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Kloster Seebach ist ein untergegangenes Benediktinerinnenkloster in Bad Durkheim Ortsteil Seebach Rheinland Pfalz von dem sich die romanische Konventskirche erhalten hat Kloster SeebachKlosterkirche Seebach Bad DurkheimDatenOrt Bad DurkheimBaujahr vor 1136Abriss Neuzeit mit Ausnahme der KircheKoordinaten 49 27 3 1 N 8 9 28 O 49 45086 8 15777 Koordinaten 49 27 3 1 N 8 9 28 OKloster Seebach Rheinland Pfalz BesonderheitenKeimzelle des Ortes Seebach Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Reste 3 Geschichte 3 1 Auflosung 4 Fries zur Klostergeschichte 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas Kloster befand sich am sudlichen Siedlungsrand von Seebach Reste BearbeitenVom Kloster Seebach existiert im gleichnamigen Bad Durkheimer Ortsteil noch die romanische Klosterkirche Seebach Erhalten sind die Vierung mit oktogonalem Turm und der Chor der ursprunglich grosseren Konventskirche sowie die Ruinen der beiden Querschiffe Das Gotteshaus wurde zum Wahrzeichen der Gemeinde Seebach und ist Bestandteil des Ortswappens Geschichte Bearbeiten nbsp Stilisierte Darstellung der Kirche auf dem Seebacher Ortswappen nbsp Heutige Ansicht der Klosterkirche von Westen ohne Langhaus nbsp Nahaufnahme des Chores der Kirche nbsp Westfassade des nordlichen Querschiffes nbsp Mittelalterlicher Grabplattenrest im nordlichen QuerschiffDas Kloster wurde laut Johannes Trithemius 1136 erstmals urkundlich erwahnt Damals existierte es schon und unterstand der Oberaufsicht der nahen Abtei Limburg Als Stifter wird ein Ritter Siegfried von Seebach uberliefert dessen Identitat jedoch bisher ungeklart ist 1 Die Nonnen stammten grosstenteils aus adeligen Familien und hatten vom Speyerer Bischof Siegfried II von Wolfsolden besondere Rechte und Freiheiten erhalten welche dessen Nachfolger Gunther von Henneberg und Gottfried II bestatigten Die 1166 ausgestellte Urkunde des Letzteren besagt dass die Schwestern damals einen eigenen Friedhof besassen auf welchem dem Kloster zugehorige Personen ebenso wie Fremde beigesetzt werden durften Sie hatten die freie Wahl ihrer Vorsteherin die vom Limburger Abt ohne Widerspruch in ihr Amt einzufuhren war und sie durften jede unbescholtene Frau in ihre Gemeinschaft aufzunehmen allerdings mit Wissen und Willen des Abtes 2 Der Bau der qualitatvollen Klosterkirche wird um das Jahr 1200 angesetzt Es handelte sich um eine dreischiffige romanische Pfeilerbasilika mit Flachdecke welche dem Hl Laurentius geweiht wurde 1196 erwarb der Konvent vom Kloster Hausen das Landgut Osthof bei Wachenheim an der Weinstrasse unweit der spater ausgegrabenen Villa Rustica 3 Ebenso zahlte der Mundhardter Hof bei Bad Durkheim zum Klosterbesitz eine Nonne aus Worms hatte ihn bei ihrem Eintritt als Erbe eingebracht 4 1210 beschwerten sich die Seebacher Nonnen beim Speyerer Bischof Konrad III von Scharfenberg uber den Limburger Abt Konrad III befreite sie von dessen Oberaufsicht und unterstellte sie als nunmehrige Abtei direkt dem Bischoflichen Stuhl Diesbezuglich liess Abtissin Irmentrude einen Gedenkstein anfertigen und zum ewigen Gedachtnis an gut sichtbarer Stelle einmauern 1401 schoss der Konvent der Stadt Durkheim 100 Goldgulden vor und verpflichtete sich wegen erhaltener Weiderechte zur jahrlichen Lieferung von 64 Kaselaiben 1413 ist ein Hofgut des Klosters in Fussgonheim nachgewiesen 1414 verpachteten die Schwestern ein ihnen gehorendes Haus in Worms 1466 Klosterguter in Horchheim Bei der Belagerung von Durkheim durch Kurfurst Friedrich von der Pfalz 1471 nutzte der Kurfurst das Kloster als Stutzpunkt fur sein Heerlager und seine Wagenburg Um 1500 erlebte der Konvent unter der gebildeten Abtissin Richmunde von der Horst 1520 eine Hochblute Sie sprach Latein und unterhielt mit dem gelehrten Sponheimer Abt Johannes Trithemius einen umfangreichen Briefwechsel Dieser war auch Visitator des Klosters und weilte zahlreiche Male in Seebach Als 1520 Abtissin Richmunde und viele Schwestern einer Seuche zum Opfer fielen wandte sich Bischof Georg von Speyer an Scholastika Goler von Ravensburg die Abtissin des Klosters Frauenalb und Schwester des Speyerer Domherrn David Goler von Ravensburg damit sie eine geeignete und eifrige Nachfolgerin fur Seebach benennen moge Durch sie wurde Elisabeth von Nippenburg vorgeschlagen die den Seebacher Konvent vorbildlich und mit grossem Geschick bis zu ihrem Tod im Jahre 1532 leitete Einige Grabsteine belegen weitere Verbindungen der Familie von Nippenburg mit Seebach darunter ein aufwandiger Allianzwappen Grabstein fur eine Frau von Nippenburg geb von Wieland 1557 Auflosung Bearbeiten 1563 wahlte man ihre Verwandte Margaretha von Nippenburg zur Abtissin Sowohl die Grafen von Leiningen als Schirmherren des Klosters als auch die machtige Kurpfalz waren inzwischen Anhanger der Reformation geworden Beide bedrohten den Konvent mit der Auflosung Auf dem Speyerer Reichstag von 1570 erbat die Abtissin deshalb von Kaiser Maximilian II den Schutz des Reiches Trotz des erhaltenen Schutzbriefes blockierte der Pfalzer Regent die Einnahmen des Klosters aus seinen dort gelegenen Besitzungen Da Seebach einst dem Kloster Limburg unterstand dessen Schirmherrschaft er ebenfalls an sich gezogen hatte forderte Pfalzgraf Johann Casimir die Nonnen auf ihm als Schirmherrn zu huldigen liess gewaltsam alle Guter sowie das Inventar des Klosters aufzeichnen und verbot die Aufnahme weiterer Konventualen So kam es dass 1588 ausser der Abtissin nur noch eine Chorschwester in Seebach lebte Der Graf von Leiningen fuhrte als tatsachlicher Schirmherr daruber Beschwerde beim Reichskammergericht Dessen ungeachtet entsandte Johann Casimir am 26 Mai 1589 den Neustadter Vizedom Thomas Blarer mit einer Reitertruppe zum Kloster Seebach und forderte unter Androhung der Plunderung erneut die Huldigung welche die Abtissin unter Zwang leistete Als nunmehr anerkannter Schirmherr liess er das Kloster dauerhaft mit 20 Soldnern besetzten was ein weiteres Konventsleben unmoglich machte Die Abtissin zog sich daraufhin unter Erhalt einer Rente nach Speyer zuruck und das geistliche Leben erlosch in Seebach Pfalzgraf Johann Casimir nahm das Kloster und alles Inventar in Besitz Letzteres behielt er und Ersteres verpachtete er 1591 als Gut an den Durkheimer Burger Hanns Stern den Grafen von Leiningen entschadigte er 1593 Als im Dreissigjahrigen Krieg unter dem Schutz der Reichsarmee bzw der Spanier das Kloster Limburg nochmals kurzfristig auflebte wurde Kloster Seebach 1645 vorubergehend Aufenthaltsort der letzten Abtissin von Kloster Rupertsberg Anna Lerch von Dirmstein 5 Das Dorf Seebach erwuchs aus dem ansassigen Klostergesinde mehr aber noch aus den Siedlern die nach der Konventsauflosung auf das nunmehrige landwirtschaftliche Gut kamen Gegenuber dem heutigen Haupteingang der Kirche im Bereich des ehemaligen Langhauses ist ein neuzeitlicher Sandsteinfries zur Klostergeschichte eingelassen Fries zur Klostergeschichte Bearbeiten nbsp Fries zur Klostergeschichte Teil 1 nbsp Fries zur Klostergeschichte Teil 2 nbsp Fries zur Klostergeschichte Teil 3 nbsp Fries zur Klostergeschichte Teil 4Literatur BearbeitenFranz Xaver Remling Urkundliche Geschichte der ehemaligen Abteien und Kloster im jetzigen Rheinbayern Band 1 Neustadt an der Haardt 1835 S 168 181 Digitalscan Johann Georg Lehmann Geschichte des Klosters Limburg bei Durckheim an der Haardt Frankenthal Pfalz 1822 S 94 99 Digitalscan Michael Frey Versuch einer geographisch historisch statistischen Beschreibung des koniglich bayerischen Rheinkreises Band 2 Speyer 1836 S 494 498 Digitalspan Berthold Schnabel Aus der Geschichte des Klosters Seebach in Seebach Gelebte Geschichte in Wort und Bild Bad Durkheim 2016 S 32 151 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kloster Seebach Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Chronik des Klosters und der Kirche von Seebach Webseite zum Kloster Seebach Ballade uber das Kloster Seebach in Pfalzische Blatter fur Geschichte Poesie und Unterhaltung Nr 132 vom 4 November 1853 Benediktinerinnenkloster Seebach Bad Durkheim GSN 40255 in Germania Sacra http klosterdatenbank germania sacra de gsn 40255Einzelnachweise Bearbeiten Alfons Schafer Oberrheinische Studien Band III Festschrift fur Gunther Haselier Springer Verlag 2013 S 177 u 178 ISBN 3662246120 Digitalscan Franz Xaver Remling Urkundliche Geschichte der ehemaligen Abteien und Kloster im jetzigen Rheinbayern Band 1 Neustadt an der Haardt 1835 S 169 Digitalscan Webseite zur Villa Rustica Wachenheim mit Erwahnung des Osthofes Memento vom 5 April 2015 im Internet Archive Webseite zur Geschichte des Mundhardter Hofes Anton Philipp Bruck Hrsg Hildegard von Bingen 1179 1979 Festschrift zum 800 Todestag der Heiligen Verlag der Gesellschaft fur Mittelrheinische Kirchengeschichte 2 Auflage Mainz 1998 S 374 376 ISBN 3 929135 19 1Normdaten Korperschaft GND 7652652 5 lobid OGND AKS VIAF 244779381 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Seebach amp oldid 232204537