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Die Mainzer Pfarrkirche St Ignaz in der Kapuzinerstrasse ist eine klassizistische Saalkirche Sie wurde von 1763 bis 1774 75 unter dem kurmainzischen Baurat und Hofstuckateur Johann Peter Jager erbaut Gewidmet ist sie dem 107 nach Christus gestorbenen Martyrer und Bischof von Antiochien Ignatius von Antiochien 1 Frontfassade St IgnazFassade der IgnazkircheInnenraum Deckenmalereien der Mainzer St IgnazkircheInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 2 1 Fassade 2 2 Kirchengebaude 2 3 Deckengewolbe 2 4 Krypta 2 5 Aussenanlage 3 Orgel 4 Bilder 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksGeschichte BearbeitenDie Kirche ist in der gleichen Epoche erbaut worden wie die Augustinerkirche und die Kirche St Peter Im Gegensatz zu diesen handelt es sich aber nicht um eine Barockkirche sondern wie die Sandsteinfassade zeigt um eine Kirche in klassizistischer Bauweise Die Ignazkirche steht auf dem Grund des mittelalterlichen Vorgangerbaus der die Pfarrkirche des fruheren Ortes und spateren Mainzer Stadtteils Selenhofen war Nachgewiesen ist eine romanische spater gotisch erweiterte Kirche die im Laufe des 18 Jahrhunderts baufallig wurde Der erste schriftliche Hinweis auf diesen mittelalterlichen Vorgangerbau stammt aus dem Jahr 1259 datiert aber moglicherweise bereits in das 12 Jahrhundert 2 Architektur BearbeitenFassade Bearbeiten Die Sandsteinfassade ist einem franzosischen Vorbild des fruhen 17 Jahrhunderts der Pariser Pfarrkirche Saint Gervais Saint Protais nachgebildet Insbesondere die Komposition aus dorischen ionischen und korinthischen Saulen Superposition und die hierzu passende Auspragung der Pilasterkapitelle entspricht dem franzosischen Vorbild Kirchengebaude Bearbeiten Der Grundriss der Kirche ist kreuzformig Ursprunglich war ein Turm uber dem Chor geplant der jedoch nie gebaut wurde Die Deckenwolbung uber dem kreuzformigen Grundriss ist eine Arbeit von Johann Valentin Thoman Die klare Formsprache des durchgestalteten Innenraums belegt den Ubergang zum Klassizismus Deckengewolbe Bearbeiten Der Innenraum ist mit einem prachtvollen Deckengemalde versehen Die ursprunglichen Deckengemalde aus den Jahren 1773 bis 1776 die von Johann Baptist Enderle geschaffen wurden zeigen Szenen aus dem Leben des Hl Ignatius 1902 bis 1906 wurden die Zeichnungen von Waldemar Kolmsperger dem Alteren uber bzw nachgemalt und in den 1950er Jahren grundlegend restauriert In den 1980er Jahren wurde St Ignaz das vorletzte Mal renoviert 2017 erneut 3 Krypta Bearbeiten Unter dem Chor befindet sich eine Krypta 198 der ehemals 261 Backofengraber sind noch erhalten Unter den Grabern befinden sich diejenigen der Handwerker die die Kirche ausbauten Aussenanlage Bearbeiten Neben der Kirche befindet sich ein ehemaliger Friedhof mit der Kopie einer Kreuzigungsgruppe aus dem Jahr 1519 eine Stiftung des Mainzer Bildhauers Hans Backoffen und seiner Frau aus dem 16 Jahrhundert Seit 1995 befindet sich die vielfigurige Kreuzigungsgruppe im Bischoflichen Dom und Diozesanmuseum Mainz Orgel Bearbeiten nbsp Blick auf die OrgelSehenswert ist auch das klassizistische Orgelgehause auf der Empore uber dem Haupteingang Es stammt von einer Orgel die in den Jahren 1779 1781 durch den Orgelbauer Joseph Anton Onimus erbaut worden war der beim Bau todlich verungluckte Der Orgelneubau wurde von der Witwe Anna Clara Manera gestiftet Hinter dem reprasentativen Prospekt schuf Bernhard Dreymann 1837 ein neues Orgelwerk weil das von Onimus schon nach einigen Jahrzehnten marode war 4 Christian Heinrich Rinck nahm die Orgel 1838 ab und veroffentlichte die von ihm als sehr gelungen betrachtete Registerzusammenstellung als Musterdisposition des damaligen Orgelbaus 5 1903 wurde das Instrument durch den Orgelbauer Balthasar Schlimbach umgebaut und zuletzt im Jahre 2019 durch Eule Orgelbau restauriert und auf den ursprunglichen Zustand zuruckgefuhrt Mehr als 80 des Pfeifenbestandes von Dreymann sind erhalten Mit knapp 2000 Pfeifen ist die Orgel in St Ignaz die grosste des Orgelbauers Die originalen Prospektpfeifen Violonbass 16 und Prinzipal 8 aus einer Zinn Blei Legierung sind komplett erhalten und konnten mit einer List vor der Beschlagnahmung fur Rustungszwecke im Ersten Weltkrieg gerettet werden Man pinselte sie mit Zinkbronze ein so dass sie wie billige Zinkpfeifen aussahen Die Tauschung der fur die Beschlagnahme zustandigen Behorde gelang so gut dass dieser auch den Klang geringfugig beeinflussende Uberzug erst Anfang der 2000er Jahre bemerkt und schliesslich bei der Restaurierung durch Eule mit einer Spezialflussigkeit entfernt wurde 5 Das Schleifladen Instrument verfugt uber 34 Register auf zwei Manualen und Pedal Die Spiel und Registertrakturen sind mechanisch 6 I Hauptwerk C g31 Bordon 16 2 Principal 8 3 Grossgedact 8 4 Gemshorn 8 5 Viola di Gamba 8 6 Quintfloete 6 7 Octava 4 8 Kleingedact 4 9 Quinta 3 10 Superoctave 2 11 Flageolet 2 12 Cornet IV D 4 13 Mixtur V VI 2 14 Trompete B D 8 II Positiv C g315 Floet travers 8 16 Spitzfloete 8 17 Stillgedact 8 18 Salicional 8 19 Principal 4 20 Floete douce 4 21 Salicional 4 22 Quinta 3 23 Spitzfloete 2 24 Mixtur III 1 1 2 25 Fagott bass B 8 26 Crumhorn B D 8 Pedal C c127 Principalbass 16 28 Violonbass 16 29 Subbass 16 30 Quintbass 10 2 3 31 Octavbass 8 32 Octavbass 4 33 Posaunenbass 16 34 Claironbass 4 Koppeln II I I P Spielhilfen Windtrennung Manual Windtrennung Pedal Calcant VentilBilder Bearbeiten nbsp Die Kreuzigungsgruppe nbsp KryptaLiteratur BearbeitenHans Fritzen Die Baugeschichte der St Ignazkirche in Mainz Beitrage zur Geschichte der Stadt Mainz Bd 22 Mainz 1974 Einzelnachweise Bearbeiten Christiane Reves Bausteine zur Mainzer Stadtgeschichte Mainzer Kolloquium 2000 Franz Steiner Verlag Band 55 2002 ISBN 978 3 515 08176 4 S 142 Ludwig Falck Die freie Stadt in ihrer Blutezeit 1244 1328 S 153 In Franz Dumont Ferdinand Scherf Friedrich Schutz Hrsg Mainz Die Geschichte der Stadt Verlag Philipp von Zabern Mainz 1999 2 Aufl ISBN 3 805 32000 0 Anja Weiffen Arbeitsplatz im Kirchenhimmel In Glaube und Leben Bistumszeitung Mainz vom 5 April 2017 Franz Bosken Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins Bd 1 Mainz und Vororte Rheinhessen Worms und Vororte Beitrage zur Mittelrheinischen Musikgeschichte Band 6 Schott Mainz 1967 ISBN 978 3 7957 1306 5 S 124 135 a b SWR2 SWR2 Sie animieren zum Singen Die Prinzipale Abgerufen am 20 Juni 2021 Vgl die Informationen zur Orgel abgerufen am 22 Marz 2023 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Ignaz Mainz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 49 995833333333 8 2780555555556 Koordinaten 49 59 45 N 8 16 41 O Normdaten Geografikum GND 4440449 9 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Ignaz Mainz amp oldid 234940738