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GL ist das Kurzel fur den Kanton Glarus in der Schweiz und wird verwendet um Verwechslungen mit anderen Eintragen des Namens Linthalf zu vermeiden Linthal ist eine ehemalige politische Gemeinde des Kantons Glarus in der Schweiz LinthalWappen von LinthalStaat Schweiz SchweizKanton Kanton Glarus Glarus GL Bezirk Keine BezirkseinteilungwPolitische Gemeinde Glarus Sudi2Postleitzahl 8783fruhere BFS Nr 1613Koordinaten 718734 197568 46 918606 8 997497 662 Koordinaten 46 55 7 N 8 59 51 O CH1903 718734 197568Hohe 662 m u M Flache 131 24 km Einwohner 1008 31 12 2020 Einwohnerdichte 8 Einw pro km Website www linthal chKarteLinthal GL Schweiz wwwwGemeindestand vor der Fusion am 1 Januar 2011Das Dorf wurde im Rahmen der Glarner Gemeindereform auf den 1 Januar 2011 mit den Gemeinden Betschwanden Braunwald Elm Engi Haslen Luchsingen Matt Mitlodi Ruti GL Schwanden GL Schwandi und Sool zur neuen Gemeinde Glarus Sud zusammengelegt Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Wirtschaft 3 1 Kraftwerke Linth Limmeren 4 Verkehr 4 1 Strasse 4 2 Eisenbahn 5 Sehenswurdigkeiten 6 Personlichkeiten 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographie Bearbeiten nbsp Linthal historisches Luftbild von 1923 aufgenommen aus 300 Metern Hohe von Walter Mittelholzer nbsp Reformierte Kirche von Linthal nbsp Linthal mit AusgleichsbeckenDas Dorf Linthal liegt im oberen Linthtal nordlich des Quellgebiets der Linth Sudwestlich des Dorfes fliesst von links der Fatschbach und nordlich davon von rechts der Durnagel in die Linth die nach Norden in Richtung Linthebene abfliesst Bis 2010 war Linthal die sudlichste Gemeinde des Kantons Mit gut 131 km wies Linthal die grosste Gemeindeflache aller Glarner Gemeinden auf Zum Gemeindegebiet gehorten der Limmerensee 1857 m u M und der Muttsee 2448 m u M zwei Stauseen der Kraftwerke Linth Limmern AG KLL Im sudlichen Teil der fruher eigenstandigen Gemeinde liegen die hochsten Gipfel der Glarner Alpen Der hochste Punkt der Gemeinde und gleichzeitig auch des Kantons ist der 3614 m u M hohe Todi rat Piz Russein an der Grenze zum Kanton Graubunden Geschichte BearbeitenDie Bezeichnung Lintal wird in alten Schriften im Jahre 1289 erwahnt und konnte vom gallischen linta die Machtige Biegsame abstammen was auf den gleichnamigen Fluss hinweisen wurde Bereits im Jahre 1283 ist eine Kapelle belegt welche ab etwa 1319 als Pfarrkirche benannt wurde Im Jahre 1333 wurde eine Schwesternklause neben der Kirche erwahnt Im Habsburger und Sackinger Urbar wurde Linthal noch als Tagwen Nieder und Oberlinthal gefuhrt Im Jahre 1395 konnte der endgultige Loskauf von den Grundzinsen des Klosters Sackingen abgehandelt werden 1 Im Jahre 1457 wurde die erste als Pantenbrucke benannte Steinbogenbrucke uber die tief eingeschnittene enge Linthschlucht sudlich von Tierfehd errichtet Dadurch wurde der Zugang zur Baumgartenalp erschlossen was die Alpsommerung von Rindern ermoglichte Bis ins 18 Jh lebte man im Tal von der Land und Forstwirtschaft der Zuchtung von Schlachtvieh fur den Export und Solddiensten Die Nachfrage nach Milchprodukten stieg im 18 Jh stark an Dies fuhrte dazu dass die Bestande an Schlachtvieh zu Gunsten der Milchkuhe zuruckgingen 2 Zusatzliche Verdienstmoglichkeiten eroffneten sich 1714 durch Heimarbeit in der Baumwollspinnerei und 1760 durch die Handweberei 3 Bis zum Jahre 1897 wird Linthal noch als Linththal bezeichnet 4 Im Jahre 1838 eroffnete Heinrich Kunz in Linththal die Spinnerei Kunz Kunz beschaftigte etwa 300 Arbeitskrafte 5 6 Im Jahre 1852 wurde durch die Gebrudern Becker aus Ennenda eine Feinspinnerei und weberei gegrundet Die seit 1901 als Bebie Wollfabrik benannte Spinnerei war bis 1998 fur die Herstellung von Strickgarnen bekannt 1 Wirtschaft BearbeitenKraftwerke Linth Limmeren Bearbeiten Hauptartikel Kraftwerke Linth Limmern Einer der wichtigsten Wirtschaftszweige von Linthal ist neben dem Tourismus die Produktion von elektrischer Energie durch Wasserkraft Zu diesem Zweck wurde am 25 Juni 1957 die Kraftwerke Linth Limmern AG KLL gegrundet und ins Glarner Handelsregister eingetragen Das Kraftwerk nahm in den Jahren 1964 bis 1968 den Betrieb auf Das Wasser aus dem Quellgebiet der Linth wurde durch drei Kraftwerke optimal genutzt In zwei Ausbauschritten konnten die Kraftwerksleistungen der bestehenden Anlagen von ursprunglich 340 MW auf 1445 MW erhoht werden 7 Verkehr BearbeitenStrasse Bearbeiten Linthal ist der Ausgangspunkt der Klausenpassstrasse Bereits vor Jahrhunderten bestand ein Saumpfad uber den Klausenpass ins Urner Reusstal Damit verbunden ist die Legende von der Grenzziehung am Klausenpass zwischen Glarus und Uri die besagt dass die Grenzstreitigkeiten mit einem Wettlauf gelost wurden Je ein Laufer sollte von beiden Seiten starten und dort wo sie sich treffen solle der kunftige Grenzverlauf sein Die Startzeit zum ersten Hahnenschrei am Morgen zogen die Urner vor indem sie ihre Hahne hungern liessen und diese bereits mitten in der Nacht zu schreien begannen So passierte der Urner Laufer die Passhohe und rannte weiter in Richtung Glarus bis er auf den Glarner Laufer traf Ob wahr oder nicht von Linthal aus in Richtung Sudosten erreicht man nach einer kurzen Steilstrecke wo die heutige Strasse in Serpentinen verlauft ein breites Hochtal den Urner Boden Nach nur 5 km Luftlinie erreicht man auf 1310 m u M die Grenze zum Kanton Uri von wo aus es nochmals 8 km Luftlinie bis auf den Klausenpass 1948 m u M sind Die relativ gut ausgebaute Klausenpassstrasse ist Teil der Hauptstrasse 17 Leibstadt Zurich Rapperswil Glarus Altdorf und im Sommer eine bei Motorradfahrern beliebte Ausflugsroute Da der Klausenpass nicht wintersicher ist kann der Urner Boden uber das Winterhalbjahr nur von Glarus her erreicht werden Von Linthal fuhrt eine Strasse durchs Linthtal nach Suden zur Streusiedlung Tierfehd 805 m u M am Fusse des Todi Die Strasse dient vor allem der Erschliessung der gleichnamigen Kraftwerksanlagen und des Kavernenkraftwerks 816 m u M unterhalb des Limmerensees 8 Eisenbahn Bearbeiten Linthal wurde am 1 Juni 1879 durch die Eroffnung des letzten Teilabschnitts der Strecke Weesen Linthal an das sich im Aufbau befindende schweizerische Eisenbahnnetz angeschlossen An der damals von der Schweizerischen Nordostbahn NOB eroffneten Strecke hat sich bis heute wenig verandert Vom Kantonshauptort Glarus aus der bereits fruher seinen Bahnanschluss erhielt fuhrt die 15 85 km lange einspurige Strecke uber eine Hohendifferenz von 175 Metern zum Streckenendpunkt im Ortsteil Unter Ennetlinth 648 m u M mit einer einzigen Kreuzungsmoglichkeit fur Zuge in Schwanden Zum 125 Jahre Jubilaum der Strecke im Jahre 2004 wurde die Modernisierung des etwa 10 6 km langen Abschnitts Schwanden Linthal in Angriff genommen Publikumsanlagen wie Perronhohen und Perronlangen wurden an die aktuellen Standards der SBB angepasst Neben der Optimierung der Infrastruktur durch Ausbau von Weichen und Stumpengleisen Aufhebung unbewachter unfalltrachtiger Bahnubergange war die Realisierung der Streckenfernsteuerung ab dem Stellwerk Ziegelbrucke im Vordergrund Linthal ist seit 1907 Standort der Talstation der meterspurigen Braunwaldbahn einer knapp 1 4 km langen Standseilbahn zum nordlich gelegenen autofreien Ferienort Braunwald GL 1256 m u M Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Blick von der Klausenpassstrasse uber Linthal auf die Glarner Alpen Bekannt ist die Gemeinde als Ausgangspunkt fur Wanderungen im Gebiet der Glarner Alpen sowie fur Ausfluge nach Braunwald und auf den Klausenpass Der Fernwanderweg Via Alpina verlauft mit Etappe C4 von Elm im Sernftal nach Linthal uber den 2261 m hohen Richetlipass Von Linthal uber Tierfehd die Muttenalp und den 2714 m hohen Kistenpass gelangt man nach Brigels im Bundner Vorderrheintal Das Suworow Museum wurde 1986 gegrundet und ist seit Juni 2012 in Linthal Gezeigt werden Bilder Bucher und Bodenfunde aus der Zeit als der russische Generalissimus Alexander Wassiljewitsch Suworow im Jahre 1799 im zweiten Koalitionskrieg mit der russischen Armee uber die Alpen durch die Schweiz kam 9 Personlichkeiten BearbeitenBernhard Becker 1819 1879 evangelischer Geistlicher und Sozialpolitiker Jacques Schiesser 1848 in Linthal 18 August 1913 in Bern Unternehmer Alfred Weber 1923 2015 Jurist und Politiker Nationalrat Kurt Albert 1952 Kapellmeister der Landlerkapelle Echo vom Todi Betty Legler 1961 Sangerin und Songwriterin Marcel Schneider 1964 Fussballspieler Elektroingenieur und Manager Andre Reithebuch 1986 Mister Schweiz 2009 10 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Linthal GL Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Karin Marti Weissenbach Linthal In Historisches Lexikon der Schweiz Karin Marti Weissenbach Ennetlinth In Historisches Lexikon der Schweiz Offizielle Seite des Suworow Museum in LinthalEinzelnachweise Bearbeiten a b Glarus Sud ch Linthal Abgerufen am 15 Februar 2020 Anne Lise Head Konig Glarus Kanton 3 2 Wirtschaft In Historisches Lexikon der Schweiz 30 Mai 2017 abgerufen am 11 Oktober 2020 Karin Marti Weissenbach Linthal In Historisches Lexikon der Schweiz 27 Oktober 2016 abgerufen am 11 Oktober 2020 Schweizerische Eidgenossenschaft Karten der Schweiz Zeitreise Kartenwerke 1897 Abgerufen am 28 Februar 2020 Sudostschweiz ch Aus Spinnerei Linthal wird Kraftwerke Linthal Beitrag vom 17 April 2019 Abgerufen am 15 Februar 2020 Spinnerei Linthal AG Geschichte der Spinnerei Heinrich Kunz Linthal Abgerufen am 15 Februar 2020 Axpo Zukunft Wasserkraft Linthal 2015 Kraftwerke Linth Limmern S 8 Abgerufen am 15 Februar 2020 Sudostschweiz ch Mehr Speicherkapazitat im Tierfehd vom 23 Oktober 2011 Abgerufen am 15 Februar 2020 Museums ch Suworow Museum Abgerufen am 15 Februar 2020 schweizer illustrierte ch Andre Reithebuch Zugriff am 17 Juli 2009Politische Gemeinden im Kanton Glarus Glarus Glarus Nord Glarus SudEhemalige Gemeinden Betschwanden Bilten Braunwald Diesbach Elm Engi Ennenda Filzbach Haslen Hatzingen Kerenzen Muhlehorn Leuggelbach Linthal Luchsingen Matt Mitlodi 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