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Karlesberg historisch auch Carlsberg genannt 1 ist die Wustung eines Dorfes im unterfrankischen Landkreis Aschaffenburg in Bayern Sie liegt auf dem Gebiet der heutigen Marktgemeinde Mombris Karlsberg fiel im 19 Jahrhundert wust In verschiedenen alteren Statistiken wird die ehemalige Siedlung als eigener Ortsteil von Mombris aufgefuhrt Die Antoniusquelle am Platz des fruheren Dorfes Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Mittelalter 2 2 Fruhe Neuzeit 2 3 Belgische Einwanderer 2 4 Vom Dorf zur Wustung 3 Weitere Wustungen in der Region 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDas Dorf lag im mittleren Kahlgrund etwa 350 Meter vom heutigen neuen Mombriser Friedhof entfernt zwischen den Ortschaften Rappach und Frohnhofen unterhalb des Bauersberges 308 m Die Wustung liegt auf der Gemarkung von Mombris Dort befindet sich heute die Antoniusquelle ein roter Sandsteinbrunnen Geschichte Bearbeiten nbsp Ein Grenzstein mit der Inschrift CB Carlsberg in der Nahe des ehemaligen DorfesMittelalter Bearbeiten Die genaue Entstehungszeit von Karlesberg ist unklar da keine Urkunden existieren die die Grundung belegen Allgemein wird von einer Grundung wahrend der frankischen Landnahme 8 bis 10 Jahrhundert oder zur Zeit der Staufer 12 13 Jahrhundert ausgegangen 2 Der Name der Ortschaft kommt entweder von Karl in der Zeit des Mittelalters ein Synonym fur einen freien Mann unter unmittelbarer Herrschaft des Konigs oder von Kar l einer Bezeichnung fur einen Sumpf oder eine Feuchtwiese 3 Im Mittelalter gehorte Karlesberg zum Gericht Mombris das wiederum Teil des Freigerichts Alzenau war Das Freigericht war zwar reichsunmittelbar aber das Reich verpfandete oder vergab das Gebiet immer wieder So wechselten die Landesherren zu denen die Herren und spateren Grafen von Hanau die Herren von Randenburg und die Herren von Eppstein zahlten Fruhe Neuzeit Bearbeiten Im Jahr 1500 belehnte der romisch deutsche Konig Maximilian I den Erzbischof von Mainz und den Grafen von Hanau Munzenberg gemeinsam mit dem Freigericht das sie nun als Kondominat verwalteten Da im Freigericht auch zur Zeit des Kondominats die kirchliche Jurisdiktion bei den Erzbischofen von Mainz verblieb konnte sich die Reformation im Gegensatz zur Grafschaft Hanau Munzenberg hier nicht durchsetzen Karlesberg blieb romisch katholisch Noch vor 1633 3 verwaiste das noch zum Beginn des 17 Jahrhunderts besiedelte 3 Karlesberg erstmals als Folge des Dreissigjahrigen Krieges 4 und der Pest und wurde zur Wustung Belgische Einwanderer Bearbeiten Wiederbelebt wurde Karlesberg dann Ende des 17 Jahrhunderts durch wallonische Einwanderer aus dem heutigen Dour im Hennegau unweit der Stadt Mons 5 Deren Nachfahren besiedelten in den folgenden Jahrhunderten die Nachbarorte und sind dort bis heute auch nach Aufgabe des Ortes Karlesberg zu finden 2 Karlesberg blieb jedoch ein eher kleinerer Weiler und wies 1737 nur zwei Herdfeuer also Wohnstatten von Grossfamilien auf 1 Mit Graf Johann Reinhard III starb 1736 der letzte mannlicher Vertreter des Hauses Hanau Erbe des hanau munzenberger Landesteils war aufgrund eines Vertrages der Landgraf von Hessen Kassel Ob sich sein Erbe auch auf den Hanauer Anteil an dem Kondominat erstreckte war in den folgenden Jahren zwischen Kurmainz und Hessen Kassel heftig umstritten Der Streit endete in einem Kompromiss dem Partifikationsrezess von 1740 der eine Realteilung des Kondominats vorsah Es dauerte allerdings bis 1748 bis der Vertrag umgesetzt war Karlesberg fiel dadurch Kurmainz zu Der Reichsdeputationshauptschluss des Jahres 1803 schlug Karlesberg der Landgrafschaft Hessen Darmstadt zu die es aber nur 13 Jahre behielt Im Jahr 1816 trat das nunmehrige Grossherzogtum Hessen das Amt an das Konigreich Bayern ab Seitdem liegt Karlesberg auf bayerischem Territorium Vom Dorf zur Wustung Bearbeiten Die meisten urkundlichen Erwahnungen des Dorfes stammen aus dem 17 bis ins 19 Jahrhundert Ab dem 18 Jahrhundert ist es auch gesichert dass es sich um eine Ortschaft und nicht nur um einen Einzelhof handelte 6 Fur 1820 ist belegt dass Karlesberg ein Melkplatz war wo Vieh gemolken und getrankt wurde und auch Melker und Hirten ihre Behausung hatten 7 Auf einer Flurkarte von 1846 wird zumindest noch ein bewohntes Gebaude ausgewiesen auch wenn hier bereits nicht mehr von einer Ortschaft die Rede ist Zahlreiche Nachfahren der wallonischen Einwanderer lebten zu dieser Zeit bereits in Mombris Rappach umliegenden Dorfern 8 oder waren nach Amerika weiter gewandert 9 10 Der letzte Beleg fur die Existenz des besiedelten Ortes stammt aus dem Jahr 1858 11 Wahrscheinlich wanderten die Bewohner ab weil von der verfugbaren Ackerflache ein guter Auskommen nicht zu erreichen war 12 Zwischen 1870 und 1913 wurde noch ein existentes Karlesberger Haus nach Mombris verlegt 2 und diente dort als Schnapsbrennerei 12 Um 1945 wurde von einem Wiesenbesitzer am Bauersberg die letzte noch bestehende Mauer abgebrochen 13 Die Strasse Karlesberg in Fronhofen ist nach der Wustung benannt die Wallonenstrasse in Rappach nach den Einwanderern die das Dorf vom 17 bis zum 19 Jahrhundert besiedelt hatten Am ehemaligen Ort der Siedlung befindet sich heute ein Brunnen die Antoniusquelle Weitere Wustungen in der Region Bearbeiten nbsp Ein Strassenname in Fronhofen erinnert an das verschwundene Dorf KarlesbergAltdorf bei Babenhausen Armansgesass bei Altenhasslau Biebigheim bei Wenigumstadt Bruchhausen bei Horstein Grubingen bei Grossheubach Hausen bei Momlingen Hergeresfeld bei Wirtheim Hildenhausen bei Harreshausen Huttenberg bei Mensengesass Langenbrucken bei Babenhausen Das alte Nilkheim bei Leider Prischoss bei Alzenau Das alte Ringheim bei Grossostheim Rothenberg bei Niedersteinbach Ruchelnheim bei Obernau Sadelbach bei Feldkahl Wohnstadt bei Brucken Zell bei Zellhausen Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Karlesberg Wustung Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b Emil Griebel Chronik des Marktes Mombris Markt Mombris 1982 S 111 a b c Als die Battons auf den Karlesberg kamen Main Echo vom 18 Juli 2009 aufgerufen im Main Netz am 18 Juli 2013 a b c Friedmann Friede Der Karlesberg in Beitrage zur Geschichte der Marktgemeinde Mombris Heft 1 Mombris 1991 S 18 Archivierte Kopie Memento des Originals vom 9 Januar 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www moembris de Suche nach Baton wallonische Version unter www familienaam be Friedmann Friede Der Karlesberg in Beitrage zur Geschichte der Marktgemeinde Mombris Heft 1 Mombris 1991 S 22 Friedmann Friede Der Karlesberg in Beitrage zur Geschichte der Marktgemeinde Mombris Heft 1 Mombris 1991 S 26 Friedmann Friede Der Karlesberg in Beitrage zur Geschichte der Marktgemeinde Mombris Heft 1 Mombris 1991 S 16 Emil Griebel Chronik des Marktes Mombris Markt Mombris 1982 S 277 http de geneanet org familiennamen BATHON Emil Griebel Chronik des Marktes Mombris Markt Mombris 1982 S 299 a b Friedmann Friede Der Karlesberg in Beitrage zur Geschichte der Marktgemeinde Mombris Heft 1 Mombris 1991 S 24 Unser Kahlgrund 1966 Heimatjahrbuch fur den Landkreis Alzenau Herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft zur Heimatforschung und Heimatpflege des Landkreises Alzenau Landrat des Kreises ISSN 0933 1328 50 071836 9 14629 270 Koordinaten 50 4 18 6 N 9 8 46 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karlesberg amp oldid 208865261