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Johann Gallus Hugel 2 Dezember 1664 in Gemunden am Main Franken heute Bayern 14 September 1719 in Eggenburg Niederosterreich war ein deutscher Steinmetzmeister und Bildhauer des Barock Gemundener PfarrkircheAltes Gemundener RathausVor allem in Wien und Niederosterreich wurde der Name Hugel in Hogl Hogel verandert daher ist er in Felix Czeikes Historischem Lexikon Wien Band 3 als Hogl Familie zu finden Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Auswanderung in die Steinmetzzentren Eggenburg Kaisersteinbruch und Wien 1 2 Landesfurstliche Viertelstadt Eggenburg 2 Stift Zwettl 3 Stift Herzogenburg 3 1 Pralat Schmerling 3 2 Bruder Elias 4 Begrundung einer osterreichischen Steinmetzdynastie 5 Testament 5 1 Steinmetzmeisterin Catharina Hoglin 6 Archivalien 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweisLeben BearbeitenDie Eltern Johann Franz Hugel und Margareta Feserin hatten am 4 September 1659 in der Gemundener Pfarrkirche geheiratet Drei ihrer Sohne Johann Gallus Johann Jacob und Elias erlernten das Steinmetz Handwerk Auswanderung in die Steinmetzzentren Eggenburg Kaisersteinbruch und Wien Bearbeiten Nach dem endgultigen Sieg uber die Turken in Wien 1683 brach eine starke Bautatigkeit aus Wien wurde eine Stadt der barocken Architektur und ubte im Heiligen Romischen Reich Deutscher Nation eine starke Sogwirkung auf Baufachleute aus Die Steinmetz Viertelladen in Eggenburg mit dem Bildhauerstein und in Kaisersteinbruch mit dem tragfahigen harten Leithakalkstein dem Kaiserstein sind bei vielen Palasten und Kirchen dieser Epoche in Wien miteinander vertreten Johann Gallus Hugel ist 1692 als Meister in der Viertellade zu Eggenburg in Niederosterreich dokumentiert Der 1677 geborene Jacob Hugel blieb in Gemunden und grundete hier seine Familie Der jungste Bruder Elias Hugel 1681 geboren lernte das Handwerk in der Viertellade im kaiserlichen Steinbruch am Leithaberg Landesfurstliche Viertelstadt Eggenburg Bearbeiten Eggenburg unterstand der Haupthutte zu Wien und wurde 1629 eigenstandige Viertellade ein Zunftbezirk In der Umgebung von Eggenburg bestanden viele einzelne Steinbruche manche auch nach Steinmetzen benannt so der Hogl Bruch Er war Pachter eines Steinbruchs und Hausbesitzer ein Haus in der langen Zeile nbsp Stift ZwettlEine Eintragung des Jahres 1692 im Innungsbuch bestatigt Johann Gallus Hugel Steinmetzmeister zu Kuhnring bei Eggenburg spricht seinen Lehrjungen Simon Stift frei Die funf Jahre Lehrzeit eingerechnet hat er sich seit 1687 1688 bereits als Meister dort aufgehalten Meister Hugel nahm insgesamt neun Lehrlinge zur Ausbildung auf den letzten seinen Sohn Johann Caspar konnte er nicht mehr freisprechen da er 1719 verstarb Der Mitmeister Andreas Steinbock wurde der neue Lehrherr und sprach ihn 1720 frei nbsp Stift Herzogenburg OsttraktStift Zwettl BearbeitenIn den Kammeramtsrechnungen des Jahres 1701 am 22 Dezember befindet sich der Contract des Klosters Zwettl mit Gallus Hugl burgerl stainmez in Eggenburg Auftrag zur Lieferung von Tur und Fenstersteinen sambt ober und untergesims vor allem in der Stiftsbibliothek Im Stiftsarchiv wird eine Architekturzeichnung von Johann Gallus Hugel fur das Bibliotheksportal aufbewahrt datiert mit 1702 Stift Herzogenburg BearbeitenDer Umbau des Stiftes begann mit der Grundsteinlegung am 25 Marz 1714 die Bauleitung hatte Jakob Prandtauer Zuerst wurden der Sudtrakt oder Gasttrakt gebaut und daran anschliessend der Osttrakt bis zum grossen Saal Mit diesem grossen Auftrag den Steinmetzarbeiten fur den Kaisersaal im Stift ist Gallus Hugel in die Literatur eingegangen In einem von ihm eigenhandig geschriebenen Brief bringt er den Beweis dass Johann Bernhard Fischer von Erlach diesen Saal entwarf Am 22 April 1716 legte er den Entwurf eines Contractes uber die Arbeiten zum neuen Saal vor am 29 April wurde der Vertrag abgeschlossen 1 nbsp Brief von 1718 den Plan von Herrn Fischer betreffendIn einem Brief vom 17 Marz 1718 stellte er fest dass er die Specifikation zu dem Contract sambt der Cobey des H Fischerschen abriss noch in Handen habe Pralat Schmerling Bearbeiten Pralat Schmerling liess den grossen Saal nicht von Prandtauer bauen sondern beauftragte Fischer von Erlach Das erklart dass Prandtauer der regelmassig nachsehen kam vom 4 Feber 1715 bis zum 29 Dezember 1716 keine Nachschau beim Bau gehalten hatte 1718 lieferte Hugel einen Stein wo die Kugel auf dem Francosbiz des grossen saals Bruder Elias Bearbeiten Steinmetzmeister Elias Hugel im Kaiserlichen Steinbruch am Leithaberg sein jungster Bruder arbeitete zu dieser Zeit auch fur Fischer von Erlach an der kaiserlichen Kirche in Wien Hauptartikel Karlskirche im Artikel Elias HugelBegrundung einer osterreichischen Steinmetzdynastie BearbeitenGallus war dreimal verheiratet von Sybilla und Anna Maria Oktober 1708 gibt es nur wenige Daten Catharina Wodl 2 November 1686 Tochter des Eggenburger Fleischhauers heiratete der Witwer am 13 Januar 1709 Trauzeugen waren die Steinmetzmeister Andreas Steinbock und Mathias Strickner Die Sohne Johann Caspar Johann Georg und Georg Andreas lernten das Steinmetzhandwerk und wurden Meister Ihr altester Bruder Joseph 1696 ging den geistlichen Weg als P Joachim der Kartause Gaming Testament Bearbeiten nbsp Eggenburg Pfarrkirche St StephanAm 27 Juli 1719 verfasste er sein Testament in dem unter anderem verfugt wird weillen mein in Closter Gaming befindlicher Sohn Joseph vill gekhostet er ohnedem auf die Erbschaft verzichtet und daher nichts mehr zu fordern hat jene zwolfhundert Gulden welche in Wien in Banco vermog Obligation vom 30 Dezember 1718 auf Capital zu 6 pro Cento Interesse anliegen und die Obligation Herr Johann Carl Trumler Steinmetzmeister zu Wien in Handen hat denen drey Kindern je 400 Gulden geben ist Ehefrau Catharina meine alleinige Universalerbin sie erhalt das Haus samtliche Grundstucke Geld und Gut meine Schuldforderungen Steinmetzmeisterin Catharina Hoglin Bearbeiten nbsp Offizieller Vertrag der Meisterin mit dem Stift Herzogenburg von 1720 Steinmetzmeisterin Catharina HoglinNach Meister Gallus Hugels Ableben fuhrte die Witwe Catharina das Handwerk weiter 1720 erfolgte der Einbau seiner Fensterstocke im grossen Saal Danach unterschrieb sie einen weiteren Vertrag uber die Herstellung der Steinteile fur Saal und Saalstiege als Steinmetzmeisterin Am 14 September 1719 starb Gallus Hogl mit 55 Jahren Die Witwe Catharina musste sich im Gewerbe wieder verheiraten Sie wahlte Mathias Franz Strickner Steinmetz aus Eggenburger Familie und heiratete am 28 Januar 1721 Archivalien BearbeitenDiozesanarchiv Wurzburg Pfarrbuch Gemunden ab 1598 Stadtarchiv Eggenburg Aufding und Freysagebuch der Eggenburger Steinmetzinnung Archiv Stift Herzogenburg Vertrag von Steinmetzmeister Johann Gallus HugelLiteratur BearbeitenAlfons Pfrenzinger Mainfrankische Auswanderung nach Ungarn und osterr Erblande Schriftenreihe deutscher Forschungen in Ungarn geleitet von Franz Anton Basch Wien 1941 Paul Buberl Kunsttopographie von Stift Zwettl Hans Sedlmayr Johann Bernhard Fischer von Erlach Johann Gallus Hugel 1956 Alois Kieslinger Steinhandwerk in Eggenburg und Zogelsdorf In Unsere Heimat 8 Jahrgang Nr 5 7 1935 Gaspar Burghard Der weisse Stein von Eggenburg Der Zogelsdorfer Kalksandstein und seine Meister Sonderdruck aus Das Waldviertel Heft 4 44 Jahrgang 1995 Helmuth Furch Elias Hugel Hofsteinmetzmeister 1681 1755 Kaisersteinbruch 1992 ISBN 978 3 9504555 2 6 In Mitteilungen des Mus u Kulturvereines Kaisersteinbruch ISBN 978 3 9504555 3 3 Meister Johann Gallus Hugel Nr 22 1992 Familie Hugel aus Gemunden am Main Nr 42 1996 Eintrag Hogl Elias und Familie In Felix Czeike Historisches Lexikon Wien Band 3 1994 Helmuth Furch Historisches Lexikon Kaisersteinbruch 2 Bande Museums und Kulturverein Kaisersteinbruch 2002 2004 ISBN 978 3 9504555 8 8 Weblinks BearbeitenGeologische Bundesanstalt 1 Zogelsdorfer SteinEinzelnachweis Bearbeiten Archiv Stift Herzogenburg Vertrag von Steinmetzmeister Johann Gallus Hugel Hogl darin Nachweis der Mitarbeit von Architekt Johann Bernhard Fischer von Erlach Nach seinem Tod fuhrt die Witwe als Steinmetzmeisterin den Auftrag weiter PersonendatenNAME Hugel Johann GallusALTERNATIVNAMEN Hogl Johann GallusKURZBESCHREIBUNG deutsch osterreichischer Steinmetzmeister des BarockGEBURTSDATUM 2 Dezember 1664GEBURTSORT Gemunden am MainSTERBEDATUM 14 September 1719STERBEORT Eggenburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Gallus Hugel amp oldid 226270253