtbibliothek und archiv Als im Herbst 1945 bekannt wurde dass die franzosische Militarregierung die Mainzer Universitat wieder eroffnen wollte die 1798 von den Franzosen geschlossen wurde setzte sich Ruppel dafur ein dass die Universitat den Namen von Johannes Gutenberg erhalt Ebenso trat er hartnackig fur die Einrichtung eines Lehrstuhls zur Geschichte der Druckkunst an der Mainzer Universitat ein Im Sommersemester 1947 erhielt Ruppel eine Professur fur Buch Schrift und Druckwesen an der Johannes Gutenberg Universitat Mainz den sogenannten Gutenberg Lehrstuhl Dagegen sprach er sich vehement gegen eine Zusammenlegung der Universitatsbibliothek mit der von ihm geleiteten Stadtbibliothek aus 1950 trat Ruppel als Leiter der Mainzer Stadtbibliothek zuruck Das Amt des Leiters des Gutenberg Museums hatte er bis 1962 inne nbsp Grab von Aloys Ruppel auf dem Hauptfriedhof MainzWissenschaftlich beschaftigte sich Ruppel vor allem mit Leben und Werk Johannes Gutenbergs uber den er eine Biographie 3 und zahlreiche Abhandlungen verfasste Fur das Gutenberg Museum konnte er 1925 den zweiten Band einer Gutenberg Bibel B42 erwerben Aloys Ruppel war seit 1919 mit Thea Baumeister verheiratet Aus dieser Ehe gingen eine Tochter und zwei Sohne hervor Ruppel starb im Alter von 95 Jahren im Juli 1977 Sein Grab befindet sich auf dem Hauptfriedhof Mainz Auszeichnungen und Ehrungen BearbeitenRuppel war Ehrenburger der Gemeinde Neuhof und der Stadt Mainz 1957 1952 erhielt er das Verdienstkreuz Steckkreuz der Bundesrepublik Deutschland 1972 das Grosse Verdienstkreuz Das Gebaude des ehemaligen Schulhauses fur die katholische Volksschule in Opperz heute u a Vereinshaus am Kirchplatz St Michael im Neuhofer Gemeindeteil Opperz tragt seinen Namen Er war Ehrendoktor zweier amerikanischer Universitaten ordentliches Mitglied der Akademie gemeinnutziger Wissenschaften zu Erfurt und Ritter der Ehrenlegion Schriften Auswahl BearbeitenDie wiedergefundene Strassburger Chronik des Johann Georg Saladin Strassburger Druckerei und Verlagsanstalt Strassburg 1908 zugleich Dissertation Universitat Munster Johannes Gutenberg Sein Leben und sein Werk Mann Berlin 1939 3 Aufl 1967 Das werdende Weltmuseum der Druckkunst und die Internationale Gutenberg Gesellschaft 4 Aufl Verlag der Gutenberg Gesellschaft Mainz 1960 Die Technik Gutenbergs und ihre Vorstufen VDI Verlag Dusseldorf 1961 Literatur BearbeitenJohannes Buder Ruppel Aloys Leonhard In Neue Deutsche Biographie NDB Band 22 Duncker amp Humblot Berlin 2005 ISBN 3 428 11203 2 S 280 Digitalisat Alexandra Habermann Rainer Klemmt Frauke Siefkes Lexikon deutscher wissenschaftlicher Bibliothekare 1925 1980 Klostermann Frankfurt am Main 1985 ISBN 3 465 01664 5 S 286 287 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Aloys Ruppel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Ruppel rettet Bucher vor Verbrennung Riskanter Einsatz des Direktors der Stadtbibliothek Memento vom 6 April 2013 im Internet Archive Stadtbibliothek Mainz riskanter Einsatz fur die Nachwelt mit einem Trick entzog Bibliotheksdirektor Aloys Ruppel den Nationalsozialisten gefahrdete Bucher Memento vom 11 Februar 2013 im Webarchiv archive today Pressemitteilung der Stadt Mainz vom 22 Juni 2005 Chronik des Institut fur Buchwissenschaft 1947 1997 Memento vom 8 August 2006 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten Hans Joachim Kopplitz Gunther Ganz Aloys Ruppel Gutenberg Forscher und Unitarier In Wolfgang Burr Hrsg Unitas Handbuch Band 1 Verlag Franz Schmitt Siegburg 1995 S 303 Ulrich Pfeil Eugen Ewig Creer un ordre transnational Von einem Mittler zwischen Deutschland und Frankreich In ders Hrsg Das Deutsche Historische Institut Paris und seine Grundungsvater Ein personengeschichtlicher Ansatz Oldenbourg Munchen 2007 ISBN 978 3 486 58519 3 S 293 322 hier S 299 Aloys Ruppel Johannes Gutenberg 1939 Normdaten Person GND 11860421X lobid OGND AKS LCCN n84050897 VIAF 49343081 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ruppel AloysALTERNATIVNAMEN Ruppel Aloys Leonhard vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Bibliothekar Archivar und HistorikerGEBURTSDATUM 21 Juni 1882GEBURTSORT Neuhof bei Fulda STERBEDATUM 11 Juli 1977STERBEORT Mainz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Aloys Ruppel amp oldid 236147440