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Die Evangelische Kirche Hollstein auch St Margarethenkirche im Ortsteil Hollstein der Gemeinde Steinen im baden wurttembergischen Landkreis Lorrach hat einen karolingischen Ursprung Der grosste Teil der heutigen Kirche geht auf einen Umbau aus dem 14 Jahrhundert zuruck Mit Verlust der Selbstandigkeit der Pfarrei Hollstein verlor die Kirche an Bedeutung und wurde uber mehrere Jahrzehnte zum Teil von Mitgliedern anderer Glaubensrichtungen zum Teil gar nicht genutzt Erst mit Renovierungen in den 1960er Jahren wird die Kirche wieder von evangelischen Glaubigen genutzt Evangelische Kirche in Hollstein Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 2 1 Kirchenbau 2 2 Innenraum und Ausstattung 2 3 Glocken und Orgel 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEin erstes Gotteshaus in Hollstein fand sich aus karolingischer Zeit zwischen dem 9 und dem 11 Jahrhundert aufgrund von Ausgrabungen im Jahr 1963 Innerhalb des rechteckigen Mauerwerks dieser Kirche ohne Apsis oder Chor liessen sich eine Taufanlage und bemalte Putzstucke finden 1 Am selben Ort und unter Verwendung des alten Fundaments entstand in der Mitte oder in der zweiten Halfte des 11 Jahrhunderts ein romanisches Gotteshaus mit rechteckigem Langhaus und quadratischem Chor im Osten Bekannt ist dass dieser Bau einen schmucklosen Triumphbogen besass und die Wande durch Lisenen gegliedert waren 2 Eine urkundliche Ersterwahnung erfolgte 1102 3 Die Grundform der heutigen Kirche geht vermutlich auf einen Um und Anbau im 14 Jahrhundert zuruck 4 1308 wird Hollstein zusammen mit Nollingen als selbstandige Pfarrei erwahnt 5 deren Filialen Gresgen und Nordschwaben sind 6 Als Patrozinium wird 1336 das der heiligen Margarethe genannt sant margarethe ze Hoelstein Die im Chor erhaltenen Fresken entstanden um 1460 Die 1918 entdeckten Wandbilder wurden in den Jahren 1924 bis 1925 freigelegt und konserviert In den Jahren 1607 bis 1610 erfuhr die Kirche eine spatgotische Umgestaltung durch Wilem Rod 7 Dabei erhielten Sud und Ostchorwand sowie die Sudwand des Langhauses zweiteilige spitzbogige Fenster mit Masswerk Auch das Kirchendach wurde erhoht und der Dachwinkel steiler gestellt Das Innere erhielt Emporen fur die Kirchganger 1570 verlor Hollstein seine Selbstandigkeit und wurde Steinen zugeteilt Im Laufe der nachsten zwei Jahrhunderte verlor die Kirche derart ihre Bedeutung dass nach 1772 keine Gottesdienste mehr abgehalten wurden Bitten im Jahr 1789 von Burgern die verfallene Kirche wieder aufzubauen blieben zunachst unerfullt Das Oberamt und das Dekanat verwiesen auf die Nahe zur Kirche nach Steinen 8 Nachdem 1801 notwendige Instandhaltungsarbeiten abgehalten wurden diente das Gotteshaus ab 1840 zunachst den katholischen Gemeindemitgliedern bis diese in den 1860er Jahren ihr eigenes Gotteshaus fertigstellten Zwischen 1951 und 1962 diente die Kirche der neugebildeten evangelisch lutherischen Gemeinde 9 Erst als durch eine Spende 1960 die Aussenrenovierung und von 1963 bis 1965 eine umfassende Innenrenovierung durchgefuhrt werden konnte zog am 18 Juli 1965 die evangelische Gemeinde wieder in die Kirche Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Bemalung der Kirchenwande mehrfach geandert bis sie 1965 vom Freiburger Restaurator Michael Bauernfeind in die alteste Gestalt zuruckgefuhrt wurde 10 Beschreibung BearbeitenKirchenbau Bearbeiten Der rechteckige Saalbau steht heute inmitten des Wohngebietes in Hollstein Langhaus und der an die Nordostecke angebaute dreigeschossige Glockenturm sind beide mit Satteldachern gedeckt Der Turm hat im dritten Geschoss zu jeder Seite spitzbogige Klangarkaden An den Giebelseiten besitzt er je ein Zifferblatt der Turmuhr Das Mauerwerk ist hell verputzt und weist keine Eckquaderung auf Der Haupteingang an der Sudfassade des Langhauses ist uber ein kleines Pultdach gedeckt Innenraum und Ausstattung Bearbeiten Die Wandbilder im Chor zeigen die zwolf Apostel und die heilige Margarethe Ihre Namen sind neben ihren Kopfen angebracht In ihren Handen halten sie Spruchbander mit deutschen Texten an ihren Fussen durchlauft ein Band mit lateinischem Text Am Chorbogen befindet sich ein holzgeschnitztes Kruzifix aus der Ulmer Schule das um 1500 entstand Glocken und Orgel Bearbeiten nbsp GlockenturmDie kleinere c Glocke wurde 1724 in Basel von Hans Heinrich Weitenauer gegossen und war bis 1921 im Turm der St Peter Kirche Die grossere e Glocke stammt von 1860 Beide Glocken bestehen aus Bronze Die Orgel wurde 1890 von den Gebrudern Link aus Heidenheim erbaut und 1904 gebraucht erworben Das Instrument mit Kegelladen ist mit mechanischer Spiel und Registertraktur ausgestattet und hat ein Manual Pedal und zwolf Register 11 Literatur BearbeitenJohannes Helm Kirchen und Kapellen im Markgraflerland Mullheim Baden 1989 ISBN 3 921709 16 4 S 365 367 Karl List Die karolingische Kirche in Hollstein Krs Lorrach Ein Untersuchungsbefund In Nachrichtenblatt der Denkmalpflege in Baden Wurttemberg Organ der Staatlichen Amter fur Denkmalpflege Bd 10 Nr 2 1967 S 30 35 doi 10 11588 nbdpfbw 1967 2 14895Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Evangelische Kirche Hollstein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homepage der Ev Kirchengemeinde SteinenEinzelnachweise Bearbeiten K List Die karolingische Kirche in Hollstein Krs Lorrach In Nachrichtenblatt der Denkmalpflege in Baden Wurttemberg Heft 2 1967 S 31 ff online Helm Kirchen und Kapellen im Markgraflerland S 366 06 2 Joseph Trouillat Monuments de l histoire de l ancien eveche de Bale 1852 67 Band 1 S 214 ff W Bechtold Hrsg A Heimann Schwarzweber Topographie der historischen Sehenswurdigkeiten In Der Kreis Lorrach 1971 S 98 A Krieger Topographisches Worterbuch des Grossherzogtums Baden 1904 Sp 1029 W Haid Liber marcarum in diocessi Constanciensi In F D A 5 1870 S 87 A Drexlin St Margarethen Hollstein 1965 S 12 A Drexlin St Margarethen Hollstein 1965 S 14 E F Buhler Steinen Chronik eines Dorfes 1982 S 199 200 378 A Drexlin St Margarethen Hollstein 1965 S 20 Helm Kirchen und Kapellen im Markgraflerland S 367Kirchen in Steinen Evangelische Kirchen Evangelische Kirche Endenburg Evangelische Kirche Hollstein Evangelische Kirche Husingen Evangelische Kirche Hofen St Peter ev lutherische Christuskirche Steinen Katholische Kirche Unbefleckte Empfangnis Maria Hollstein Ehemalige Klosterkirche St Gangolf des Klosters Weitenau 47 63966209 7 74723351 Koordinaten 47 38 22 8 N 7 44 50 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Evangelische Kirche Hollstein amp oldid 238689915