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Die Klunst ist ein ehemals 440 0 m hoher Berg in Ebersbach Sa der heute im Steinbruchbetrieb abgebaut wird Er liegt zwischen der Eisenbahnlinie Ebersbach Lobau und den Ebersbacher Buschmuhlhausern und uberragt das Bleichewassertal um 60 bis 80 m Sicht vom Schlechteberg auf den Steinbruch KlunstPanorama des Steinbruches KlunstDer Bergname enthalt den gleichen Wortstamm wie der der Steinklunsen zwischen Oppach und Beiersdorf Mundartlich bedeutet Klunst zerklufteter Felsen 1 Inhaltsverzeichnis 1 Geologie 2 Geschichte des Steinbruchbetriebes 3 Quellen 4 Einzelnachweise 5 WeblinksGeologie BearbeitenDie Klunst ist aus einem Lamprophyrgang aufgebaut Dieser hat die Form einer Linse und ist bis uber 150 m breit Solche Gange kommen im Lausitzer Granodioritmassiv haufig vor Sie erreichen jedoch nirgends mehr diese Machtigkeit wie bei der Klunst Die Gange streichen im Ostteil des Granodioritmassivs von Nordosten nach Sudwesten und im Westteil von Nordwesten nach Sudosten Sudlich von Lobau liegt das Ubergangsgebiet von der einen in die andere Richtung wo von Norden nach Suden gerichtete Gange sich erstrecken Auch der an der Klunst gehort dazu Gunter Mobus 1959 besagt in einer Untersuchung uber die Tektonik der Ganggesteine dass das Offnen der Klufte und somit das Entstehen der Gange am besten durch eine beulenartige Aufwolbung zu erklaren ist die nach der Bildung samtlicher granodioritischer Gesteine erfolgte Wahrend dieses Prozesses rissen die Spalten radialartig auf Von diesen sind heute uber 1200 in der Oberlausitz bekannt die lamprophyrisches Gestein enthalten Die Lamprophyre werden in alterer geologischer Literatur aufgrund ihrer petrografischen Ausbildung als Diabas volkstumlich auch als Grunstein bezeichnet Bei genauen Untersuchungen haben sich die Lausitzer Lamprophyre als sehr varietatenreich erwiesen weshalb sie diverse gesteinskundliche Bezeichnungen erhielten so Spessartit Kersantit und weitere An ihrem Aufbau sind hauptsachlich die Minerale Plagioklas Augit Hornblende Biotit sowie oxidisches und sulfidisches Erz beteiligt So konnten an der Klunst Kupfererz und Bleiglanz in allerdings unbedeutenden Mengen geborgen werden Da ihr Gestein seit Anfang des 20 Jahrhunderts ununterbrochen abgebaut wurde fielen die einstigen riffartigen Gipfelklippen vollstandig dem Steinbruchbetrieb zum Opfer Folgende sammlerisch interessante Minerale wurden in der Klunst gefunden Allanit Ce Ankerit Azurit Calcit Cerussit Chabasit Ca Chalkopyrit Covellin Epidot Galenit Granat Andradit Hamatit Heulandit Ca Ilmenit Laumontit Magnetit Malachit Magnesio Hornblende Muskovit Phlogopit Plagioklas Albit Prehnit Pyrit Pyromorphit Pyrrhotin Quarz Bergkristall Sphalerit Stilbit Ca Titanit und Turmalin 1 Geschichte des Steinbruchbetriebes BearbeitenDas Forstrevier Raumbusch und die sich sudlich anschliessende Klunst gehorten bis 1921 zum Besitz der Stadt Zittau Diese verpachtete 1902 eine Teilflache des Berges den Sudhang des hochsten Gipfels an einen privaten Steinbruchbetrieb Der Abbau beginnt sehr klein Schon 1910 legte der Humboldtverein der Landesverein Sachsischer Heimatschutz und der Gemeinderat von Ebersbach Einspruch gegen die Verunstaltung der Landschaft durch den Steinbruchbetrieb ein da die Gipfel auch geologisch und geomorphologisch interessante Naturgebilde darstellten nbsp Historischer Blick uber Ebersbach zur KlunstIm Jahre 1914 ubernahmen die Ostdeutschen Hartsteinwerke den Steinbruch Mit Zittau wird ein Abbauvertrag bis 1940 abgeschlossen obwohl schon zahlreiche Einspruche vorlagen Hermann Andert begann zusammen mit anderen deutschen Wissenschaftlern einen verzweifelten Kampf zur Rettung der Klunst Vertrage wurden abgeschlossen und durch die Ostdeutschen Hartsteinwerke gebrochen bis der erste und hochste Felsengipfel weggesprengt war nbsp Ehemalige 1 Gipfelklippe der Klunst nbsp Ehemalige 2 Gipfelklippe der Klunst nbsp Ehemalige 3 Gipfelklippe der KlunstAm 21 Januar 1937 wurde der zweite Gipfel als Naturschutzgebiet in das Naturdenkmalbuch des Deutschen Reiches eingetragen 1940 wird der Abbauvertrag durch Zittau verlangert Am 7 August 1945 wurde durch die Ostdeutschen Hartsteinwerke ein Antrag zur Aufhebung des Naturschutzgebietes gestellt Er wird abgelehnt das Reichsnaturschutzgesetz gilt weiterhin Am 4 August 1954 wird es durch das 1 Naturschutzgesetz der DDR abgelost Der Steinbruchbetrieb gewinnt jedoch die Oberhand Gegen den Willen der Ebersbacher Burger wird das Naturschutzgebiet am 21 September 1956 durch die amtliche Bekanntmachung in der Sachsischen Zeitung gestrichen Wie der mittlerweile verfullte Lamprophyrbruch bei Niederfriedersdorf gehorte der an der Klunst dem VEB Lausitzer Granit Demitz Thumitz Das auf zwei Sohlen gebrochene Material wurde von Greifern auf Kippautos geladen und zum Brecher und Klassierwerk gebracht 1968 wurde eine technische Anlage aus Frankreich an Stelle einer alten aufgebaut Ihre Jahreskapazitat belief sich damals auf etwa 240000 t Ausser Schotter 35 5 80 mm wurden 4 Sorten Splitt 2 5 5 mm 5 8 8 12 5 12 5 25 mm und Sand bis 0 3 mm gewonnen Seit 1967 die Bremsberganlage vom Brecherwerk zur Verladevorrichtung an der Eisenbahnstrecke Ebersbach Lobau stillgelegt wurde transportierten Lastkraftwagen das gebrochene Material zum Bahnhof Ebersbach Nach 1990 sollte der Betrieb des Steinbruches eingestellt werden und als kreisliche Mulldeponie genutzt werden Naturschutzer aus Ebersbach starten eine Unterschriftenaktion mit knapp 3000 Unterschriften dagegen Die ProStein GmbH amp Co KG gegrundet 1 Marz 2000 ubernahm den Steinbruchbetrieb nbsp Neue BahnverladeanlageSeit Oktober 2007 erfolgt wieder die Bahnverladung Ebersbach durch eine neu Bahnverladeanlage Vom Bahnhof Ebersbach aus erhalten Hochbau und Strassenbaubetriebe Splitt und Sand die als Zuschlagstoffe Verwendung finden Quellen BearbeitenZwischen Strohmberg Czorneboh und Kottmar Werte unserer Heimat Band 24 1 Auflage Akademie Verlag Berlin 1974 Originaldokumente vom NABU Kreisverband Lobau e V Einzelnachweise Bearbeiten a b Wolfram Lange Der Steinbruch Klunst in Ebersbach Sachsen In Der Aufschluss Jg 63 Marz Juni 2012 S 073 084 Heidelberg Weblinks BearbeitenBetreiberseite des Steinbruches51 015374598611 14 590873718333 Koordinaten 51 0 55 3 N 14 35 27 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Klunst amp oldid 239954077