www.wikidata.de-de.nina.az
Als Kloster Weitenau wird ein ehemaliges Kloster in der Vogtei Weitenau bezeichnet heute ein Ortsteil der 1974 1975 entstandenen Gesamtgemeinde Steinen im Landkreis Lorrach In der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts wurde es in die Gemeinde Schlachtenhaus umgemeindet 1 die heute ebenfalls zu Steinen gehort Die Anfange sind bis in das 12 Jahrhundert dokumentiert Zur Klosteranlage gehorte auch eine nach der Reformation evangelische Kirche die bis Ende des 19 Jahrhunderts fur Gottesdienste verwendet wurde Seit 1971 werden die Bauwerke nach einem Umbau als Fachklinik genutzt Gesamtansicht Kloster Weitenau Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Benediktinerpriorat 1100 1556 1 2 Evangelische Kirche 1556 1891 1 3 Profanierung 2 Lage und Beschreibung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBenediktinerpriorat 1100 1556 Bearbeiten Vermutungen zufolge war der Platz des ehemaligen Klosters vor der Christianisierung bereits eine heidnische Kultstatte 2 Der erste urkundlich gesicherte Beleg geht auf das Jahr 1100 zuruck Danach gehorte eine Eigenkirche samt zugehoriger Landereien den Freiherren von Wart einem thurgauischen Adelsgeschlecht Diese traten ihre Anspruche an das Kloster St Blasien ab das hier ein Priorat errichtete dessen erster Propst Erkinbold von Wart wurde 3 Die Klosterkirche war dem Heiligen Gangolf geweiht Von 1528 bis 1532 war der spatere Abt des Klosters St Blasien Caspar Molitoris Propst in Weitnau Die Klostergebaude wurden Ende des 12 Jahrhunderts erneuert nachdem sie von einem Brand in Mitleidenschaft gezogen worden sein sollen 4 Adelheid die Ehefrau von Dietrich von Rotenberg einem Verwandten der Herren von Rotteln fand als Wohltaterin des Klosters ihre letzte Ruhestatte in der Klosterkirche 2 Zwischen 1360 und 1370 wird diese Kirche mit Filialkirchen in Demberg und Wieslet erwahnt 5 ecclesia Witnow cum filiabus videlicet Tenberg et Wislach 6 1485 entstand in der Kirche ein Sakramentshauschen Ebenfalls Ende des 15 Jahrhunderts wurde mit dem Bau des Kirchturms begonnen der damals mit einem Satteldach in Langhausrichtung abgeschlossen war Der polygonale Chor schloss sich dabei direkt an die Sudwand des Turms an Von der gemeinsamen Bautatigkeit des Markgrafen Rudolf IV sowie der Abte Christoph von Greuth 1461 1482 und Georg Eberhard 1482 1491 zeugen die Wappen uber dem Portal 7 Im Bauernkrieg wurde das Kloster gleichzeitig mit den Schwester Propsteien Sitzenkirch und Burgeln am 3 Mai 1525 geplundert und die drei Konventualen wurden vertrieben 8 Mit Einfuhrung der Reformation im Markgraflerland 1556 wurde die Klosterkirche selbststandige Pfarrkirche zu deren Gemeindegebiet Schlachtenhaus Hofen Farnbuck und auch Weitenau ohne den Schillighof gehorten Evangelische Kirche 1556 1891 Bearbeiten Die heutigen Gebaude wurden im 16 Jahrhundert errichtet als die Konventsgebaude abgerissen und durch ein Pfarrhaus ersetzt wurden 9 Ende des 16 Jahrhunderts wurden der Glockenturm um ein viertes Geschoss erhoht sowie der Chor und der Dachstuhl des Langhauses erneuert 10 Profanierung Bearbeiten Mit dem Bau der Evangelischen Kirche in Hofen in den Jahren 1890 bis 1891 verlor die Klosterkirche ihre Bedeutung Ein Jahr spater wurde sie profaniert Man brach den Chor ab und unterteilte das Langhaus in zwei Stockwerke Die gotischen Fenster in der oberen Etage sind noch original wahrend die unteren neu eingefugt wurden Gleichzeitig wurde das Satteldach des Kirchturms durch ein Pyramidendach ersetzt In den Klostergebauden wurde zuerst ein Gasthaus eingerichtet 11 und spater ein Kurheim Seit 1971 befindet sich in den Raumen eine Fachklinik fur Drogen und Alkoholtherapie mit insgesamt 52 Platzen 12 Lage und Beschreibung Bearbeiten nbsp Ehemaliger GlockenturmDie Anlage befindet sich in einem Tal auf halbem Wege zwischen Steinen und Schlachtenhaus Die Bauwerke sind unmittelbar an der Landstrasse am Waldrand gelegen Das Gebaudeensemble besteht insgesamt aus sechs Bauten Das umgebaute Langhaus ist mit seinem nordostlich angebauten Turm der Hauptbau der Anlage Ursprunglich soll der Glockenturm sieben Glocken gehabt haben wovon funf wahrend des 17 und 18 Jahrhunderts durch franzosische Truppen geraubt worden sein sollen Eine dieser geraubten Glocken soll ins Strassburger Munster gelangt sein Die verbliebenen zwei Glocken stammen vom Lorracher Glockengiesser Andreas Roost der sie 1774 herstellte Die zwei Glocken wurden 1901 abgehangt so dass heute keine Glocken mehr im Turm hangen 13 Literatur BearbeitenJohannes Helm Kirchen und Kapellen im Markgraflerland Mullheim Baden 1989 ISBN 3 921709 16 4 Seite 370 371 Franz Xaver Kraus Die Kunstdenkmaler des Grossherzogthums Baden Tubingen und Leipzig 1901 Funfter Band Kreis Lorrach Seite 198 201 online Karl Seith Zur Geschichte des Klosters Weitenau In Das Markgraflerland Heft 1 1960 Seite 1 15 Digitalisat der UB Freiburg Albert Eisele Das Kloster Weitenau In Die Markgrafschaft Heft 8 1953 S 6 Digitalisat der UB Freiburg Ed Mayer Kloster Weitenau bei Steinen im Wiesenthale In Schau ins Land Band 15 1888 Seite 23 32 Digitalisat der UB Freiburg E Uber den Ding und Zinsrodel des einstigen Weitenauer Dinghofs im Wiesental In Schau ins Land Band 14 1887 Seite 55 67 Digitalisat der UB FreiburgWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Kloster Weitenau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webprasenz der Fachklinik im Haus Weitenau Benediktinerpriorat Weitenau in der Datenbank Kloster in Baden Wurttemberg des Landesarchivs Baden Wurttemberg Kloster Weitenau Archivmaterial In LEO BW Landesarchiv Baden Wurttemberg Einzelnachweise Bearbeiten s Eintrag auf leobw a b Karl Seith Das Kloster Weitenau In Badische Heimat 1923 Seite 42 ff Helm Kirchen und Kapellen im Markgraflerland Seite 370 09 1 F X Kraus Die Kunstdenkmaler des Grossherzogtums Baden Band V 1901 Seite 198 s Eintrag auf leobw W endelin Haid Liber taxationis et Liber marcarum ecclesiarum et beneficiorum in diocesi Constantiensi de anno 1353 In Freiburger Diozesan Archiv 5 1870 Seite 87 online Helm Kirchen und Kapellen im Markgraflerland Seite 370 09 3 Karl Seith Das Markgraflerland und die Markgrafler im Bauernkrieg des Jahres 1525 Karlsruhe 1926 Seite 52 s Kloster in Baden Wurttemberg H Vocke Hrsg Die Chronik des Kreises Lorrach 1966 Seite 205 s Eintrag auf leobw Helm Kirchen und Kapellen im Markgraflerland Seite 370 09 5 Helm Kirchen und Kapellen im Markgraflerland Seite 370 371 09 5 47 6707483525 7 7409410477778 Koordinaten 47 40 14 7 N 7 44 27 4 O Kirchen in Steinen Evangelische Kirchen Evangelische Kirche Endenburg Evangelische Kirche Hollstein Evangelische Kirche Husingen Evangelische Kirche Hofen St Peter ev lutherische Christuskirche Steinen Katholische Kirche Unbefleckte Empfangnis Maria Hollstein Ehemalige Klosterkirche St Gangolf des Klosters Weitenau Ehemalige Kloster im Gebiet des Landkreises Lorrach Efringen Kirchen Benediktinerpropstei Istein Grenzach Wyhlen Pramonstratenserpriorat Himmelspforte Wyhlen Kandern Benediktinerinnenkloster Sitzenkirch Rheinfelden Deutschordenskommende Beuggen Schliengen Benediktinerpropstei Burgeln Steinen Benediktinerpriorat Weitenau Normdaten Geografikum GND 7824962 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Weitenau amp oldid 237570126