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Konstantin Iwanowitsch Konstantinow russisch Konstantin Ivanovich Konstantinov 6 Apriljul 18 April 1818greg in Warschau 12 Januarjul 24 Januar 1871greg in Nikolajew war ein russischer Artillerieoffizier der Kaiserlich Russischen Armee Ingenieur und Raketenpionier 1 2 3 4 Konstantin Iwanowitsch Konstantinow 1858 Leben BearbeitenKonstantinow war der uneheliche Sohn des Grossfursten und Statthalters des Konigreichs Polen Konstantin Pawlowitsch und der franzosischen Schauspielerin Clara Anna de Loran Da der Grossfurst Konstantin Pawlowitsch in seinen zwei Ehen kinderlos blieb scheute er bei der Erziehung seiner unehelichen Kinder keine Ausgaben so dass die Kinder Konstantin und Konstanzia Musikunterricht vom jungen Chopin im Warschauer Belvedere erhielten Der Adjutant des Grossfursten Furst Iwan Alexandrowitsch Golizyn diente als Pflegevater der Kinder Als wahrend des polnischen Novemberaufstands Grossfurst Konstantin Pawlowitsch Polen verliess und 1831 in Witebsk an der Cholera starb begab sich Furst Golizyn mit dem Pflegesohn Konstantin Iwanowitsch und dessen Mutter De Loran nach St Petersburg Im Januar 1834 wurde Konstantinow als Junker in die St Petersburger Michailartillerieschule aufgenommen Er war Student bei Georg von Wessel und schloss das Studium 1836 als Viertbester ab Er studierte dort dann weiter in den hoheren Klassen die spater die Michailartillerieakademie wurden 2 1838 wurde Konstantinow Kommandeur der Meisterschule fur Pulver und Salpeterangelegenheiten heute Pyrotechnikschule 1 1840 wurde er zum Erwerb weiterer Kenntnisse ins Ausland geschickt Bis 1844 informierte er sich uber die Artillerie in Osterreich Ungarn England Belgien den Niederlanden Preussen und Frankreich Wahrend dieser Reise machte er seine erste Erfindung indem er mit Hilfe Charles Wheatstones und Louis Clement Francois Breguets ein elektroballistisches Gerat baute Dazu erfand er ein Chronoskop zur Messung kleiner Zeitintervalle Nach seiner Ruckkehr 1844 entwickelte er an der Meisterschule fur Pulver und Salpeterangelegenheiten eine Methode zur Messung der Geschwindigkeit von Artilleriegeschossen Er fuhrte pyrotechnische Verbesserungen ein so ein pyrotechnisches Photometer und eine neue Fallschirmform fur Leuchtraketen Ab 1846 arbeitete er sich in die Raketentechnik ein Sein erster Beitrag auf diesem Gebiet war eine Pioniertat ein Pendel zur Messung der Beschleunigung einer Rakete Bei der Vorfuhrung des Pendels auf dem Raketenschiessplatz auf dem St Petersburger Wolkowofeld wurde die Genauigkeit der Messungen und die einfache Auswertung von den Mitgliedern des Militarwissenschaftskomitees bewundert 1849 wurde Konstantinow Chef der Pulverfabrik an der Ochta Nebenfluss der Newa in der er eine Raketenabteilung einrichtete 1 Dort baute er militarische Raketen des Kalibers 106 Millimeter und Raketenwerfer fur den gleichzeitigen Abschuss von 36 Raketen 5 Ab 1850 fuhrte er Untersuchungen zur Vergrosserung der Reichweite und Verbesserung der Zielgenauigkeit der Raketen durch Im Marz 1850 wurde Polkownik Konstantinow durch Allerhochsten Ukas zum Kommandeur der St Petersburger Raketenfabrik ernannt die das erste russische Industrieunternehmen fur die Produktion von Militarraketen war 1853 1855 wurden mehrere Tausend Raketen fur den Einsatz im Krimkrieg produziert 6 1855 wurde er zur Abwehr einer moglichen feindlichen Landung mit einer Raketentruppe nach Reval geschickt Im gleichen Jahr wurde der Artillerieleutnant Graf Lew Nikolajewitsch Tolstoi aus Sewastopol in die St Petersburger Raketenfabrik versetzt und darauf war er haufig Gast in Konstantinows Haus Ab 1853 wuchs Konstantinows Interesse an der Luftfahrt Im Artilleriejournal erschien sein Artikel uber Ballons und deren Verwendung Mit seiner grundlichen Arbeit uber die Luftfahrt stellte er erstmals in der russischen Presse die Geschichte dieser neuen Wissenschaft vor Darin zog er als Erster auch die Verwendung von Raketen zur Bewegung und Steuerung von Ballons in Betracht 1857 veroffentlichte er eine Analyse aller Vorschlage fur die Unterwasserschifffahrt darunter auch die Vorschlage des Ingenieurgenerals Karl Andrejewitsch Schilder fur die Verwendung von Raketen auf dem weltweit ersten Ganzmetall U Boot 1857 1858 informierte Konstantinow sich im Ausland uber den Stand der Raketentechnik Wahrend dieser Zeit entwickelte er das Projekt einer neuen Raketenfabrik fur die automatisierte Raketenherstellung das die Prufung durch die kaiserliche Sonderkommission bestand Er reiste wiederholt nach Frankreich um Ausrustungen fur die neue Fabrik zu bestellen Als Standort fur die neue Fabrik wahlte er die Stadt Nikolajew aus 1860 hielt Konstantinow an der Michailartillerieakademie eine Vorlesung uber Militarraketen 1861 wurde die Vorlesung in Paris auf Franzosisch veroffentlicht 7 1864 wurde die Vorlesung aus dem Franzosischen ins Russische ubersetzt und in Russland veroffentlicht Das Buch war die weltweit erste grundlegende Monografie uber diese Technik Konstantinow erhielt dafur den Preis der Michailartillerieakademie 1861 wurde Konstantinow zum Generalleutnant befordert 1 1862 stellte er ein neues Raketensystem vor mit 2 Zoll Rakete Raketenwerfer und Luntenspiess das nach Genehmigung von der russischen Armee ubernommen wurde 3 Ab 1864 leitete er den Bau der neuen Raketenfabrik in Nikolajew Ab 1867 lebte er in Nikolajew um die Arbeiten unmittelbar leiten zu konnen Er grundete dort eine Abteilung der Russischen Chemischen Gesellschaft und wurde ihr erster Vorsitzender Er brachte seine riesige personliche Bibliothek nach Nikolajew und auch die Mehrzahl seiner Gerate Im Nikolajewer Boten veroffentlichte er eine Reihe von Artikeln Ende 1870 war der Bau der neuen Raketenfabrik noch nicht vollstandig abgeschlossen so dass Konstantinow die Eroffnung nicht mehr erleben konnte Ein Buch uber den Raketenpionier Konstantinow verfasste 1948 Iwan Issidorowitsch Gwai der an der Entwicklung des Raketenwerfers Katjuscha beteiligt war 2003 gab die Post der Ukraine eine Konstantinow Gedenk Briefmarke heraus In Moskau gibt es eine Konstantinow Strasse Nach Konstantinow wurde der Mondkrater Konstantinov benannt Ehrungen Preise BearbeitenOrden des Heiligen Wladimir IV Klasse und Pramie von 2000 Silberrubel 1844 fur die Entwicklung eines elektroballistischen Gerats Orden der Eisernen Krone II Klasse 1852 Russischer Orden der Heiligen Anna II Klasse 1853 fur die Vorstellung der russischen Artillerie in Wien 2 Orden des Heiligen Wladimir III Klasse 1855 Sankt Stanislaus Orden I Klasse 1859 fur das Projekt einer neuen Raketenfabrik Kommandeurskreuz des Ordens vom Niederlandischen Lowen 1859 Orden de Isabel la Catolica 1859 Russischer Orden der Heiligen Anna I Klasse 1862 Grosskreuz des Friedrichs Orden 1864 2 Kommandeurskreuz der Ehrenlegion 1864 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Konstantinov Konstantin Ivanovich In Brockhaus Efron Band XVI 1895 S 49 Wikisource abgerufen am 5 Juli 2018 a b c d Konstantinov Konstantin Ivanovich In Russkij biograficheskij slovar Band 9 1903 S 114 115 Wikisource abgerufen am 5 Juli 2018 a b Pioner raketnoj tehniki abgerufen am 5 Juli 2018 B LYaPUNOV K I Konstantinov In Tehnika molodezhi Nr 12 1947 archive org abgerufen am 6 Juli 2018 Tihonov S G Oboronnye predpriyatiya SSSR i Rossii T 1 TOM Moskau 2010 ISBN 978 5 903603 02 2 S 101 K I Konstantinoff Hausse de l artillerie de campagne russe St Petersburg 1856 K I Konstantinoff Lectures sur les fusees de guerre Paris 1861 Normdaten Person GND 119471965 lobid OGND AKS LCCN n90727159 VIAF 47572378 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Konstantinow Konstantin IwanowitschALTERNATIVNAMEN Konstantinov Konstantin Ivanovich russisch KURZBESCHREIBUNG russischer Artillerieoffizier und IngenieurGEBURTSDATUM 18 April 1818GEBURTSORT WarschauSTERBEDATUM 24 Januar 1871STERBEORT Nikolajew Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Konstantin Iwanowitsch Konstantinow amp oldid 220627487