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Konstantin I von Griechenland griechisch Kwnstantῖnos A tῆs Ἐllados Konstandinos A tis Hellados 21 Julijul 2 August 1868greg in Athen 11 Januar 1923 in Palermo war ein Angehoriger des deutsch danischen Hauses Schleswig Holstein Sonderburg Glucksburg und von 1913 bis 1917 sowie von 1920 bis 1922 Konig der Hellenen Konstantin I Konig der Hellenen Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und fruhe Jahre 2 Familie 3 Thronfolger 4 Konig 1913 1917 und 1920 1922 5 Verschiedenes 6 Literatur 7 WeblinksHerkunft und fruhe Jahre BearbeitenKonstantin war der alteste Sohn des griechischen Konigs Georg I und dessen Gemahlin Grossfurstin Olga Konstantinowna Romanowa und wurde am 2 August 1868 in Athen geboren Die Geburt wurde von der griechischen Offentlichkeit mit Enthusiasmus begrusst da der Prinz der erste im Land geborene Nachkomme eines modernen Monarchen war Um die Identifikation zwischen Konigshaus und Volk zu verstarken wurden Konstantin und seine Geschwister griechisch orthodox getauft und lernten von Geburt an Griechisch Zunachst ubernahmen ausgewahlte Universitats Professoren die schulische Unterweisung Konstantins wobei insbesondere Konstantinos Paparrigopoulos ihm die Prinzipien der Megali Idea vermittelte Am 30 Oktober 1882 erfolgte sein Eintritt in die Hellenische Militarakademie Scholi Evelpidon in Piraus Mit seiner Grossjahrigkeitserklarung 1884 wurde Konstantin offiziell zum Thronfolger griechisch diadoxos diadochos Nachfolger ernannt und erhielt den Titel Herzog von Sparta Doὺ3 tῆs Sparths Doux tis Spartis da jedoch die Vergabe von Adelstiteln durch die Verfassung nicht vorgesehen war fand der Titel auf keinen seiner Nachfolger Anwendung Seine militarische und universitare Ausbildung beendete er im Deutschen Kaiserreich als Angehoriger des Garderegiments du Corps in Berlin sowie an den Universitaten von Heidelberg und Leipzig wo er Politikwissenschaft studierte In Heidelberg war er Mitglied der Studentenverbindung Corps Saxo Borussia Heidelberg 1890 kehrte er nach Griechenland zuruck und schlug eine Militarkarriere ein Im Rang eines Generalmajors ubernahm Konstantin den Oberbefehl uber die 3 Armee in Athen Familie Bearbeiten nbsp Konstantin mit FamilieAm 27 Oktober 1889 heiratete Konstantin in der Athener Kathedrale Maria Verkundigung Prinzessin Sophie von Preussen Tochter des Kaisers Friedrich III und dessen Ehefrau Victoria von Grossbritannien und Irland Sophie war Enkelin der britischen Konigin Victoria und Schwester des deutschen Kaisers Wilhelm II Aus der Verbindung gingen sechs Kinder hervor Georg 1890 1947 als Georg II griechischer Konig Elisabeth von Rumanien Alexander 1893 1920 als Alexander I griechischer Konig Aspasia Manos Elena 1896 1982 Konig Carol II von Rumanien Paul 1901 1964 als Paul I griechischer Konig Friederike von Hannover Irene 1904 1974 Aimone von Savoyen Aosta Katharina 1913 2007 Richard BrandramThronfolger Bearbeiten nbsp Prinz Konstantin als ThronfolgerGriechenland war ein junges Konigreich das versuchte sein Staatsgebiet auszudehnen mit dem Ziel alle griechisch besiedelten Gebiete in einem Staat zusammenzufassen Megali Idea Da grosse Teile dieser Territorien zum Osmanischen Reich gehorten kam es 1897 zum Turkisch Griechischen Krieg Konstantin befehligte die Thessalien Armee die jedoch schlecht ausgerustet und ausgebildet von den osmanischen Truppen entscheidend geschlagen wurde Der Staatsbankrott von 1893 und die militarische Niederlage schadeten dem Ansehen der koniglichen Prinzen in der Bevolkerung sehr Dies ging so weit dass aufstandische Offiziere 1909 neben Militarreformen die Entlassung der Prinzen aus der Armee forderten Aufstand von Goudi Daraufhin musste Konstantin kurzzeitig das Land verlassen erhielt aber schon 1911 den Posten als Generalinspekteur des Heeres Diese Massnahme stand im Zusammenhang mit den Bemuhungen des liberalen Premierministers Eleftherios Venizelos um eine Verstandigung mit dem Konigshaus Nach Ausbruch des Ersten Balkankriegs im Oktober 1912 erhielt Konstantin abermals den Oberbefehl uber die griechische Thessalien Armee Den serbischen montenegrinischen bulgarischen und griechischen Truppen gelang es die Osmanen nahezu vollstandig von der Balkanhalbinsel zu verdrangen Konstantin gelangen mit der Einnahme der Stadte Thessaloniki 27 Oktober 1912 und Ioannina Marz 1913 bedeutende militarische Erfolge Konig 1913 1917 und 1920 1922 Bearbeiten nbsp Konstantin I von Griechenland Portrat von Philip Alexius de Laszlo 1914 Nachdem sein Vater am 18 Marz 1913 in Thessaloniki einem Attentat des Anarchisten Alexander Schinas zum Opfer gefallen war folgte ihm Konstantin als Konig der Hellenen Mit dem Zweiten Balkankrieg Ende Juni 1913 brach der nachste Konflikt aus Konstantin ubernahm personlich den Oberbefehl uber die Streitkrafte und fuhrte sie gegen Bulgarien Am Ende des Krieges stand der Friedensvertrag von Bukarest der Griechenland eine weitgehende Befriedung der nationalen Anspruche brachte Im Zuge der Balkankriege nahm das griechische Territorium um etwa 90 Prozent zu die Bevolkerung wuchs von 2 6 auf 4 7 Millionen nbsp Konstantin an seinem Schreibtisch um 1920 21 Konstantin genoss als neuer Monarch und siegreicher Feldherr enorme Popularitat die nur mit derjenigen von Venizelos zu vergleichen war Konig und Regierungschef arbeiteten anfangs eng zusammen aber ihre grundsatzlich unterschiedlichen Auffassungen in aussenpolitischen Fragen spalteten das Land im sogenannten nationalen Schisma welches das politische Leben Griechenlands uber Jahrzehnte pragen sollte Als Abkommling einer ursprunglich deutschen Dynastie und Schwager des deutschen Kaisers war Konstantin in seiner aussenpolitischen Haltung entschieden pro deutsch weshalb er nicht in den Ersten Weltkrieg gegen die Mittelmachte eintreten wollte Premierminister Venizelos war dagegen pro britisch So war Konstantin neutral wahrend Venizelos den Kriegseintritt auf Seiten der Entente forderte und 1915 zweimal vom Konig aus dem Amt entlassen wurde Nach einer Revolte in Thessaloniki kehrte Venizelos auf die politische Buhne zuruck Er bildete in Nordgriechenland eine provisorische revolutionare Gegenregierung die von der Entente anerkannt wurde und die den Mittelmachten den Krieg erklarte Dies war der Beginn des nationalen Schismas Wahrend Venizelos Nordgriechenland Kreta und die ostagaischen Inseln kontrollierte stand der Rest des Landes hinter der Regierung Konstantins Doch unter zunehmendem Druck der Ententemachte und der dualen Fuhrerschaft der Venizelos Regierung sah sich Konstantin gezwungen am 11 Juni 1917 abzudanken Er ging mit dem Kronprinzen Georg uber Korfu ins Schweizer Exil Konig wurde nun sein zweitgeborener Sohn Alexander nbsp Konigliches Wappen Konstantins I Nach dem Tod Alexanders am 25 Oktober 1920 und einer uberraschenden Wahlniederlage Venizelos im November forderten die royalistischen Parteien Konstantins Ruckkehr aus dem Exil Nach einem Plebiszit in dem sich die Mehrheit der Wahler fur seine Ruckkehr aussprach kehrte Konstantin nach Griechenland zuruck und wurde am 19 Dezember 1920 zum zweiten Mal Konig Das Land befand sich auch nach Ende des Ersten Weltkriegs weiterhin im Krieg und kampfte in Kleinasien gegen die Turkei Griechisch Turkischer Krieg Konstantin ubernahm umgehend den Oberbefehl uber die Streitkrafte und begab sich an die Front nach Kleinasien Im August 1921 befahl Konstantin seinen Truppen eine Grossoffensive auf Ankara doch in der Schlacht am Sakarya erlitten sie eine empfindliche Niederlage Die Turken gingen zum Gegenangriff uber und drangten die griechische Armee allmahlich an die Kuste zuruck Die politische und finanzielle Lage Griechenlands verschlechterte sich zunehmend und im August 1922 musste sich die Armee endgultig aus Kleinasien zuruckziehen Die geschlagene Armee angefuhrt von Offizieren die Venizelos nahestanden forderte den Rucktritt der Regierung und des Konigs Am 27 September 1922 dankte Konstantin abermals ab und uberliess den Thron seinem Sohn Georg nbsp Grab von Konig Konstantin I Konstantin starb am 11 Januar 1923 im Alter von 54 Jahren in Palermo und wurde im Mausoleum des koniglichen Friedhofs in Tatoi beigesetzt Verschiedenes BearbeitenIn Frederiksberg bei Kopenhagen wurde die Strasse Prins Constantins Vej nach ihm benannt Literatur BearbeitenGunnar Hering Konstantin I von Schleswig Holstein Sonderburg Glucksburg In Biographisches Lexikon zur Geschichte Sudosteuropas Band 2 Munchen 1976 S 463 465Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Konstantin I Sammlung von Bildern Biografie Ellada griechisch Konstantin I Hellenica Zeitungsartikel uber Konstantin I in den Historischen Pressearchiven der ZBWVorgangerAmtNachfolgerGeorg I Konig von Griechenland 1913 1917Alexander I Alexander I Konig von Griechenland 1920 1922Georg II Normdaten Person GND 136420702 lobid OGND AKS LCCN nr94006650 VIAF 22126521 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Konstantin I KURZBESCHREIBUNG griechischer KonigGEBURTSDATUM 2 August 1868GEBURTSORT AthenSTERBEDATUM 11 Januar 1923STERBEORT Palermo 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