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Die Familie von Kuhlewein auch Kuhlwein oder Kuhlwein unterteilt sich in ein frankisches ausgestorbenes sachsisches und ein russisches spater preussisches Adelsgeschlecht Stammwappen der Kuhlewein altkolorierte Federzeichnung Kuhlewein Wappen am Magdeburger ReiterEpitaph von Balthasar Kuhlewein 1505 1584 in der Marienkapelle zu WurzburgStammtafel Cuntz Kuhlewein Ersteller Matthias Katzer Die Familie ist zu unterscheiden von den namensahnlichen aber wappenverschiedenen Kuhlwein von Rathenow 1 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Besitzungen 3 Bekannte Vertreter 4 Wappen 5 Weblinks 6 Literatur 7 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Friedrich Kuhlewein 1606 1663 Burgermeister von Leipzig Stich von Johann Georg WaldreichIm Jahr 1398 wird der Name Kuhlewein in Franken und Thuringen nach Aussage von Cuno von Rodde in den Familiengeschlechtlichen Blattern erwahnt Die Familie Kuhlewein geht zuruck auf ein Ritter und Adelsgeschlecht in Franken Bayern Stammvater ist Cuntz Kuhlewein 1470 1542 Weinhandler und Gastwirt Cuntz stammte von Neuherberg wo er ein Weinhus an einer Strassenkreuzung betrieben hat Diese neue Herberge war der Namensgeber um 1444 des Ortes Der Name Kuhlewein hat seinen Ursprung von kuhlem Wein Am 23 November 1505 wurde Cuntz Burger von Wurzburg Sein Bruder Burkhard Kuhlewein wurde am 9 Dezember 1498 Burger zu Wurzburg nbsp Balthasar Kuhlewein 1505 1584 mit seinen SohnenSein Sohn Balthasar Kuhlewein 1505 1584 wurde am 28 November 1527 Burger in Wurzburg Zunachst betatigte er sich als Fisch und Weinhandler Spater wurde er Burgermeister der Stadt und im Jahr 1564 war er der reichste Wurzburger geworden Am 14 August 1548 wurde er durch einen Wappenbrief von Kaiser Karl V in den Adelsstand erhoben Durch die vom Bischof von Wurzburg betriebene Rekatholisierung wurde die vermogende protestantische Oberschicht mit gravierenden negativen Auswirkungen aus der Stadt vertrieben Daher begrundete einer seiner Sohne Kilian Kuhlewein 1530 1587 die Leipziger Linie Am 24 Juni 1558 wurde er dort Burger Vom Erbe seines Vaters kaufte er 1585 das Rittergut Wachau bei Leipzig Er war Baumeister der Stadt Leipzig Sein Sohn Georg Kuhlewein 1565 1600 heiratete 1592 in Naumburg an der Saale Gertrud von Hoff Er war Kurfurstlicher Quastor auf dem Kloster St Georg Naumburg Sein Sohn war Georg Kuhlewein 1593 1656 der sich von 1630 bis 1656 zur Zeit des Dreissigjahrigen Krieges als Burgermeister in Magdeburg hervorgetan hat Von dieser Zeit zeugt noch sein Epitaph in der Kirche St Johannis und das Kuhlewein Wappen am Magdeburger Reiter Ein weiterer Sohn Kilians Balthasar Kuhlewein 1571 1616 war Stadtschreiber in Leipzig Aus der Ehe mit Elisabeth Sieber 1587 1659 entstammt der promovierte Appellationsrat und Burgermeister Dr jur Friedrich Kuhlewein 1606 1663 Durch die Heirat mit Rosina Vetzer 1614 1641 gelangte er in den Besitz von Auerbachs Hof in Leipzig In der Zeit von 1641 bis 1781 140 Jahre lang war Auerbachs Hof und Keller im Besitz der Familie Kuhlewein Zusatzlich war er Erbherr auf Raschwitz einem grossen Gut und Herrenhaus bei Leipzig Er hatte 13 Sohne und eine Tochter mit drei Ehefrauen nbsp Catharina Elisabeth Besser geb Kuhlewein 1662 1688 Tochter Friedrichs und Ehefrau des Johann von Besser Stich von Johann HainzelmannSeine Tochter Catharina Elisabeth Kuhlewein 1662 1688 die schone Kuhleweinin genannt heiratete 1681 den Dichter und damaligen kurbrandenburgischen Legationsrat Johann Besser der 1690 einen Adelsbrief erhielt und spater am Hof Augusts des Starken lebte 2 Der Legationsrat nachmalige Geheime Kriegsrat Friedrich August von Kuhlewein war mit Gertraud Friederike verheiratet der Tochter des reichen Peter Hohmann 1663 1732 Handels und Ratsherrn in Leipzig und Begrunders des Adelsgeschlechts Hohenthal Nach dem Tod ihres Vaters 1732 erhielt sie testamentarisch von ihrem Vater der ausser ihr als Tochter noch sieben Sohne hatte 50 000 Taler 3 1732 kaufte der Geheime Kriegsrat Friedrich August von Kuhlewein das Rittergut Skassa Als dieser 1748 starb ging Skassa an dessen Sohn den Amtshauptmann Friedrich August von Kuhlewein uber Dieser besass auch das Rittergut Raschwitz bei Leipzig und den Auerbachischen Hof in Leipzig Testamentarisch hatte Kuhlewein seine Ehefrau Augusta Charlotte geb von Seidewitz als Universalerbin eingesetzt Jedoch als er 1752 starb erhoben seine Vettern die beiden Bruder Friedrich Wilhelm von Kuhlewein ledig und der koniglich preussische Regierungsprasident und Geheime Rat Philipp Ferdinand von Kuhlewein zu Magdeburg verheiratet mit NN von Arnim Erbanspruche Daraus entwickelte sich ein Fideikommissprozess Friedrich August erhielt am 24 April 1705 seinen Adel bestatigt und den rittermassigen Reichsadelsstand neu verliehen Im selben Zuge wurde sein Wappen gebessert 1706 war Friedrich August koniglich polnischer und kurfurstlich sachsisches Legationsrat und ubernahm das Gut Raschwitz von Johann Philipp Kuhlewein gemass dessen Testament von 1679 Hans Kuhlewein aus Rossleben geb 11 Dezember 1661 gilt als Stammvater des russischen Erbadelsgeschlechts von Kuhlewein das am 31 Juli 1895 von Kaiser Wilhelm II in den preussischen Adel aufgenommen wurde Aus diesem Geschlecht stammt Carl von Kuhlewein 1846 1916 ein Geheimer Regierungsrat und Direktor der Berliner Pferde Eisenbahn AG Er hinterlasst der Stadt Berlin eine Munzsammlung die heute auf der Museumsinsel in Berlin zu besichtigen ist Das preussische und frankische Adelsgeschlecht ist im Jahr 2023 noch nicht ausgestorben Die wenigen Nachfahren leben in Deutschland und Danemark 4 Eine aus Wurzburg stammende noch lebende Linie entwickelte sich aus der Vertreibung der Protestanten von Wurzburg uber Balthasar Kuhleweins Sohn Georg Philipp der jedoch nicht von seiner Ehefrau Anna Weyer abstammt Neidhardt von Thungen war als Unterstutzer der Protestanten bekannt und hatte gute Kontakte zu Gotz von Berlichingen und Gotz von Belsenberg Er durfte Georg Philipp Kuhlewein geholfen haben sich um 1586 in Dorzbach niederzulassen Ab ca 1610 verlagerte sich der Wohnsitz wenige Kilometer weiter nach Steinbach bei Belsenberg einer Gegend die damals vom Weinanbau gepragt war Ein Georg Kuhlewein 1637 1691 heiratete 1665 die aus einem schon 1390 bekannten Adelsgeschlecht stammende Eva die Tochter des Georg Gotz von Belsenberg Familienmitglieder dieser Kuhlewein Linie wurden im Kirchenbuch als Junker bezeichnet Besitzungen BearbeitenHaus Zum Klingenberg in Wurzburg ab ca 1530 Rittergut Wachau bei Leipzig 1585 1592 und 1637 1639 Auerbachs Hof in Leipzig 1641 1781 Rittergut und Herrenhaus Raschwitz bei Leipzig ca 1645 bis 1752 Gut und Herrenhaus Munchehofe und Birkholz ab 1708 Rittergut Skassa bei Grossenhain 1742 1748 Herrenhaus Naundorf 1742 1748 Dorf und Rittergut Groschendorf bei Mitau am Kummerower See 1837 1845 Rittergut Pieskow 1846 1859 Bekannte Vertreter BearbeitenBalthasar Kuhlewein 1505 1584 Burgermeister in Wurzburg Georg Kuhlewein 1593 1656 Burgermeister in Magdeburg Dr jur Friedrich Kuhlewein 1606 1663 Burgermeister in Leipzig Friedrich August von Kuhlewein 1722 1752 kursachsischer Amtshauptmann und Rittergutsbesitzer Philipp Ferdinand von Kuhlewein 1692 1755 deutscher Regierungsprasident Dr med Jacob Heinrich Kuhlewein 1765 1829 Leibmedicus von Kaiserin Maria Fjodorowna von Russland Sophie Dorothee von Wurttemberg Dr med Paul Eduard von Kuhlewein 1798 1870 deutscher Arzt und Botaniker Gustav Friedrich von Kuhlewein 1801 1867 preussischer Hofrat Rittergutsbesitzer auf Pieskow Carl von Kuhlewein 1846 1916 deutscher Unternehmer und Numismatiker Erwin Kuhlewein 1915 1971 deutscher Unternehmer und Lurchi Texter Salamander Wappen BearbeitenBlasonierung des burgerlichen redenden Wappens von 1551 Schild von Rot und Blau geteilt Oben ein blauer Balken unten in einer goldenen Schussel einem Weinkuhler zwei silberne Weinkannen an der Mundung mit Trauben besteckt Auf dem Helm zwei silberne Schlangen mit schwarzen Strichen gewunden und mit den Maulern eine grune Traube haltend Die Helmdecken sind blau rot 5 nbsp Burgerliches Wappen der Kuhlwein bei Johann Siebmacher 1857 nbsp Burgerliches Wappen der Kuhlwein bei Johann Siebmacher 1909 nbsp Epitaph von Georg Kuhlewein 1593 1656 in der Kirche St Johannis in MagdeburgBlasonierung des adeligen Stammwappens von Anfang des 17 Jahrhunderts In Rot zwischen zwei Balken der obere blau der untere golden zwei silberne Kruge mit Weintrauben Auf dem Helm zwei silberne Schwanenhalse die mit ihren Schnabeln eine grune Traube halten Die Helmdecken sind rot blau Abweichend wird der Schild auch mehrfach von blau und rot geteilt oder ungeteilt in Rot sowie mit einer goldenen Schussel in dem die Kruge stehen dargestellt nbsp Wappen derer von Kuhlewein bei Johann Siebmacher 1772 nbsp Wappen derer von Kuhlewein bei Johann Siebmacher 1858 nbsp Alternative Darstellung des Wappens derer von Kuhlwein unter den Frankischen bei Johann Siebmacher 1772 nbsp Alternative Darstellung des Wappen derer von Kuhlewein bei Johann Siebmacher 1878 nbsp Alternative Darstellung des Wappen derer von Kuhlwein bei Johann Siebmacher 1900 nbsp Alternative Darstellung des Wappen derer von Kuhlewein bei Johann Siebmacher 1907 Blasonierung des vermehrten Wappens von 1705 Von Blau und Rot gevierter Schild in Feld 1 ein geharnischter Arm mit einem Fahnlein in Feld 2 ein silberner Schwan mit einer Traube im Schnabel in Feld 3 ein gekronter goldener Lowenkopf und in Feld 4 drei 2 1 goldene Kugeln Auf dem Helm der Schwan wie im Schild Die Helmdecken sind rot blau 6 nbsp Vermehrtes Wappen derer von Kuhlwein von 1705 nbsp Vermehrtes Wappen derer von Kuhlewein bei Johann Siebmacher 1858 nbsp Vermehrtes Wappen derer von Kuhlwein bei Johann Siebmacher 1878 Weblinks BearbeitenOsterreichisches Staatsarchiv AT OeStA AVA Adel RAA 235 30 24 April 1705 Kuhlwein Friedrich kursachsischer und koniglich preussischer geheimer Rat Adelsbestatigung bzw Neuverleihung des rittermassigen Adelsstandes fur das Reich und die Erblande Wappenbesserung privilegium denominandi Lehenberechtigung besucht am 19 April 2023 Literatur BearbeitenOtto Titan von Hefner J Siebmacher s grosses und allgemeines Wappenbuch Bd 3 Bluhender Adel deutscher Landschaften unter preussischer Vorherrschaft 6 Abt Der bluhende Adel der Grossherzogthumer Mecklenburg Schwerin und Strelitz Nurnberg 1858 S 12 und Tfl 10 Bd 5 Burgerliche Geschlechter Deutschlands und der Schweiz 1 Abt Zweitausend Wappen burgerlicher Geschlechter Deutschlands und der Schweiz Nurnberg 1857 S 27 und Tfl 31 Otto Titan von Hefner Alfred Grenser George Adalbert von Mulverstedt J Siebmacher s grosses und allgemeines Wappenbuch Bd 3 Bluhender Adel deutscher Landschaften unter preussischer Vorherrschaft 2 Abt Bd 1 T 1 Der bluhende Adel des Konigreichs Preussen Edelleute A L Nurnberg 1878 S 222 und Tfl 272 Ernst Heinrich Kneschke Neues allgemeines Deutsches Adels Lexicon Band 5 Kalb Loewenthal Leipzig 1864 Volltext in der Google Buchsuche Leopold von Ledebur Adelslexicon der Preussischen Monarchie Band 1 A K Berlin 1855 S 489 George Adalbert von Mulverstedt J Siebmacher s grosses und allgemeines Wappenbuch Bd 6 Abgestorbene erloschene Geschlechter 12 Abt Ausgestorbener Adel der sachsischen Herzogthumer Nurnberg 1907 S 101 und Tfl 79 Bd 7 Erganzungen 3 Abt b Abgestorbener Preussischer Adel Provinz Brandenburg Supplement Nurnberg 1900 S 10 f und Tfl 6 Gustav Adelbert Seyler J Siebmacher s grosses und allgemeines Wappenbuch Bd 5 Burgerliche Geschlechter Deutschlands und der Schweiz 8 Abt Funfzehnhundertachtundzwanzig burgerliche Wappen Nurnberg 1909 S 26 und Tfl 29 Johann Siebmacher Johann Siebmachers allgemeines grosses und vollstandiges Wappenbuch 5 Teil 9 Ausgabe Nurnberg 1772 Tfl 110 Die Kuhlwein 141 Die Kuhlewein und 347 von Kuhlwein Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der briefadeligen Hauser 1 Jahrgang Gotha 1907 S 449 450 Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Hauser B Gotha 1927 S 516 1931 S 399 Einzelnachweise Bearbeiten George Adalbert von Mulverstedt J Siebmacher s grosses und allgemeines Wappenbuch Bd 3 Bluhender Adel deutscher Landschaften unter preussischer Vorherrschaft 2 Abt Bd 2 Der bluhende Adel des Konigreichs Preussen Edelleute Nachtrage und Verbesserungen Nurnberg 1906 S 120 und Tfl 102 Adalbert Elschenbroich Besser Johann von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 2 Duncker amp Humblot Berlin 1955 ISBN 3 428 00183 4 S 182 Digitalisat Allgemeine Encyclopadie der Wissenschaften und Kunste in alphabetischer Folge von genannten Schrifts bearbeitet und herausgegeben von J S Ersch und J G Gruber 1832 S 403 Ahnenforschung von Matthias Katzer zur Familie Kuhlewein Hefner 1857 S 27 Hefner 1858 S 12 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kuhlewein Adelsgeschlecht amp oldid 243461906