www.wikidata.de-de.nina.az
Der auf 7 km Lange bekannte Lautenthaler Gangzug ist eine von Seesen bis hinter Lautenthal reichende Storung in einer Gesteinsspalte im nordwestlichen Harz Der Lautenthaler Gangzug zahlt zu den Oberharzer Erzgangen Seine Erzvorkommen waren die Basis eines umfassenden Bergbaus auf Schwer und Edelmetalle nachweislich von 1530 bis zur Einstellung der letzten Untersuchungsarbeiten im Jahr 1957 Die Gruben am Kranichsberg und am Bromberg standen von 1685 bis in das 19 Jahrhundert ununterbrochen in Ausbeute Im 20 Jahrhundert erlangten die vom alteren Bergbau stehengelassenen Zinkblendevorkommen eine grossere Bedeutung Der Lautenthaler Gangzug war im Bereich der ehemaligen Bergstadt Lautenthal uber eine streichende Lange von fast zwei Kilometern und stellenweise bis in eine Teufe von uber 600 Metern bauwurdig mit sulfidischen silberhaltigen Blei und Zinkmineralien vererzt Die Erzmittel lagen in einer Aufblatterungszone zwischen dem Bromberger Schacht 51 869444444444 10 275277777778 im Westen und der Grube Herzog Ferdinand Albrecht 51 861111111111 10 307222222222 im Osten Das Bromberger Erzmittel war durch eine etwa 100 Meter lange Vertaubungszone direkt unter dem Bett der Innerste vom Lautenthaler Erzmittel unter dem Kranichsberg getrennt An einzelnen Gangen waren unter dem Kranichsberg der Abendsterner Alte Bergsterner Brombergs Glucker Gute des Herrner Lautenthaler Hoffnungs Lautenthals Glucker Leopolder Neuer Bergsterner und Jacober Gang bekannt Der Lautenthaler Gangzug geht am Hahnenkleer Berg in den Hahnenkleer Gangzug uber Haldenlandschaft am Kranichsberg im Verlauf des Lautenthaler Gangzug Inhaltsverzeichnis 1 Verlauf projiziert auf die Tagesoberflache 2 Paragenese Besonderheiten 3 Aufschlusse 4 Bergbaugeschichtlicher Uberblick 5 LiteraturVerlauf projiziert auf die Tagesoberflache BearbeitenDer westliche Verlauf ist bis an den Ortsrand von Seesen am Westrand des Harzes bekannt Seesener Kurpark Hausschildberg Rosental hier Anscharung mit dem Bischofstaler Gang der ab hier parallel zum Lautenthaler Gangzug verlauft um sich mit diesem am Hahnenkleer Berg zum Hahnenkleer Gangzug zu vereinen Schacht Sternplatz 51 873611111111 10 255555555556 Kleines Schlackental Kleiner Bromberg Bromberger Erzmittel Kranichsberg Lautenthaler Erzmittel Aufblatterung in zahlreiche Nebengange Trumer bis zur Schwarzen Grube 51 862222222222 10 296944444444 Ostschacht 51 860833333333 10 301388888889 Anscharung mit dem Bockwieser Gangzug Diagonalgang Hahnenkleer Berg Paragenese Besonderheiten BearbeitenDer Lautenthaler Gangzug verfugte uber bedeutende Erzmittel mit reicher Galenit und Sphaleritfullung von durchschnittlich 2 5 Meter Machtigkeit Insgesamt war die Gangfullung bis zu 90 Meter stark Alteren Uberlieferungen zufolge waren an der Oberflache nesterartig auch reiche Silbermineralien vorhanden Bestimmte lokale Bereiche wie der Leopolder Gang waren zu Beginn der modernen wissenschaftlichen Lagerstattenforschung bereits vollstandig abgebaut so dass hierfur keine mineralogischen Beschaffenheiten mehr bekannt sind An Gangarten stand vor allem massiv Calcit Kalkspat an der selbst als Wegebaumaterial Pochkies abgebaut wurde Aufschlusse BearbeitenUbertagig ist der Lautenthaler Gangzug in der Nahe der Waldgaststatte Maassener Gaipel sichtbar Untertagig erkennbar ist der Gangzug im Besucherbergwerk oberhalb der Rolle im Museumsjargon Bolzenschrotschacht Nur fur Fachleute zuganglich sind die machtigen Kalkspatmittel und Erzreste auf dem Ernst August Stollen Niveau sogenannte Spatfirste und westliche Untersuchungsstrecke Im Bereich des Bromberger Erzmittels z B Querschlag 500 W steht noch Zinkblende und Chalkopyrit an Bergbaugeschichtlicher Uberblick Bearbeiten nbsp Stollenmundloch Maassener Erzlaufer am Kranichsberg nbsp Dennert Tannen zur Erzaufbereitung in LautenthalWahrscheinlich wurde auf den Ausbissen des Lautenthaler Gangzuges schon im Mittelalter Bergbau betrieben Auf einem Kupferstich von 1608 erscheint die Grube St Jakob Die meisten Grubenfelder wurden in der Folgezeit mit der stadteigenen 1685 gegrundeten Grube Lautenthals Gluck vereint die ab 1817 das zentrale Bergwerk ab 1923 Erzbergwerk Lautenthal bildete und schliesslich in den preussischen Staatsbesitz uberging Der 1549 bis 1612 aufgefahrene rund einen Kilometer lange Tiefe Sachsen Stollen verband die Gruben auf dem Niveau des Innerstetales miteinander und sorgte bis zum Anschluss an den Ernst August Stollen im Jahr 1880 160 m darunter fur eine naturliche Entwasserung der Bergwerke Zu Beginn des 20 Jahrhunderts erfolgte noch eine Modernisierung der Forderung und der Erzaufbereitung als die bekannten Vorkommen bei gleichzeitigen Verfall der Metallpreise zur Neige gingen Dabei ersetzte ab 1873 die neue Lautenthaler Erzaufbereitung die alten Pochwerke im Tal Diese neuen Anlagen wurden 1908 durch eine Grubenkleinwasche 1910 durch eine Schlammwasche und zuletzt 1925 durch eine Flotationsanlage erweitert Der letzte Betreiber Preussag investierte in ein Untersuchungsprogramm und teufte 1922 im westlichsten Bereich den Schacht Sternplatz ab Im Jahr 1930 wurde offiziell die Forderung in Lautenthal aus wirtschaftlichen Grunden eingestellt aber die Erkundung der tieferen Zonen des Lautenthaler Erzmittels bis 1936 fortgefuhrt Bis 1945 wurde tagesnah bis zur 4 Strecke Sohle stehengebliebene Zinkblende abgebaut Im gleichen Jahr wurde die Erzaufbereitung durch Kriegseinwirkung zerstort Trotzdem fuhr man bis 1957 auf dem Niveau des Ernst August Stollens Untersuchungsstrecken nach Westen bis unter den Schacht Sternplatz auf Da der gewunschte Erfolg ausblieb wurden schliesslich alle Aktivitaten beendet In den fruhen 1970er Jahren erfolgte der Abriss der Gebaude zur Erzaufbereitung und seit 1976 ist die Grube Lautenthals Gluck als Besucherbergwerk erschlossen Literatur BearbeitenChristoph Bartels Vom fruhneuzeitlichen Montangewerbe bis zur Bergbauindustrie Deutsches Bergbaumuseum Bochum 1992 ISBN 3 921533 53 8 Torsten Schropfer Fundgrube Wissenswertes uber den Westharzer Bergbau und das Huttenwesen 1 Auflage Pieper Clausthal Zellerfeld 2000 ISBN 3 923605 08 0 Klaus Stedingk Lautenthal Bergstadt im Oberharz Bergbau und Huttengeschichte Bergwerks und Geschichtsverein Bergstadt Lautenthal von 1976 Lautenthal 2002 ISBN 3 00 009504 7 Dieter Stoppel Gangkarte des Oberharzes Bundesanstalt fur Geowissenschaften und Rohstoffe 1981 ISSN 0540 679X Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lautenthaler Gangzug amp oldid 211070109