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Unter einer malignen Transformation versteht man den Ubergang von normalen in ihrem Wachstum kontrollierten Zellen zu unkontrolliert wachsenden Tumorzellen Diese Transformation kann beispielsweise unter dem Einfluss chemischer Substanzen oder durch sogenannte transformierende onkogene Viren wie dem Rous Sarkom Virus oder dem SV40 eingeleitet werden Der Vorgang der malignen Transformation ist von grosser Bedeutung fur das Verstandnis der Krebsentstehung Inhaltsverzeichnis 1 Transformation in der Zellkultur 2 Transformierende Faktoren 3 Quellen 4 EinzelnachweiseTransformation in der Zellkultur BearbeitenDer Begriff der malignen Transformation wird mittlerweile auch bei der Umwandlung normaler Zellen zu Krebszellen in einem Organismus gebraucht obwohl er ursprunglich nur fur die Veranderungen von Zellen in einer Zellkultur in vitro verwendet wurde Transformierte Zellen in einer Zellkultur zeigen alle Merkmale von Tumorzellen wie unkontrolliertes Wachstum Veranderung der Zellkontakte Wachstum in sogenanntem Weichagar Zellkulturmedium mit einem Anteil von 0 5 bis 1 Agar und Ausbildung von Tumoren nach einer Injektion der Zellen in Tiere Bei einer Kultur adharenter das heisst auf der Oberflache anhaftender normaler Zellen wird das weitere Wachstum der Zellen durch Kontakt zu Nachbarzellen gehemmt so dass es meistens nur zur Ausbildung einer einlagigen Schicht Monolayer von Zellen kommt Bei einer Transformation unterbleibt diese Hemmung und die von einer transformierten Zelle abstammenden Klone teilen sich weiter und schichten sich in mehreren Lagen ubereinander Dies ist schon mit blossem Auge an der Ausbildung von Zellverdichtungen den sogenannten Foci Plural von Fokus zu erkennen Die maligne transformierten Zellen verandern auch ihre Morphologie und verlieren typische Merkmale der ursprunglichen Zellarten Entdifferenzierung nbsp Normale NIH 3T3 Zellen in einer Zellkultur Phasenkontrastmikroskop 100 Vergrosserung nbsp Gleiche Zellkultur nach Expression des ras Protoonkogens Maligne Transformation beginnende Ausbildung eines Fokus nbsp Gleiche Zellkultur nach Expression des grossen T Antigens von SV40 Maligne Transformation mit FokusTransformierende Faktoren BearbeitenDie maligne Transformation wurde zuerst als Effekt in Zellkulturen beschrieben die mit bestimmten Virusspezies infiziert waren Da einzelne Proteine dieser Viren bei Einschleusung in Zellen ebenfalls alleine eine Transformation hervorrufen konnten wurden diese Proteine als Transformations Proteine bezeichnet Die Gene fur diese Transformations Proteine sind die viralen Onkogene Das bekannteste Transformations Protein ist das Grosse T Antigen T fur Transformation des SV40 Virus bei dem die Transformation zuerst entdeckt wurde Weitere Proteine sind das E1A Protein des Humanen Adenovirus Typ 12 18 und das E7 Protein der Papillomaviridae Der intrazellulare Parasit Theileria annulata sezerniert die Peptidyl Prolyl Isomerase PIN1 die Saugerzellen durch einen Abbau der Ubiquitin Ligase FBW7 transformiert da in Folge c JUN verstarkt aktiv ist 1 Quellen BearbeitenRolf Knippers Molekulare Genetik 7 Aufl 1997 Alfred Puhler et al Hg Lexikon Biochemie und Molekularbiologie Stuttgart 2000Einzelnachweise Bearbeiten J Marsolier M Perichon J D DeBarry B O Villoutreix J Chluba T Lopez C Garrido X Z Zhou K P Lu L Fritsch S Ait Si Ali M Mhadhbi S Medjkane J B Weitzman Theileria parasites secrete a prolyl isomerase to maintain host leukocyte transformation In Nature 520 2015 S 378 doi 10 1038 nature14044 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maligne Transformation amp oldid 178508048