www.wikidata.de-de.nina.az
Der Maassener Gaipel ist eine Ausflugsgaststatte am Nordosthang des Kranichsberges auf 420 m u NN oberhalb der Bergstadt Lautenthal im Harz Der Name geht auf die Tagesanlagen des Maassener Treibeschachtes 51 863611111111 10 290277777778 zuruck der sich unmittelbar ostlich des Lokals befand Gaipel ist eine im Oberharz gebrauchliche Bezeichnung fur ein Schachtgebaude Treibehaus und geht auf den Pferde Gopel zuruck mit dessen Hilfe fruher Schachtforderungen und Wasserhaltungsmaschinen angetrieben wurden Maassen steht fur die Grube Zweite Dritte Vierte Funfte und Sechste Mass nach der Sachsenzeche Mass oder Maass Maas bzw Mas ist eine Langenangabe fur ein Grubenfeld und betragt im Oberharzer Bergbau 28 Lachter entsprechend 53 8 Metern Die Gaststatte wurde 1924 auf Initiative des Harzklubs auf dem ehemaligen Schachtgelande eingerichtet Schon Jahrzehnte davor war der Zechenplatz wegen der Aussicht auf die Bergstadt und das Tal der Laute ein beliebtes Ausflugsziel von Spaziergangern Heutiges Gaststattengebaude erbaut 1924 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Bergbau 1 2 Gaststatte 2 Ursprungliches Aussehen der Bergbauanlagen und heutige Spuren 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBergbau Bearbeiten nbsp Schautafel am Maassener Treibeschacht in der Nahe der Waldgaststatte Maassener Gaipel nbsp Mundloch des Erzlauferstollens uber den das Erz vom Maassener Treibschacht zur Aufbereitung gelangte Erstmals wurde die Grube 2 3 4 5 und 6 Mass 1622 erwahnt Vor 1676 wurde sie in Grube St Thomas umbenannt und 1681 ging das Bergwerk in der Grube Lautenthals Gluck auf Hauptartikel Grube Lautenthals Gluck Seit 1720 dienten der Maassener Treibeschacht und der Maassener Kunstschacht Wasserhaltungsschacht der Grube Lautenthals Gluck der Forderung bzw der Wasserhaltung Damals waren beide Schachte sogenannte Blindschachte und traten nicht zu Tage aus Der Treibeschacht verfugte seit 1718 uber eine Kehrradfordermaschine Von 1842 bis 1844 wurde der Treibeschacht bis uber Tage hochgebrochen In der Folgezeit entstanden das Schachtgebaude und die weiteren Ubertageanlagen Das Kehrrad lag 29 Hohenmeter unterhalb des Schachtes und rund 70 Meter in nordlicher Richtung entfernt Es wurde uber den Oberen Richtschachter Graben mit Aufschlagwasser gespeist Das ehemalige Kehrrad der Blindforderung befand sich noch etwa weitere 40 Meter tiefer in einer untertagigen Radstube Im Maassener Kunstschacht existierte eine doppelte Fahrkunst fur das Ein und Ausfahren der Bergleute in die Grube Lautenthals Gluck Diese und die Pumpen fur die Wasserhaltung wurden durch insgesamt vier inwendige unterirdische Kunstrader angetrieben die ihr Aufschlagwasser uber den noch heute sichtbaren Maassener Wasserlauf erhielten Mit dem Abteufen eines neuen zentralen Forderschachtes in den Jahren 1905 bis 1909 verloren die alten Maassener Schachte ihre Bedeutung Der Treibeschacht wurde ab 1908 verfullt und die Schachtfordereinrichtungen bis 1920 abgebrochen Der Kunstschacht diente noch bis zur Einstellung des Bergbaus 1930 als Wetterschacht Gaststatte Bearbeiten nbsp Mundloch eines alten Bergwerksstollens am Maassener Treibschacht Dieser diente der Gaststatte als Getrankekeller Bierstollen Da das Zechengelande schon in fruherer Zeit durch Wanderer besucht wurde wurde in den 1860er Jahren auf der Halde ein kleiner Garten mit Sitzgelegenheiten angelegt Der Anschlager des Schachtes versorgte die Besucher mit heissem Wasser zum Aufbruhen des mitgebrachten Kaffees Als nach 1920 die bergbaulichen Anlagen verschwunden waren drohte der Verlust dieses beliebten Ausflugszieles So hatten der damalige Vorsitzende des Harzklub Zweigvereins Forstmeister Quickert und der Bergrat Barry die Idee anstelle des einstigen Maassener Gaipels eine Gaststatte zu bauen Mit gespendeten Bauholz und ehrenamtlichen Helfern wurde von 1924 bis 1925 eine kleine Waldschanke errichtet die unter der Regie des Harzklubs bewirtschaftet wurde Um eine drohende Schliessung aufgrund baulicher Mangel abzuwenden wurde von 1976 bis 1978 der Gastraum und die Kuche modernisiert sowie Sanitaranlagen eingerichtet In den 1980er Jahren erwarb der Harzklub das Bergwerksgelande von 14 Hektar Grosse von der Preussag AG Metall Die Gaststatte ist als Stempelstelle Nr 107 in das System der Harzer Wandernadel einbezogen 1 Ursprungliches Aussehen der Bergbauanlagen und heutige Spuren Bearbeiten nbsp Nachbau eines Kunstrades mit Feldgestange am Standort des ehemaligen Kehrrades nbsp Sandfang hinter dem Maassener Wasserlauf im Hintergrund ist das Mundloch erkennbar Auf einer Postkarte von 1918 ist das Aussehen des ursprunglichen Gaipelgebaudes dargestellt Das Schachtgebaude war ein einfaches zweigeschossiges Holzhaus mit flachem Satteldach Aus dem Dach ragte ein niedriges stahlernes Fordergerust mit Fachwerkuberbau uber den Seilscheiben die das vom Kehrrad kommende Forderseil in die tonnlagige Schachtrohre umlenkten In der Giebelwand waren Offnungen fur die Durchfuhrung des Steuergestanges des Wasserrades das den Hang hinunterlief Aus dem Tor in der Traufseite kam das Fordergleis heraus Hinter dem Schachthaus im Abhang lag das Mundloch eines Stollens der spater unter dem Namen Bierstollen von der Gaststatte als Getrankekeller benutzt wurde Ostlich des heutigen Gaststattengebaudes hat der Bergwerks und Geschichtsverein Bergstadt Lautenthal von 1976 e V von 1992 bis 1998 das Funktionsmodell eines Kunstgezeuges aufgestellt um an die ursprungliche Funktion des Gelandes zu erinnern Das Kunstrad im Massstab von 1 2 mit sechs Metern Durchmesser befindet sich unweit der Stelle wo sich einst das Kehrrad des Maassener Treibeschachtes drehte Neben dem Bierstollen steht im Zusammenhang mit dem Lautenthaler Bergbaulehrpfad das Modell eines Holzausbaus Im Umfeld der Waldgaststatte weisen einige Schautafeln u a Dennert Tannen auf die Bergbaugeschichte hin Literatur BearbeitenChristoph Bartels Vom fruhneuzeitlichen Montangewerbe bis zur Bergbauindustrie Deutsches Bergbaumuseum Bochum 1992 ISBN 3 921533 53 8 Torsten Schropfer Fundgrube Wissenswertes uber den Westharzer Bergbau und das Huttenwesen 1 Auflage Pieper Clausthal Zellerfeld 2000 ISBN 3 923605 08 0 Wilfried Liessmann Historischer Bergbau im Harz 2 Auflage Springer Berlin 1997 ISBN 3 540 62930 0 12 Der Bergbau von Lautenthal S 227 232 Klaus Stedingk Lautenthal Bergstadt im Oberharz Bergbau und Huttengeschichte Bergwerks und Geschichtsverein Bergstadt Lautenthal von 1976 Lautenthal 2002 ISBN 3 00 009504 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maassener Gaipel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Chronik mit Informationen zum Maassener Gaipel In harzklub lautenthal de Harzklub Zweigverein Lautenthal e V abgerufen am 19 Juli 2019 Einzelnachweise Bearbeiten Harzer Wandernadel Stempelstelle 107 Maassener Gaipel auf harzer wandernadel de51 863888888889 10 289722222222 Koordinaten 51 51 50 N 10 17 23 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maassener Gaipel amp oldid 203997611