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Karl Otto 25 August 1904 in Charlottenburg bei Berlin 29 Marz 1975 in Berlin war ein deutscher Architekt Hochschullehrer und Direktor der Staatlichen Hochschule fur bildende Kunste in Berlin Charlottenburg Inhaltsverzeichnis 1 Ausbildung und fruhe Tatigkeit 1 1 Schulbesuch und Studium in Berlin 1 2 Erste Tatigkeit als Architekt 1 3 Tatigkeit im Reichsluftfahrtministerium 1 4 Vom Ende des Zweiten Weltkrieges bis 1947 Internierung 2 Tatigkeit ab 1947 2 1 Hannover 2 2 Zuruck in Berlin 3 Nach der Pensionierung 1969 4 Personliches und Familiares 5 Weitere realisierte Bauten 6 Veroffentlichungen 7 Namensvettern 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseAusbildung und fruhe Tatigkeit BearbeitenSchulbesuch und Studium in Berlin Bearbeiten Karl Otto wurde als Sohn des Bildhauers Wilhelm Otto und seiner Frau Emma geborene Gruneberg in Charlottenburg geboren Ein Jahr zuvor am 24 Juli 1903 war seine Schwester Ingeborg zur Welt gekommen Karl Otto besuchte das Stadtische Realgymnasium zu Charlottenburg und erhielt am 9 Marz 1923 das Reifezeugnis das Kaufmann als Berufsziel nennt 1 Otto begann jedoch im Wintersemester 1923 ein Studium der Architektur an der Technischen Hochschule Berlin Charlottenburg Hierfur war ein handwerkliches Praktikum notwendig das er vom 16 April bis 29 September 1923 bei der Berlin Anhaltischen Maschinenbau AG BAMAG in Berlin Moabit ableistete Er arbeitete in den Abteilungen Modelltischlerei Dreherei und Schlosserei auf der Beurteilung heisst es dazu dass er sich beachtenswerte Kenntnisse in der Praxis erworben hatte 2 Wahrend des Studiums nahmen Karl Otto und einige seiner Kommilitonen die zu der studentischen Arbeitsgruppe Arbeitskreis der neuen Form unter der Leitung von Richard Rothschild gehorten Kontakt zu den in Berlin tatigen Architekten des Neuen Bauens wie Ludwig Mies van der Rohe Hugo Haring Erich Mendelsohn Max und Bruno Taut Ludwig Hilberseimer sowie den Brudern Hans und Wassili Luckhardt auf 3 Bei einem Besuch in seinem Atelier bot Ludwig Mies van der Rohe Karl Otto und seinen Kommilitonen Wilhelm Pabst und Kurt Liebknecht die Mitarbeit an seinem Hauserblock fur die Weissenhofsiedlung Stuttgart an die im Rahmen der Werkbundausstellung 1927 unter Mies Gesamtleitung errichtet wurde Nachdem Karl Otto 1926 das Vordiplom bestanden hatte wurde er zum Wintersemester 1926 1927 in das Seminar von Hans Poelzig aufgenommen Auch in Poelzigs Atelier war Karl Otto ab 1927 wahrend seiner Studienzeit tatig arbeitete aber gleichzeitig an verschiedenen Projekten im Atelier von Ludwig Mies van der Rohe mit Im Februar 1929 schloss Karl Otto seine Hochschulausbildung mit dem Diplom ab Neben seinem Architekturstudium hatte er auch als Gaststudent Seminare an der Kunstgewerbeschule Charlottenburg besucht an der sein Vater lehrte 4 Erste Tatigkeit als Architekt Bearbeiten Nach Abschluss seines Studiums trat Karl Otto am 1 Marz 1929 in das Atelier von Ludwig Mies van der Rohe ein Er wurde in die Planungen zur Deutschen Abteilung der Weltausstellung 1929 in Barcelona einbezogen die unter Mies Leitung entstand Nach seiner Ruckkehr nach Berlin im Juli 1929 fand Karl Otto noch im selben Monat eine Anstellung im Atelier von Hans Poelzig und wurde am Projekt Haus des Rundfunks beteiligt mit dessen Bau im Mai begonnen worden war Ab September 1930 war Karl Otto erneut fur Ludwig Mies van der Rohe tatig Er arbeitete an den Planungen fur den Neubau der Farberei der VerSeid AG in Krefeld mit und daruber hinaus an einem Wettbewerb fur ein Golfclubhaus ebenfalls in Krefeld 5 Ab 1931 machte sich Karl Otto als Architekt selbststandig 1931 ubertrug Ludwig Mies van der Rohe Karl Otto zusammen mit Mia Seeger die technische Leitung der im Rahmen der Deutschen Bauausstellung Berlin vom 9 Mai bis 2 August 1931 gezeigten Abteilung Die Wohnung unserer Zeit die Mies verantwortete Daruber hinaus konnte Karl Otto gemeinsam mit Jan Ruhtenberg mit der Gestaltung einer Musterwohnung einen eigenen Beitrag zur Ausstellung leisten 6 Von Oktober bis Mitte Dezember 1931 arbeitete Otto erneut fur Hans Poelzig an dessen Wettbewerbsentwurf fur den Palast der Sowjets in Moskau mit 7 Im Juni 1932 ubersiedelte Karl Otto nach Mannheim wo er zusammen mit seinem Studienfreund Wilhelm Pabst ein Architekturburo betrieb und hauptsachlich Privatwohnhauser plante 1932 wurde Karl Otto in den Vorstand des Deutschen Werkbundes gewahlt was wie er an seine Eltern berichtete auf eine Initiative von Hans Poelzig und Martin Wagner zuruckging die junge Leute in der Leitung haben wollten 8 Bereits im Jahr 1933 beendete Otto seine Tatigkeit in Mannheim und kehrte nach Berlin zuruck wobei er noch einige Projekte fur Schulgebaude im Raum Berlin und in Mannheim realisieren konnte Sein Baustil der Moderne den er bevorzugte war beim Machtantritt der Nationalsozialisten nicht mehr erwunscht weswegen ausser einigen Auftragen von Privatpersonen keine existenzsichernden Bauauftrage mehr an Karl Otto vergeben wurden denn nun sollte pompos gross und wehrhaft im Stil des Neoklassizismus gebaut werden 9 Ausserdem war seine Familie den Schikanen der neuen Machthaber ausgesetzt Nach kurzzeitiger Verhaftung seiner Ehefrau wurde ihr die Approbation als Arztin entzogen der eigene Vater wurde wegen seiner politischen Haltung zwangspensioniert Sein Schwiegervater emigrierte in die Schweiz 1934 war Karl Otto erneut fur Ludwig Mies van der Rohe tatig der ihn an der Ausstellung Deutsches Volk Deutsche Arbeit beteiligte Auch fur die Wettbewerbsarbeit um den Bau des Deutschen Pavillons fur die Weltausstellung Brussel 1935 wurde Otto von Ludwig Mies van der Rohe erneut als Mitarbeiter herangezogen Tatigkeit im Reichsluftfahrtministerium Bearbeiten Ab dem 15 August 1935 fand Karl Otto zunachst eine Stelle als angestellter Referent im Reichsluftfahrtministerium wo er ab April 1936 an Hallenbauten Lazaretten und Siedlungsplanungen beteiligt war Die Stellung war ihm durch den Architekten Ernst Sagebiel ehemaliger Mitarbeiter Erich Mendelsohns vermittelt worden Die dortige Tatigkeit ermoglichte ihm weiterhin als Architekt zu arbeiten und auch seine funktionalistische Auffassung zu vertreten 10 Von Marz bis Mai 1938 leistete Otto seine militarische Grundausbildung als Kanonier im Flakregiment Doberitz ab 11 Im Marz 1939 wurde Otto zum beamteten Regierungsbaurat in der Inspektion fur zivilen Luftschutz im Reichsluftfahrtministerium berufen und mit Wirkung zum 1 Januar 1943 zum Oberregierungsbaurat ernannt Bis Dezember 1944 war er Gruppenleiter danach wieder Referent und mit den Bereichen Siedlungsplanungen stadtische Arbeiten und Luftschutzraume fur die Bevolkerung befasst 11 Karl Otto wurde zum Luftschutzexperten des Reichsluftfahrtministeriums und beschaftigte sich in diesem Zusammenhang mit der Verbindung von Luftschutz und Stadtebau 12 Aus Grunden des nahenden Kriegsendes ubersiedelte die Familie im Marz 1944 nach Altendorf im Kreis Gifhorn Vom Ende des Zweiten Weltkrieges bis 1947 Internierung Bearbeiten Vom 17 April 1945 bis 20 Marz 1947 befand sich Karl Otto in US amerikanischer Kriegsgefangenschaft in Lagern in Frankreich und Deutschland 13 Nach Ottos eigenen Angaben erfolgte die Gefangenschaft aufgrund einer Namensgleichheit mit einem gesuchten Kriegsverbrechen Verdachtigen 11 Otto selbst gab in den Unterlagen zur Entnazifizierung zwar an ab 1942 Anwarter auf eine NSDAP Mitgliedschaft gewesen zu sein diese sei jedoch nie eingetreten 14 Tatigkeit ab 1947 BearbeitenHannover Bearbeiten Nach der Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft kehrte Karl Otto zu seiner Familie nach Brome zuruck Hier nahm er ab Juli 1947 seine Tatigkeit als freier Architekt wieder auf und arbeitete bis 1949 in Gemeinschaft mit seinem in Osnabruck tatigen ehemaligen Kommilitonen aus dem Seminar Poelzigs Max H Berling Otto und Berling beteiligten sich an einer Reihe von Wettbewerben ihre Entwurfe wurden jedoch bei keinem dieser Wettbewerbe pramiert 15 Karl Otto plante schon vor dem Zweiten Weltkrieg als Lehrer tatig zu werden Wegen der schlechten Auftragslage nutzte er ab Ende 1948 die Moglichkeit an der Staatsbauschule Oldenburg eine Dozentur anzutreten 1950 bewarb er sich erfolgreich um die Stelle des Direktors der Meisterschule fur das gestaltende Handwerk in Hannover auf die er am 18 August 1950 berufen wurde 16 Wahrend seiner Tatigkeit als Direktor der 1952 in Werkkunstschule umbenannten Lehreinrichtung arbeitete Karl Otto auch weiterhin als freier Architekt nahm an Architekturwettbewerben teil entwarf Mobel und richtete zahlreiche Ausstellungen aus 1951 gestaltete er mit Konstanty Gutschow die Abteilung Stadtebau und Ortsgestaltung auf der Constructa in Hannover 1953 konzipierte er die Sonderschau formgerechter Industrieerzeugnisse auf der Hannover Messe und im selben Jahr die Internationale Tapetenausstellung in Darmstadt sowie die Ausstellung raum form farbe die Arbeiten der Werkkunstschule Hannover prasentierte Die prominenteste Ausstellung die unter Karl Ottos Leitung durchgefuhrt wurde war jedoch Die Stadt von morgen im Rahmen der Interbau Berlin 1957 in deren leitenden Ausschuss er 1955 berufen worden war Neben der Lehrtatigkeit nahm Karl Otto auch an mehreren Architektur Wettbewerben teil und projektierte einen dringend notwendigen Neubau fur die Werkkunstschule der am Maschsee in Hannover entstehen sollte jedoch nicht zur Ausfuhrung kam 17 Umgesetzt wurde wahrend der Tatigkeit in Hannover nur ein Projekt die Gebaude der Leibnizschule und der Werner von Siemens Mittelschule die auf einem gemeinsamen Gelande an der Rontgenstrasse in Hannover Wittekamp List entstanden Diese Gebaude sind Bestandteil einer Reihe von Schulbauten die Karl Otto errichtete Der Schulbau entwickelte sich zum bestimmenden Thema in seinem architektonischen Schaffen Ab 1948 gehorte Karl Otto dem wiedergegrundeten Deutschen Werkbund an und war 1954 Grundungsmitglied des Rates fur Formgebung 18 1974 trat er aus dem Deutschen Werkbund aus weil er dessen zunehmende Politisierung besonders in Berlin ablehnte 19 Zuruck in Berlin Bearbeiten Nachdem Karl Hofer am 23 Marz 1955 als Direktor der Hochschule fur bildende Kunste Berlin seit den 1980er Jahren Universitat der Kunste Berlin zuruckgetreten und kurz darauf am 3 Mai 1955 verstorben war wurde ein geeigneter Nachfolger gesucht Im Oktober 1955 berief der Senat von Berlin Karl Otto auf diesen Posten 20 Der Berufung war eine heftige Auseinandersetzung um die Besetzung der vakanten Direktorenstelle vorausgegangen die sich zu einer Entscheidung zwischen Hans Scharoun und Otto entwickelte Dass die Entscheidung zu Gunsten Ottos ausfiel stiess bei den Studenten auf grossen Widerstand da sie Otto mangelnde Kompetenz fur dieses Amt aufgrund seiner geringen Erfahrung im praktischen Bauen vorwarfen und ihn mittels Flugblattern Briefen und Telegrammen diffamierten 21 Gleichzeitig mit seiner Berufung wurde Otto zum Ordentlichen Professor fur Architektur ernannt 22 Die Auseinandersetzungen mit der Studentenschaft wurden durch eine vom Lehrkorper verfasste Loyalitatserklarung und Ottos Angebot einer offentlichen Gesprachsrunde an die Studenten am 3 November 1955 beigelegt In der Berliner Hochschullandschaft engagierte sich Otto besonders auf organisatorischem Gebiet er wurde Mitbegrunder des Schulbauinstituts der deutschen Lander entwarf ein Reorganisationsprogramm fur die Hochschule der Kunste und grundete den Lehrstuhl fur Manufakturelle Formgebung an dieser Hochschule Ausserdem war er Mitglied im Bund Deutscher Architekten BDA im Deutschen Werkbund im Rat fur Formgebung sowie spater Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats des deutschen Schulbauinstituts Praktische Arbeiten leistete er 1957 im Leitenden Ausschuss der Interbau in der Abteilung Die Stadt von morgen und 1960 in der deutschen Abteilung der Triennale in Mailand Uber seine Lehrtatigkeit hinaus erkannte Otto auch die Verantwortung des Menschen fur die Erhaltung der Natur und trat als Mitorganisator eines 1959 veranstalteten Kongresses Die grosse Landzerstorung an die Offentlichkeit 23 Eine langere Studienfahrt in die USA im Fruhjahr 1961 gab den Anstoss auch in Deutschland verstarkt uber die Plattenbauweise nachzudenken die Zielsetzung der Studienreise lautete Kennenlernen der Formgebung industriell hergestellter Serienerzeugnisse und der Entwicklung vorgefertigter Bauteile im amerikanischen Bauwesen zusammen mit der Besichtigung damaliger neuester Bauten Weitere Auslandsaufenthalte und Vortragstatigkeiten brachten ihn daruber hinaus nach London Glasgow Tokyo Graz und Chicago Zwischen 1960 und 1968 organisierte Karl Otto vor allem unter dem Aspekt Kunst und Architektur langfristig enger zusammenzufuhren einen internen Wettbewerb der Kunsthochschule mit dem Titel Architektur und bildende Kunst unter den Studenten der hoheren Semester der konkrete Vorgaben erhielt Es ging um Sitzplatz im Hansaviertel Wintersemester 1960 1961 Kleines Cafe in Pichelswerder Wintersemester 1961 1962 Gemeindezentrum Britz Buckow Rudow Wintersemester 1962 1963 Friedhofskapelle Wintersemester 1963 1964 Pavillon auf dem Rathenauplatz in Hamburg Wintersemester 1964 1965 Tanzpavillon Wintersemester 1965 1966 Neugestaltung des Ruinengelandes an der Westseite der HfBK Wintersemester 1966 1967 ohne konkrete Themenvorgaben Erstmals waren in der Jury jedoch auch Studenten vertreten und die Zielsetzung lautete das Objekt soll technisch machbar sein und gegebenenfalls auf der Weltausstellung in Osaka 1970 gezeigt werden Wintersemester 1967 1968 nbsp Die Martin Luther King Kirche erbaut nach Entwurfen von Karl OttoDie Resonanz liess im Laufe der Jahre nach ausserdem handelte es lediglich um Studienprojekte die also nicht zur Ausfuhrung gelangten So wurde 1969 dieser Wettbewerb wieder eingestellt und damit war auch ein erster Versuch einer Annaherung an Bauhausprinzipien fehlgeschlagen Trotz der umfangreichen Verwaltungstatigkeit fand Karl Otto noch Zeit eigene Architekturplane zu verfolgen er betrieb zu diesem Zweck ein Buro in der Wielandstrasse 13 in Berlin Charlottenburg Im Jahr 1967 erhielt er von der evangelischen Gemeinde Martin Luther King in Berlin Gropiusstadt Johannisthaler Chaussee den Auftrag fur den Neubau eines Komplexes aus einem Gotteshaus einem Gemeindehaus einem Pfarrhaus einer Kindertagesstatte sowie einem Schwesternwohnheim Seine realisierten Bauplane bestehen aus drei Grundelementen einem Stahlskelett Stahlbetonwandfeldern und Fensterbander Die feierliche Einweihung fand in Ottos Gegenwart am 25 April 1968 statt Hauptartikel Martin Luther King Kirche Berlin Nach der Pensionierung 1969 BearbeitenAb Mitte der 1960er Jahre mehrten sich gesundheitliche Probleme weswegen sich Karl Otto entschloss 1969 in den vorgezogenen Ruhestand zu gehen Zur Erholung zog er sich ab August 1969 in den Schwarzwald zuruck Einer seiner wichtigsten Ratschlage aus der Direktorentatigkeit Schafft eine Gesamthochschule der Kunste in welcher auch Musikschulen aufgehen sollten 24 wurde schliesslich 2002 mit der Bildung der Universitat der Kunste umgesetzt Er trat aber weiterhin als Referent bei Tagungen auf und vertrat dort immer wieder seine verschiedenen Schulideen sowohl was eine standardisierte Bauweise betrifft als auch die Lehrinhalte wie im Januar 1971 bei der Fachtagung des Rationalisierungs Kuratoriums der Deutschen Wirtschaft Flexibilitat und Mobilitat im Schulbau 1970 aktivierte er sein Architekturburo und war hier u a mit der Planung und dem Neubau des Gesamt Oberschule Mittelstufenzentrums Egelpfuhl in Berlin Spandau sowie der Projektierung einer Ingenieurschule in Ravensburg befasst Personliches und Familiares BearbeitenKarl Otto heiratete am 6 August 1931 die Medizinerin Charlotte geb Liebknecht 21 Mai 1905 12 November 1994 Tochter des Juristen Theodor Liebknecht Nichte von Karl Liebknecht und Cousine von Ottos Studienfreund Kurt Liebknecht Im Jahr 1941 wurde ihre Tochter Jutta Ingeborg geboren die nach dem Abitur ebenfalls Architektur studierte und zwar zunachst an der Technischen Universitat Berlin dann nach dem Umzug der Familie an der Technischen Hochschule Darmstadt und ab 1966 an der Technischen Hochschule Munchen wo sie auch ihr Diplom erwarb nbsp Grabplatte von Karl Otto auf dem Stadtfriedhof Engesohde HannoverWahrend seiner Tatigkeit als Direktor der Berliner Hochschule der Kunste machte Karl Otto mehrfach Familienurlaub im Ausland beispielsweise in Tirol Zwischen 1964 und 1969 benotigte er regelmassige Kuren die er in Braunlage in Bad Worishofen und Bad Orb absolvierte Trotzdem belastete ihn seine Tatigkeit zunehmend so dass seiner Bitte auf vorzeitige Pensionierung zu seinem 65 Geburtstag stattgegeben wurde Der Senator fur Wissenschaft und Kunst Werner Stein hatte fur das Jahr 1975 als offentliche Ehrung fur Ottos Lebenswerk die Verleihung des Grossen Verdienstkreuzes des Verdienstordens der BRD geplant was durch den plotzlichen Tod von Karl Otto nicht mehr zustande kam Weitere realisierte Bauten Bearbeiten nbsp Zwei Ansichten der internationalen Deutschen Schule BrusselEigenheime in Kiel und Mannheim 25 Siedlungsprojekte 25 Leibniz Gymnasium in Hannover 1952 25 Werner von Siemens Mittelschule Realschule in Hannover 1952 Hohere Wirtschaftsfachschule in Pforzheim 1962 heutige Hochschule Pforzheim 25 Neubau fur die Gewerbeschule fur Kraftfahrzeug und Flugzeugbau 25 in Hamburg Hammerweg 9 1965 1967 im 21 Jhd Staatliche Gewerbeschule Kraftfahrzeug und Flugzeugtechnik G9 26 Im Auftrag des Berliner Senats Baudirektors plante er 1967 die Deutsche Schule in Brussel die 1970 eingeweiht werden konnte 25 Hier arbeitete Otto erstmals bei einem Schulneubau mit einem Fertigteilprogramm dem System Brockhouse Elektrotechnische Fakultat der Technischen Hochschule Braunschweig 1968 25 Es handelt sich um ein funfachsiges Hochhaus mit Fertigteilfassade aus Stahlbeton das auf schragen Stelzen steht Veroffentlichungen BearbeitenNeben einigen Beitragen fur die Tagespresse zahlreichen Vortragen und Fachartikeln wie Zur Situation der Kunste im technischen Zeitalter Werkerziehung als Teil der Kunsterziehung in den Schulen sind folgende Publikationen von Karl Otto erschienen Zur Entwicklung der Hochschule fur bildende Kunste Berlin 1956 27 Die Stadt von morgen Berlin 1959 28 Schulbau 1961 1 Auflage in der Reihe Bauen und Wohnen 1963 2 Auflage in deutsch und englisch Industrial Design in USA 1963 Industrielle Formgebung in den USA Berichte uber die Reise einer Berliner Studiengruppe Berliner Industriebank Hrsg Schulbau Band II 1964 Die deutsche Kunsthochschule 1970 25 Namensvettern BearbeitenDas Matrikelbuch der Akademie der Bildenden Kunste Munchen verzeichnet fur den Zeitraum 1854 bis 1855 einen Kunststudenten Karl Otto 1831 dessen Vater Schuhmacher war und aus Osterode bei Hannover stammte 29 Im Architekturmuseum der Technischen Universitat Berlin befinden sich zwei Projektblatter eines Karl Otto aus der Koniglich Technischen Hochschule Berlin der demzufolge Ende des 19 Jahrhunderts in Berlin aktiv war 30 Ein als Kriegsfischkutter bezeichnetes Schiff lief 1943 als deutsches Marineboot vom Stapel Nach seinem Einsatz in danischen Diensten von 1945 bis 1947 wurde es Eigentum des Kapitans Karl Otto Dieser liess es zu einem Fischkutter umbauen und auf seinen eigenen Namen Kapitan Karl Otto taufen 1949 Der hier beschriebene Architekt und Hochschullehrer diente in allen Fallen nicht als Namensgeber und war auch nicht mit dem Schiffer verwandt 31 Literatur BearbeitenHochschule der Kunste Berlin Hrsg Christine Fischer Defoy Kunst im Aufbau ein Stein Die Westberliner Kunst und Musikhochschulen im Spannungsfeld der Nachkriegszeit Berlin 2001 ISBN 3 89462 078 1 Fabian Ludovico Karl Otto Architekt und Lehrer Ein biographischer Beitrag zur deutschen Nachkriegsmoderne Marburg 2010 ISBN 978 3 8288 2552 9 Zugl Heidelberg Univ Diss 2010 Im Baukunstarchiv der Akademie der Kunste gibt es eine weitere umfangreiche Dokumentensammlung zu Leben und Werk von Karl Otto 32 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Karl Otto Album mit Bildern Videos und Audiodateien Karl Otto Archiv im Archiv der Akademie der Kunste BerlinEinzelnachweise Bearbeiten Reifezeugnis vom 9 Marz 1923 in Baukunstarchiv der Akademie der Kunste Berlin Karl Otto Archiv Kasten 5 Zeugnis der Berlin Anhaltischen Maschinenbau AG vom 29 September 1923 in Baukunstarchiv der Akademie der Kunste Berlin Karl Otto Archiv Kasten 5 Helmut Hentrich Bauzeit Aufzeichnungen aus dem Leben eines Architekten Dusseldorf 1995 S 72 Hinweise zur Tatigkeit von Prof Dipl Ing Karl Otto in Baukunstarchiv der Akademie der Kunste Berlin Karl Otto Archiv Kasten 5 Zeugnis vom 29 Dezember 1931 in Baukunstarchiv der Akademie der Kunste Berlin Karl Otto Archiv Kasten 5 Deutsche Bauausstellung Berlin 1931 Amtlicher Katalog und Fuhrer hrsg vom Ausstellungs Messe und Fremdenverkehrs Amt der Stadt Berlin 1931 S 160 ff Zeugnis vom 23 Dezember 1931 in Baukunstarchiv der Akademie der Kunste Berlin Karl Otto Archiv Kasten 5 Brief von Karl Otto an die Eltern vom 19 November 1932 in Baukunstarchiv der Akademie der Kunste Berlin Karl Otto Archiv Kasten 9c Universitat der Kunste Berlin Universitatsarchiv Bestand 16 II 124 Personalakte Karl Otto Christine Fischer Defoy Kunst im Aufbau ein Stein Die Westberliner Kunst und Musikhochschulen im Spannungsfeld der Nachkriegszeit Berlin 2001 S 47 a b c Fragebogen zur Entnazifizierung in Baukunstarchiv der Akademie der Kunste Berlin Karl Otto Archiv Kasten 5 Johann Friedrich Geist Klaus Kurvers Das Berliner Mietshaus 1945 1989 Munchen 1989 S 109 Fragebogen zur Entnazifizierung in Baukunstarchiv der Akademie der Kunste Berlin Karl Otto Archiv Kasten 5 Anlage 2 zum Fragebogen zur Entnazifizierung in Baukunstarchiv der Akademie der Kunste Berlin Karl Otto Archiv Kasten 5 Brief von Max Berling an Friedrich Hetzelt vom 9 September 1954 in Baukunstarchiv der Akademie der Kunste Berlin Karl Otto Archiv Ordner 21 Abschrift der Ernennungsurkunde vom 18 August 1950 in Baukunstarchiv der Akademie der Kunste Berlin Karl Otto Archiv Ordner 33a Bericht uber die Entwicklung der Werkkunstschule Hannover vom 1 August 1950 bis 29 Februar 1956 in Baukunstarchiv der Akademie der Kunste Berlin Karl Otto Archiv Ordner 34 Hinweise zur Tatigkeit von Prof Dipl Ing Karl Otto in Baukunstarchiv der Akademie der Kunste Berlin Karl Otto Archiv Kasten 5 Brief von Karl Otto an Walter Rossow vom 30 Mai 1974 in Baukunstarchiv der Akademie der Kunste Berlin Karl Otto Archiv Ordner 62 Brief des Senators fur Volksbildung vom 2 November 1955 in Baukunstarchiv der Akademie der Kunste Berlin Karl Otto Archiv Kasten 5 Korrespondenz betr Berufung zum Direktor ASTA in Baukunstarchiv der Akademie der Kunste Berlin Karl Otto Archiv Ordner 30e Ernennungsurkunde vom 22 Marz 1956 in Baukunstarchiv der Akademie der Kunste Berlin Karl Otto Archiv Kasten 5 Information des Deutschen Werkbunds NRW mit Details uber den Kongress 1959 Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive neu abgerufen am 20 September 2012 Der Jubilar floh in den Schwarzwald Professor Otto wird 65 Jahre Sein Ratschlag fur die Zukunft schafft eine Gesamthochschule der Kunste In Welt am Sonntag vom 24 August 1969 a b c d e f g h Universitat der Kunste Berlin Universitatsarchiv Bestand 203 Sammlung Karl Otto Signatur 200 3 Homepage der Kfz Schule hier Zeittafel 197 Memento des Originals vom 25 September 2009 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www kfz schule de Karl Otto Zur Entwicklung der Hochschule fur bildende Kunste Berlin In Bibliographie der deutschen Zeitschriften Literatur Band 112 Ausgaben 1 8 1956 abgerufen am 4 Marz 2010 Die Stadt von morgen 1959 Abdruck in Stefanie Schulz Carl Georg Schulz Das Hansaviertel Ikone der Moderne Braun Verlag Berlin 2007 Matrikelbuch ADK Munchen online abgerufen am 4 Marz 2010 Seminararbeiten Projektblatter Karl Otto im Architekturmuseum der TUB abgerufen am 10 Marz 2010 Abbildung und Kurzinformation zum Fischkutter Kapitan Karl Otto abgerufen am 4 Marz 2010 Kurzbeschreibung der Bestande zu Karl Otto im Baukunstarchiv Normdaten Person GND 117759635 lobid OGND AKS LCCN no2012018961 VIAF 42623263 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Otto KarlKURZBESCHREIBUNG deutscher Architekt und HochschullehrerGEBURTSDATUM 25 August 1904GEBURTSORT Berlin CharlottenburgSTERBEDATUM 29 Marz 1975STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Otto Architekt amp oldid 238356715