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Grubingen spater auch Grubingen ist eine Wustung am Main im heutigen unterfrankischen Landkreis Miltenberg In Urkunden und Akten des 14 Jahrhunderts erscheint die Kirche St Michaelis unter diesem Namen 1 Vermutlich wurde die Siedlung spatestens in der Zeit des Dreissigjahrigen Krieges Anfang des 17 Jahrhunderts ca 1630 wegen einer Pest Epidemie aufgegeben 2 Nur die Existenz der Kirche St Michaelis bzw St Michael ist unter dem Namen Grubingen eindeutig belegt Die Verwendung des weltlichen Ortsnamens Grubingen ausschliesslich fur eine Kirche die unter dem Patrozinium Sankt Michael stand ist jedoch unwahrscheinlich Ausserdem wurde in den Flurbezeichnungen zwischen Grubinger Besitz und dem der Kirche St Michaelis unterschieden 3 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Geographische Lage 1 2 Heutige Gemeinden 2 Geschichte 2 1 Kirche St Michaelis 3 Heutige Situation 4 Literatur 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenGeographische Lage Bearbeiten nbsp Grubingen in der Karte des Spessart von Paul Pfinzing von 1594 Norden ist rechts nbsp Die Kirche in Grubingen Ausschnittvergrosserung der Karte von Paul Pfinzing Grubingen lag in dem Oberen Erzstift des Kurfurstentums Mainz dessen Verwaltungshauptstadt Aschaffenburg war Heute liegt das Gebiet der ehemaligen Siedlung im bayerischen Teil des Spessarts zwischen Rollfeld und Grossheubach 8 km von der heutigen Kreisstadt Miltenberg 28 km von Aschaffenburg 65 km von Frankfurt am Main und 70 km von Wurzburg entfernt an der heutigen Staatsstrasse 2309 Heutige Gemeinden Bearbeiten Heutige Gemeinden sind im Westen Laudenbach im Norden der Klingenberger Ortsteil Rollfeld auf dessen Gebiet Grubingen heute liegt im Osten Rollbach und Monchberg und im Suden Grossheubach Geschichte Bearbeiten nbsp Gedenktafel an der Westmauer des Grubinger Friedhofs im Jahr 2008Die Endung ingen des Namens Grubingen deutet auf einen alemannischen Ursprung des Namens hin Die Namen der Gewanne um den alten Friedhof machen es wahrscheinlich dass sich dort eine Gerichtsstatte befand Die Existenz einer Zollstatte ist in einer Urkunde von 1421 urkundlich belegt 3 Grubingen wurde aber bereits das erste Mal Anfang des 14 Jahrhunderts urkundlich erwahnt Papst Klemens V 1305 1314 verlieh der Pfarrkirche St Michaelis von Grubingen einen Ablass 1368 schenkte Graf Poppo IV von Wertheim 1260 1281 dem in Rollfeld wohnenden Pfarrer von Grubingen den Heuzehnten zu Schmachtenberg und Rollfeld 1372 schenkte Konrad der Jungere von Bickenbach sein Drittel am Kirchsatz zu Grubingen im damaligen Bistum Mainz dem Deutschen Orden 1419 tauschte Graf Johann von Wertheim mit dem Deutschen Orden seine Halfte am Dorf Rollfeld und seinen Teil am Kirchsatz zu Grubingen die restlichen zwei Drittel gegen den Kirchsatz zu Kembach bei Wertheim Ab 1426 lag das Patronatsrecht fur Grubingen ebenfalls beim Deutschen Orden Vermutlich wohnten die Pfarrer seit diesem Jahr alle in dem Haus des Deutschen Ordens in Klingenberg Dies fuhrte im 16 Jahrhundert zu Streitigkeiten zwischen Klingenberg und Rollfeld Unter anderem nahmen die Klingenberger das Grubinger Kirchenvermogen immer wieder in Anspruch Der Kirchturm der heute noch existierenden Kirche St Pankratius in Klingenberg wurde 1617 mit Geld aus dem Vermogen der Pfarrei in Grubingen finanziert 1623 wurde der Grundstein fur eine eigene Kirche in Rollfeld gelegt 1630 wurde das Grubinger Kirchenvermogen von Erzbischof Anselm Casimir auf die Filialorte Klingenberg und Rollfeld verteilt Ende des 17 Jahrhunderts war die Anzahl der Gottesdienste in Grubingen stark zuruckgegangen Von Klingenberg aus wurde bis zum Jahre 1755 die Filiale Schmachtenberg betreut Zu Rollfeld gehorte die Filiale in Laudenbach 1755 war die Kirche in Grubingen baufallig geworden und der erzbischofliche Kommissar in Aschaffenburg prufte ob die Kirche geschlossen werden konnte Aus Rollfeld wurden jedoch zahlreiche Berichte uber Wunder dagegen angefuhrt Die Filialkirchen forderten eine Bausanierung der Grubinger Kirche In der Grubinger Kirche kam es zu einem Einsturz eines Teiles der Decke 1778 ordnete der erzbischofliche Kommissar in Aschaffenburg den Abbruch der Grubinger Kirche und die Aufstellung eines Kruzifixes mit einer Gedenkinschrift an Der Pfarrer Johann Peter Stadtmuller aus Monchberg wurde fur den Abbruch bevollmachtigt Das Vermogen wurde unter den Pfarrkirchen Klingenberg und Rollfeld aufgeteilt Der Kirchhof wurde geschlossen und die Unterhaltung der Friedhofsmauer an die beiden Kirchengemeinden ubertragen Das Material wurde verkauft Unter anderem wurden die drei Glocken an die Kirche St Johannes der Taufer in Monchberg verkauft 1779 wurde schliesslich der Friedhof unter der Leitung der Pfarrer von Klingenberg und Rollfeld eingeebnet 1814 kam das Gebiet an das Konigreich Bayern 1959 wurde die Ostmauer des Friedhofs nach Westen verschoben um Platz fur die Staatsstrasse 2309 zu machen 1979 wurde der Friedhof restauriert nbsp Grubingen Innenansicht Blick auf das Kreuz im Zentrum nbsp Grubingen Innenansicht nbsp Grubingen Blick auf die Staatsstrasse 2309 nach Grossheubach nbsp Grubingen Innenansicht Blickrichtung Eingangstor nbsp Grubingen InnenansichtKirche St Michaelis Bearbeiten Hauptartikel St Michaelis Grubingen Die romanische Kirche in Grubingen besass vier Altare Auf dem Friedhof stand ein Beinhaus und eine dem Heiligen Wendelin geweihte Kapelle Heutige Situation Bearbeiten nbsp Grubingen gesehen aus sudostlicher Richtung vom Feldweg zur Kiesgrube nbsp Grubingen gesehen aus sudostlicher Richtung Sudwest Ecke Richtung Laudenbach nbsp Grubingen gesehen aus sudostlicher Richtung im Vordergrund die Staatsstrasse 2309 nbsp Grubingen gesehen aus nordlicher RichtungHeute ist von aussen nur noch die Friedhofsmauer mit dem Rundbogen des Eingangsportals zu sehen Diese Uberreste der Gesamtanlage der Kirche liegen etwa 1 5 km sudlich des heutigen Klingenberger Ortsteils Rollfeld zwischen der Staatsstrasse 2309 nach Grossheubach und dem Main In der Mitte des ehemaligen Friedhofs befindet sich das Kruzifix mit der Gedenktafel fur die Kirche die das erzbischofliche Mainzer Kommissariat in Aschaffenburg 1778 anbringen liess Literatur BearbeitenDieter Michael Feineis Grubingen In Wurzburger Diozesan Geschichtsblatter 55 Band Sonderdruck Bistum Wurzburg Wurzburg 1993 S 53 84 stadt klingenberg de PDF 913 kB abgerufen am 25 Februar 2023 Franz Schaub Spessart Wanderungen Suddeutscher Verlag Munchen 1982 ISBN 3 7991 6165 1 S 49 Alexander Schoppner Sagenbuch der Bayerischen Lande Aus dem Munde des Volkes der Chronik und der Dichter Band 2 Contumax Munchen 1852 S 312 313 788 Grubingen bavarikon de abgerufen am 25 Februar 2023 Gudrun Berninger Grubingen Dokumentation anlasslich der Restaurierung des alten Friedhofes 1976 1979 Hrsg Forderkreis Grubingen Heinrich Bingemer Buchdruck Obernburg Klingenberg 1979 Siehe auch BearbeitenListe der Baudenkmaler in Klingenberg am MainWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Grubingen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Grubingen auf Zeno org abgerufen am 25 Februar 2023 Die Schmachtenberger auf dem Totenweg nach Grubingen abgerufen am 25 Februar 2023 Einzelnachweise Bearbeiten Dieter Michael Feineis Grubingen In Wurzburger Diozesan Geschichtsblatter 55 Band Sonderdruck Bistum Wurzburg Wurzburg 1993 S 53 84 stadt klingenberg de PDF 913 kB abgerufen am 25 Februar 2023 Franz Schaub Spessart Wanderungen Suddeutscher Verlag Munchen 1982 ISBN 3 7991 6165 1 S 49 a b Gudrun Berninger Grubingen Dokumentation anlasslich der Restaurierung des alten Friedhofes 1976 1979 Hrsg Forderkreis Grubingen Heinrich Bingemer Buchdruck Obernburg Klingenberg 1979 49 750556 9 18 Koordinaten 49 45 2 N 9 10 48 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grubingen amp oldid 239459184