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Dieser Artikel befasst sich mit dem historischen ungarischen Komitat Zips Zu Informationen zur heutigen Region siehe Zips Das Komitat Szepes auch Komitat Zips genannt ungarisch Szepes varmegye slowakisch Spisska zupa lateinisch comitatus Scepusiensis war eine Verwaltungseinheit im Norden des Konigreichs Ungarn Verwaltungssitz war zuletzt Locse Komitat Szepes1129 1920Basisdaten 1910 Verwaltungssitz LocseFlache 3 654 km Bevolkerung 172 867 1 Volksgruppen 58 Slowaken25 Deutsche8 Russinen6 Magyaren1 andere vorwiegend Polen 2 Lage Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Verwaltungssitze 3 Geschichte 4 Bezirksunterteilung 5 Literatur 6 Siehe auch 7 Weblinks 8 QuellenLage Bearbeiten nbsp Karte des Komitats Zips um 1890 nbsp Lage des Komitats in der heutigen SlowakeiDas Komitat lag in der heutigen nordostlichen Slowakei auf der Flache der Hohen Tatra und im Gebiet ostlich davon Die sudliche Grenze bildeten die Niedere Tatra und das Slowakische Erzgebirge im Westen grenzte die Zips an die traditionell als Liptau bekannte Landschaft Die Zips ist grosstenteils um die Flusse Poprad und Hernad slowakisch Hornad nur bis Jekelfalva gelegen Ein kleiner Teil des Gebietes liegt seit 1918 in Polen Die historische Verwaltungseinheit hatte im Norden und Nordwesten eine gemeinsame Grenze mit Polen beziehungsweise 1772 1918 mit dem osterreichischen Kronland Galizien im Osten mit dem Komitat Saros im Sudosten mit dem Komitat Abauj Torna im Sudwesten mit dem Komitat Gemer und Kleinhont Gomor es Kis Hont und im Westen mit dem schon erwahnten Komitat Liptau Lipto 1910 hatte das Komitat 172 867 Einwohner auf einer Flache von 3 654 km Verwaltungssitze BearbeitenSeit dem 12 Jahrhundert war die Zipser Burg bis zum 16 Jahrhundert der Verwaltungssitz von da an die de facto schon seit dem 13 Jahrhundert parallel die Verwaltung ausubende Stadt Locse deutsch Leutschau Geschichte Bearbeiten nbsp Nach dem Vertrag von Lubowla 1412 nbsp Zipser BurgDas ursprunglich von Slowaken bewohnte Gebiet wurde in der zweiten Halfte des 11 Jahrhunderts von Ungarn erobert und etwa 100 Jahre spater verwaltungstechnisch als Komitat Zips comitatus Scepusiensis organisiert die im Wesentlichen bis zur Entstehung der Tschechoslowakei im Jahre 1918 existierte Bis 1802 gab es allerdings ostlich der Stadt Poprad im sudlichen Teil der Zips eine winzige separate slowakische Gespanschaft Namen Parvus comitatus Sedes superior Sedes X lanceatorum Stadte der 10 Lanzentrager deren Ursprung unbekannt ist Die meisten Zipser Stadte entstanden aus deutschen Siedlungen in der Unterzips vor allem Bergbausiedlungen fur die ab dem 12 Jahrhundert insbesondere nach dem Mongoleneinfall 1242 deutsche Spezialisten und Bergleute aus Schlesien und Mitteldeutschland von den Ungarnkonigen ins Land geholt wurden Die Bewohner der Zips schufen im 13 Jahrhundert eine eigene geistliche Organisation die Bruderschaft der 24 koniglichen Pfarrer und parallel dazu die politische Organisation Bund der 24 Zipser Stadte an deren Spitze der Zipser Graf stand der von den Richtern der Stadte gewahlt wurde Der Bund erhielt eine Selbstverwaltung die etwa derjenigen der koniglichen Freistadte entsprach Seit 1370 wandten die 24 Stadte des Bundes sowie 20 weitere Zipser Siedlungen ein einheitliches Zipser Recht Zipser Willkur an Der Bund der 24 Zipser Stadte wurde 1412 aufgelost als Konig Sigismund von Luxemburg aus finanziellen Grunden Kreditaufnahme fur den Krieg gegen Venedig 13 dieser Stadte sowie das Gebiet um die Burg Stara Ľubovna dt Altlublau poln Lubowla an Polen verpfandete das in ihre Selbstverwaltung allerdings nicht eingriff Nominell gehorten die verpfandeten Gebiete weiterhin zu Ungarn und es wurde nur ihre wirtschaftliche Nutzung und Verwaltung verpfandet vor allem die Steuereinnahmen Die verpfandeten Stadte bildeten 1412 den Bund der 13 Zipser Stadte und verzeichneten aufgrund ihrer Mittlerrolle an Polen verpfandete deutsche Stadte in Ungarn mit slowakischen Untertanen einen wirtschaftlichen Aufschwung Die restlichen 11 Stadte die 1412 den Bund der 11 Zipser Stadte bildeten konnten hingegen die traditionell privilegierte Stellung der Stadte in der Zips nicht halten und gerieten bereits 1465 in die Abhangigkeit der Zipser Burg Sie sanken in der Folge auf das Niveau bedeutungsloser Dorfer herab und verloren grossteils auch ihren deutschen Charakter Die Verpfandung der Zipser Stadte sollte wie damals ublich nicht lange dauern es vergingen aber 360 Jahre bis die Stadte in der Ersten Teilung Polens 1772 zuruck nach Ungarn kamen Die zuruckgewonnenen Gebiete wurden ab 1778 formal als die Provinz der 16 Zipser Stadte organisiert Die Selbstverwaltung der Zipser Stadte wurde erst durch die Komitatsreform 1876 aufgehoben Nachdem das Gebiet 1918 von tschechoslowakischen Truppen besetzt wurde erst 1920 volkerrechtlich im Vertrag von Trianon von Ungarn abgetreten besetzte und annektierte das ebenfalls neu gegrundete Polen 195 km in der nordlichen Zips siehe dazu Tschechoslowakisch polnische Grenzkonflikte Die bei der Tschechoslowakei verbliebenen Teile des Komitats nun slowakisch Spisska zupa genannt blieben bis 1922 bestehen wobei aber die Kompetenzen dieses Verwaltungsgebietes vollig verschieden zu den vorherigen waren 1923 wurde die Zips dann auf die neu geschaffenen Gespanschaften Untere Tatra Podtatranska zupa und Kaschau Kosicka zupa aufgeteilt und existierte seitdem nur mehr als Region und Landschaft Zips Bezirksunterteilung Bearbeiten nbsp Administrative Karte von 1910Ab dem 15 Jahrhundert war das Komitat in drei Stuhlbezirke unterteilt 1798 wurde diese Zahl auf vier erhoht und in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts waren es dann neun Im fruhen 20 Jahrhundert bestanden folgende Stuhlbezirke nach dem Namen des Verwaltungssitzes benannt Stuhlbezirke jarasok Stuhlbezirk VerwaltungssitzLocse Locse heute LevocaGolnicbanya Golnicbanya heute GelnicaIglo Iglo heute Spisska Nova VesKesmark Kesmark heute Kezmarokolublo olublo heute Stara ĽubovnaSzepesofalu Szepesofalu heute Spisska Stara VesSzepesszombat Szepesszombat heute Spisska SobotaSzepesvaralja Szepesvaralja heute Spisske PodhradieStadtbezirke rendezett tanacsu varosok Golnicbanya heute GelnicaIglo heute Spisska Nova VesKesmark heute KezmarokLeibic heute ĽubicaPoprad heute PopradSzepesbela heute Spisska BelaSzepesolaszi heute Spisske VlachySzepesvaralja heute Spisske PodhradieLiteratur BearbeitenRainer Rudolf Eduard Ulreich Fritz Zimmermann Zipser Land und Leute Deutsche Siedlungsgeschichte unter der hohen Tatra Karpatendeutsche Landsmannschaft in Osterreich Wien 1982 Istvan Dios et al Szepes varmegye In Magyar katolikus lexikon Band 12 Szent Istvan Tarsulat Budapest 2007 katolikus hu Siehe auch BearbeitenListe der historischen Komitate Ungarns Verwaltungsgliederung der Slowakei Tschechoslowakisch polnische GrenzkonflikteWeblinks BearbeitenKarte der Zips von 1939 Eintrag zum Komitat in Meyers Konversationslexikon von 1888 Eintrag im Pallas Lexikon ungarisch Quellen Bearbeiten A magyar szent korona orszagainak 1910 evi nepszamlalasa Budapest 1912 S 12 ff A magyar szent korona orszagainak 1910 evi nepszamlalasa Budapest 1912 S 22 ff Volkszahlung von 1910 Komitate in Transleithanien um 1910 Konigreich UngarnAbauj Torna Also Feher Unterweissenburg Arad Arva Bacs Bodrog Baranya Bars Bekes Bereg Beszterce Naszod Bistritz Naszod Bihar Borsod Brasso Kronstadt Csanad Csik Csongrad Esztergom Gran Fejer Weissenburg Fogaras Gomor es Kishont Gemer und Kleinhont Gyor Raab Hajdu Haromszek Heves Hont Hunyad Jasz Nagykun Szolnok Kis Kukullo Klein Kokelburg Kolozs Klausenburg Komarom Komorn Krasso Szoreny Lipto Maramaros Maros Torda Moson Wieselburg Nagy Kukullo Gross Kokelburg Nograd Neograd Nyitra Neutra Pest Pilis Solt Kiskun Pozsony Pressburg Saros Somogy Sopron Odenburg Szabolcs Szatmar Szeben Hermannstadt Szepes Zips Szilagy Szolnok Doboka Temes Tolna Torda Aranyos Torontal Trencsen Trentschin Turoc Udvarhely Ugocsa Ung Vas Eisenburg Veszprem Wesprim Zala Zemplen Semplin Zolyom Sohl Corpus separatumFiume varos es terulete Stadt Fiume mit Gebiet Citta di Fiume e dintorni Kroatien SlawonienBelovar Koros Belovar Kreutz Bjelovar Krizevci Lika Krbava Modrus Fiume Modrus Rijeka Pozsega Pozega Szerem Syrmien Srijem Varasd Warasdin Varazdin Veroce Virovititz Virovitica Zagrab Agram Zagreb Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Komitat Zips amp oldid 236385348