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La Fortaleza de Chipude ist ein prominenter Tafelberg in der Gemeinde Vallehermoso der Kanareninsel La Gomera Er bildet den Kern eines Naturschutzgebiets und ist wegen seiner Baureste aus vorspanischer Zeit als geschutztes Kulturgut ausgewiesen La FortalezaLa Fortaleza vom Mirador de Igualero aus gesehenHohe 1243 msnmLage La Gomera SpanienKoordinaten 28 5 56 N 17 16 39 W 28 098988888889 17 277566666667 1243 Koordinaten 28 5 56 N 17 16 39 WLa Fortaleza La Gomera Kanarische Inseln Gestein PhonolithAlter des Gesteins 4 36 0 09 Millionen JahreBlick auf den Berg von der nordostlichen Grenze des Naturschutzgebiets Monumento Natural La FortalezaVorlage Infobox Berg Wartung BILD2Vorlage Infobox Berg Wartung BILD2ohneBILD1 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geologie 3 Flora und Fauna 4 Archaologie 5 Geschichte 6 Tourismus 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLage BearbeitenDer Berg liegt im Sudwesten der zentralen Hochebene La Gomeras etwa drei Kilometer westlich des Alto de Garajonay des mit 1485 m Hohe uber dem Meeresspiegel hochsten Gipfels der Insel La Fortaleza befindet sich auf dem Grat zwischen den Schluchten Barranco de Iguala im Westen und Barranco de Erques im Osten In der Nahe befinden sich die Weiler Pavon und La Dehesa Durch beide verlauft am westlichen Fuss des Bergs die Regionalstrasse CV 17 von Pajarito nach La Dama Der Berg bildet das Zentrum des 53 2 Hektar grossen Naturschutzgebiets Monumento Natural de La Fortaleza 1 Geologie BearbeitenLa Fortaleza ist ein in der jungsten vulkanischen Phase La Gomeras vor ca 4 36 Millionen Jahren 2 entstandener Kryptodom dessen Magma nicht bis an die Oberflache drang sondern im Vulkanschlot zu Phonolith erstarrte 3 Aufgrund seiner grosseren Verwitterungsresistenz widerstand er der Jahrmillionen dauernden Erosion besser als die Gesteinsschichten seiner Umgebung Die innere Struktur des Berges wird besonders an seiner stark erodierten Ostflanke sichtbar Heute fallt der Berg in alle Richtungen fast vertikal ab Der einzige Zugang zum 300 Meter langen und bis zu 200 Meter breiten Plateau befindet sich an seiner Nordseite An der Sudseite von La Fortaleza gibt es auf halber Hohe eine grosse Hohle die Cueva de San Blas 4 Flora und Fauna BearbeitenLa Fortaleza wird aufgrund seiner Lage und Hohe von feuchten Passatwinden beeinflusst Die naturliche Vegetation ware ein okotonischer Wald im Ubergangsbereich zwischen Baumheide Buschwald und Wacholder Vegetation Das Gebiet ist aber stark vom Menschen beeinflusst das Gipfelplateau wurde in der Vergangenheit als Weide genutzt und am Westhang des Berges wurden fur den Ackerbau Terrassen angelegt Der ursprunglich vorhandene Wald wurde dabei zerstort 5 Die Jahrhunderte wahrende Nutzung als Weideland hat sowohl der Vegetation als auch der dunnen Bodenschicht auf dem Gipfelplateau Schaden zugefugt Es wird heute von niedrigem Gestrupp geringer Dichte dominiert Dichteres Gestrupp bedeckt die Hange am Fuss von La Fortaleza Die nach Norden und Nordosten exponierten Hange tragen ein Dickicht aus Baumheide Sprossendem Zwergginster und Montpellier Zistrose Eine gut entwickelte Moos und Flechtengemeinschaft deutet auf eine erhohte Feuchtigkeit hin An den Hangen im Nordwesten und Suden findet man ein Dickicht aus Ginster und Zistrosen Im Sudosten treten zusatzlich Drusenginster Feigenkaktus und Agave auf Bereichert wird die Vegetation durch vereinzelte Gruppen von Mandel und Feigenbaumen die auf alten Terrassen und nicht kultiviertem Land gepflanzt wurden Daruber hinaus gibt es einige verstreute Eukalyptusbaume und Palmen 6 Die Steilhange von La Fortaleza waren aufgrund ihrer Unzuganglichkeit einem geringeren anthropogenen Druck ausgesetzt Die Felsflora weist einen hohen Anteil an kanarischen und gomerischen Endemiten auf Zu nennen sind das zu den Gliedkrautern gehorende Sideritis lotsyi der Lippenblutler Bystropogon origanifolius die Bibernelle Pimpinella junoniae das Nelkengewachs Polycarpaea filifolia die Leuchterblume Ceropegia ceratophora und der Gomera Strandflieder Limonium redivivum Vereinzelt kommen Euphorbien Wacholder und der wilde Olivenbaum vor 7 Der Berg bietet besonders solchen Tieren einen Lebensraum die an Klippen oder offenes Buschland angepasst sind Charakteristisch sind die Felsentaube der Turmfalke der Mausebussard die Madeira Fledermaus und der Einfarbsegler An Reptilien sind die Kanareneidechse der Sudliche Kanarenskink und der Gomera Gecko vertreten Das Buschwerk am Fuss von La Fortaleza bietet zahlreichen Vogelarten wie dem Zilpzalp dem Kanarienvogel der Amsel dem Felsenhuhn der Wachtel und dem Kanarenpieper gute Lebensbedingungen Hier leben auch halbwilde Ziegen und Schafe Die grosste Artenvielfalt findet man unter den Wirbellosen 80 der Kafer und Schnecken sind Endemiten 8 Archaologie BearbeitenLa Fortaleza ist eine der wichtigsten archaologischen Fundstatten La Gomeras Auf dem Gipfel gibt es zwei Bereiche mit Strukturen aus Trockenmauerwerk die auf die vorspanische Zeit zuruckgehen Beide befinden sich am ostlichen Rand des Plateaus einer in der Nahe des einzigen Zugangs im Norden der andere an der Sudspitze 9 Neben Resten von Wohngebauden und Weidetierpferchen wurden 25 Opferaltare gefunden Diese gibt es in einer einfachen und einer komplexen Ausfuhrung Die einfachen Altare sind in der Uberzahl Sie bestehen oft nur aus einem Steinkreis von weniger als einem Meter Durchmesser Ihr Zentrum ist hohl und bildet den Verbrennungsraum Sie befinden sich oft uber naturlichen Vertiefungen im Felsen Die komplex gebauten Opferaltare bestehen aus solidem Mauerwerk und sind deutlich grosser meist zwischen 5 und 13 m lang und 3 bis 6 m breit Ihr Grundriss ist oval manchmal auch viereckig Im Inneren enthalten sie mehrere kreisformige oder polygonale Verbrennungskammern In der noch vorhandenen Asche wurden stark fragmentierte Knochenreste von Ziegen und Schafen gefunden in geringer Zahl auch von Schweinen und Vogeln dazu die Schalen von Napfschnecken Die Knochenreste stammen uberwiegend von den Schadeln und Extremitaten der Opfertiere Andere Funde bestehen in Steinmessern verkohltem Holz und Holzkohle sowie in geringem Ausmass Keramikscherben 10 Eine Altersbestimmung mittels Radiokarbonanalyse datiert eine Holzkohleprobe von einem der Altare auf die Zeit um 470 n Chr 11 Als Reste von Hutten wurden mehrere kreisformige Konstruktionen aus Trockenmauerwerk mit Durchmessern von 2 10 bis 4 00 Metern identifiziert Daneben gibt es als Pferche interpretierte Bauten mit rechteckigem Grundriss In den Steilwanden der Fortaleza wurden mehrere zum Teil geplunderte Hohlen gefunden die von den Altkanariern zur Bestattung Verstorbener genutzt wurden 12 Die erste Beschreibung der archaologischen Funde auf der Fortaleza stammt vom Arzt Juan Bethencourt y Alfonso 1847 1913 der den Berg 1874 bestieg und 1881 einen Bericht uber seine Funde veroffentlichte 13 Er sah in der Fortaleza einen heiligen Berg der Gomeros Dem widersprach der Archaologe Manuel Pellicer Catalan 1926 2018 der 1973 umfangreiche Grabungen auf dem Plateau der Fortaleza durchfuhrte Er dokumentierte sieben Typen von profanen Bauten wie Wohnhutten Pferche verschiedener Art und Grosse sowie Kombinationen aus beidem Die Existenz von Bauten ritueller Natur bestritt er 14 Neuere Interpretationen sehen im Berg eines der religiosen Zentren der altkanarischen Kultur auf La Gomera 10 15 Andere Funktionen wie eine saisonale Beweidung und eine Nutzung als Fluchtburg im Gefahrenfall werden nicht ausgeschlossen Das Plateau und die Steilhange der Fortaleza wurden 2001 zum geschutzten Kulturgut Bien de Interes Cultural in der Kategorie Zona arqueologica erklart und beim spanischen Kulturministerium unter der Nummer RI 55 0000842 registriert Geschichte BearbeitenIn Chroniken aus dem 16 und 17 Jahrhundert 16 17 wird ein Ort namens Argodey erwahnt bei dem es sich um den Berg La Fortaleza handeln soll 18 Der Eroberer Fernando de Castro war auf La Gomera gelandet und hatte den Bruder des Konigs Amaluige getotet oder verwundet Vor dem Zorn der Einheimischen konnte er sich mit seinen Mannern auf eine weit vom Meer entfernte sehr hohe Klippe namens Argodey zuruckziehen die nur an einer Seite einen Zugang hatte Nach zwei Tagen der Belagerung liess man ihn im Tausch gegen Kleider und Waffen ziehen Man geht heute davon aus dass das Ereignis im Jahre 1424 stattfand 19 Tourismus BearbeitenAls hervorragender Aussichtsberg mit Blick auf den Suden und Westen La Gomeras sowie auf die Nachbarinseln El Hierro und La Palma ist La Fortaleza auch touristisch attraktiv Wanderer konnen in Pavon vom Hauptwanderweg GR131 abzweigen und den Berg uber einen steilen Pfad ersteigen an dessen schwierigster Stelle Stufen angelegt sind Die verschiedenen Aussichtspunkte auf dem Plateau sind durch einen Rundweg miteinander verbunden Mehrere Anbieter organisieren regelmassig gefuhrte Wanderungen auf den Berg Literatur BearbeitenMonumento Natural de La Fortaleza PDF 563 kB Documento Informativa Gobierno de Canarias Consejeria de Medio Ambiente y Ordenacion Territorial 2009 spanisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons La Fortaleza Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Monumento Natural de La Fortaleza Documento Informativa Gobierno de Canarias 2009 S 1 spanisch C R Cubas Eumenio Ancochea Francisco Hernan Maria Jose Huertas Jose Luis Brandle Edad de los domos salicos de la isla de La Gomera In Geogaceta Band 32 2002 S 71 74 spanisch uhu es Geologische Streifzuge La Gomera VI Fortaleza Erque Calvario 27 Marz 2015 Jose Barrios Garcia Juan Carlos Hernandez Marrero Jose Miguel Trujillo Mora Investigaciones arqueoastronomicas en La Gomera La cueva de San Blas y el origen del culto a la Candelaria en Chipude In Elena Acosta Guerrero Hrsg XXI Coloquio de Historia Canario Americana 2014 Las Palmas de Gran Canaria 2016 S 1 12 spanisch casadecolon com Monumento Natural de La Fortaleza Documento Informativa Gobierno de Canarias 2009 S 27 f spanisch Monumento Natural de La Fortaleza Documento Informativa 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Canarias Nr 73 1881 und Nr 82 1882 ins Deutsche ubertragen von Helmfried Knoll 2017 online Manuel Pellicer Catalan La Fortaleza de Chipude In Francisco Morales Padron Hrsg II Coloquio de Historia Canario Americana Band 2 1977 ISBN 84 85628 01 2 S 273 282 spanisch unirioja es Juan Francisco Navarro Mederos Cristo M Hernandez Gomez Ana Barro Rois Estervina Borges Dominguez Juan Carlos Hernandez Marrero Veronica Alberto Barroso La fortaleza de Chipude y los concheros de Arguamul al cabo de tres decadas viejos problemas nuevas interpretaciones In SPAL Revista de Prehistoria y Arqueologia de la Universidad de Sevilla Band 10 2001 S 327 341 doi 10 12795 spal 2001 i10 22 spanisch Juan de Abreu Galindo Historia de la conquista de las siete islas de Gran Canaria 1632 S 44 spanisch Leonardo Torriani Descrittione et historia del regno de l isole Canarie gia dette le Fortunate con il parere delle loro fortificationi 1592 italienisch spanische Ubersetzung Alejandro Cioranescu Hrsg Descripcion e historia del reino de las Islas Canarias antes Afortunadas con el parecer de su fortificaciones 1959 S 205 Mauro S Hernandez Perez Roques y montanas sagradas en las Canarias prehispanicas In J Fernando Vera Jorge Olcina Maria Hernandez Hrsg Paisaje cultura territorial y vivencia de la Geografia Libro homenaje al profesor Alfredo Morales Gil San Vicente del Raspeig Publicaciones de la Universidad de Alicante 2016 ISBN 978 84 16724 03 1 S 797 814 doi 10 14198 LibroHomenajeAlfredoMorales2016 36 spanisch Alfredo Mederos Martin Un enfrentamiento desigual Baja demografia y dificil resistencia en la conquista de las islas Canarias In Anuario de Estudios Atlanticos Band 65 2018 S 1 32 spanisch casadecolon com Abgerufen von https de wikipedia org w index php title La Fortaleza La Gomera amp oldid 231756321