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Dieser Artikel beschreibt die Ortschaft Linnepe fur den gleichnamigen Fluss siehe Linnepe Rohr Linnepe ist mit Linneperhutte und Weninghausen ein Ortsteil der Stadt Sundern Sauerland im Hochsauerlandkreis Nordrhein Westfalen LinnepeStadt Sundern Sauerland Wappen von LinnepeKoordinaten 51 19 N 8 4 O 51 311888888889 8 071475 314 Koordinaten 51 18 43 N 8 4 17 OHohe 314 mFlache 5 65 km Einwohner 499Bevolkerungsdichte 88 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 1975Postleitzahl 59846Vorwahl 02934Blick auf LinnepeBlick auf Linnepe Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Etymologie des Namens 2 2 Geschichte Linnepes und Weninghausens bis 1815 2 3 Geschichte der Linneper Hutte 2 4 Geschichte der Gemeinde Linnepe ab 1815 3 Politik 3 1 Wappen 4 Die Kapellen in der Gemeinde Linnepe 5 Sonstiges 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksLage BearbeitenDer Ort liegt ostlich von Sundern zwischen Westenfeld Meinkenbracht Hellefeld und Altenhellefeld Durch den Ort fliesst der Fluss Linnepe Geschichte BearbeitenEtymologie des Namens Bearbeiten Die Herkunft des Ortsnamens Linnepe lasst sich nicht genau feststellen Die zweite Silbe epe deutet auf die Lage des Ortes hin epe beschreibt eine feuchte Talniederung Uber die Bedeutung der ersten Silbe kann nur spekuliert werden Geschichte Linnepes und Weninghausens bis 1815 Bearbeiten Die ersten urkundlichen Erwahnungen des Ortes finden am Ende des 13 bzw Anfang des 14 Jahrhunderts statt Im Verzeichnis der Einkunfte des westfalischen Marschallamtes zwischen 1293 und 1300 wird der Ort erwahnt dort heisst es um 1300 1 hob in Ly nnipe In einem Guterverzeichnis des Grafen Wilhelm von Westfalen heisst es 1313 Item Nolthardus de Matenbike mediam partem decime in Linnepe Urkundlich also ist die Existenz des Ortes fur den Anfang des 14 Jahrhunderts bestatigt 1 Es muss jedoch schon fruher eine Siedlung an gleicher Stelle bestanden haben worauf die Flieh bzw Wallburg Gullener Ring am Nordost Hang des Dumbergs hindeutet die aus dem 9 bzw 10 nachchristlichen Jahrhundert stammt Die zu Linnepe gehorende Ortschaft Weninghausen dagegen ist urkundlich fruher belegt als der Ort Linnepe selbst die erste urkundliche Erwahnung Weninghausens findet sich 1253 In einer Urkunde in der das Kloster Oelinghausen eine alte Wiese in der Linner Mark evtl ruhrt von diesem Flurnamen der Ortsname Linnepe zugesprochen bekommt tritt ein Lambertus von Wenninchusen als Zeuge auf Die Grosse Weninghausens zu dieser Zeit ist nicht belegt es durften ca 20 Menschen dort gelebt haben 2 Die Grosse des Ortes ist fur das fruhe 14 Jahrhundert nicht genau belegt da die Register die uber die Abgaben der Dorfer Ausschluss geben fur Linnepe erst im fruhen 16 Jahrhundert einsetzen Fur das Jahr 1313 wird nur ein zehntpflichtiger Hof genannt aus dem Namen des Ortes lasst sich jedoch ableiten dass vermutlich mehrere Gehofte bestanden haben Die Bevolkerung Linnepes durfte zu dieser Zeit also 30 Einwohner nicht uberstiegen haben 3 Die alteste Beschreibung der Grosse beider Orte findet sich um 1500 in einem Register der Dienstpflichtigen des Erzbischofs von Koln in dessen Besitz die Grafschaft Arnsberg nach dem Verkauf durch Graf Gottfried IV 1368 ubergegangen war Hier werden fur das Amt Hellefeld zu dem Linnepe gehorte fur Linnepe acht Hofe fur Weninghausen drei Hofe die dienstleistungspflichtig waren verzeichnet 4 Die erste Erwahnung einer Muhle in Linnepe die Linneper Muhle findet sich 1650 In der Urkunde werden die Nutzer der Muhle aus den umliegenden Ortschaften Linnepe Weynkhusen Weninghausen und Altenhellefeld genannt Waren um 1500 im Register des Erzbischofs von Koln noch acht Hofe aufgefuhrt findet sich in der Urkunde aus dem Jahr 1650 bereits die Zahl von neun Hofen die als Mahlgenossen aufgefuhrt werden Die Zahl der Hofe Weninghausens stieg von drei Hofen im Jahr 1500 auf funf Hofe 1650 Die Einwohnerzahl Linnepes stieg auf etwa 55 bis 60 im Jahr 1650 die Einwohnerzahl Weninghausens stieg bis zum Jahr 1650 auf etwa 40 an 5 6 Die erste Erwahnung der Kapelle in Linnepe findet sich 1587 als Visitatoren des Erzbischofs anordnen die marode Kapelle instand zu setzen In dieser Liste ist auch die Kapelle von Linnepe aufgefuhrt 7 Die Urkunde stammt aus der Zeit nach dem Dreissigjahrigen Krieg zu dieser Zeit lagen in Linnepe einige Hofe wust so dass anzunehmen ist dass die Zahl der Einwohner beider Ortschaften Anfang des 17 Jahrhunderts etwa grosser gewesen sein muss als nach dem Krieg In einem Personenverzeichnis von 1649 sind fur Linnepe 39 Bewohner als schatzpflichtig also steuerpflichtig aufgefuhrt fur Weninghausen werden 16 Bewohner genannt 8 In der Zeit nach dem Dreissigjahrigen Krieg muss ein weiterer Hof wust gefallen sein in einem Schatzregister aus dem Jahr 1685 werden fur Linnepe acht Hofe angegeben wahrend die Zahl der Hofe Weninghausens auf sieben anstieg 9 Im Jahr 1717 werden fur Linnepe dann wieder zehn Hofe verzeichnet fur Weninghausen sind acht Hofe angegeben 10 Im Zuge des Reichsdeputationshauptschluss fiel das Erzbistum Koln zu dem Linnepe seit 1368 gehorte zuerst an Hessen und dann ab 1815 an Preussen Geschichte der Linneper Hutte Bearbeiten Um die Mitte des 18 Jahrhunderts wird auch die Linneper Hutte das erste Mal erwahnt sie entstand sudlich von Linnepe Mit der auftretenden Eisenindustrie entstand hier ein Huttenwerk es ist ab 1770 urkundlich belegt 11 Bereits fruher war im Seilbachtal zwischen Linneperhutte und Meinkenbracht in der sog Dinkschlade ein erster Stollen entstanden Er wurde vom Grevensteiner Pastor Josef Becker ab etwa 1730 betrieben Dieser richtete am Mundloch des Stollens ein Laboratorium ein wo er die geforderten Metalle gar machte Um 1730 werden auch die ersten Hauser in Linneperhutte entstanden sein 12 Dabei hatte die Arbeit Beckers noch vorindustriellen Charakter er schurfte an verschiedenen Stellen um Linnepe und Weninghausen herum und legte einige kleinere Bergwerke an ohne jedoch eine richtige Montanindustrie auszubauen 13 Erst mit der Ubernahme der Anlage durch den Industriellen Anton Kropf und seinen Faktor Joan Wilhelm Schnabel wurde die Eisenproduktion in Linneperhutte industriell betrieben Bereits 1803 jedoch endete die Arbeit im Steinknapp genannten Bergwerk die Linneper Hutte brannte 1820 ab Mitte des 19 Jahrhunderts wurde vermutlich noch einmal Eisenerz im Bergwerk Steinknapp abgebaut eine Verhuttung fand in Linneperhutte nach 1803 jedoch nicht mehr statt 14 Die Abraumhalden und das Mundloch des Bergwerks sind bis heute erkennbar und auch in den Bergbauwanderweg der durch das Stadtgebiet Sundern fuhrt miteinbezogen Geschichte der Gemeinde Linnepe ab 1815 Bearbeiten In den Befreiungskriegen gegen Napoleon war das inzwischen weiter gewachsene Linnepe zur Aufnahme von sachsischen Truppen verpflichtet worden 1814 nach Beendigung des Krieges waren in Linnepe insgesamt 110 Soldaten einquartiert 15 Wahrend der Befreiungskriege war Linnepe schon im Siebenjahrigen Krieg von den Auswirkungen der in Arnsberg stationierten franzosischen Soldaten nicht verschont geblieben zu Kontributionen verpflichtet 16 Die Bevolkerung Linnepes stieg wie des gesamten Amtes Hellefeld im spaten 18 und fruhen 19 Jahrhundert weiter an so dass die Schule in Hellefeld 1827 zu klein geworden war Eine weitere Schule in Westenfeld sollte die Schuler der Gemeinde verteilen 17 Im Zweiten Weltkrieg wurde Linnepe 1945 von den vorruckenden amerikanischen Truppen erreicht die den Ruhrkessel hinter Meinkenbracht schlossen 1945 brannte auch die Linneper Muhle vermutlich durch einen Granatentreffer ab wurde jedoch wieder aufgebaut 1953 wurde der Schutzenverein Heilige Drei Konige e V gegrundet eine erste Schutzenhalle wurde 1958 erbaut 18 Ein Neubau der Schutzenhalle wurde 1963 beschlossen die bis heute genutzte Schutzenhalle dann 1965 eingeweiht 19 1954 wurde der Bau einer katholischen Volksschule in Linnepe beschlossen die Grundsteinlegung erfolgte 1955 und die Einweihung im Oktober 1956 20 Die Schule wurde 1972 per Beschluss des Gemeinderates in einen Kindergarten fur die Ortschaften des Alten Testamentes umgewandelt Die Einwohnerzahl Linnepes betrug zu dieser Zeit 447 Einwohner 21 und entspricht damit in etwa der heutigen Bevolkerung Am 1 Januar 1975 wurde Linnepe nach Sundern Sauerland eingemeindet 22 Politik BearbeitenWappen Bearbeiten nbsp Blasonierung In Silber ein blauer Wellenschragbalken belegt mit drei schragen silbernen dreizackigen Kronen Beschreibung Die drei Kronen stehen fur die Dreikonigskapelle die sich in Linnepe befindet Die Farben Silber und Blau weisen auf die fruheren Landesherren die Grafen von Arnsberg hin Die Wellen sollen auf die Bedeutung des Wortteils epe Wasser anspielen Die amtliche Genehmigung des Wappens erfolgte am 9 Januar 1967 23 Die Kapellen in der Gemeinde Linnepe BearbeitenDie erste Erwahnung der Kapelle in Linnepe findet sich 1587 als Visitatoren des Erzbischofs das Erzbistum bereisten und eine Liste von Kapellen und Kirchen erstellten in denen marode und renovierungsbedurftige Kirchen und Kapellen aufgefuhrt wurden In dieser Liste taucht auch die Kapelle von Linnepe auf 24 sie wird in diesem Jahr also schon einige Zeit bestanden haben Ursprungliche Kompatronin war die Heilige Margarete Hauptpatrone waren die Heiligen Drei Konige Eine neue Glocke fur die Kapelle war 1708 angeschafft worden die Kapelle selbst jedoch war in so schlechtem Zustand dass sie um das Jahr 1750 neu erbaut wurde 25 nbsp Kapelle Heilige Drei Konige in Linnepe nbsp Kapelle der heiligen Georg und Cacilia nbsp Glocke in einer EicheDie Kapelle von Weninghausen wurde im 17 Jahrhundert erbaut Patrone waren der Heilige Georg und die Heilige Cacilia 26 Linneperhutte selbst besitzt keine eigene Kapelle in einem Baum im Zentrum des Ortes ist eine Glocke angebracht Alter und Herkunft dieser Glocke sind nicht genau dokumentiert vermutlich stammt sie vom Beginn des 20 Jahrhunderts Angeblich befand sie sich erst am Bahnhof Freienohl um dort vor Zugen zu warnen 27 Hellefeld ist und war die Stammpfarrei der umliegenden Ortschaften Das Kirchspiel Hellefeld wird von der Bevolkerung auch als Altes Testament bezeichnet da es analog zu den zwolf Stammen Israels zwolf Ansiedlungen umfasst Dazu gehoren ausser Linnepe die Orte Altenhellefeld Bainghausen Frenkhausen Hellefeld Herblinghausen Meinkenbracht Schnellenhaus Selschede Visbeck Wennighausen und Westenfeld Sonstiges BearbeitenEine Buslinie der Busverkehr Ruhr Sieg GmbH BRS stellt den offentlichen Personennahverkehr sicher Literatur BearbeitenKoster Josef und Walter Josef Dorfgeschichte der Gemeinde Linnepe Sundern 1989 Kleffner Wolfgang und Rorig Maria Erzbergbau und Eisengewinnung im Hellefelder Gebiet 1730 1830 in Rorig Maria Hrsg Chronik des vorindustriellen Erzbergbaus und der Metallgewinnung im Raum Sundern Sundern 1996 S 199 219 Wenzel Udo 50 Jahre Schutzenbruderschaft Heilige Drei Konige e V Linnepe Linnepe 2003 Das Alte Testament im Sauerland Arnsberg o J ca 2005 Einzelnachweise Bearbeiten Josef Koster Josef Walter Dorfgeschichte der Gemeinde Linnepe Sundern 1989 S 7 Koster beruft sich an dieser Stelle auf Johann Suibert Seibertz Urkundenbuch zur Landes und Rechtsgeschichte des Herzogthums Westfalen Band 1 Koster Walter Dorfgeschichte der Gemeinde Linnepe S 7 Koster Walter Dorfgeschichte der Gemeinde Linnepe S 8 Koster Walter Dorfgeschichte der Gemeinde Linnepe S 11 Koster Walter Dorfgeschichte der Gemeinde Linnepe S 38 Udo Wenzel 50 Jahre Schutzenbruderschaft Heilige Drei Konige e V Linnepe 2003 S 26 An dieser Stelle zitiert Koster aus einer Quelle des Graflich von Furstenbergschen Archivs in Herdringen Koster Walter Dorfgeschichte der Gemeinde Linnepe S 46 Koster Walter Dorfgeschichte der Gemeinde Linnepe S 46 Wolfgang Kleffner Maria Rorig Erzbergbau und Eisengewinnung im Hellefelder Gebiet 1730 1830 in Maria Rorig Hrsg Chronik des vorindustriellen Erzbergbaus und der Metallgewinnung im Raum Sundern Sundern 1996 S 202 Koster Walter Dorfgeschichte der Gemeinde Linnepe S 94 Kleffner Rorig Erzbergbau und Eisengewinnung im Hellefelder Gebiet 1730 1830 S 211 Kleffner Rorig Erzbergbau und Eisengewinnung im Hellefelder Gebiet 1730 1830 S 201 u 216 Koster Walter Dorfgeschichte der Gemeinde Linnepe S 98 Koster Walter Dorfgeschichte der Gemeinde Linnepe S 101 Koster Walter Dorfgeschichte der Gemeinde Linnepe S 215 Koster Walter Dorfgeschichte der Gemeinde Linnepe S 219 Wenzel 50 Jahre Schutzenbruderschaft Linnepe e V S 63 Koster Walter Dorfgeschichte der Gemeinde Linnepe S 216 Koster Walter Dorfgeschichte der Gemeinde Linnepe S 221 Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 331 Eduard Belke Alfred Bruns Helmut Muller Kommunale Wappen des Herzogtums Westfalen Arnsberg 1986 S 161 ISBN 3 87793 017 4 Udo Wenzel 50 Jahre Schutzenbruderschaft Heilige Drei Konige e V Linnepe 2003 S 26 Koster Walter Dorfgeschichte der Gemeinde Linnepe S 59 Koster Walter Dorfgeschichte der Gemeinde Linnepe S 59 Wenzel 50 Jahre Schutzenbruderschaft Heilige Drei Konige e V S 27Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Linnepe Sundern Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Linnepe auf www sundern deStadtteile von Sundern Sauerland Allendorf Altenhellefeld Amecke Bonkhausen Brenschede Endorf Enkhausen Estinghausen Hachen Hagen Hellefeld Herblinghausen Hohenwibbecke Hovel Langscheid Linnepe Meinkenbracht Recklinghausen Stemel Stockum Weninghausen Westenfeld Wildewiese Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Linnepe amp oldid 226868467