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Eine Infektion mit dem Felinen Leukamie Virus FeLV kann bei Katzen zu schweren Erkrankungen fuhren Das Virus aus der Familie der Retroviridae das vor allem durch den Speichel von Katze zu Katze ubertragen wird verursacht bei einigen der infizierten Tiere schwere Krankheitssymptome die sehr variabel sein konnen Neben Lymphomen also bosartigen Tumoren des lymphatischen Gewebes sind die haufigsten Krankheitsanzeichen ein geschwachtes Immunsystem sowie eine Blutarmut Nicht alle infizierten Tiere entwickeln klinische Symptome Katzen die uber eine ausreichende Immunkompetenz verfugen gelingt es die Infektion schon in einem fruhen Stadium zu uberwinden Bei den anderen Tieren gelangt das Virus nach der Infektion uber die Maul und Nasenschleimhaute zunachst in das lymphatische Gewebe des Nasen Rachen Raums von wo es sich uber die Blutbahn bis in das Knochenmark ausbreitet wo es die blutbildenden Stamm und Vorlauferzellen infiziert und schliesslich mit den Blutzellen uber den ganzen Korper verteilt wird Im Korper dieser als progressiv infiziert bezeichneten Katzen kommt es zu einer standigen Virusvermehrung Im Blut lassen sich grosse Mengen an Viruspartikeln nachweisen die uber die Korperflussigkeiten vor allem uber den Speichel ausgeschieden werden so dass diese Katzen eine Infektionsquelle fur andere Tiere darstellen Als Retrovirus integriert das Feline Leukamie Virus seine Erbsubstanz in die infizierten Wirtszellen die damit alle notwendigen Informationen fur die Virusvermehrung in Form eines sogenannten Provirus enthalten Auf diese Weise kann das Virus nicht mehr aus dem Korper einer infizierten Katze eliminiert werden Eine kausale Behandlung der FeLV Infektion gibt es deshalb nicht so dass durch eine palliative Therapie lediglich die Symptome gelindert werden konnen Impfstoffe gegen das Feline Leukamie Virus sind verfugbar sie schutzen die Katzen zuverlassig vor der Entwicklung einer progressiven Infektion und damit vor der Entwicklung von Krankheitssymptomen konnen aber eine Infektion mit dem Virus nicht vollstandig verhindern Die Impfung wird nur fur die Katzen empfohlen die potentiellen Kontakt zu anderen Katzen mit unbekanntem FeLV Status haben Inhaltsverzeichnis 1 Terminologie 2 Geschichte 3 Felines Leukamie Virus 4 Verbreitung und Epidemiologie 4 1 Wirtsspektrum 4 2 Pravalenz 4 3 Ubertragung 5 Verlauf der Infektion 5 1 Verlaufsformen 5 1 1 Abortive Infektion 5 1 2 Progressive Infektion 5 1 3 Regressive Infektion 5 1 4 Fokale oder atypische Infektion 6 Klinisches Bild und Symptome 6 1 FeLV assoziierte Neoplasien 6 1 1 Onkogenese durch FeLV 6 1 2 Lymphome 6 1 3 Leukamien 6 1 4 FeSV induzierte Tumoren 6 2 FeLV assoziierte nicht neoplastische Krankheiten und Symptome 6 2 1 Veranderungen der Blutzellen 6 2 2 Schwachung des Immunsystems und Sekundarinfektionen 6 2 3 Immun vermittelte Erkrankungen 6 2 4 Stomatitis 6 2 5 Neuropathien 6 2 6 Fruchtbarkeitsstorungen 7 Diagnose 7 1 Nachweisverfahren 7 2 Differentialdiagnose 8 Therapie 9 Prognose 10 Prophylaxe 10 1 Impfung 10 2 Vermeidung der Infektion 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseTerminologie BearbeitenDie Infektion mit dem Felinen Leukamie Virus ist bei Katzen oft mit Tumoren der weissen Blutzellen assoziiert weshalb die mit einer FeLV Infektion assoziierten Erkrankungen haufig als feline Leukamie oder Katzenleukamie bezeichnet werden Da die FelV Infektion jedoch mit zahlreichen weiteren und sehr variablen Symptomen einhergehen kann sollte dieser Begriffe nicht synonym fur die FeLV Infektion verwendet werden 1 In der deutschsprachigen Veterinarmedizin wird fur systemische neoplastische Proliferationen der weissen Blutzellen bzw deren Vorstufen haufig die Bezeichnung Leukose verwendet Oft werden auch solide Tumoren der hamolymphatischen Gewebe wie der Lymphknoten des Thymus oder der Milz dazu gerechnet Sind Tumorzellen im Blut vorhanden spricht man von einer leukamischen Leukose konnen in der Blutbahn dagegen keine Tumorzellen nachgewiesen werden spricht man von einer aleukamischen Leukose 2 Entsprechend dieser Begriffsverwendungen wird die FeLV Infektion im deutschsprachigen Raum haufig auch als Katzenleukose und das auslosende Virus falschlicherweise als Felines Leukose Virus bezeichnet Vor allem im englischsprachigen Raum verwendet man fur maligne Erkrankungen des Blut bildenden oder des lymphatischen Systems dagegen auch in der Veterinarmedizin den in der Humanmedizin verwendeten Begriff Leukamie Leucemia Genau wie bei der Bezeichnung Leukose werden unter diesem Begriff auch solide Tumoren der lymphatischen Gewebe mit erfasst was die Benennung des Virus als Felines Leukamie Virus erklart obwohl die Entdeckung durch William Jarrett an Katzen erfolgte die an einem Lymphom und nicht an einer Leukamie erkrankt waren Geschichte BearbeitenDas FeLV Virus wurde erstmals 1964 durch William Jarrett einem Veterinarpathologen an der University of Glasgow isoliert Dieser wurde von einem Glasgower Tierarzt auf eine hohe Pravalenz von Lymphomen unter den von diesem behandelten Katzen aufmerksam gemacht Jarrett erkannte dass es in bestimmten Gruppen von Katzen die in engem Kontakt zueinander lebten zu einer Haufung dieser Tumoren kam So fand er in einer Gruppe von Katzen die gemeinsam in einem Haushalt lebten bei acht Tieren eine Leukamie In einem anderen Haushalt mit mehreren Katzen traten bei den vorher gesunden Tieren gehauft Tumoren auf nachdem ein Zuchtkater neu in die Gruppe gebracht worden war Die Beobachtung dass gesunde Katzenwelpen nachdem sie Kontakt zu erkrankten Welpen hatten ebenfalls erkrankten liess ihn schlussfolgern dass es ein von Tier zu Tier horizontal ubertragbares tumor auslosende Agens geben musse 3 Das Konzept der Virus induzierten Tumorentstehung war bereits seit der Beschreibung des Rous Sarkom Virus bei Huhnern durch Francis Peyton Rous 1911 bekannt der fur seine Entdeckung 1966 mit dem Nobelpreis fur Medizin ausgezeichnet wurde 4 In den 1930er Jahren waren durch Retroviren induzierte Leukamien bei Mausen sowie das zur Familie der Poxviridae gehorende Shopsche Fibromvirus Leporipoxvirus fibromatosis das bei Kaninchen mesenchymale Tumoren induziert beschrieben worden Jarrett und seinen Mitarbeitern gelang es nachzuweisen dass Lymphome von einem Tier auf ein anderes ubertragbar waren 5 sowie aus Tumoren der Milz des Thymus und der Mesenteriallymphknoten einer an einem Lymphosarkom erkrankten Katze Viren zu isolieren und in einer Zellkultur anzuzuchten 6 Nach dem Murinen Leukamievirus war das Feline Leukamie Virus das zweite beschriebene Retrovirus das bei Saugetieren Tumoren induzieren kann Nachdem eine ganze Reihe von tierischen Retroviren entdeckt worden waren die maligne Erkrankungen auslosen u a das Bovine Leukamie Virus BLV die Aviaren Leukoseviren ALV Maus Mammatumorvirus MMTV u a waren viele Humanmediziner der Auffassung dass es nur noch eine Frage der Zeit sei bis entsprechende menschliche onkogene Retroviren gefunden werden wurden Als dies jedoch jahrzehntelang nicht eintrat bzw es immer wieder Falschmeldungen und Fehlalarme gab wuchs die Skepsis der Forschergemeinde 7 Erst Ende der 1970er Jahre gelang der Arbeitsgruppe um den amerikanischen Virologen Robert Gallo die Entdeckung der ersten beiden humanen Retroviren HTLV 1 und HTLV 2 Als sich Gallo mit der Anfang der 1980er neu auftretenden Seuche AIDS befasste hielt er zunachst ein FeLV ahnliches Retrovirus als Ausloser fur moglich da er sich an die manchmal unter FeLV Infektion auftretende Immunsuppression erinnerte 8 Letztlich wurde aber ein neues Lentivirus HIV als Agens identifiziert 9 Felines Leukamie Virus Bearbeiten nbsp Elektronenmikroskopische Aufnahme des FeLV Virus nbsp Schematische Genomkarte eines RetrovirusDas Feline Leukamievirus gehort zur Familie der Retroviren Als Gammaretrovirus enthalt es eine einzelstrangige RNA die bei der Replikation des Virus nach Infektion einer Wirtszelle zunachst durch das virus eigene Enzym reverse Transkriptase in doppelstrangige DNA umgeschrieben wird um anschliessend in das Genom der Wirtszelle integriert zu werden Die integrierte Virus DNA wird als Provirus bezeichnet und stellt die Vorlage fur die Synthese neuer Viruspartikel dar Uber diesen Mechanismus ist das Virusgenom und damit die vollstandige Information fur die Virusreplikation in der Wirtszelle verankert der Wirtsorganismus kann das Virus damit nicht mehr aus dem Korper eliminieren Der Vermehrungszyklus des Virus beinhaltet zahlreiche Moglichkeiten der Entstehung genetischer Variabilitat Der Vorgang der Ubersetzung der RNA in DNA ist relativ fehleranfallig da das Enzym reverse Transkriptase keine Kontrollfunktion besitzt Dadurch entstehen regelmassig Mutationen im Virusgenom die zu neuen genetischen Varianten fuhren konnen Des Weiteren kommt es regelmassig zur Rekombination mit Genabschnitten des Wirtszellgenoms 4 Das als Provirus in das Zellgenom integrierte Virusgenom wird bei der Zellteilung an Tochterzellen weitergegeben Im Laufe der Evolution haben sich im Genom der Hauskatze an verschiedenen Loci vollstandige endogene FeLV Proviren etabliert die uber die Keimbahn an folgende Generationen vererbt werden In verschiedenen Organen der Katze konnten Transkriptionsprodukte dieser endogenen Viren nachgewiesen werden so dass es bei einer Infektion der Zelle mit FeLV A zu einer Rekombination zwischen dem exogenen FeLV A und dem endogenen FeLV Transkriptionsprodukten kommen kann 9 Durch die hohe Rate von Mutationen und Rekombinationen bei der Virusreplikation stellt das FeLV eine Gruppe genetisch sehr eng verwandter Viren dar die sich durch eine hohe genetische Variabilitat auszeichnen Dabei unterscheidet man die vier Subtypen FeLV A FeLV B FeLV C und FeLV T die sich in der Sequenz des env Gens den bei der Infektion von Wirtszellen verwendeten Rezeptoren und ihrem Zell Tropismus unterscheiden 4 Von den vier Subtypen ist FeLV A die ubertragbare und infektiose Form des Felinen Leukamie Virus und der einzige per se ansteckende Subtyp Er kann bei allen naturlich infizierten Katzen nachgewiesen werden wobei bisher zahlreiche verschiedene genetische Varianten isoliert wurden 4 Der Subtyp FeLV B entsteht de novo in mit FeLV A infizierten Katzen durch eine Rekombination zwischen FeLV A und Sequenzen des endogenen FeLV env Gens der Wirtszelle Er kann nur gemeinsam mit dem Subtyp FeLV A von Katze zu Katze ubertragen werden Katzen die mit dem Subtyp FeLV B infiziert sind entwickeln haufiger Lymphome als Tiere die nur mit FeLV A infiziert sind Die Prognose ist deutlich schlechter 9 Der Subtyp FeLV C entsteht de novo in FeLV A infizierten Katzen durch eine Mutation Infektionen mit dem Subtyp FeLV C verursachen schwere todlich verlaufende nicht regenerative Anamien Er entsteht allerdings selten und kann nicht von Katze zu Katze ubertragen werden Infektionen mit dem vierten Subtyp FeLV T gehen mit einer starken Schwachung des Immunsystems und korperlichem Verfall einher 4 Verbreitung und Epidemiologie BearbeitenWirtsspektrum Bearbeiten Die FeLV Infektion ist weltweit verbreitet Das Feline Leukamie Virus weist eine relativ strenge Wirtsspezifitat fur Spezies aus der Familie der Katzen Felidae auf 1 Neben der Hauskatze Felis catus wurden bisher auch FeLV Infektionen bei Wildkatzen Felis silvestris beim Eurasischen Luchs Lynx lynx beim Iberischen Luchs Lynx pardinus beim Puma Puma concolor sowie bei der Chilenischen Wildkatze Leopardus guigna nachgewiesen 10 Fur Nicht Feliden ist es nicht infektios so dass auch fur den Menschen kein Infektionsrisiko besteht 1 FeLV Infektionen kommen bei nicht domestizierten Spezies der Felidae Familie allerdings nur selten vor Die meisten bisher beschriebenen Infektionen von Wildtieren wurden bei Tieren in Gefangenschaft nachgewiesen und konnten auf einen direkten Kontakt mit FeLV infizierten Hauskatzen zuruckgefuhrt werden In fast allen nachkontrollierten Fallen waren die infizierten Tiere in der Lage das Virus vollstandig zu eliminieren weshalb das Virus hier nicht auf andere Artgenossen ubertragen wurde Da bisher auch bei keiner anderen Katzenart als der Hauskatze endogene FeLV Viren nachgewiesen werden konnten wurde postuliert dass das FeLV zwar verschiedene Spezies aus der Familie der Katzen infizieren kann aber nur fur die Hauskatze pathogen ist Diese Hypothese musste nach einem FeLV Ausbruch in der Population der Florida Panther Puma concolor coryiin in den Jahren 2001 2006 sowie dem Nachweis von FeLV infizierten Iberischen Luchsen in Spanien in den Jahren 2004 bis 2007 revidiert werden nachdem in beiden Fallen mehrere Tiere nachweislich an der Infektion verstorben waren 11 12 Da bei beiden Ausbruchen jeweils Populationen einer hochgradig vom Aussterben bedrohten Spezies betroffen waren und jeweils bei mehreren klinisch erkrankten und verendeten Tieren eine FeLV Viramie nachgewiesen wurde wird die FeLV Infektion mittlerweile auch als Gefahr fur den Erhalt bedrohter Arten angesehen besonders wenn nur noch kleine Restpopulationen in begrenzten geographischen Gebieten und mit engem Kontakt der Tiere untereinander leben 11 Pravalenz Bearbeiten In Europa den USA und Kanada sind etwa 1 10 der Hauskatzen mit dem Virus infiziert Dabei wird die Pravalenz vor allem von der Dichte einer Katzenpopulation sowie den konkreten Haltungsbedingungen der Katzen beeinflusst so dass grosse geographische und lokale Unterschiede bestehen 13 So sind in den meisten Landern unter 1 der einzeln gehaltenen Katzen mit dem Virus infiziert In Haushalten in denen mehrere Katzen mit engem Kontakt untereinander gehalten werden und in denen keine besonderen Vorsorgemassnahmen gegen die Ubertragung der Infektion getroffen werden sowie in Gruppen von verwilderten Hauskatzen kann die Pravalenz dagegen 20 ubersteigen 13 Bei Katzen die wahrend einer Erkrankung getestet wurden konnten Infektionsraten von bis zu 30 nachgewiesen werden was auf die besondere Bedeutung des Virus als Krankheitserreger hinweist 14 Bis in die 1990er Jahre konnte etwa ein Drittel aller tumor assoziierten Todesfalle bei Katzen auf eine FeLV Infektion zuruckgefuhrt werden Da zusatzlich auch zahlreiche Tiere an FeLV assoziierten Anamien und an durch das geschwachte Immunsystem bedingten Sekundarinfektionen starben war die FeLV Infektion in dieser Zeit fur den uberwiegenden Teil der krankheits bedingten Todesfalle bei Katzen verantwortlich 14 In den letzten Jahrzehnten hat die Pravalenz und damit auch die Bedeutung des Felinen Leukamie Virus als Krankheitserreger deutlich abgenommen Dies ist auf die Verfugbarkeit zuverlassiger diagnostischer Tests und Impfstoffe umfangreiche Test und Eliminationsprogramme sowie eine bessere Kenntnis der Pathogenese und des Infektionsverlaufs zuruckzufuhren 13 Ubertragung Bearbeiten nbsp Das FeLV wird haufig bei der gegenseitigen Fellpflege durch Belecken von Katze zu Katze ubertragen nbsp Obwohl das FeLV ausserhalb des Wirtsorganismus nur kurz uberlebensfahig ist ist eine indirekte Ubertragung durch von mehreren Katzen gemeinsam benutzte Fressnapfe moglich Das Virus kann sowohl horizontal als auch vertikal ubertragen werden 4 Viramische Katzen scheiden das Virus in grossen Mengen uber den Speichel das Nasensekret die Tranenflussigkeit den Kot den Urin und die Muttermilch aus 15 Die Infektion erfolgt meist durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren vor allem uber den Speichel 1 Die indirekte Ubertragung durch mit virushaltigem Speichel oder anderen Korperflussigkeiten kontaminierte Gegenstande wie Fress oder Trinknapfe ist kaum von Bedeutung da das Virus ausserhalb der Katze bei Zimmertemperatur bereits innerhalb weniger Minuten deaktiviert wird Sie kann aber unter schlechten hygienischen Bedingungen vorkommen wenn z B mehrere Katzen gleichzeitig aus einem Napf fressen Der bedeutendste Ubertragungsweg sind freundliche Kontakte zwischen Katzen wie etwa das gegenseitige Belecken zur Fellpflege Aber auch durch Bisse oder auch nur Bissversuche bei denen Speichel ubertragen wird zum Beispiel bei Rangkampfen oder beim Deckakt kann die Infektion ubertragen werden 13 Von viramischen trachtigen Katzen wird das Virus vertikal ubertragen das heisst die Feten konnen schon durch den Mutterkuchen transplazentar infiziert werden Dies fuhrt allerdings meist zu deren Absterben und oder zu Fehlgeburten Transplazentar infizierte Welpen zeigen bereits bei der Geburt eine Viramie kummern und sterben nach kurzer Zeit Fading Kitten Syndrom 13 13 Mit steigendem Alter werden Katzen zunehmend resistent gegenuber einer FeLV Infektion so dass Katzenwelpen und junge Katzen besonders gefahrdet fur eine Ansteckung sind Katzen die freien Auslauf haben sind besonders dem Risiko einer FeLV Infektion ausgesetzt da sie Kontakt zu Tieren mit unbekanntem FeLV Status haben konnen Dies gilt besonders fur unkastrierte Tiere da sie haufiger in Revierkampfe verwickelt sind und die Infektion auch durch engen Kontakt beim Deckakt ubertragen werden kann Weitere Risikofaktoren fur eine Infektion sind die Haltung von Katzen in grosseren Gruppen mit wechselnder Besetzung eine hohe lokale Katzendichte und schlechte hygienische Bedingungen 13 15 Verlauf der Infektion BearbeitenDie Infektion mit dem Felinen Leukamie Virus hat einen chronischen Verlauf und ist durch eine lange asymptomatische Phase gekennzeichnet in denen die betroffenen Katzen keinerlei klinische Anzeichen einer Erkrankung zeigen 14 Nach der Aufnahme des Virus uber die Maul oder Nasenschleimhaut vermehrt dieses sich zunachst in den lokalen lymphatischen Geweben des Nasen Rachen Raumes Bereits wenige Tage nach der Infektion kommt zu einer ersten Viramie so dass an Lymphozyten und Monozyten gebundene Viruspartikel im peripheren Blut nachweisbar sind Innerhalb von 7 bis 14 Tagen werden uber den Blutweg weitere lymphatische Organe infiziert betroffen sind vor allem der Thymus weitere regionale Lymphknoten und die Peyerschen Platten des Dunndarms 14 bis 21 Tage nach dem ersten Viruskontakt sind auch im Knochenmark infizierte Zellen nachzuweisen die grosse Mengen an Viruspartikeln produzieren die in die Blutbahn ausgeschwemmt werden und so eine zweite deutlich starkere Viramie verursachen 13 Prinzipiell konnen alle hamatopoetischen Zellen durch das FeLV infiziert werden 16 Wahrend zunachst vor allem Lymphozyten und Monozyten infiziert werden weisen im spateren Verlauf der Infektion die neutrophilen Granulozyten und Thrombozyten die starkste Virusreplikation auf 10 Verlaufsformen Bearbeiten Die Infektion mit dem FeL Virus kann verschiedene Verlaufsformen annehmen Wahrend fruher davon ausgegangen wurde dass Katzen die einmal eine FeLV Infektion uberstanden haben ohne eine persistierende Viramie zu entwickeln immun gegenuber einer FeLV Infektion sind weiss man heute durch sensitivere diagnostische Verfahren dass die meisten Katzen die eine FeLV Infektion durchgemacht haben Provirus positiv bleiben Bisher ist allerdings unklar ob dieser Provirus positive Status eine klinische Relevanz hat und welche epidemiologische Bedeutung diesen Tieren zukommt Das Virus kann uber einen Test auf virales Protein nicht im Blut dieser Tiere nachgewiesen werden und sie scheiden es auch nicht aus Da das Virus aber in Form des Provirus in das Genom von Wirtszellen integriert ist kann dieses nicht aus dem Korper eliminiert werden Nach einer Reaktivierung der Virusreplikation kann es aber prinzipiell zu einer erneuten Viramie und einer Ausscheidung von infektiosen Viren kommen 14 Aufgrund der Erkenntnis dass es zahlreiche Tiere gibt die im Test auf Virusantigen im Blut negativ reagieren gleichzeitig aber Provirus positiv sind erfolgte eine neue Klassifikation der Verlaufsformen der FeLV Infektion Nach dieser Klassifikation werden die Infektionen in eine abortive eine progressive eine regressive und eine atypische oder fokale Infektion eingeteilt 14 Der Verlauf der Infektion wird vor allem durch Immunantwort des infizierten Tieres bestimmt Katzen bei denen die Infektion einen abortiven oder regressiven Infektionsverlauf nimmt weisen ein hohes Level an zirkulierenden FeLV spezifischen cytotoxischen T Lymphozyten CTL im Blut auf noch bevor virus neutralisierende Antikorper auftreten Progressiv infizierte Katzen mit persistierender Viramie reagieren auf die Infektion dagegen nur mit einer verminderten spezifischen zell vermittelten und humoralen Immunantwort 14 Das Alter zum Zeitpunkt der Infektion gilt als einer der am meisten den Infektionsverlauf determinierenden Eigenschaften des infizierten Tieres Neugeborene Katzenwelpen entwickeln nach einer Infektion mit dem Felinen Leukamie Virus eine Thymusatrophie mit schwerer Immunschwache kummern und sterben nach kurzer Zeit Mit zunehmendem Alter entwickelt sich progressiv eine Resistenz gegenuber der Infektion So zeigen altere Katzen meist einen abortiven oder regressiven Infektionsverlauf Falls es bei ihnen doch zu einer progressiven Infektion kommt entwickeln sich meist nur milde Symptome die Phase bis zum Ausbruch der ersten Symptome ist deutlich verlangert 14 Abortive Infektion Bearbeiten Bei der abortiven Infektion vermehrt sich das Virus nach der Infektion in den lokalen lymphatischen Geweben des Nasenrachenraums Katzen mit einer ausreichenden Immunkompetenz sind in der Lage eine effektive humorale und zell vermittelte Immunantwort zu entwickeln so dass es nicht zu einer weiteren Ausbreitung des Virus uber die Blutbahn im Korper kommt Im Blut dieser Tiere liegt ein hoher Spiegel von gegen das Virus gerichteten neutralisierenden Antikorpern vor wahrend zu keinem Zeitpunkt FeLV Protein virale RNA oder provirale DNA nachgewiesen werden konnen 14 Unter naturlichen Infektionsbedingungen verlauft eine FeLV Infektion bei etwa 20 bis 30 der Katzen abortiv Voraussetzung ist neben einer ausreichenden Immunkompetenz wahrscheinlich ein nur geringer Infektionsdruck durch niedrige Dosen an FeLV denen die Tiere ausgesetzt sind Nach der fruheren Klassifikation wurden Katzen bei denen nach einer Infektion kein Virusantigen im Blut nachgewiesen werden konnte als Regressor Katzen bezeichnet Mit Hilfe der sehr sensitiver Polymerase Kettenreaktion konnte in Gewebeproben zahlreicher Katzen die bisher als Regressor Katzen eingestuft worden waren aber tatsachlich provirale DNA nachgewiesen werden was zeigt dass tatsachlich nur ein Teil der infizierten Katzen in der Lage ist das FeLV vollstandig aus dem Korper zu eliminieren 14 Die abortive Infektion kann nur durch den Nachweis von gegen das FeLV gerichteten Antikorpern im Blut Serokonversion nachgewiesen werden Da das Virus vollstandig aus dem Korper eliminiert wird hat eine abortiv verlaufene FeLV Infektion auch im Laufe des spateren Lebens keine klinischen Konsequenzen Es wird kein Virus ausgeschieden so dass die Tiere nach der Uberwindung der Infektion keine Infektionsquelle fur andere Katzen darstellen 4 Katzen die eine abortive FeLV Infektion durchlaufen haben bleiben ihr Leben lang immun gegen eine erneute Infektion mit dem Virus 14 Progressive Infektion Bearbeiten Bei der progressiven Infektion durchlauft das Virus den vollstandigen Infektionsverlauf von den lokalen Lymphknoten bis hin zur Infektion der Knochenmarkszellen Dem Wirtsorganismus gelingt es dabei nicht eine ausreichende Immunantwort auf die Infektion zu entwickeln so dass zu einer fortdauernden Virusreplikation mit standiger Neuinfektion weiterer Korperzellen kommt Progressiv infizierte Katzen weisen deshalb eine persistierende Viramie auf in ihrem Blut sind ab der Infektion des Knochenmarks zu jedem Zeitpunkt grosse Mengen an Virusprotein nachweisbar Uber den Speichel aber auch uber Tranenflussigkeit den Kot den Urin und die Muttermilch scheiden die Tiere permanent infektiose Viruspartikel aus so dass sie eine Infektionsquelle fur andere Katzen darstellen 14 Etwa 30 bis 40 der FeLV infizierten Katzen entwickeln eine progressive Infektion mit persistierender Viramie 4 Ob eine Katze eine progressive Infektion entwickelt hangt von mehreren Faktoren ab So fuhrt die Infektion junger Katzen mit einem Alter von bis zu 16 Wochen in der weit uberwiegenden Anzahl der Falle zu einer lebenslang persistierenden Viramie 16 Bei hohem Infektionsdruck oder einer nicht ausreichenden Immunantwort konnen aber auch altere Tiere dauerhaft viramisch werden 16 Die meisten progressiv infizierten Katzen entwickeln innerhalb von Monaten bis Jahren nach der Infektion FeLV assoziierte klinische Erkrankungen 15 Katzen mit einer progressiven Infektion haben deshalb eine schlechte Prognose mit einer deutlich reduzierten Lebenserwartung 14 Regressive Infektion Bearbeiten Bei 30 40 der mit FeLV infizierten Katzen entwickelt sich ein regressiver Infektionsverlauf Dabei wird das Virus nach der initialen Infektion und einer ersten Vermehrung in den lokalen Lymphgeweben zunachst durch Lymphozyten und Monozyten uber die Blutbahn im ganzen Korper verteilt erste Viramie In diesem Stadium der Infektion lasst sich Virus Antigen im Blut der Katzen nachweisen und die Katzen scheiden die Viren vor allem uber den Speichel aus Im weiteren Verlauf der Infektion gelingt es den Tieren aber die Virusreplikation und damit die Infektion weiterer Korperzellen durch eine ausreichende Immunantwort zu unterbinden Die Infektion kann dabei bereits vor der Infektion des Knochenmarks oder in selteneren Fallen auch noch wahrend der zweiten Viramie eingedammt werden Dies kann innerhalb von Wochen in Ausnahmefallen auch noch Monate nach der Infektion erfolgen 14 Die molekulare Grundlage der regressiven Infektion ist die Integration einer Kopie des viralen Genoms Provirus in die chromosomale DNA der Wirtszellen Dadurch kann das Virus nicht vollstandig aus dem Korper eliminiert werden die genetische Information fur die Virusreplikation bleibt in den Korperzellen vorhanden ist Mit jeder Teilung einer das Provirus tragenden Zelle wird die provirale DNA aber vermehrt und die genetische Information an die entstehenden Tochterzellen weiter gegeben so dass alle aus den infizierten Vorlauferzellen hervorgehenden Tochterzellen provirale FeLV DNA enthalten 14 Obwohl die provirale DNA in der Wirtszelle vorliegt wird von den Zellen kein Virus produziert weshalb bei den betroffenen Tieren kein FeLV Antigen im Blut nachgewiesen werden kann Mit Hilfe einer PCR lasst sich jedoch die provirale DNA in Wirtszellen nachweisen Die Tiere scheiden kein Virus aus und stellen damit auch keine Infektionsquelle fur andere Katzen dar 14 Da die vollstandige genetische Information fur die Bildung von Virus Partikel in den Wirtstieren vorhanden ist kann eine regressive Infektion im Falle einer Schwachung des Immunsystems reaktiviert werden weil die Immunantwort zu schwach wird um die Virusreplikation weiter zu unterdrucken Die kann z B durch chronischen Stress die Verabreichung von Glucocorticoiden oder anderen immunsuppressiv wirkenden Medikamenten oder bei einer Infektion mit dem Felinen Immundefizienz Virus geschehen 17 Durch die Reaktivierung kann es zu einer erneuten Viramie und damit zu Ausscheidung infektioser Viren kommen 14 Nach der fruheren Einteilung wurde die regressive Infektion deshalb als latente Infektion bezeichnet Die Reaktivierung einer regressiven FeLV Infektion kommt unter naturlichen Bedingungen allerdings wahrscheinlich ausserst selten vor 4 Die klinische Relevanz der regressiven Infektion ist bis heute noch nicht vollstandig verstanden Sicher ist dass regressiv infizierte Katzen im Vergleich zu progressiv infizierten Tieren ein deutlich geringeres Risiko haben FeLV assoziierte Erkrankungen zu entwickeln 15 Im Vergleich zu Katzen die nie Kontakt mit dem FeLV hatten haben sie allerdings ein leicht erhohtes Risiko fur die Ausbildung eines Lymphoms im Laufe des Lebens Bei der Virusreplikation wird Provirus in das Zellgenom jeder infizierten Zelle integriert so dass es zu einer Tumorinduktion kommen kann Da bei einer regressiven Infektion allerdings deutlich weniger Korperzellen als bei einer progressiv infizierten Katze mit persistierender Virusreplikation betroffen sind ist das Risiko fur die maligne Entartung von Wirtszellen geringer So entwickeln sich Lymphome bei den regressiv infizierten Tiere meist erst in einem deutlich hoheren Alter und es treten vermehrt B Zell Lymphom auf 4 Katzen mit einer regressiven Infektion sind gegenuber einer erneuten Infektion mit dem FeLV immun Sie haben meist uber Jahre hohe Spiegel an virus neutralisierenden Antikorpern selbst wenn sie nie wieder mit dem Virus in Kontakt kommen 13 Fokale oder atypische Infektion Bearbeiten Die fokale oder atypische Infektion zeichnet sich durch eine persistierende aber lokal auf bestimmte Gewebe begrenzte Virus Replikation aus Betroffen konnen beispielsweise einzelne Milchdrusen die Harnblase oder die Augenschleimhaute sein Da die Virusvermehrung nur in bestimmten Geweben stattfindet sind im Blut meist nur geringe Virusmengen vorhanden ein Nachweis fur Virusprotein fallt meist nur schwach aus In einigen Fallen findet die Virusreplikation auch nur intermittierend statt so dass bei den betroffenen Tieres der Nachweis nur zu bestimmten Zeitpunkten positiv verlauft 14 Eine Ausscheidung der Viren erfolgt lokal je nach betroffenem Gewebe oft intermittierend und meist in geringeren Mengen als bei akut viramischen oder progressiv infizierten Katzen Nach experimenteller Infektion zeigen bis zu 10 der Katzen einen atypischen Infektionverlauf es wird allerdings angenommen dass dieser Infektionsverlauf unter naturlichen Bedingungen seltener auftritt 14 Da bei den betroffenen Tieren nur eine lokale bzw intermittierende Virusvermehrung und damit auch ausscheidung stattfindet sind sie diagnostisch oft schwer zu identifizieren stellen aber durch die intermittierende Virusausscheidung eine potentielle Infektionsquelle fur andere Katzen dar 14 Klinisches Bild und Symptome BearbeitenDie Benennung des Virus als Felines Leukamie Virus erfolgte nach der Beobachtung dass mit dem Virus infizierte Katzen haufig Tumoren der weissen Blutzellen also Leukamien entwickeln Allerdings sind die klinischen Auswirkungen einer FeLV Infektion weder ausschliesslich auf die Entstehung von Tumoren der hamatopoietischen Zellen beschrankt noch sind diese die haufigsten mit einer FeLV Infektion assoziierten Erkrankungen Die moglichen klinischen Folgen einer FeLV Infektion sind ausserordentlich vielgestaltig zumal die Infektion oft eine Immunschwache verursacht die zu unspezifischen Sekundarinfektionen fuhren kann So ist das Feline Leukamie Virus bei Katzen fur mehr verschiedene klinische Symptome und Syndrome verantwortlich als jeder andere bisher bekannte einzelne Krankheitserreger 14 Die haufigsten klinischen Konsequenzen einer FeLV Infektion sind Immunschwache Anamie und Lymphome 13 Die Frage welche Symptome im Verlauf der Infektion auftreten wird zum einen durch Eigenschaften des die Infektion auslosenden Virusstammes zum anderen auch durch Eigenschaften des infizierten Tieres bestimmt So stehen Infektionen mit Viren des Subtyps FeLV B in Zusammenhang mit der Entstehung von Tumoren wahrend durch die Infektion mit dem Subtyp FeLV C eine nicht regenerative Anamie ausgelost wird 14 Klinische Symptome treten vor allem bei progressiv infizierten Katzen auf da bei ihnen durch die persistierende Virusreplikation standig neue Korperzellen infiziert werden Regressiv infizierte Katzen haben im Vergleich dazu ein deutlich geringeres Risiko klinische Symptome zu entwickeln die zudem meist erst nach einer deutlich verlangerten Latenzzeit auftreten Klinisch wird zwischen neoplastischen Erkrankungen die mit der Ausbildung verschiedener tumoroser Veranderungen einhergehen und nicht neoplastischen Erkrankungen unterschieden 1 Zu den nicht neoplastischen FeLV assoziierten Erkrankungen und Syndromen zahlen pathologische Veranderungen der Blutzellen Immunschwache immun vermittelte Erkrankungen sowie weitere Syndrome und Symptomkomplexe wie Neuropathien oder Fortpflanzungsstorungen FeLV assoziierte Neoplasien Bearbeiten nbsp Tumoren in der Lunge bei einer FeLV infizierten Katze nbsp FeLV bedingtes Lymphosarkom im Mesoileum nbsp Malignes Lymphom der NiereDie Neoplastische Form ist durch die Entstehung von Tumoren gekennzeichnet Die FeLV Infektion verursacht vor allem Lymphome und Leukamien seltener auch andere Tumoren des hamatopoetischen Systems Sehr selten treten auch andere bosartige Tumore wie z B Neuroblastome oder Osteochondrome auf 14 Onkogenese durch FeLV Bearbeiten Nach der Infektion einer Wirtszelle mit dem FeLV wird eine DNA Kopie des Virusgenoms in das Genom der Wirtszelle integriert Diese Insertion erfolgt nach dem Zufallsprinzip an verschiedenen Stellen des Wirtsgenoms 16 Je nachdem an welcher Stelle des Genoms die Insertion der Virus DNA erfolgt kann es zu Veranderungen in der Expression verschiedener Gene der Wirtszelle kommen Ist hiervon ein Protoonkogen betroffen so kann dies zu einer malignen Entartung der Wirtszelle fuhren die bei der Zellteilung die genetische Information inklusive des FeLV Genoms an die entstehenden Tochterzellen weitergibt 14 1 Protoonkogene sind Gene deren Transkriptionsproduke eine wichtige Rolle fur die Regulation des Zellwachstum der Zellteilung und der Zelldifferenzierung spielen Sie codieren zum Beispiel fur Wachstumsfaktoren Wachstumsfaktor Rezeptoren oder Proteinkinasen die wenn sie unkontrolliert exprimiert werden die Zellproliferation fordern 4 Ihre Expression unterliegt fein abgestimmten genetischen Kontrollmechanismen Gehen diese Mechanismen z B durch eine Mutation verloren kommt es zu einer unkontrollierten Expression des Protoonkogen woraus ein unkontrolliertes Zellwachstum oder Veranderungen in der Zelldifferenzierung resultieren Im Replikationszyklus des FeLV wird das Virusgnom in das Genom der Wirtszelle integriert Geschieht dies in unmittelbarer Nahe eines zellularen Protoonkogens ubernimmt der virale Promotor die Regulation der Expression dieses Gens und regt es zu standiger Expression an wodurch es zu einer unkontrollierten Zellproliferation und damit zu Entstehung eines Tumors kommen kann 16 Ein weiterer Mechanismus der Tumorinduktion durch FeLV ist der Verlust eines Tumorsuppressorgens durch die Insertion des Virusgenoms Damit entfallt ein die Genexpression hemmender genetischer Kontrollmechanismus was ebenfalls zu einer unkontrollierten Expression des bisher kontrollierten Onkogens fuhrt 16 Dieser Mechanismus tritt allerdings seltener auf da jeweils zwei Allele eines Gens in der Zelle vorhanden sind und beide Suppressorgene ausfallen mussen bevor die Funktion verloren geht 4 Durch eine Rekombination zwischen dem Genom des FeLV und der zellularen DNA der Wirtszelle kann es zur Bildung rekombinanter Viren kommen Dabei konnen auch zellulare Onkogene in das Virusgenom integriert werden die dann bei der Infektion weiterer Wirtszellen in deren Zellgenom integriert werden Da der Ort der Insertion zufallig bestimmt ist unterliegt das neu eingefugte Onkogen nicht mehr der physiologischen Kontrolle der zugehorigen Transkriptionseinheit wodurch es zu einer unkontrollierten Transkription des Genproduktes was eine maligne Transformation der entsprechenden Wirtszelle zur Folge haben kann 4 Aus felinen Lymphomzellen konnen haufig rekombinante Viren isoliert werden die aus einer Rekombination zwischen dem FeLV Virusgenom und dem Myc Onkogen der Wirtszelle entstanden sind Diese rekombinanten Viren werden dementsprechend als FeLV myc bezeichnet myc codiert fur verschiedene Transkriptionsfaktoren spielt also eine wichtige Rolle bei der Kontrolle der Genexpression 10 bis 15 der FeLV assoziierten Lymphome enthalten myc transduzierendes Virus bei Lymphomen des Thymus sind es sogar fast 30 4 Ein weiteres haufig aus felinen Lymphomen isoliertes rekombinantes Virus ist das FeLV tcr das aus einer Rekombination mit dem Gen fur den zellularen T Zell Rezeptor entsteht T Zell Rezeptoren sind auf der Oberflache von lymphoiden Zellen verankert und spielen eine wichtige Rolle bei der Erkennung von Antigenen und der Regulation der Immunantwort Ihre Aktivierung fuhrt zu Veranderungen in der Zelldifferenzierung und der Genexpression Nach der Ubertragung des tcr Gens durch das rekombinante FeLV tcr in das Genom einer Wirtszelle kann es zu einer Uberexprimierung des T Zell Rezeptors mit gesteigerter Zellproliferation durch autokrine Stimulation und damit zur malignen Entartung der Zelle kommen 16 Bei persistent viramischen Katzen kommt es standig zu einer Infektion weiterer Korperzellen die jeweils mit einer Integration des Virus Genoms in das Genom der Wirtszelle verbunden ist Die Wahrscheinlichkeit einer malignen Entartung durch eine Insertionsmutation oder durch eine Rekombination zwischen dem Virusgenom und zellularen Onkogenen steigt damit entsprechend der Anzahl neu infizierter Zellen 16 In den Tumorzellen aus den meisten FeLV assoziierten Lymphomen liegen mehrere verschiedene durch das Virus induzierte genetische Lasionen vor die in der Regel mehr als einen Genlocus betreffen 4 Bisher konnten im Genom von Lymphomzellen aus FeLV infizierten Katzen 12 Stellen an 6 verschiedenen Genloci identifiziert werden an denen die Virus DNA integriert wurde 14 Einen Sonderfall der Rekombination zwischen FeLV und zellularen Genabschnitten stellt das Feline Sarkomvirus FeSV dar Dieses entsteht de novo in FeLV infizierten Katzen durch eine Rekombination mit zellularen Onkogenen Da dabei ein grosser Anteil des Virusgenoms durch zellulare Onkogene ersetzt wird ist das FeSV replikationsdefekt und bei der Vermehrung auf FeLV A als Helfervirus angewiesen 4 Lymphome Bearbeiten Hauptartikel Malignes Lymphom der Katze Das Lymphom ist weltweit der haufigste bosartige Tumor bei Hauskatzen Bis in die 1980er Jahre wurden bis zu 80 der bei Katzen diagnostizierten Lymphome direkt auf eine FeLV Infektion zuruckgefuhrt Seitdem ist der Anteil der FeLV assoziierten Lymphome an der Gesamtheit der diagnostizierten Lymphome deutlich zuruckgegangen Heute stehen nur noch etwa 13 15 der bei Katzen diagnostizierten Lymphome mit einer FeLV Infektion in Zusammenhang was auf die stark gesunkene Pravalenz der FeLV Infektion in der Katzenpopulation zuruckzufuhren ist Interessanterweise ist diese Entwicklung aber nicht mit einem Ruckgang der Gesamtinzidenz fur das feline Lymphom verbunden 4 60 bis 80 der FeLV infizierten Katzen die ein Lymphom entwickeln sind progressiv infiziert und weisen damit eine persistente Viramie auf Bei jungen Katzen unter einem Jahr bei denen ein Lymphom diagnostiziert wird zeigen sogar ca 90 eine FeLV Viramie bei alteren Tieren mit einem Lebensalter von uber 7 Jahren sind es dagegen lediglich 50 16 Die Wahrscheinlichkeit an einem Lymphom oder einer Leukamie zu erkranken ist fur progressiv FeLV infizierte Katzen 60fach hoher als fur Katzen die nie mit dem Virus Kontakt hatten Am haufigsten kommen T Zell Lymphome vor 18 Vor allem bei jungen Katzen unter 3 Jahren treten im Zusammenhang mit der FeLV Infektion haufig mediastinale oder Thymuslymphome auf 1 Alimentare oder gastrointestinale Lymphome werden dagegen vor allem bei alteren Katzen beobachtet und konnen meist nicht auf eine FeLV Infektion zuruckgefuhrt werden 1 Auch spinale Formen werden regelmassig diagnostiziert 4 Die allgemeinen Anzeichen einer Lymphomerkrankung sind unspezifisch und beinhalten Teilnahmslosigkeit Lethargie Appetitlosigkeit Anorexie und Gewichtsverlust Die weiteren Symptome hangen vom betroffenen Organsystem ab Bei alimentaren Lymphomen konnen Dunndarm Blinddarm und Grimmdarm betroffen sein die Tiere zeigen vor allem Erbrechen und Durchfall Bei der multizentrischen Form liegt eine generalisierte Erkrankung der Lymphknoten Lymphoadenopathie vor des Weiteren treten Lymphosarkome der Nieren sowie eine Vergrosserung der Milz und oder der Leber auf Bei der Thymusform konnen aufgrund der tumorosen Vergrosserung des Organs Schluckstorungen Dysphagie und Atemnot Dyspnoe durch Kompression von Speise und Luftrohre auftreten In der Pleuraflussigkeit konnen haufig neoplastische Zellen nachgewiesen werden Bei der Lymphoid leukamischen Form ist primar das Knochenmark betroffen entartete Lymphozyten zirkulieren im Blut Leukamie Die wichtigsten Symptome sind Schwache Anorexie Gelbsucht Fieber Blutarmut Anamie und blasse Schleimhaute Daruber hinaus konnen eine Erkrankung der Lymphknoten Milzvergrosserung Splenomegalie und Lebervergrosserung Hepatomegalie auftreten Leukamien Bearbeiten Bei einer Leukamie handelt es sich um eine maligne Erkrankung des blutbildenden oder des lymphatischen Systems Prinzipiell sind alle hamatopoietischen Zellen fur eine FeLV Infektion empfanglich so dass sowohl lymphatische als auch myeloische Leukamien granulozytare erythroische und megakaryozytare in Assoziation mit einer FeLV Infektion auftreten konnen Kommt es zu einer FeLV Infektion auf der Stufe der Stammzellen so kann mehr als eine Zellreihe betroffen sein 1 Bei etwa 50 der Katzen bei denen eine Leukamie diagnostiziert wird kann eine FeLV Infektion nachgewiesen werden 1 FeSV induzierte Tumoren Bearbeiten Einen Sonderfall der FeLV assoziierten Tumoren stellen durch das Feline Sarkomvirus FeSV induzierte Fibrosarkome dar Das FeSV entsteht in mit FeLV A infizierten Katzen de novo durch eine Rekombination des FeLV A mit Protooncogenen der Wirtszelle 1 Es weist einen Replikationsdefekt auf weshalb es bei der Vermehrung auf die Anwesenheit von FeLV A als Helfervirus angewiesen ist um weitere Korperzellen infizieren zu konnen Damit ist die Entstehung von FeSV assoziierten Fibrosarkomen nur moglich wenn gleichzeitig eine FeLV A Infektion mit persistierender Viramie vorliegt 16 Aufgrund des Replikationsdefekts kann das Feline Sarkomvirus nicht horizontal von Katze zu Katze ubertragen werden Tragertiere des FeSV stellen also keine Infektionsquelle fur andere Katzen dar 16 Da das FeSV bei jedem Replikationszyklus Protooncogene in das Genom der Wirtszelle integriert induziert es in den infizierten Zellen eine unkontrollierte Proliferation und hat dadurch akut tumor auslosende Eigenschaften Die betroffenen Tiere entwickeln schon nach nur kurzer Inkubationszeit polyklonale Fibrosarkome mit niedrigem Differenzierungsgrad die zeitgleich oder in kurzen Abstanden an verschiedenen Korperstellen und Organen auftreten 18 Sie treten vor allem als multiple Haut und Unterhautknoten bei jungen Katzen auf und neigen zu schnellem und invasivem Wachstum sowie Metastasierung in die Lunge und in andere Organe 1 FeLV assoziierte nicht neoplastische Krankheiten und Symptome Bearbeiten Veranderungen der Blutzellen Bearbeiten nbsp Blasse Schleimhaute bei einer FeLV infizierten Katze mit hochgradiger Anamie nbsp Maulschleimhhaute einer FeLV infizierten Katze mit schwerer Lymphopenie und ausgepragter GelbsuchtHamatologische Veranderungen die in Zusammenhang mit der FeLV Infektion beschrieben wurden beruhen vor allem auf einer Storung der Bildung von Blutzellen im Knochenmark Myelosuppression Sie umfassen nicht regenerative und regenerative Anamien persistierende transiente oder zyklische Neutropenie pathologische Veranderungen der Thrombozyten Thrombozytopenien und Abnormalitaten der Plattchenfunktion aplastische Anamien Panzytopenien und Panleukopenie ahnliche Syndrome 18 Die pathologischen Mechanismen durch die das FeLV eine Knochenmarkssuppression verursacht sind noch nicht vollstandig verstanden Zum einen bewirkt der Einbau des FeLV Provirus in zelleigene Gensequenzen die Disintegration und damit Inaktivierung von Genen Zum anderen kann durch die virale DNA auch die Expression benachbarter Gensequenzen verandert werden Myelomonozyten Vorlauferzellen und stromale Fibroblasten die eine wichtige Rolle fur die Mikroumgebung des Knochenmarks spielen konnen nach Infektion mit dem FeLV und der damit verbundenen Provirus DNA in ihrer Funktion gestort werden wodurch es zu Storungen der Homoostase im Knochenmark kommt Zudem kann die FeLV Infektion die Expression von Antigenen auf der Zelloberflache von Vorlauferzellen induzieren wodurch es zu einer immun vermittelten Zerstorung der Zellen kommt 18 Bei mehr als 50 der FeLV infizierten und erkrankten Katzen tritt eine Anamie auf 1 Nur etwa 10 der FeLV assoziierte Anamien sind regenerativ der weit uberwiegende Anteil ist dagegen nicht regenerativ Der wichtigste Pathomechanismus bei der Entstehung von FeLV assoziierten Anamien ist die direkte Infektion der hamatopoetischen Stammzellen und der Stromazellen die fur das Umgebungsmilieu der hamatopoetischen Zellen verantwortlich sind Zusatzlich konnen bei FeLV infizierten Katzen auch andere Faktoren eine nicht regenerative Anamie verursachen So konnen die durch die Infektion verursachten chronischen Infektionen zu hohen Cytokin Spiegeln fuhren die schliesslich zu einer Anamie fuhren Bei FeLV assoziierten Leukamien konnen die proliferierenden Tumorzellen im Knochenmark die anderen Vorlauferzellen verdrangen und so die Bildung der roten Blutkorperchen unterdrucken englisch Crowding out 14 Vor allem die Infektion mit dem Subtyp FeLV C verursacht durch eine Storung der Zellteilung eine massive Knochenmarksdepression die zu einer schweren aregenerativen Anamie der sogenannten Pure Red Cell Aplasia fuhrt Bei den betroffenen Tieren ist eine Makrozytose der Erythrozyten bei gleichzeitigem Fehlen der Retikulozyten zu beobachten 1 In einem fortgeschrittenen Stadium der FeLV C Infektion leiden die Tiere haufig unter einer aregenerativen Panzytopenie 1 Bei vielen progressiv FeLV infizierten Katzen tritt eine reduzierte Anzahl der Blutplattchen Thrombozytopenie auf die je nach Ausmass zu einer erhohten Blutungsneigung fuhrt Die Thrombozytopenie kann zum einen durch eine reduzierte Plattchenproduktion aufgrund der Infektion der Thrombozytenvorlauferzellen Megakaryozyten oder einer leukamischen Infiltration des Knochenmarks bedingt sein Zum anderen kann eine immun vermittelte Zerstorung mit verkurzter Uberlebenszeit der Thrombozyten auftreten die haufig mit einer immun vermittelten hamolytischen Anamie verbunden ist Neben einer verminderten Thrombozytenzahl kann auch eine Storung der Plattchenfunktion auftreten 14 Neben Veranderungen des roten Blutbildes und der Thrombozyten kann die FeLV Infektion auch zu Storungen des weissen Blutbildes fuhren So werden bei FeLV infizierten Tieren haufig eine Verminderung der Neutrophilen Granulozyten diagnostiziert In einigen Fallen kann eine Hypoplasie aller Granulozytenstadien beobachtet werden was wahrscheinlich durch eine Infektion der Neutrophilen Vorlauferzellen bedingt ist Da sich in einigen Fallen die Neutrophilen Zahl nach einer Verabreichung von Glucocorticoiden wieder erholt wird auch ein immun vermittelter Mechanismus bei der Entstehung der Neutropenie diskutiert 14 Bei vielen persistent viramischen Katzen zeigen die Neutrophilen ausserdem eine verminderte Chemotaxis und eine verminderte Phagocytosefunktion so dass neben der reinen Zellzahlverminderung auch eine Storung der Funktion vorliegt 14 Eine Neutropenie kann isoliert oder in Verbindung mit einer verminderten Lymphozytenzahl auftreten Das FeLV kann sich direkt in den Lymphozyten replizieren 1 Meist sind sowohl die T Helferzelle als auch die Cytotoxischen T Zellen von der Lymphopenie betroffen es wird aber auch ein verstarkter Verlust CD4 positiver T Helfer Zellen beobachtet so dass es zu einer Umkehr des CD4 CD8 Verhaltnisses kommt Das feline panleukopenie ahnliche Syndrom FPLS das auch unter der Bezeichnung FeLV assoziierte Enetritis oder Myeloblastopenie bekannt ist ist durch eine schwere Leukopenie lt 3000 Zellen µl eine Enteritis und eine Zerstorung der Epithelien der Darmkrypten gekennzeichnet Die Symptome ahneln dadurch denen der durch das Feline Panleukopenie Virus FPV verursachten Felinen Panleukopenie und aussern sich in blutigem Durchfall Erbrechen Geschwuren der Maulschleimhaut Zahnfleischentzundungen Fressunlust und Gewichtsverlust Es ist unklar ob dieses Syndrom direkt durch die FeLV Infektion verursacht wird oder ob es sich um eine Koinfektion mit dem FPV handelt 18 Schwachung des Immunsystems und Sekundarinfektionen Bearbeiten Unabhangig davon ob die Tiere klinische Symptome einer FeLV Infektion zeigen ist jede Katze mit persistierender FeLV Viramie immungeschwacht und leidet unter einer verzogerten und reduzierten primaren wie auch sekundaren Immunantwort 13 Die Mechanismen die hinter der FeLV assoziierten Immunschwache stehen sind sehr komplex und vielgestaltig Die haufig auftretenden Veranderungen des weissen Blutbildes wie Neutropenie Lymphopenie Funktionsstorungen der Neutrophilen der Verlust von CD4 positiven T Zellen und oder CD8 positiven Lymphozyten fuhren zu einer Schwachung sowohl der zellularen als auch der humoralen Immunantwort Daraus resultiert eine verminderte Fahigkeit der infizierten Tiere immunologisch adaquat auf Infektionen und andere Noxen zu reagieren 13 Viele FeLV infizierte Katzen weisen daruber hinaus auch eine Veranderung der Zytokin Produktion auf Die verschiedenen Zytokine spielen eine wichtige Rolle bei der Koordination der immunologischen Antwort Veranderungen in ihrem Zusammenspiel fuhren deshalb zu Storungen der immunologischen Abwehr die sowohl in einer Verminderung als auch einer uberschiessenden immunologischen Reaktion munden konnen 14 Wahrend einige Katzen reduzierte Interleukin 2 und Interleukin 4 Spiegel zeigen wird die Interleukin 1 Produktion durch die FeLV Infektion nicht beeinflusst Im Vergleich zu gesunden Katzen produzieren die T Zellen infizierter Katzen deutlich weniger B Zell stimulierenden Faktor Interleukin 6 Der Spiegel an Interferon g kann erniedrigt oder aber erhoht sein Im Serum infizierter Katzen wird zudem oft ein erhohter Spiegel des Tumornekrosefaktor a TNF a nachgewiesen Diese Veranderungen der Zytokin Konzentrationen kann zu einer Dysregulation der immunologischen Abwehr beitragen Die Schwachung des Immunsystems ist die klinisch haufigste und bedeutendste Konsequenz der FeLV Infektion Sie ist fur die weit uberwiegende Anzahl der FeLV assoziierten Symptome verantwortlich und fuhrt haufig zu behandlungsbedurftigen Sekundarinfektionen mit bakteriellen viralen und protozoalen Erregern sowie Pilzinfektionen Diese Infektionen konnen bedingt durch die Immunschwache starkere Symptome verursachen als bei gesunden Katzen Dazu zahlen z B Infektionen mit Mycoplasma haemofelis oder Cryptokokken Infektionen die bei gesunden Katzen normalerweise symptomlos verlaufen wie die Infektion mit Toxoplasma gondii konnen bei immungeschwachten FeLV infizierten Katzen schwere Symptome hervorrufen Daruber hinaus treten auch Infektionen mit opportunistischen Erregern wie z B Salmonellen auf die bei gesunden Katzen keine Infektion auslosen konnten 14 Die Behandlung der Sekundarinfektion ist oft langwieriger und bedarf einer aggressiveren Therapie als bei gesunden Katzen 13 Eine weitere Konsequenz aus der Schwachung der Immunsantwort ist eine verminderte Tumorabwehr so dass progressiv infizierte Katzen ein erhohtes Risiko haben auch an nicht direkt durch das FeLV Virus induzierten Tumoren zu erkranken 14 Immun vermittelte Erkrankungen Bearbeiten Obwohl im Verlauf einer FeLV Infektion die humorale Immunantwort auf spezifische Stimulation abnimmt zeigen einige FeLV infizierte Katzen auch unspezifisch erhohte Level an Immunglobulin G IgG und Immunglobulin M IgM Die mit der FeLV Infektion einhergehende immunologische Dysregulation vor allem die Storung der T Suppressorzellaktivitat kann zu einer exzessiven Antikorperantwort auf die chronisch persistierende Infektionen fuhren Da die gebildeten Antikorper nicht neutralisieren konnen kommt es zur Bildung von Antigen Antikorper Komplexen die sich im engen Kapillarbett ablagern und dort zu Gefassentzundungen fuhren Als klinische Konsequenz konnen eine Glomerulonephritis Polyarthritis oder eine Uveitis mit Ablagerungen von Immunkomplexen in der Iris und den Ziliarkorpern auftreten Seltener wird auch eine immunvermittelte hamolytische Anamie IHA beobachtet 14 Stomatitis Bearbeiten nbsp Ausgepragte Gingivostomatitis bei einer KatzeBei einigen infizierten Katzen kann es zu einer chronischen ulzerativ proliferativen Gingivostomatitis kommen Histologisch lassen sich in der Schleimhaut eingewanderte Plasmazellen und Lymphozyten nachweisen begleitet von einer unterschiedlich stark ausgepragten neutrophilen und eosinophilen Entzundung Die Lasionen sind sehr schmerzhaft weshalb die betroffenen Tiere oft die Nahrungsaufnahme verweigern und stark abmagern Haufig kommt es auch zum Ausfall von Zahnen 14 Die Ursachen fur die FeLV assoziierte Gingivostomatitis sind unklar Die histologischen Befunde legen aber auch hier die Beteiligung einer uberschiessenden Immunantwort auf die chronische Antigen Stimulation oder eine immunologische Dysregulation nahe Eine mehr oder weniger starke Beteiligung von Sekundarinfektionen wie z B mit Caliciviren gilt als wahrscheinlich 14 Neuropathien Bearbeiten FeLV infizierten Katzen konnen neurologische Symptome entwickeln die meistens eine Folge von Lymphomen oder lymphozytaren Infiltrationen des Gehirns oder des Ruckenmarks sind die zu einer Kompression des umliegenden Gewebes fuhren Da aber auch bei Katzen bei denen in einer spateren Sektion keinerlei tumorose Veranderungen des Zentralnervensystems festgestellt werden konnten neurologischen Symptome beobachtet wurden wird angenommen dass das FeLV bei Infektionen von Nervenzellen auch eine direkte neurotoxische Wirkung entfalten kann So wurde nachgewiesen dass Glycoproteine der Virushulle den intrazellularen Spiegel an freiem Calcium in den Nervenzellen steigern konnen so dass es zum neuronalen Zelltod kommt Mikroskopisch konnten degenerative Veranderungen der weissen Substanz mit einer Dilatation der Myelinscheiden sowie geschwollene Axone im Bereich des Ruckenmarks und des Hirnstamms nachgewiesen werden 14 Zu den am haufigsten beschriebenen neurologischen Symptomen gehoren abnorme Lautausserungen Hyperasthesie sowie Paresen die sich bis zur Paralyse verschlechterten Einige Katzen zeigen Anisokorie Mydriasis zentrale Blindheit oder ein Horner Syndrom andere leiden unter Harninkontinenz In der Regel beginnen die Symptome mild und verschlimmern sich im Laufe der Erkrankung zunehmend 14 Fruchtbarkeitsstorungen Bearbeiten Bei trachtigen Katzen fuhrt eine FelV Viramie zu embryonalen Fruchttod zu Totgeburten oder zur Geburt viramischer Katzchen die kummern und nach kurzer Zeit sterben Fading Kitten Syndrom 13 Von regressiv infizierten Katzen wird das Virus in der Regel nicht auf die Katzchen ubertragen allerdings kommt es vor dass einzelne Katzchen eines Wurfes spater eine Viramie entwickeln Die Infektion erfolgt in diesen Fallen uber die Muttermilch aus einzelnen Mammarkomplexen in denen das Virus uberdauern kann Durch die Aktivierung des Drusengewebes gegen Ende der Trachtigkeit kann die Virusreplikation reaktiviert werden so dass infektiose Viren mit der Muttermilch des betroffenen Mammarkomplexes ausgeschieden wird 13 Diagnose BearbeitenNachweisverfahren Bearbeiten Fur den diagnostischen Nachweis einer FeLV Infektion stehen verschiedene Methoden zur Verfugung Neben dem Nachweis von Virus Protein kann mit Hilfe der Polymerase Kettenreaktion sowohl virale DNA als auch virale RNA in Blutproben oder im Knochenmark nachgewiesen werden Des Weiteren stehen ein Immunfluoreszenz Assay IFA und ein Antikorpernachweis zur Verfugung Bei der Interpretation der durch die verschiedenen Methoden erhobenen Befunde muss immer berucksichtigt werden dass die FeLV Infektion sehr verschiedene Verlaufsformen nehmen kann und dass auch regressiv infizierte Katzen das Virus nicht vollstandig aus dem Korper eliminieren konnen Ergebnisse der verschiedenen diagnostischen Verfahren bei den verschiedenen Verlaufsformen 19 Infektionsverlauf p27 Antigennachweis aus Blut virale RNA PCR aus Blut provirale DNA PCR aus Blut Virusausscheidung Entwicklung FeLV assoziierter Erkrankungenprogressive Infektion positiv positiv positiv positiv wahrscheinlichregressive Infektion negativ oder transient negativ oder transient positiv negativ unwahrscheinlichabortive Infektion negativ negativ negativ negativ unwahrscheinlichfokale Infektion negativ negativ negativ oder positiv variabel unwahrscheinlichDa sich aus einem positiven Nachweis einer FeLV Infektion Konsequenzen in Bezug auf die Haltung der betroffenen Katzen Notwendigkeit der Separation sowie fur das Vorgehen bei der Behandlung klinischer Erkrankungen bis hin zur Entscheidung fur eine Euthanasie ergeben konnen sollte jedes positive Resultat eines durchgefuhrten Screening Tests durch eine Testwiederholung verifiziert werden Dies gilt vor allem fur klinisch unauffallige Tiere deren Anamnese auf ein nur geringes Infektionsrisiko schliessen lasst da hier die Wahrscheinlichkeit falsch positiver Testergebnisse hoch ist Als diagnostischer goldener Standard gilt die Isolation des Felinen Leukamie Virus die mit Hilfe einer Zellkultur erfolgt Die Isolierung kann aus infizierten Zellen des Blutes oder Gewebeproben erfolgen Dieses Verfahren wird vor allem in wissenschaftlichen Studien zum Nachweis einer FeLV Infektion eingesetzt Aufgrund des hohen Aufwandes wird dieser Test jedoch nicht in der veterinarmedizinischen Routinediagnostik verwendet 13 nbsp Positiv reagierender Schnelltest zum Nachweis von FIV Antikorpern und FeLV p27 AntigenRoutinemassig wird fur die Diagnostik der FeLV Infektion vor allem der Nachweis des loslichen viralen Kapsid Proteins p27 im Blut mit Hilfe eines ELISA als Screening Test verwendet sog p27 Antigen Test Fur diese Untersuchung sind Schnelltests verschiedener Hersteller fur den Gebrauch in der Tierarztpraxis verfugbar Auch alle auf die Veterinarmedizin spezialisierten Labore bieten einen Nachweis des p27 Antigens aus Blutproben an Prinzipiell ist der Nachweis des p27 Antigens auch im Speichel oder der Tranenflussigkeit moglich Da das Virus hier jedoch bei manchen Tieren nur intermittierend ausgeschieden wird ist die Untersuchung einer Blutprobe vorzuziehen 1 In Gebieten mit niedriger Pravalenz ist die Aussagekraft eines positiven Testergebnisses niedriger bei den meisten Testsystemen liegt der positive pradiktive Wert bei ca 80 Deshalb sollte jeder positive Test uberpruft werden Durch die hohe Sensitivitat der Screeningtests und die insgesamt niedrige Pravalenz der FeLV Infektion konnen negative Testergebnisse dagegen als sehr zuverlassig angesehen werden hoher negativer pradiktiver Wert 15 Der Nachweis des p27 Antigens korreliert gut mit dem Vorhandensein einer Viramie 10 Die meisten Katzen die sich mit FeLV infizieren reagieren innerhalb von 2 bis 3 Wochen nach der Infektion positiv im Antigennachweis Im Falle der regressiven Infektion werden die Tiere innerhalb von 2 bis 8 weiteren Wochen negativ fur p27 in seltenen Fallen kann dies auch erst nach Monaten passieren Bei progressiv infizierten Katzen lasst sich jedoch auch langere Zeit nach der Infektion Virus Antigen im Blut nachwiesen 15 Ein positiver Test sollte deshalb nach ca 6 Wochen wiederholt werden um eine regressive von einer progressiven Infektion unterscheiden zu konnen Bei einem zweiten positiven Ergebnis kann ein dritter Test nach weiteren 10 Wochen erfolgen Tiere die dann immer noch positiv reagieren sind mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit persistierend viramisch 1 Uber eine Polymerase Kettenreaktion kann zell gebundene DNA Provirus in Blutproben Knochenmarksbioptaten und aspiraten sowie Gewebeproben nachgewiesen werden 15 Regressiv infizierte Katzen reagieren im p27 Antigen Nachweis negativ da bei ihnen keine Virusreplikation stattfindet und deshalb kein virales Protein im Blut zirkuliert Bei diesen Tieren kann aber mit Hilfe der PCR FeLV Provirus DNA in den Zellen des Blutes nachgewiesen werden 15 Mit Hilfe der PCR kann ausserdem virale RNA in Proben infizierter Katzen nachgewiesen werden Als Untersuchungsmaterial konnen Vollblut Serum Plasma Speichel oder Kot verwendet werden Mit diesem Verfahren kann auch freies nicht an die Wirtszelle gebundenes Virus nachgewiesen und quantifiziert werden Das Ergebnis der DNA PCR und der RNA PCR mussen nicht immer ubereinstimmen so reagieren viele Katzen die eine Viramie uberwinden konnten im p27 Nachweis und in der RNA PCR negativ da sich im Blut kein Virus mehr befindet Da das FeLV Genom aber als Provirus in das Genom infizierter Wirtszellen integriert wurde fallt die DNA PCR positiv aus 13 Granulozyten Lymphozyten und Thrombozyten viramischer Katzen enthalten das Gag Protein Dieses kann in Ausstrichen des Blutes oder des Knochenmarks durch einen indirekten Immunfluoreszenz Test IFA nachgewiesen werden Dieses Verfahren bietet zwar eine relativ niedrige Sensitivitat Katzen die im IFA positiv reagieren haben aber mit hoher Sicherheit auch eine Viramie Allerdings kann bei Katzen die unter einer Leukopenie leiden oder bei denen nur einige der peripheren Leukozyten infiziert sind der IFA trotz bestehender Viramie falsch negativ ausfallen 15 Der IFA reagiert erst nach der Infektion des Knochenmarks und wahrend der zweiten Viramie positiv da erst dann an die Blutzellen gebundenes Virus in die Blutbahn gelangt Da es sich dabei um ein bereits fortgeschrittenes Stadium der Infektion handelt ist es unwahrscheinlich dass Katzen die im IFA positiv getestet werden zu einem spateren Zeitpunkt negativ reagieren weil sie eine regressive Infektion entwickelt haben 15 Immunkompetente Katzen bilden nach einer uberstandenen Viramie lebenslang hohe Spiegel an Antikorpern Da aber viele Tiere auch Antikorper gegen endogenes FeLV des Katzengenoms bilden war ein Antikorpernachweis zur Diagnose einer FeLV Infektion bisher nur sehr eingeschrankt geeignet 13 Allerdings wurde mittlerweile eine Testmethode zum Nachweis von Antikorpern gegen das p15 E Protein entwickelt mit der sich Antikorper die aufgrund einer stattgefundenen FeLV Infektion gebildet wurden sicher von Antikorpern gegen endogenes FeLV unterscheiden lassen 10 Dieses Verfahren wird allerdings bisher nicht in der Routinediagnostik eingesetzt In der Regel werden mit Hilfe der verschiedenen zur Verfugung stehenden Untersuchungsverfahren einzelne Tiere getestet Fur Screening Untersuchungen in grosseren Katzengruppen wie etwa in Streunergruppen Tierheimen oder Mehrkatzenhaushalten konnen Proben fur eine RNA PCR Untersuchung gepoolt werden Die RNA PCR ist so sensitiv dass eine einzelne infizierte Katze in einem Pool von bis zu 30 Proben nachgewiesen werden kann 10 Differentialdiagnose Bearbeiten Da die FeLV Infektion selbst mit einer Vielzahl an Symptomen assoziiert ist und die induzierte Immunschwache zudem zahlreiche verschiedene Sekundarinfektionen begunstigt ist das mogliche Krankheitsbild ausserst variabel Die induzierten Tumoren verursachen je nach Lokalisation unterschiedliche Symptome Aus diesem Grund kommt der diagnostischen Aufarbeitung und der Differentialdiagnose bei der FeLV Infektion eine besondere Stellung zu So mussen je nach vorliegenden Symptomen andere neoplastische Erkrankungen das Immundefizienzsyndrom der Katzen FIV Infektion Katzenaids die feline infektiose Peritonitis FIP die feline infektiose Anamie Hamobartonellose und andere Infektionskrankheiten ausgeschlossen werden Grundsatzlich wird empfohlen bei allen Katzen mit Symptomen die in Zusammenhang mit einer FeLV Infektion stehen konnten einen Test auf p27 Antigen durchzufuhren Dies gilt auch fur kranke Katzen fur die vor langerer Zeit bereits ein Test auf FeLV mit negativen Ergebnis durchgefuhrt wurde wenn nicht sicher ausgeschlossen werden kann dass in der Zwischenzeit ein Kontakt mit dem Virus stattgefunden hat 15 Auch bei Symptomen fur die eine Infektion als Ursache nachgewiesen werden kann muss bedacht werden dass gleichzeitig eine FeLV Infektion mit einhergehender Immunschwache vorliegen und die Entstehung anderer Infektionen begunstigen kann Vor allem Katzen die rezidivierend an Abszessen der Unterhaut oder Entzundungen in der Maulhohle leiden sollten deshalb auf das Vorliegen einer FeLV Infektion getestet werden 15 Therapie BearbeitenEine gibt keine Therapiemoglichkeit mit der das Virus bei einer progressiv infizierten Katze vollstandig aus dem Korper entfernt werden kann Auch bei regressiv infizierten Katzen die Proviren in ihren Korperzellen tragen ist eine Elimination des Virus aus dem Korper nicht moglich Aus diesem Grund gibt es keine ursachliche Therapie der FeLV Infektion Die Behandlung erkrankter FeLV infizierter Katzen zielt deshalb vor allem auf eine symptomatische Behandlung der jeweils auftretenden Symptome ab womit versucht werden soll die Leiden der Tiere zu lindern Palliative Therapie Die Moglichkeiten zur antiviralen Chemotherapie erhalten in der Tiermedizin zunehmende Aufmerksamkeit ihr Einsatz ist aber noch nicht weit verbreitet Mit verschiedenen in der Humanmedizin vor allem fur die HIV Therapie eingesetzten Wirkstoffen konnte bei Katzen eine Hemmung der FeLV Replikation erreicht werden Mit dem in der Humanmedizin gegen Retro Viren eingesetzten Wirkstoff Azidothymidin AZT konnte bei Katzen der Virus Load im Plasma reduziert und sowohl der immunologische und als auch der klinische Zustand verbessert werden so dass eine Verbesserung der Lebensqualitat und eine Verlangerung der Lebenserwartung erreicht wurden Auch durch die Verabreichung des Wirkstoffs Raltegravir konnte eine Hemmung der Virusreplikation erzielt werden so dass innerhalb einer Woche durch diese Therapie eine deutliche Reduktion der Virus Load im Blut erreicht wurde 13 Allerdings gelingt es mit keinem dieser Wirkstoffe eine persistierende Viramie vollstandig zu unterdrucken Die Wirkstoffe mussen deshalb uber einen langeren Zeitraum verabreicht werden um langfristig einen niedrigen Virus Load zu erreichen und um den Ausbruch klinischer Symptome zu verhindern bzw hinauszuzogern 10 Obwohl die Medikamente von Katzen oft gut vertragen werden ist eine langfristige Verabreichung oft mit deutlichen Nebenwirkungen verbunden 20 Katzen bei denen eine progressive FeLV Infektion mit persistierender Viramie diagnostiziert wurde die aber keinerlei klinische Symptome zeigen bedurfen keiner medikamentosen Behandlung Allerdings sollten sie strikt als Wohnungskatzen gehalten werden da auf diese Weise das Risiko von Sekundarinfektionen reduziert werden kann Gleichzeitig kann nur so sicher verhindert werden dass sie andere Katzen anstecken 20 Bei diesen Katzen sollten die ublichen Routineimpfungen durchgefuhrt werden um die immungeschwachten Tiere vor Infektionen zu schutzen Allerdings muss dabei berucksichtigt werden dass diese Tiere aufgrund einer moglicherweise vorhandenen Schwachung des Immunsystems mit einer nur unzureichenden Immunantwort auf die Impfung reagieren konnen Deshalb ist der Impfschutz FeLV infizierter Katzen nicht vollumfanglich und nicht mit dem gesunder Tiere zu vergleichen so dass kurzere Impfintervalle als bei gesunden Tieren z B alle 6 statt alle 12 Monate in Erwagung gezogen werden sollten 14 Generell sollte fur diese Tiere ein inaktivierter Impfstoff gegenuber Lebendimpfstoffen der Vorzug gegeben werden da bei einem geschwachten Immunsystem nicht ausgeschlossen werden kann dass selbst die abgeschwachten Impfstamme pathologisches Potential entfalten 13 Halter einer FeLV positiven Katze sollten zudem darauf verzichten unerhitztes Futter zu geben da dieses die Gefahr der Ubertragung von bakteriellen oder parasitaren Infektionen birgt Der Gesundheitszustand FeLV infizierter symptomloser Katzen sollte regelmassig uberpruft werden So empfiehlt es sich in Abstanden von 6 bis 12 Monaten ein Blutbild eine blutchemische Untersuchung und eine Urinanalyse durchfuhren zu lassen um auftretende gesundheitliche Probleme fruhzeitig erkennen und behandeln zu konnen 13 FeLV infizierte Katzen bei denen sich Symptome einer Erkrankung zeigen sollten unverzuglich einer grundlichen Diagnostik und Behandlung unterzogen werden um eine moglichst fruhe Intervention zu ermoglichen Dabei ist zunachst abzuklaren welche Erkrankung den Symptomen primar zugrunde liegt Nicht alle auftretenden Symptome mussen direkt in Zusammenhang mit der FeLV Infektion stehen Eine sorgfaltige und umfassende Diagnostik ist deshalb wichtig um die zugrunde liegende Erkrankung gezielt und konsequent behandeln zu konnen 20 Aufgrund der meist vorhandenen Immunschwache ist oft eine langere oder aggressivere Therapie notwendig als bei FeLV negativen Tieren z B bei einer antibiotischen Behandlung Corticosteroide andere Immunosuppressiva oder Medikamente die zu einer Knochenmarksuppression fuhren konnen sollten grundsatzlich nicht verabreicht werden ausser zur Behandlung FeLV azzoziierter Tumoren oder immunvermittelter Erkrankungen Bei FeLV positiven Katzen die unter einer Anamie leiden ist zunachst die kausale Ursache zu klaren Durch die Immunschwache konnen Sekundarinfektionen auftreten die eine Anamie verursachen z B Mycoplasma spp Ist dies der Fall muss eine gezielte Behandlung dieser Infektionen erfolgen Bei stark ausgepragter Anamie kann eine Bluttransfusion durchgefuhrt werden Falls die Anamie FeLV induziert ist kann ein Behandlungsversuch mit Glukokorticoiden unternommen werden da einem Teil der mit FeLV assoziierten Anamien ein immun vermitteltes Geschehen zugrunde liegt und diese Katzen gut auf die Therapie ansprechen 20 Der Einsatz von Glucocorticoiden sollte bei FeLV positiven Katzen allerdings nur nach strenger Indikation erfolgen da der immunsupprimierende Effekt zu einer weiteren Schwachung des Immunsystems beitragen kann Zur Behandlung des felinen Lymphoms gibt es in der Veterinarmedizin etablierte Behandlungsprotokolle unter Einsatz von chemotherapeutischen Medikamenten Bewahrt haben sich das COP Schema Cyclophosphamid Vincristin Prednisolon sowie der Wirkstoff Chlorambucil In einigen Fallen sprechen die Tumore gut auf die Behandlung an Obwohl durch die Chemotherapie oft die Remission eines Lymphoms erreicht werden kann muss klar sein dass auch eine erfolgreiche Chemotherapie keinen Einfluss auf eine persistierende Viramie hat Bei FeLV positiven Katzen ist die mittel bis langfristige Prognose deshalb ungunstiger als bei FeLV negativen Katzen mit malignem Lymphom 21 13 Auch bei FeLV infizierten Katzen mit neurologischen Symptomen ist zunachst die Ursache der Symptome abzuklaren Neben den direkt toxischen Effekten der FeLV Replikation konnen den neurologischen Symptomen auch ein Lymphom des ZNS Sekundarinfektionen zum Beispiel mit Cryptococcus ssp oder eine Toxoplasmose zugrunde liegen Infektionskrankheiten mussen in diesem Fall direkt behandelt werden Kann keine andere ursachliche Erkrankung festgestellt werden und wird davon ausgegangen dass die neurologischen Symptome direkt durch das FeLV verursacht werden so kann ein Behandlungsversuch mit dem Virustatikum Azidothymidin AZT durchgefuhrt werden 20 Bei FeLV infizierten Katzen die aufgrund der mit der Infektion einhergehenden Immunschwache unter rezidivierenden Infektionen leiden mussen diese Infektionen konsequent behandelt werden um eine gute Lebensqualitat zu gewahrleisten Eine Behandlung mit rekombinantem felinen Interferon Omega als Immunmodulator ist moglich 20 Prognose BearbeitenDie Prognose fur persistent viramische Katzen ist insgesamt als ungunstig zu beurteilen Bei dem weit uberwiegenden Anteil kommt es innerhalb von Monaten zur Ausbildung klinischer Symptome und die Tiere haben eine reduzierte Lebenserwartung Studien zufolge sterben ca 50 der progressiv infizierten Katzen innerhalb von 2 Jahren 80 innerhalb von 3 Jahren nach der Diagnosestellung 14 Allerdings konnen einige Katzen auch mit einer persistierenden Viramie uber viele Jahre bei guter Gesundheit leben bevor sie erste Symptome entwickeln 13 Die Sterberate kann durch eine gute Versorgung und Pflege durch den Halter sowie Wohnungshaltung durch die sich das Risiko von Sekundarerkrankungen vermindern lasst deutlich reduziert werden Vor allem die fruhzeitige und konsequente Behandlung von Sekundarinfektionen kann zu einer Erhohung der Lebenserwartung bei guter Lebensqualitat beitragen 14 Die Entscheidung ob eine FeLV infizierte Katze euthanasiert oder behandelt werden soll sollte niemals allein auf dem Vorliegen einer FeLV Infektion basieren 20 Fur viramische aber symptomlose Katzen ist eine Euthanasie nicht indiziert da es durchaus Jahre dauern kann bis die Erkrankung ausbricht Allerdings ist streng darauf zu achten dass diese Tiere keinen Kontakt zu FeLV negativen Tieren haben um eine Ubertragung des Virus zu vermeiden Falls eine Separierung nicht moglich ist z B bei Streunerkatzen die nicht an eine ausschliessliche Wohnungshaltung gewohnt werden konnen ist eine Euthanasie in Erwagung zu ziehen um die Verbreitung der FeLV Infektion zu verhindern 10 Prophylaxe BearbeitenImpfung Bearbeiten nbsp Adjuvans freier auf einem Kanaripox Vektor basierender rekombinanter Impfstoff gegen FeLVSeit 1985 sind Impfstoffe gegen FeLV kommerziell verfugbar 1 Zugelassen sind adjuvantierte Praparationen aus inaktiviertem Virus adjuvantiierte Praparationen aus rekombinantem Virusoberflachenprotein sowie ein adjuvans freier auf dem Kanarienpockenvirus basierender rekombinanter Vektorimpfstoff Der erzielte Impfeffekt beruht auf einer zellularen Immunitat die schnell zur Bildung neutralisierender Antikorper fuhrt sobald Katzen mit dem naturlich vorkommenden FeLV Feldvirus in Kontakt kommen 13 Alle Impfstoffe bieten nach der abgeschlossenen Grundimmunisierung einen zuverlassigen Schutz gegen die Entwicklung einer persistierenden Viramie und gegen die Ausbildung klinischer Symptome der FeLV Infektion Allerdings induziert keiner der verfugbaren Impfstoffe zuverlassig eine sterile Immunitat so dass eine Infektion auch bei geimpften Katzen nicht verhindert wird die diese aber dank des Impfschutzes sicher uberwinden konnen 22 Dies bedeutet dass auch bei geimpften Katzen nach einem Kontakt mit dem FeLV Provirus DNA im Blut und meist auch virale RNA im Plasma nachweisbar ist allerdings im Vergleich zu persistent viramischen Katzen nur in sehr geringer Konzentration so dass sie klinisch nicht relevant sind und diese Katzen bei normalem Infektionsdruck als sicher geschutzt vor der Ausbildung FeLV assoziierter Erkrankungen angesehen werden konnen 13 Sowohl die deutschsprachigen nationalen 23 24 25 als auch die internationalen 26 27 28 Leitlinien zur Impfung von Kleintieren stufen die Impfung gegen das Feline Leukamie Virus als Non Core Impfung ein Dies bedeutet dass eine FeLV Impfung nicht generell fur jede zu impfende Katze empfohlen wird sondern nur nach Abwagung des individuellen Infektionsrisikos erfolgen soll Empfohlen wird die Impfung fur die Katzen die einem Infektionsrisiko ausgesetzt sind weil sie Kontakt zu Katzen mit ungeklartem Infektionsstatus haben konnen Dies ist z B fur Katzen mit Freigang fur Zucht und Ausstellungstiere oder Tiere die in ein Tierheim aufgenommen werden der Fall Nur in den Fallen in denen die Moglichkeit einer Exposition mit dem FeLV vollstandig ausgeschlossen werden kann sollte auf die FeLV Impfung verzichtet werden Geographische Unterschiede in der FeLV Pravalenz sowie die Tatsache dass sich die Haltungsbedingungen der Katze und damit das Risiko einer FeLV Exposition im Laufe der Zeit z B durch einen Umzug andern konnen sollten bei der Entscheidung ob eine Katze gegen FeLV geimpft werden soll berucksichtigt werden Generell bietet die FeLV Impfung einen ausreichenden Schutz gegenuber den potentiell todlichen Folgen einer Infektion was gegenuber den nur geringen Risiken fur Nebenwirkungen abgewogen werden muss 13 Jungkatzen konnen ab einem Alter von 8 Wochen gegen FeLV geimpft werden Zur Grundimmunisierung werden zwei Injektionen im Abstand von 3 bis 4 Wochen verabreicht Mit einer weiteren Injektion nach einem Jahr ist die Grundimmunisierung abgeschlossen 13 Die meisten verfugbaren Impfstoffe sind fur ein Impfintervall von einem Jahr zugelassen Da die Empfanglichkeit gegenuber dem Virus aber mit zunehmendem Alter sinkt werden bei Katzen die alter als 3 Jahre sind nach einer erfolgreichen Grundimmunisierung Wiederholungsimpfungen im Abstand von 2 bis 3 Jahren als ausreichend angesehen 10 Umgekehrt sind junge Katzen besonderen empfanglich fur die Infektion und haben ein hoheres Risiko fur die Entwicklung einer progressiven Infektion weshalb sie gerade in den ersten Lebensjahren durch eine Impfung gut geschutzt werden sollten 23 Fur Katzen deren FeLV Impfstatus unbekannt ist wird eine Testung auf FeLV Antigen im Blut vor der ersten Impfung empfohlen Fur Katzen die bereits vor der Impfung infiziert waren ist eine Impfung nicht sinnvoll da die Impfung eine progressive Infektion nicht zuruckdrangen kann und deshalb nicht vor der Entwicklung FeLV assoziierter Symptome schutzt 13 Vermeidung der Infektion Bearbeiten Neben der Impfung stellt die Vermeidung der Ansteckung eine wichtige Prophylaxemassnahme dar Progressiv infizierte Katzen sollten von uninfizierten Tieren strikt getrennt werden Sie sollten als reine Wohnungskatzen gehalten werden um einer Verbreitung des Virus in der naheren Umgebung zu verhindern Die separate Haltung ohne Freigang schutzt FeLV infizierte Katzen die haufig unter einer Schwachung des Immunsystems leiden zudem vor dem Kontakt mit Infektionserregern Wird in einem Mehrkatzenhaushalt eine Katze positiv auf FeLV getestet so sollten alle anderen Katzen ebenfalls getestet werden Alle positiv getesteten Tiere sind von den negativ getesteten Katzen streng zu trennen um eine weitere Ausbreitung der Infektion zu verhindern Die Impfung der negativ getesteten Tiere bietet zwar einen gewissen Schutz kann aber bei einem sehr hohen Infektionsdruck durch mehrere Virus ausscheidende Tiere in der direkten Umgebung nicht sicher garantieren dass die geimpften Tiere keine progressive Infektion entwickeln 13 Sowohl mannliche als auch weibliche progressiv infizierte Katzen sollten kastriert werden um die Gefahr der Virusubertragung auf andere Tiere durch Revierkampfe und das Paarungsverhalten zu minimieren Der chirurgische Eingriff der Kastration wird auch von progressiv infizierten Tieren meist sehr gut vertragen Bei Einhaltung der Standardhygienevorschriften besteht keine Gefahr die Infektion in der Tierarztpraxis auf andere Tiere zu ubertragen 13 Bei der Aufnahme neuer Katzen mit unbekanntem FeLV Status in eine bestehende FeLV negative Tiergruppe z B in Tierheimen Tierzuchten oder auch Privathaushalten wird empfohlen die neuen Tiere zunachst fur mindestens 3 Wochen in Quarantane zu halten und dann einen Test auf FeLV Antigen durchzufuhren bevor es zu einem direkten Kontakt zwischen den Tieren kommt Tiere die im Antigentest negativ reagieren sollten weiter in Quarantane gehalten werden bevor der Test 6 Wochen spater wiederholt werden muss da es 4 bis 6 Wochen dauert bis nach einer stattgefundenen Infektion Antigen im Blut nachweisbar ist Positiv reagierende Katzen sollten nur in Gruppen zusammen mit anderen positiv getesteten Tieren gehalten werden 10 Viele Tierheime vermitteln FeLV positiv getestete Katzen in eine Einzelhaltung ohne Freigang und Kontakt zu FeLV negativen Katzen Allerdings mussen die Besitzer grundlich uber die Infektion und die Risiken fur andere Katzen aufgeklart werden damit der Kontakt zu anderen Katzen sicher vermieden wird Es wird empfohlen FeLV positive erkrankte Katzen in Tierheimen zu euthanasieren 13 Da zur Ubertragung ein direkter Kontakt mit dem Austausch von Korperflussigkeiten vor allem Speichel notwendig ist konnen infizierte Katzen z B in einem Tierheim oder bei einem stationaren Aufenthalt in einer Tierklinik im selben Raum gehalten werden wie nicht infizierte Katzen solange ein direkter Korperkontakt zwischen den Tieren z B durch die Unterbringung in Kafigen verhindert wird und hygienische Massnahmen bei der Pflege der Tiere berucksichtigt werden Allerdings ist dabei darauf zu achten dass die FeLV infizierten Tiere durch die anderen Tiere nicht einem erhohten Ansteckungsrisiko fur Sekundarinfektionen ausgesetzt werden 13 Die FeLV Infektion kann auch durch eine Bluttransfusion ubertragen werden weshalb die Leitlinien fur die Bluttransfusion bei Katzen einen Test des Spendertieres auf eine FeLV Infektion vorsehen Da bei einer Bluttransfusion Provirus positive Blutzellen ubertragen werden konnen wird eine PCR Untersuchung auf Provirus DNA empfohlen da regressiv infizierte Tiere durch einen Antigen Test nicht identifiziert werden konnen Die Testung sollte fruhestens drei Monate nach dem letzten Kontakt zu einer potentiellen Infektionsquelle vorgenommen werden um falsch negative Ergebnisse wahrend der langeren Inkubationszeit zu vermeiden In akut lebensbedrohlichen Notfallen in denen kurzfristig kein anderer Spender zu Verfugung steht ist das Risiko einer FeLV Ubertragung abzuwagen In diesen Fallen sollte zumindest ein Schnelltest auf p27 Antigen durchgefuhrt werden Der Besitzer des Empfangertieres ist auf das Ubertragungsrisiko aufzuklaren 29 Das Feline Leukamie Virus ist relativ empfindlich und verliert in der Umwelt rasch seine Infektiositat Es wird durch alle gangigen Desinfektionsmittel sowie auch durch Seifenlosung sicher inaktiviert Aus diesem Grund reicht die Einhaltung allgemeiner Hygienestandards in Tierarztpraxen Tierheimen und auch privaten Haushalten in der Regel aus um eine indirekte Ubertragung des Virus durch kontaminierte Gegenstande wie Untersuchungs und Behandlungsinstrumente das OP Besteck Fressnapfe oder auch die Hande zu vermeiden Weblinks Bearbeiten nbsp Commons FeLV Infektion Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m n o p q r s K Hartmann 2 2 FeLV assoziierte Tumoren In Martin Kessler Hrsg Kleintieronkologie Diagnose und Therapie von Tumorerkrankungen bei Hund und Katze 3 vollstandig uberarbeitete und erweiterte Auflage Enke Verlag Stuttgart 2012 ISBN 978 3 8263 3236 4 S 17 19 E Dahme E Weiss 2 5 Leukose In Grundriss der speziellen pathologischen Anatomie der Haustiere 6 vollig neu bearbeitete Auflage Thieme Verlagsgruppe Stuttgart 2006 ISBN 3 8304 1048 4 doi 10 1055 b 002 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der Homepage der Osterreichischen Tierarztekammer abgerufen am 27 Marz 2018 M J Hosie D D Addie C Boucraut Baralon H Egberink T Frymus T Gruffydd Jones K Hartmann M C Horzinek A Lloret H Lutz F Marsilio M Grazia Pennisi A D Radford E Thiry U Truyen K Mostl Matrix vaccination guidelines 2015 ABCD recommendations for indoor outdoor cats rescue shelter cats and breeding catteries In Journal of Feline Medicine and Surgery Vol 17 2015 S 583 587 PMID 26101309 doi 10 1177 1098612X15590732 M J Day M C Horzinek R D Schultz R A Squires Guidelines for the Vaccination of dogs and cats compiled by the Vaccination Guidelines Group VGG of the World Small Animal Association WSAVA In Journal of Small Animal Practice Vol 57 Nr 1 2016 S E1 E45 PMID 26780853 doi 10 1111 jsap 12431 A Scherk R B Ford R M Gaskell K Hartmann K F Hurley M R Lappin J K Levy S E Little S K Nordone A H Sparkes 2013 AAFP Feline Vaccination Advisory Panel Report In Journal of Feline Medicine and Surgery Band 15 Nr 9 2013 S 785 808 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