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Betschwanden in einheimischer Mundart b etˈʃʋɑnd e 1 ist ein Dorf in der Gemeinde Glarus Sud im Schweizer Kanton Glarus Das Dorf wurde im Rahmen der Glarner Gemeindereform auf den 1 Januar 2011 mit den Gemeinden Braunwald Elm Engi Haslen Linthal Luchsingen Matt Mitlodi Ruti GL Schwanden GL Schwandi und Sool zur neuen Gemeinde Glarus Sud zusammengelegt BetschwandenWappen von BetschwandenStaat Schweiz SchweizKanton Kanton Glarus Glarus GL Bezirk Keine BezirkseinteilungwPolitische Gemeinde Glarus Sudi2Postleitzahl 8777fruhere BFS Nr 1601Koordinaten 720998 200733 46 946662 9 028055 600 Koordinaten 46 56 48 N 9 1 41 O CH1903 720998 200733Hohe 600 m u M Flache 9 74 km Einwohner 182 31 12 2010 Einwohnerdichte 19 Einw pro km Website www betschwanden chKarteBetschwanden Schweiz wwwwGemeindestand vor der Fusion am 1 Januar 2011 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Bevolkerung 4 Wirtschaft 5 Naturgefahren 6 Verkehr 7 Schulen 8 Sehenswurdigkeiten 9 Personlichkeiten 10 Literatur 11 Bilder 12 Weblinks 13 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDer Dorfkern von Betschwanden liegt auf der rechten Seite des Glarner Grosstals wenige Kilometer nordlich von Linthal auf dem Schuttkegel des Diesbachs auf 600 m u M Den grossten Teil des ehemaligen Gemeindegebietes machte das bergige Gelande des Freiberg Karpf aus von den insgesamt 974 ha ist etwa die Halfte 501 ha landwirtschaftliche Nutzflache etwa ein Viertel 247 ha ist Wald und Weidland Das Klima ist alpin Geschichte BearbeitenDie alteste erhaltene Erwahnung des Ortsnamens datiert auf eine Urkunde aus dem Jahr 1240 decimam in Beswando 1436 erscheint er als Bettswanden Es handelt sich wahrscheinlich um eine Zusammensetzung aus dem althochdeutschen Personennamen Betto Petto und dem Grundwort ahd swanta mhd swant das den Schwendbau eine besonders im Almwirtschaftsbereich verbreitete Form der Rodung bezeichnet 1 1528 wurde die Reformation durchgefuhrt und die Heiligenbilder aus der Kirche entfernt In Betschwanden lebte und wirkte 1532 bis 1555 der Glarner Pfarrer und Reformator Fridolin Brunner 2 Als erste Glarner Gemeinde setzte sie 1533 eine selbststandige Gemeinde und Kirchenpflege ein 3 Vom 16 bis 18 Jahrhundert gehorten Diesbach Hatzingen und Haslen zum Tagwen Betschwanden der um 1700 insgesamt 222 erwachsene mannliche Landleute zahlte Die Verbindung mit Hatzingen Diesbach und Ruti erstreckt sich heute noch auf die reformierte Pfarrgemeinde bis 1942 auch Braunwald Die Politische Gemeinde Betschwanden ist auf Anfang 2011 infolge der Glarner Gemeindereform in der neuen Gemeinde Glarus Sud aufgegangen Bevolkerung BearbeitenBevolkerungsentwicklung Jahr Einwohner1692 1231850 2541900 2551950 2821980 1322000 1722020 192 4 Die Gemeinde Betschwanden war an der Bevolkerungszahl gemessen neben Leuggelbach die kleinste Gemeinde des Kantons Sie zahlte 2007 nur 191 Einwohner nicht viel mehr als Ende des 17 Jahrhunderts 1692 123 Personen Um 1850 hatte man in der Gemeinde noch 254 Personen registriert hundert Jahre spater rund 30 Leute mehr Wirtschaft BearbeitenLand und Alpwirtschaft waren bis zum 19 Jahrhundert die wichtigste Einnahmequelle der Betschwander Die Alp Vorder Sand welche heute mitten im Gemeindegebiet von Linthal liegt gehorte schon seit Jahrhunderten dem Tagwen Aus einer 1843 eroffneten Spinnerei wurde 1910 ein Lagerhaus 1982 ein Textilchemiebetrieb Heute sind viele Betschwander Wegpendler und arbeiten im Unterland Richtung Zurich Naturgefahren BearbeitenBevor der Limmerenstausee der Kraftwerke Linth Limmeren 1963 gebaut wurde war die Linth ein unberechenbarer Gebirgsfluss der mehr als einmal die Dorfer im Grosstal wegzuschwemmen drohte Im Lawinenwinter 1951 20 Januar brach auf der ganzen Lange des Kneugrathanges eine Lawine los die nicht nur sieben Stalle und zwei Ferienhauser zerstorte sondern auch zwei Menschen das Leben kostete In der Folge wurden am Kneugrat Lawinenverbauungen angebracht und das Gebiet aufgeforstet was die Gefahr weiterer Katastrophen mindert Verkehr BearbeitenDie nach Norden zum Kantonshauptort und nach Suden uber Linthal den Urnerboden und den Klausenpass ins Reusstal fuhrende Kantonsstrasse Hauptstrasse 17 ist die wichtigste Strassenverbindung Seit 1879 ist Betschwanden an das Netz der Nordostbahn angeschlossen Bahnhof Diesbach Betschwanden einer weiteren Strecke die heute durch die Schweizerischen Bundesbahnen betrieben wird Bahn spatabends durch einen Bus ersetzt Schulen BearbeitenDie Kleinsten gehen mit einem Schulbus nach Linthal in den Kindergarten Die Erstklassler gehen ebenfalls nach Linthal in die Schule Die Primarschule 3 5 Klasse teilt Betschwanden mit Ruti wo das Schulhaus steht Die Oberstufenschulen stehen in Linthal Sekundar Oberschule in Luchsingen Realschule bzw im Hauptort Glarus Kantonsschule Sehenswurdigkeiten BearbeitenDiesbachfall einer der letzten Wasserfalle im Glarnerland der noch nicht der Elektrizitatswirtschaft zum Opfer gefallen ist Seinen Namen hat er vom diesen dem tosenden Gerausch besonders zur Zeit der Schneeschmelze nbsp DiesbachfallKirche Betschwanden ist eines der bedeutendsten Baudenkmaler im Kanton Glarus Sie wurde im 12 Jahrhundert in romanischem Stil erbaut und stellt einen der grossten romanischen Bauten nordlich der Alpen dar 1779 1780 baute die Gemeinde einen Damm die Kirchwuhr um die Kirche um sie vor dem Hochwasser der Linth zu schutzen 1915 erhielt sie Jugendstil und Neubarock Elemente 1975 1977 wurde sie restauriert und 2001 letztmals einer Aussenrenovation unterzogen Die Kirche wird heute auch fur Konzerte genutzt nbsp Kirche von BetschwandenDie 1778 erbaute Muhle am Diesbach das Gastehaus der Kirchgemeinde Dorfkern mit Dorfbrunnen seit 1855 hier stehend Personlichkeiten BearbeitenFridolin Brunner 1498 1570 evangelischer Pfarrer und Reformator 1532 1555 in Betschwanden Gottfried Heer 1843 1921 evangelisch reformierter Pfarrer 1866 1906 in Betschwanden Standerat 1906 1914 und LokalhistorikerLiteratur BearbeitenJ Davatz Die reformierte Kirche Betschwanden In Unsere Kunstdenkmaler Bd 29 1978 S 91 100 K Hasler Archaologische Grabung in der Kirche Betschwanden In Neujahrsbote fur das Glarner Hinterland 1977 S 77 81Bilder Bearbeiten nbsp Hotel Post in Betschwanden nbsp Betschwanden mit Blick zum TodiWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Betschwanden Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Betschwanden auf der Website der Gemeinde Glarus Sud Karin Marti Weissenbach Betschwanden In Historisches Lexikon der Schweiz Website der Muhle am Diesbachfall Dorfverein BetschwandenEinzelnachweise Bearbeiten a b Gabrielle Schmid Betschwanden GL Glarus in Dictionnaire toponymique des communes suisses Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen Dizionario toponomastico dei comuni svizzeri DTS LSG Centre de dialectologie Universite de Neuchatel Verlag Huber Frauenfeld Stuttgart Wien 2005 ISBN 3 7193 1308 5 und Editions Payot Lausanne 2005 ISBN 2 601 03336 3 p 146 Charles Knapp Maurice Borel Victor Attinger Heinrich Brunner Societe neuchateloise de geographie Hrsg Geographisches Lexikon der Schweiz Band 1 Aa Emmengruppe Verlag Gebruder Attinger Neuenburg 1902 S 240 Stichwort Betschwanden Scan der Lexikon Seite Hans Laupper Brunner Fridolin In Historisches Lexikon der Schweiz Einwohnerzahlen der Gemeinde Glarus Sud Stand 31 12 2020 Glarus Sud 31 Dezember 2020 abgerufen am 10 Mai 2021 Politische Gemeinden im Kanton Glarus Glarus Glarus Nord Glarus SudEhemalige Gemeinden Betschwanden Bilten Braunwald Diesbach Elm Engi Ennenda Filzbach Haslen Hatzingen Kerenzen Muhlehorn Leuggelbach Linthal Luchsingen Matt Mitlodi Mollis Muhlehorn Nafels Netstal Nidfurn Niederurnen Oberurnen Obstalden Riedern Ruti Schwanden Schwandi Sool Normdaten Geografikum GND 1192848535 lobid OGND AKS VIAF 7666156619132028780000 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Betschwanden amp oldid 237757672