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Juliane Elisabeth Alice Darapsky 3 November 1913 in Mainz 30 Juli 1998 ebenda war eine deutsche Historikerin Archivarin Bibliothekarin und Gegnerin des nationalsozialistischen Regimes Schwerpunkte ihrer wissenschaftlichen Tatigkeit war die Ara des kurfurstlichen Mainz Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Konflikt mit dem nationalsozialistischen Regime 3 Tatigkeit nach dem Zweiten Weltkrieg 4 Wissenschaftliche Tatigkeit 5 Werke Auswahl 6 Literatur 7 WeblinksLeben BearbeitenElisabeth Darapsky wurde 1913 als Tochter des Ingenieurs und stadtischen Branddirektors Anton Basilius Darapsky und seiner Frau Klara Anna geb Muller in Mainz geboren und wuchs dort in einem strengglaubigen katholischen Elternhaus auf Ihr Vater Begrunder der Mainzer Berufsfeuerwehr verstarb bereits im Marz 1918 Sie orientierte sich deshalb fruh an ihrem sieben Jahre alteren Bruder Emil Heinrich Darapsky Nach dem Besuch der Volksschule besuchte sie bis zur mittleren Reife die Ursulinen Schwestern Schule in Haselunne im Emsland danach wechselte sie zum Institut der Englischen Fraulein in Mainz wo sie 1933 ihr Abitur ablegte Danach studierte sie Geschichte Germanistik und Musikwissenschaft an den Universitaten in Frankfurt Giessen und Koln An der Universitat zu Koln promovierte sie im Oktober 1939 bei Professor Gerhard Kallen mit einer Dissertation zu dem Thema Die landlichen Grundbesitzverhaltnisse des Kolnischen Stiftes St Gereon bis 1500 Bereits im April 1939 trat sie eine Stelle als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Mainzer Stadtarchiv an Darapsky starb 1998 Ihre Grabstatte befindet sich auf dem Mainzer Hauptfriedhof im Feld 64 Reihe 14 Nr 12 23 In diesem Familiengrab ist auch die Urne mit der Asche ihres Bruders Emil Konflikt mit dem nationalsozialistischen Regime BearbeitenWie ihr Bruder Emil wurde Elisabeth Darapsky fruh von ihrem streng katholischen Elternhaus gepragt Aufgrund ihres Glaubens geriet sie bald in Konflikt mit der nationalsozialistischen Ideologie Einer nationalsozialistischen Organisationen trat sie nie bei Ihre anstehende Verbeamtung 1942 wurde ihr aufgrund der regimekritischen Haltung sowohl von ihr als auch ihrer gesamten Familie verwehrt Der Kreisleiter der NSDAP in Mainz kritisierte ihre starken kirchlichen Bindungen und attestierte ihr dass sie weltanschaulich in keiner Weise gefestigt sei In einem Briefwechsel mit ihrem aus gesundheitlichen Grunden aus der Wehrmacht entlassenen Bruder tauschten sich beide Geschwister offen kritisch uber die politischen Verhaltnisse und den Krieg aus Ihr Bruder Lehrer im rheinhessischen Wollstein und fur seine kritische Haltung gegenuber dem Nationalsozialismus und dem Krieg bekannt wurde schliesslich im Herbst 1943 von Kollegen denunziert Bei anschliessenden Hausdurchsuchungen bei ihm bei Elisabeth Darapsky und im Haus ihrer Mutter fand man entsprechend belastendes Material Beide wurden im Herbst 1943 von der Gestapo verhaftet Nach drei Monaten Untersuchungshaft im Polizeigefangnis Mainz wurde sie nach Berlin uberstellt Im Januar 1944 begann dort vor dem Volksgerichtshof der Prozess gegen die Geschwister Darapsky Die Anklage lautete bei beiden auf Wehrkraftzersetzung Am 6 September 1944 wurde Elisabeths Bruder Emil zum Tode verurteilt und am 30 Oktober 1944 gehangt Elisabeth Darapsky wurde im gleichen Prozess zu funf Jahren Zuchthaus und Ehrverlust verurteilt Die Haftstrafe verbrachte sie bis zu ihrer Befreiung durch die Alliierten am 7 Mai 1945 in den Justizvollzugsanstalten in Berlin Moabit und in Waldheim bei Sachsen Ihr Vorgesetzter Richard Dertsch sowohl bekennender Nationalsozialist als auch praktizierender Katholik und seit 1934 aus politischen Grunden Leiter der Stadtbibliothek und des Stadtarchivs und Nachfolger des entlassenen Aloys Ruppel schrieb ihr einen Trostbrief ins Gefangnis Daraufhin wurde Dertsch selbst mehrere Wochen in Haft genommen schliesslich seines Amtes enthoben und kommissarisch wieder durch Aloys Ruppel ersetzt Nach dem Krieg forschten Dertsch und Darapsky gemeinsam und gaben zusammen die Regesten von St Ignaz eines der wichtigsten wissenschaftlichen Werke von Elisabeth Darapsky heraus Tatigkeit nach dem Zweiten Weltkrieg BearbeitenBereits im Juni 1945 kehrte Elisabeth Darapsky nach Mainz zuruck und trat erneut ihre Stelle als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Stadtarchiv Mainz an aus der sie im August 1944 entlassen worden war Sie wurde 1948 mit Ruckwirkung ab dem 1 Juli 1945 verbeamtet und zur Archivratin ernannt Am Mainzer Stadtarchiv arbeitete sie bis zu ihrer Pensionierung 1976 Elisabeth Darapskys Tatigkeit als Archivratin im Stadtarchiv Mainz bestand in den ersten Nachkriegszeit im Ordnen und Sichten der Sammlungen und der Ruckfuhrung kriegsbedingt ausgelagerter Archivalien Spater betreute sie die alteren Bestande des Archivs das Notariatsarchiv die Sammlung der Bilder und Plane zur Stadt Mainz sowie deren Urkunden und die Handschriften der Stadtbibliothek Mainz Wissenschaftliche Tatigkeit BearbeitenSchwerpunkt ihrer wissenschaftlichen Arbeit die sie auch nach ihrer Pensionierung bis zu ihrem Tod 1998 fortfuhrte war fur Elisabeth Darapsky die Zeit des kurfurstlichen Mainz Vieles aus der Forschung auf diesem Gebiet floss in das 1995 erschienene Gesamtwerk Mainz die kurfurstliche Residenzstadt 1648 1792 ein Gemeinsam mit Richard Dertsch gab sie 1974 die Regesten der Urkunden des Pfarrarchivs von St Ignaz in Mainz heraus 1980 vollendete und publizierte sie ihr Werk zur Geschichte der Welschnonnen in Mainz Ihre Beitrage sofern nicht in eigenstandiger Buchform oder als Teil der Buchreihe Beitrage zur Geschichte der Stadt Mainz erschienen wurden in verschiedenen Zeitschriften wie Das Neue Mainz oder der Mainzer Zeitschrift veroffentlicht Elisabeth Darapsky interessierte sich daruber hinaus auch sehr fur die Stadt und Verkehrsplanung der im Krieg stark zerstorten Stadt Mainz Aufgrund ihrer regen wissenschaftlichen Publikationstatigkeit fuhrt der Katalog der Dienstbibliothek des Stadtarchivs Mainz insgesamt 55 Titel Ihr Nachlass sowohl dienstlicher Zg 1979 40 wie auch privater Zg 2003 6 Natur ubernahm das Stadtarchiv Mainz 1979 und 2003 Fur den grosstenteils dort einsehbaren Nachlass ergab sich daraus ein Umfang von ca 1 45 lfm Werke Auswahl BearbeitenUrkunden des Pfarrarchivs von St Ignaz in Mainz Regesten von Elisabeth Darapsky und Richard Dertsch Beitrage zur Geschichte der Stadt Mainz Band 22 2 Auszug des Bandes 22 Mainz 1974 ISBN 3924708134 Elisabeth Darapsky Geschichte der Welschnonnen in Mainz Die regulierten Chorfrauen des Hl Augustinus und ihre Schulen Beitrage zur Geschichte der Stadt Mainz Band 25 Mainz 1980 Elisabeth Darapsky Mainz die kurfurstliche Residenzstadt 1648 1792 Geschichte der Stadt Mainz Regio Verlag Jacobi Mainz 1995 Literatur BearbeitenHedwig Bruchert Herausgeberin Rheinland Pfalzerinnen Frauen in Politik Gesellschaft Wirtschaft und Kultur in den Anfangsjahren des Landes Rheinland Pfalz Veroffentlichungen der Kommission des Landtages fur die Geschichte des Landes Rheinland Pfalz Band 23 Mainz 2001 S 78 80 Friedrich Schutz Im Dienst der Stadtgeschichte Zum Tod von Dr Elisabeth Darapsky In Mainz Vierteljahreshefte fur Kultur Politik Wirtschaft Geschichte Jahrgang 18 Heft 4 1998 S 98 Susanne Speth Ich konnt s nicht glauben lange nicht eine Wurdigung der Stadtarchivarin Dr Elisabeth Darapsky die in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden ware In Mainz Vierteljahreshefte fur Kultur Politik Wirtschaft Geschichte Jahrgang 33 Heft 4 2013 S 118 121 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Elisabeth Darapsky im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Eintrag zu Elisabeth Darapsky in der Rheinland Pfalzischen Personendatenbank regionalgeschichte net Elisabeth Darapsky Gedenkstatte Osthofen Erzahlcafe zu Elisabeth Darapsky Stadtarchiv Mainz NL 71 Darapsky Elisabeth Bestand in der Deutschen Digitalen Bibliothek Veroffentlichungen von Elisabeth Darapsky in der Datenbank der Jahresberichte fur deutsche GeschichteNormdaten Person GND 119496127 lobid OGND AKS LCCN n85326169 VIAF 121993031 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Darapsky ElisabethALTERNATIVNAMEN Darapsky Juliane Elisabeth Alice vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutsche Historikerin Archivarin wegen Wehrkraftzersetzung verurteiltGEBURTSDATUM 3 November 1913GEBURTSORT MainzSTERBEDATUM 30 Juli 1998STERBEORT Mainz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Elisabeth Darapsky amp oldid 229462302