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Der Kanarenpieper Anthus berthelotii ist eine Singvogelart aus der Familie der Stelzen und Pieper Er ist auf den Kanarischen Inseln den Ilhas Selvagens und auf Madeira endemisch wo er trockene gras und buschbestandene Habitate bewohnt und die einzige dort brutende Pieperart ist Er ist ein Standvogel von dem es bislang keinerlei Nachweise als Irrgast ausserhalb seines Verbreitungsgebiets gab Der Bestand wird grob auf 20 000 100 000 Brutpaare geschatzt und die Art ist laut IUCN nicht bedroht least concern Das Artepitheton ehrt den franzosischen Naturforscher Sabin Berthelot KanarenpieperKanarenpieper auf FuerteventuraSystematikUnterklasse Neukiefervogel Neognathae Ordnung Sperlingsvogel Passeriformes Unterordnung Singvogel Passeri Familie Stelzen und Pieper Motacillidae Gattung Pieper Anthus Art KanarenpieperWissenschaftlicher NameAnthus berthelotiiBolle 1862Kanarenpieper auf TeneriffaLebensraum des Kanarenpiepers auf Lanzarote Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Stimme 3 Verbreitung und Bestand 4 Geografische Variation 5 Lebensraum 6 Fortpflanzung 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenDer Kanarenpieper ist dem nah verwandten Brachpieper nicht unahnlich aber mit 13 0 14 5 cm Korperlange wesentlich kleiner oberseits mehr grau und unterseits mehr weiss sowie wesentlich deutlicher gestrichelt Die Flugellange liegt zwischen 73 und 81 mm die Schwanzlange zwischen 53 und 62 mm Der Kopf ist verhaltnismassig gross der Korper recht kurz Der relativ schlanke Schnabel ist 14 5 16 0 mm lang Der Oberschnabel ist dunkel bis mittelgrau und zeigt fleischfarbene Unterkanten der blass fleischfarbene Unterschnabel hat eine dunkle Spitze und bisweilen hell gelbliche Kanten Die Beine und Fusse sind fleischfarben und bisweilen leicht gelblich die Krallen deutlich dunkler Die Iris ist dunkelbraun das Auge zeigt einen hellen Ring Ein Sexualdimorphismus ist nicht vorhanden Die Oberseite adulter Vogel ist graubraun mit einer deutlichen dunklen Streifung auf dem Scheitel und einer etwas verwascheneren auf Rucken und Nacken Der Burzel ist ungezeichnet Der breite lange Uberaugenstreif ist weisslich wie auch Kinn Kehle und der Bartstreif Letzterer ist von den Ohrdecken die im Zentrum etwas aufgehellt sind von einem dunklen Streifen abgegrenzt Zugel und Kinnstreif sind dunkelbraun Die Unterseite ist weisslich und im frischen Gefieder leicht gelblich bis rotlichbeige uberhaucht Die Brust ist kraftig dunkelbraun die Flanken etwas feiner gestrichelt manchmal aber auch fast ungestrichelt Die Randdecken sind graubraun wie die Oberseite das ubrige Flugelgefieder ist schwarzbraun und zeigt beige Saume An den Armdecken sind die Spitzen sehr breit und hell so dass diese helle Flugelbinden bilden Da die Saume der mittleren Armdecken schmal sind stechen die dunklen Zentren zudem als breites kontrastierendes Band heraus Die Steuerfedern sind uberwiegend schwarzbraun das mittlere Paar etwas heller mit beigen Saumen Die ausseren drei zeigen auf der Aussenfahne einen hellen Keil der zu den Schwanzaussenseiten die dadurch weisslich wirken langer wird Die saisonale Variation ist geringfugig und kommt nur durch Gefiederabnutzung zustande Es findet jahrlich nach der Brutzeit also etwa zwischen Juli und August eine Vollmauser statt Kanarenpieper im Jugendkleid sind sehr viel kontrastreicher gefarbt als Altvogel Die Oberseite ist dunkler und mehr braun und wirkt durch dunkle Federzentren und helle Saume geschuppt Die Unterseite ist intensiver weiss die Strichelung auf der Brust sehr breit Die Saume der Flugelfedern sind warmer beige und insbesondere an den Armdecken sehr hell Stimme BearbeitenDas stimmliche Repertoire ist dem des Brachpiepers sehr ahnlich Der Ruf Horbeispiel 1 ahnelt dem der Schafstelze und ist ein weiches tschlie oder tschirlie Der Gesang ahnelt dem Ruf und ist eine sehr einfache bestandige Wiederholung zweisilbiger Laute was etwa wie tzirlie tzirlie tzirlie tzirlie klingt Im Unterschied zum Brachpieper ist die Stimmlage etwas hoher Verbreitung und Bestand BearbeitenDer Kanarenpieper kommt ausschliesslich auf den Kanaren den Ilhas Selvagens sowie auf Madeira Porto Santo und den Ilhas Desertas vor Der Bestand auf den Kanaren wird auf 20 000 100 000 Vogel geschatzt und die Art ist auf Lanzarote eine der haufigsten Offenlandbewohner Hier wurden auf manchen Flachen Bestandsdichten von 37 Brutpaaren 10 ha festgestellt Auf Selvagem Grande ist der Bestand aufgrund der Witterungsbedingungen starken Schwankungen unterworfen der Kernbestand wurde hier in den 1990er Jahren auf 50 Brutpaare geschatzt Weitere 500 1000 Brutpaare kommen vermutlich auf Madeira vor 2 Geografische Variation Bearbeiten nbsp Kanarenpieper der Unterart A b madeirensisEs werden zwei Unterarten beschrieben von denen die Nominatform auf den Kanaren und den Ilhas Selvagens und die etwas langschnabeligere Unterart A b madeirensis Hartert 1905 auf Madeira vorkommt Da der Unterschied aber ausserst geringfugig ausfallt und andere Unterscheidungsmerkmale wohl auf undifferenzierten Messungen beruhen wird die Art von Alstrom und Mild 2003 als monotypisch angesehen Lebensraum BearbeitenDer Kanarenpieper bewohnt offene trockene und buschbestandene sowie teils felsige Flachen Auf Madeira ist die Art vorwiegend in Graslandschaften des Hochplateaus zu finden aber auch in trockenem Weideland an der Kuste Die Hohenverbreitung auf den Kanaren reicht von Meereshohe bis auf 3000 Meter Hier findet man den Kanarenpieper in einem breiteren Spektrum von Lebensraumen wie offenen Ackerflachen buschbestandenen Berghangen Dunen und Halbwusten sowie trockenen Lichtungen innerhalb bewaldeter Gebiete Fortpflanzung BearbeitenDie Fortpflanzungszeit scheint von variabler Lange zu sein und zwischen Januar und August zu liegen Es wird angenommen dass oft mehr als eine Jahresbrut stattfindet Das Nest ist ein tiefer Napf aus Halmen und Fasern der mit weichem Material wie Tierhaaren und Federn ausgekleidet wird Es wird in der Deckung von trockener Vegetation Strauchern Steinen oder teils niedrigstehend in Euphorbien errichtet Das Gelege besteht aus 2 5 rundovalen glanzenden Eiern die auf hellgrauem Grund braunlich gesprenkelt und 19 5 14 8 mm gross sind Literatur BearbeitenPer Alstrom Krister Mild Pipits and Wagtails of Europe Asia and North America Christopher Helm London 2003 ISBN 0 7136 5834 7 P Oliveira F Zino Anthus berthelotii in W J M Hagemeijer M J Blair The EBCC Atlas of European Breeding Birds their distribution and abundance T amp A D Poyser London 1997 ISBN 0 85661 091 7 S 483 Lars Svensson P J Grant K Mularney D Zetterstrom Der neue Kosmos Vogelfuhrer Franckh Kosmos Verlags GmbH Stuttgart 1999 ISBN 3 440 07720 9 C Harrison P Castell H Hoerschelmann Jungvogel Eier und Nester der Vogel Europas Nordafrikas und des Mittleren Ostens Aula Verlag Wiebelsheim 2004 ISBN 3 89104 685 5Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kanarenpieper Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Anthus berthelotii in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2008 Eingestellt von BirdLife International 2009 Abgerufen am 5 Januar 2010 Videos Fotos und Tonaufnahmen zu Anthus berthelotii in der Internet Bird Collection BirdLife species factsheet abgerufen am 5 Januar 2010 xeno canto Tonaufnahmen Berthelot s Pipit Anthus berthelotii Einzelnachweise Bearbeiten Herman van Oosten XC37468 Kanarenpieper Anthus berthelotii MP3 xeno canto org 4 August 2009 abgerufen am 2 Juni 2019 EBCC Atlas of European Breeding Birds s Literatur sowie BirdLife Species Factsheet Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kanarenpieper amp oldid 230712979