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Jacques Bertot ʒak bɛʁto 29 Juli 1622 in Caen 28 April 1681 1 in Montmartre jetzt Paris war ein romisch katholischer Mystiker und der geistliche Fuhrer Madame Guyons in deren jungen Jahren 2 Er war zunachst Oberer des Ursulinenkonvents in Caen und spater Beichtvater der Abtei von Montmartre Titelseite des Buches Der von Gott erleuchtete Fuhrer Erster Teil Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Lehre 3 Zitate 4 Werke 5 Weblinks 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 AnmerkungenLeben BearbeitenAus dem Leben Jacques Bertots ist nur wenig bekannt Im Vorwort des 1740 41 erschienenen Buches Der von Gott erleuchtete Fuhrer Bild mit Texten Bertots findet sich eine aus dem franzosischsprachigen Ausgangstext Le Directeur Mistique s unten ubernommene Lebensbeschreibung mit dem Hinweis dass diese alles in sich verfasst was man von ihm hat erfahren konnen 3 A 1 Der Herr Bertot ist in dem Kirchspiel von Coutances 4 in der Normandie geboren worden und wurde allda zum Priester verordnet Er war ein grosser Freund von weiland dem des verstorbenen Herrn Jean de Bernieres Louvigny Nach dem Tod dieses seines so lieben Freundes welchen er als seinen geistlichen Vater ansah beflisse befleissigte sich Herr Bertot die Seelen in verschiedenen Nonnenklostern zu fuhren Viele andere sowohl Frauenzimmer als Mannspersonen deren einige sehr wichtige Chargen bei Hof und in der Armee bedienten bekleideten gebrauchten sich seines Rats um von ihm die Wege des Heils zu lernen und er trachtete ihnen sowohl durch seine Unterweisungen als auch durch seine Briefe behilflich zu sein Diese Ubung setzte er fort bis dass er durch die Vorsehung genotigt wurde die Fuhrung der Benediktinernonnen der Abtei von Montmartre nahe bei Paris uber sich zu nehmen in welchem Amt er ungefahr zwolf Jahre bis an seinen Tod gestanden hat Seine Erfahrung hatte ihn gelehrt dass wenn man Gott im Geist und in der Wahrheit dienen wollte so musste man arbeiten sich an Gott zu geben mehr durch das Herz als durch den Verstand ja man musste sich mehr bestreben seinen Humor seine Wesensart und seine Natur in der Vernichtigung geistigen Selbstaufgabe und durch die Ubung des Kreuzes die willige Annahme allen Leids zu uberwinden als sich mit leeren und unnutzlichen Spekulationen der auf menschliche Weise erlangten Wissenschaften zu nahren Nachdem er in der Gemeine Gemeinde worinnen er Todes verblichen mit vielem Eifer gearbeitet hatte so starb er im Anfang des Marzes 1681 1 nachdem er an einer Auszehrung lange Zeit krank gelegen Sein Leichnam wurde in der Kirche von Montmartre rechter Hand beim Eingang begraben 5 Bertot war der einzige Sohn des Tuchhandlers Louis Bertot und dessen Frau Judith Le Miere 6 Umfeld Bertots Wirken in CaenDie Freundschaft mit dem Mystiker Jean de Bernieres Louvigny 1602 1659 der als Schatzmeister der Krone Laie war ging auf die Zeit zuruck die Jacques Bertot in der von Jean de Bernieres gegrundeten Einsiedelei Ermitage de Caen A 2 verbracht hatte Da de Bernieres Denken und so wohl auch das spirituelle Leben in der Ermitage von der Lehre des Franziskaners Jean Chrysostome de Saint Lo 1594 1646 die auch einige der Grundthemen Bertots beinhaltet stark gepragt waren wurde versucht Chrysostome de Saint Lo als Begrunder einer spirituellen Linie oder mystischen Kindschaft darzustellen die uber de Bernieres und Bertot zu der zu ihrer Zeit beruhmten Madame Guyon 1648 1717 reicht deren Lehre sich in weiten Teilen mit der Bertots deckt 7 8 Wie zwei Briefe in Le Directeur Mistique von 1673 und 1674 zeigen stand Jacques Bertot auch in Verbindung mit dem 1663 von Francois de Montmorency Laval 1623 1708 2014 heiliggesprochen gegrundeten Priesterseminar Seminaire de Quebec A 2 in Kanada auch Francois de Laval hatte ab ca 1654 fur drei Jahre in der Ermitage von Jean de Bernieres in Caen gelebt 9 Zu Bertots Umfeld zahlten ferner die als Heilige verehrte Marie des Vallees 1590 1656 A 2 Jean Eudes 1601 1690 1925 heiliggesprochen und Catherine de Bar 1614 1698 die Grunderin des Instituts der Benediktinerinnen vom Heiligsten Sakrament und des Benediktinerinnenklosters Rue Cassette in Paris die in einem Brief an Jean de Bernieres vom 30 Juli 1645 schreibt wie der damals erst 23 Jahre alte Jacques Bertot durch seine Anwesenheit dieses arme kleine Kloster erneuert und die Gnade der Inbrunst in den Kopfen und das Verlangen nach heiliger Vollkommenheit wiederbelebt hat 10 In Caen stand Bertot nach einem Studium an dem dortigen Kolleg zunachst von 1655 bis 1675 als Priester und Beichtvater dem 1624 von Jean de Bernieres Schwester Jourdaine de Bernieres gegrundeten Ursulinenkonvent vor 11 und betreute daruber hinaus Nonnen in verschiedenen Klostern 12 1675 erfolgte seine Berufung als Beichtvater an die Abtei von Montmartre 13 damals noch ein Dorf auf einem Hugel der ihm seinen Namen gibt in der Nahe eines Vororts nordlich der Stadt Paris 14 Wirken in Montmartre und Paris Retraites SchriftenSchon vor dieser Zeit aber hatte Bertots Freundschaft mit der Abtissin von Montmartre Francoise Renee de Lorraine 1621 1682 dazu gefuhrt dass sich in Paris um Bertot der in der Abtei von Montmartre und einige Jahre spater auch im Haus der Nouvelles Catholiques in Paris Vortrage hielt ein frommer Kreis bildete 15 Wohl aus diesem Umfeld gingen 1662 zwei Begleitbande zu Einkehrvortragen hervor in welchen im Wesentlichen die Anfange des Weges der Vervollkommnung einer Seele im Grad der Betrachtung der ersten Stufe des mystischen Wegs thematisiert wurden 16 Komplettiert wird diese Reihe durch einen dritten Band mit dem Titel Conclusion des Retraites 17 der jedoch erst nach Bertots Tod von der Oberin des Klosters Montmartre veroffentlicht wurde Bertot selbst strebte nicht danach sich als ein Autor durch den Druck darzustellen 18 Diese letzte sehr dichte und detailscharfe Abhandlung unter dem Titel Abschluss der Einkehrvortrage 2020 erstmals in Ubersetzung erschienen s unter Werke in der die hoheren Grade des mystischen Wegs mit Autoritat und psychologischer Finesse umrissen sowie Fragen des Verhaltens in verschiedenen Lebenssituationen erortert werden wurde wie auch die beiden ersten Bande der Retraites Schriften ohne Nennung eines Autors veroffentlicht und erst in neuerer Zeit Bertot zugeschrieben den beiden ersten Banden lagen dabei wohl Mitschriften seiner Vortrage und dem dritten Band Aufzeichnungen Bertots zugrunde 19 Die Texte weichen im Schreibstil jedoch von den unzweifelhaft aus Bertots Hand stammenden spateren Abhandlungen und Briefen ab und erreichen auch nicht deren Tiefe weshalb eine andere Autorschaft nicht ausgeschlossen bleibt Andererseits wurden sie einige Jahre vor jenen verfasst sodass neben einer eventuell erfolgten Uberarbeitung durch Dritte und anderen moglichen Erklarungen unterstellt werden kann dass Bertots Lehre und Stil in diesen fruhen Texten noch nicht zu der Reife spaterer Jahre gelangt waren Verbindung mit Madame Guyon Uberlieferung und Wirkung der Schriften BertotsDie 26 Jahre jungere damals 23 jahrige Madame Guyon traf auf Anraten von Genevieve Granger 1600 1674 der Oberin des Benediktinerkonvents ihres Heimatorts Montargis unter deren Einfluss sie einige Zeit stand am 21 September 1671 zum ersten Mal mit Jacques Bertot zusammen 20 Hierzu erwahnt Madame Guyon im ersten Teil ihrer Autobiografie dass sie nach Paris gegangen sei um da mein Auge behandeln zu lassen indes viel weniger in dieser Absicht als den Herrn Bertot zu sehen den die Mutter Granger mir vor Kurzem zum Gewissensrat empfohlen hatte und der ein Mann von hoher Erleuchtung war 21 Auch sie von Bertot spater als seine alteste Tochter und die fortgeschrittenste bezeichnet war in der Folge einige Jahre lang Teil des Kreises um Bertot in Paris und nahm an dessen Einkehrvortragen teil 22 Nicht zuletzt Madame Guyon ist es zu verdanken dass Leben und Werk Jacques Bertots nicht vollig in Vergessenheit gerieten 7 Vor ihrem Tod hatte sie die schon von ihr zur Veroffentlichung vorbereitete Sammlung von Abhandlungen und Briefen zu der neben den an sie selbst gerichteten Briefen Bertots zahlreiche Briefe und Manuskripte aus Bertots Nachlass gehorten die auf Umwegen an Madame Guyon gelangt waren 23 ihrem Schuler Pierre Poiret 1646 1719 anvertraut dessen Freunde sie 1726 schliesslich als vierbandiges Werk unter dem Titel Le Directeur Mistique in Druck gaben 24 Eine Auswahl der darin enthaltenen Texte Bertots wurde ins Deutsche ubersetzt und unter dem Titel Der von Gott erleuchtete Fuhrer in denen geheimen Wegen des mit Christo in Gott verborgenen Lebens s unter Werke 1740 und 1741 in dem als Zentrum der radikal pietistischen Inspirationsbewegung in Deutschland bekannten Berleburg herausgegeben wo zwischen 1726 und 1742 auch die stark von Madame Guyons Lehre gepragte Berleburger Bibel gedruckt wurde 1742 wurde in Berleburg zudem eine einbandige Auswahl von Texten aus Le Directeur Mistique in franzosischer Sprache ediert 25 Weiterhin findet sich ein 1672 von Jacques Bertot an Madame Guyon gerichteter Brief in zwei deutschen Ubersetzungen 1734 und 1769 in den Briefsammlungen Madame Guyons 26 und 1739 wurde eine Abhandlung Bertots zu Lazarus von Betanien hochst wahrscheinlich ebenfalls in Berleburg in Ubersetzung veroffentlicht 27 Dieser Brief in der Fassung von 1769 und die 1739 ubersetzte Abhandlung finden sich neben einer Auswahl hier erstmals in Ubersetzung vorgestellter Texte Bertots auch in dem 2023 erschienenen Sammelband Weitere Schriften s unter Werke Die gesichert durch Bertot verfassten Schriften zeugen in ihrer grossen Dichte und Strenge Nuchternheit und Schlichtheit von dessen ausgesprochen tiefer spiritueller Erfahrung und sind in vielerlei Hinsicht beispiellos Mit ihrer Kraft und Klarheit sind sie bemerkenswerte Zeugnisse eines direkten ja abrupten Weges der weit von jeglicher Selbstgefalligkeit und von der Passivitat schlichten Nichtstuns und Mussiggangs entfernt ist die die Bezeichnung Quietismus und die damit verbundenen Anschuldigungen die gegen Bertot erst post mortem erhoben wurden 28 denen sich vor allem aber Madame Guyon ausgesetzt sah rechtfertigen wurden Fraglos war die Verfolgung durch die Kirche im 17 und 18 Jahrhundert auch machtpolitisch motiviert die Verkennung dieses Wegs erklart sich aber wohl vor allem aus seinem rein mystischen Charakter der eine vollige Hinwendung zu Gott voraussetzt und nur durch die personliche Erfahrung in seiner Tiefe erfasst werden kann A 3 Lehre BearbeitenJacques Bertots Lehre ist frei von theologischen Spekulationen und fest in der Erfahrung verankert Der allerarmste unwissendste Bauer oder das allerbauerischste Weiblein schreibt er konnen die heilige Dreieinheit wahrhaftig und wesentlich ihrem Wesen nach finden ebenso viel als der Allergelehrteste und Heiligste 29 A 4 Dieses Finden der heiligen Dreieinheit Dreieinigkeit ist die Vereinigung mit Gott dem Urgrund allen Seins der da seine Existenz nicht die eines dinghaften Wesens ist zwar niemals mit den dem Menschen zur Verfugung stehenden Mitteln seinen Sinnen und seinem Verstand erfasst oder verstanden jedoch im durch den Glauben gewirkten Tod dieser Krafte erfahren werden kann Glaube ist hier nicht das blosse Furwahrhalten und steht in keinem direkten Bezug zu einem religiosen Bekenntnis oder einer Uberzeugung zu der der Mensch kraft seines Empfindungs und Denkvermogens gelangt ist Vielmehr nimmt Glaube erst dort wahrhaftig seinen Anfang wo der Mensch zu der unumstosslichen Gewissheit kommt dass er nichts ist und nichts vermag dass Gott alles ist und das Heil somit allein durch die Gnade erlangt werden kann eine Gewissheit die ihrerseits nicht erarbeitet oder verdient sondern als Gabe nur demjenigen Menschen zuteilwerden kann der durch das Erfahren und Einbekennen seines geistig seelischen Elends und seiner volligen Hilflosigkeit zu tiefer Demut gelangt ist Mit allen Versuchen sein Heil aus eigener Kraft zu erwirken ganzlich gescheitert und an sich selbst verzweifelt beginnt hier sein Wille sich zu verlieren und gibt so dem Willen Gottes Raum in ihm ohne ihn zu wirken A 5 A 6 A 7 Durch die Gabe des Glaubens so Bertot gelangt die Seele der Mensch geschwind und sicher zu der so sehr gewunschten Vereinigung Diese Gabe des Glaubens beschliesst in sich und in ihrer Kraft den ganzen Weg der Vereinigung und Vollendung der Seele mit Gott 30 Es ist der Glaube der verschafft dass die Sinne und der Verstand sterben und aus ihrem Wirken und aus ihrer Weise ausgehen 31 wodurch die Seele zur Uberlassung an die Geschehnisse eines jeden Augenblicks der Ubergabe an den Willen Gottes gelangt Dieses ist keine kleine Sache schreibt Bertot und die Schwierigkeit ist nicht gering Es ist ein Tod den kein Mensch ertragen kann ohne nur derjenige in welchem Jesus Christus der Stand Jesu Christi zu sein anfangt Hierbei lernen wir durch unsere Erfahrung dass gleichwie wir im Anfang und eine lange Zeit zu Gott gegangen sind indem wir sorgfaltig waren von unseren Fehlern uns loszumachen dass nachgehends in der Folge besagte Fehler uns ebenso viel dienen um zu machen dass wir aus uns selbst ausgehen und uns in der Wahrheit ebenso viel verlieren als sie uns helfen uns in Ansehung unserer selbst zu verlieren Es ist keineswegs dass man an seinen Fehlern einen Wohlgefallen hat und solche toleriert sondern es ist vielmehr ein innerer Tod der verursacht wird durch die Erfahrung dergleichen Fehler die zu einer Zeit sowohl unsere Verlierung vollstrecken als auch ebendiesen Fehlern ihre abhelfliche Mass geben ihnen abhelfen auf eine Weise die man niemals lernt selbst zur Ausubung bringen kann 32 Jacques Bertot lasst mithin keinen Zweifel daran dass die mystische Vereinigung von Gott und Mensch keinesfalls durch das Wirken der Kreatur das heisst dadurch erlangt werden kann dass der Mensch im Gebrauch seiner Sinne und seines Verstandes welche gleichwohl alle ihre Krafte anwenden werden um sich im Leben zu erhalten 33 die Annaherung an Gott und die Vereinigung mit ihm sucht Vielmehr ist es so Bertot sehr wahrhaftig und gewiss dass eine Seele keinen einzigen Schritt in diesem Weg ohne Ubergabe tun kann Nur die Seelen die ihr Unvermogen weiter fortzugehen erfahren und anstatt sich Gewalt anzutun um sich selbst zu leben sterben und sich an Gott uberlassen werden erfahren wie dieses Unvermogen durch ebendiesen Tod und Absterben ihrer selbst in eine gottliche Macht und gottliches Vermogen verwandelt werden 34 A 8 Der Teil des Menschen und alles was er durch sich selbst ist ist nur Schwachheit und Elend Sein Heil besteht einzig im Teil Gottes Nur wenn die Seele der Mensch dies erkennt und sich in volliger geistiger Selbstaufgabe dem Willen Gottes dem was jeder Augenblick ihres Daseins mit sich bringt ohne Wahl und Neigung unterwirft alles ohne Absicht weder auf ihre Heiligkeit noch auf ihren geistlichen Fortgang noch auch sogar auf ihre eigene Seligkeit fahren lasst 35 um zu leben ohne Leben zu sehen ohne Sehen und in Gott alles zu sein indem man nichts ist 36 wird sie sich verlieren ohne sich jemals wiederfinden zu konnen 37 und so zur Vereinigung mit Gott gelangen A lles dieses versichert Bertot freilich ist ganz unbegreiflich ohne nur demjenigen der solches schmeckt und Erfahrung davon hat 36 Zitate BearbeitenAlle nachfolgenden Zitate sind dem Buch Der von Gott erleuchtete Fuhrer in denen geheimen Wegen des mit Christo in Gott verborgenen Lebens entnommen Eine grosse Anzahl Seelen welche Gott in sich regieren zu lassen verlangen und nach ihrer Vollkommenheit sich bestreben gelangen niemals hierzu aus Ursachen weil sie es nicht auf die rechte Weise anfangen in Ansehung der Treue die sie gegen Gott haben sollen auch in den sie betreffenden Zerstorungen und in allem Kreuz das sie wenn sich Gott von ihnen entfernt tragen wie auch durch ihre Fehler Schwachheit und Ohnmacht ja auch wohl gar wenn es ihnen scheint als ob sie hierinnen einwilligten Sie glauben allezeit die Vollkommenheit bestunde in einer gewissen inneren Reinigkeit und Aufrichtigkeit in der Fehlerlosigkeit ihrer selbst die sie befleckt zu sein meinen wenn sie die Pein ihrer Unreinigkeiten und ihres Elends erdulden und anstatt sie also durch dieses Mittel die Erfahrung und Duldung ihres Elends ihren Weg jederzeit fortsetzen sollten so halten sie sich auf damit dass sie dasjenige wirkend wieder zurechtbringen und wiedergutmachen wollen was sie entweder ganz verdorben oder doch wenigstens geschwacht zu sein glauben Dieses aber ist nicht der wahrhafte Prozess wie man sich betragen soll Gott bedient sich zwar wohl der Treue und der Lauterkeit der Tugend denn es ist ein Gott der Reinigkeit der uber die unsrige eifert Allein weil der Hauptratschluss Gottes dahin geht dass er als ein souveraner Oberbeherrscher und als Gott wahrhaftig in uns regieren moge so wird er gleichwohl sehr oftmals mehr geehrt durch die Verlierung wenn wir uns selbst verlieren indem wir all unser Elend geduldig und demutig erdulden und also leiden dass wir von diesem unserem Elend beunruhigt und gequalt werden anstatt uns davon befreien zu wollen als durch die Reinigkeit der Tugend die uns in ruhiger Gelassenheit erhalt worinnen wir ofters glauben als ob wir etwas waren und dieses aus Schwachheit die wir haben um allezeit uns selbst zu glauben und uns hoch zu achten Erster Teil 1 Brief Abs 2 S 60 f Demnach ist es von sehr grosser Wichtigkeit dass man dem Verfahren und Betragen der Sinne wie auch ihren Lichtern Einsichten nach und nach absterbe und alles dieses fahren lasse damit wenn wir uns des Glaubens bedienen welcher verschafft dass wir in Gott auf eine ganz leichte Weise sind bleiben und darinnen alles was wir bedurfen finden damit sage ich wir auch in ebensolchem Glauben und folglicherweise in Gott unsere wahrhafte Freude finden mogen wie auch uberhaupt alles dasjenige was uns abgeht und fehlt Erster Teil 2 Brief Abs 2 S 70 f Denn die Seelen welche auf diese Weise im Glauben einen mystischen Tod zu sterben bestimmt sind diese Seelen mussen sich selbst so ganzlich absterben dass sie nachderhand in der Folge keinen Augenblick zu finden vermogen worinnen sie sollten wahlen konnen ob sie auf eine oder die andere Weise sein wollen ob sie an diesem oder jenem Ort sich aufhalten und auf eine von ihnen verlangte Weise oder auf die andere sein wollen vielmehr werden diese Seelen allezeit in der Hand Gottes bleiben um alles mit und aus sich machen zu lassen was Gott wohlgefallt daher gelten ihnen auch alle Dinge gleich Erster Teil 2 Brief Abs 9 S 76 f Diese Unterwerfung darf keine Mass noch Ziel haben sondern muss ganz und vollig sein damit wenn der eigene Geist sich wahrhaftig unterwirft er alsdann seinen Neigungen absterbe und hierdurch dahin gelange wohin ihn der Glaube gewiss und in der Tat haben will Im Gegenteil aber wenn der eigene Geist auch im Mindesten sich selbst fuhren und Vernunftschlusse und Auslegungen machen will sowohl uber die Befehle Gottes als auch uber dasjenige was uns seine Fuhrung zu sein angezeigt wird so verirrt er sich in seinen Lichtern und in seinem eigenen Willen und da also die Seele aus einem Labyrinth in das andere verfallt ob sie gleich einen weiten Weg zurucklegt so geht sie doch gleichwohl niemals heraus weder aus sich selbst noch aus den Neigungen noch aus ihren eigenen Forderungen und Begehren und folglicherweise gelangt die Seele auch niemals dahin dass sie Gott findet als welcher sich niemals finden lasst ohne nur so viel als man wahrhaftig aus sich selbst herausgeht Erster Teil 4 Brief Abs 1 S 92 f Allein werden Sie zu mir sprechen sagt mir doch welchen Dingen ich abzusterben habe damit ich machen konne dass dieser Tod bald komme Sie sind es nicht liebe Schwester die da machen soll dass Sie sterben sondern Gott selbst der den Grund Ihrer Seele in Besitz genommen muss Sie in den mystischen Tod fuhren So seien Sie demnach wie ein Lamm dem man die Kehle absticht Denn dieses Licht wirkt selbst und tut dasjenige was es zeigt wenn die Seele nur in Ansehung sotanen des so beschaffenen Lichts sich leidsam oder passiv verhalt Erster Teil 6 Brief Abs 8 S 132 f Es ist von grosser Wichtigkeit wohl Achtung zu geben auf den gegenwartigen Stand den die Seele hat gesetzt dass Ihr Wille redlich ist und dass man durch sotanen gegenwartigen Stand zu Gott gehe ohne einen anderen zu suchen denn wenn man dieses nicht tut so verliert man unendlich viel Zeit dasjenige zu suchen was man niemals finden wird Gott wirkt nur eigentlich durch besagten gegenwartigen Stand der Seele Erster Teil 8 Brief Abs 1 S 156 f Wenn man zu allem diesem nicht von ganzem Herzen bereit ist so darf man sich keine Hoffnung zu etwas machen und nur glauben dass man vieles aber gar vergebens leiden wird Erster Teil 12 Brief Abs 12 S 194 Ein jeder begehrt allezeit etwas zu sein es sei nun in Ansehung der Kreaturen oder vor Gott und das Licht Gottes fuhrt doch ganz zu dem Gegenteil und verlangt ganz was anderes Da man sich aber darein nicht schicken kann so lauft die ganze Lebenszeit dahin indem man allezeit das Gegenteil tut und sich widersetzt und gleichwohl nichts findet Erster Teil 14 Brief Abs 9 S 216 Der Weg um zu Jesu Christo zu gehen in den Stand Jesu Christi einzugehen ist Verlierung Dunkelheit und Finsternisse dazuzunahen ist zu dem Abgrund nahen oder dass man dareinfallt Allhier entfallt verliert sich plotzlich alle Herzhaftigkeit und alle Dinge gebrechen und es gebricht an allem das Blut in den Adern erstarrt vor Entsetzen oder vielmehr wegen der Versicherung seiner volligen und ganzlichen Verlierung Allein zu sagen was das ist mit Jesu Christo zu wandeln nachdem man ihn gefunden hat so sind dieses solche Tiefen und Abgrunde von solchen zu reden es ohnmoglich ist die Erfahrung einzig und allein soll und kann es wissen Erster Teil 26 Brief Abs 5 S 317 f Werke Bearbeiten nbsp Originalausgabe des Buches Der von Gott erleuchtete FuhrerUbersetzungen in die deutsche Sprache Der von Gott erleuchtete Fuhrer in denen geheimen Wegen des mit Christo in Gott verborgenen Lebens Ubersetzung einer Auswahl von Abhandlungen und Briefen Jacques Bertots aus dem 1 2 und 3 Band von Le Directeur Mistique s unten Zwei Teile in einem Band Erster Teil Berleburg 1740 modernisierte kommentierte und annotierte Abschrift Version 6 0 2023 PDF 1 3 MB Digitalisat der Originalausgabe der Staatsbibliothek zu Berlin PDF 230 MB Zweiter Teil Berleburg 1741 modernisierte kommentierte und annotierte Abschrift Version 6 0 2023 PDF 1 2 MB Digitalisat der Originalausgabe der Staatsbibliothek zu Berlin PDF 223 MB Weitere Schriften 2023 Version 2 0 2023 PDF 0 6 MB Sammelband mit zwei bereits im 18 Jahrhundert ubersetzten Schriften die nicht Teil von Der von Gott erleuchtete Fuhrer waren sowie einer Auswahl weiterer hier erstmals in Ubersetzung vorgestellter Texte aus dem 1 und 3 Band von Le Directeur Mistique Abschluss der Einkehrvortrage 2020 Version 2 1 2023 PDF 0 6 MB Ubersetzung des Werkes Conclusion des Retraites des 3 Bandes der Retraites Reihe s unten die der Autorschaft Bertots zugeschrieben wird In franzosischer Sprache erschienen Le Directeur Mistique ou Les Oeuvres Spirituelles de Monsr Bertot Ami intime de feu Mr Bernieres amp Directeur de Mad Guion Vier Bande Koln 1726 Digitalisate bei Google Books Abgerufen am 7 Juli 2023 Abhandlungen 1 Band und Briefe 2 und 3 Band Jacques Bertots im Anhang des 2 Bandes finden sich zudem einige Ausspruche Marie des Vallees sowie im 4 Band Briefe einiger anonymer Autoren des Karmeliters Maur de l Enfant Jesus und Madame Guyons Premier volume Plusieurs Eclaircissemens amp Traites sur la Vie Interieure amp l Oraison de Foi PDF 18 MB Second volume Ses Lettres Spirituelles sur plusieurs sujets qui regardent La Vie interieure amp l Oraison de Foi PDF 17 MB Troisieme volume La Suite de Ses Lettres Spirituelles sur plusieurs sujets qui regardent La Vie Interieure amp l Oraison de Foi PDF 21 MB Quatrieme volume Un Recueil de Lettres Spirituelles tant de plusieurs Auteurs Anonimes que du R P Maur de l Enfant Jesus amp de Mad Guion Sur la Vie interieure amp l Oraison de Foi qui n avoient point encore vu le jour PDF 16 MB Le Directeur Mistique ou Extrait Des Oeuvres Spirituelles de Monsr Bertot Ami intime de feu Mr Bernieres amp Directeur de Mad Guion Berleburg 1742 Digitalisat der Staatsbibliothek zu Berlin PDF 160 MB Abgerufen am 7 Juli 2023 Eine Auswahl von Abhandlungen und Briefen Jacques Bertots Briefen Madame Guyons sowie Ausspruchen Marie des Vallees aus den obigen vier Banden Diverses Retraites Ou une Ame apres avoir conneu son desordre par la lumiere du Sainct Esprit se resoud a le quitter amp embrasser le chemin de la saincte perfection Paris 1662 PDF 10 MB Abgerufen am 7 Juli 2023 Continuation des Retraites Dans lesquelles l ame puisera des lumieres pour travailler solidement a sa perfection De plus les degrez d oraison sont expliquez pour une plus grande facilite a faire usage de ses Retraites Paris 1662 PDF 12 MB Abgerufen am 7 Juli 2023 Wie auch Diverses Retraites s oben vermutlich aus Mitschriften entstandener Begleitband zu Einkehrvortragen Bertots Conclusion des Retraites Ou il est Traite des Degrez amp des Etats differens de l Oraison amp des moyens de s y perfectionner Paris 1684 PDF 5 MB Abgerufen am 7 Juli 2023 Vermutlich aus Aufzeichnungen Bertots spatestens 1663 dem Jahr der Genehmigung des Textes entstandene Abhandlung uber die Grade des mystischen Wegs Weblinks BearbeitenHinsichtlich Rechtschreibung und Zeichensetzung modernisierte und mit Anmerkungen und Erlauterungen versehene Abschriften der beiden Teile des Werkes Der von Gott erleuchtete Fuhrer in denen geheimen Wegen des mit Christo in Gott verborgenen Lebens s unter Werke Erster Teil Version 6 0 2023 PDF 1 3 MB Zweiter Teil Version 6 0 2023 PDF 1 2 MB Inhaltsverzeichnis fur die Ermittlung der franzosischsprachigen Ausgangstexte fur Der von Gott erleuchtete Fuhrer Version 6 x 2023 PDF 0 1 MB Sammelband mit zwei bereits im 18 Jahrhundert ubersetzten Schriften die nicht Teil von Der von Gott erleuchtete Fuhrer waren sowie einer Auswahl weiterer 2023 erstmals in Ubersetzung vorgestellter Texte aus dem 1 und 3 Band von Le Directeur Mistique Weitere Schriften Version 2 0 2023 PDF 0 6 MB nbsp Commons Jacques Bertot Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienLiteratur BearbeitenDominique Tronc Jacques Bertot Directeur Mystique in franzosischer Sprache Editions du Carmel Toulouse 2005 ISBN 2 84713 044 6 PDF 37 MB Abgerufen am 7 Juli 2023 Die bislang einzige Arbeit zu Bertot fur die Dominique Tronc einige interessante Fakten recherchierte die jedoch auch mit zahlreichen Fehlern und falschen Zuschreibungen behaftet ist A 9 Dominique Tronc Une filiation mystique Chrysostome de Saint Lo Jean de Bernieres Jacques Bertot Jeanne Marie Guyon in franzosischer Sprache In Dix septieme siecle Bd 218 Nr 1 Presses Universitaires de France 2003 ISBN 9782130533535 S 95 116 PDF 1 MB Abgerufen am 7 Juli 2023 Aufsatz uber die mystische Kindschaft zwischen den genannten Personlichkeiten Einzelnachweise Bearbeiten a b Madame Guyon vermerkt in ihrer Autobiografie 1 Teil Kap 30 Abs 13 und 2 Teil Kap 1 Abs 1 Bertot sei vier Monate vor ihrer Abreise aus Paris die nach dem Fest der Heimsuchung Maria dem 2 Juli erfolgte und demnach Anfang Marz des Jahres gestorben In anderen Quellen wird nach Dominique Tronc Jacques Bertot Directeur Mystique S 35 f s unter Literatur hingegen der 28 April 1681 als Todestag genannt Briefe der Madame de la Mothe Guion an den Frey Herrn von Metternich 1769 S 123 Digitalisat der Niedersachsischen Staats und Universitatsbibliothek Gottingen PDF 48 MB Abgerufen am 7 Juli 2023 Madame Guyon sandte Wolf Freiherr von Metternich 1669 1731 einen Brief den Jacques Bertot 1672 an sie gerichtet hatte und merkte dazu an Ich schicke Ihnen einen Brief eines grossen Knechts Gottes der vor vielen Jahren gestorben ist Er war ein Freund des Herrn von Bernieres und er ist mein Fuhrer in meiner Jugend gewesen Die Ubersetzung des Briefes Bertots an Madame Guyon findet sich in dem 2023 veroffentlichten Sammelband Weitere Schriften s unter Weblinks Jacques Bertot Der von Gott erleuchtete Fuhrer in denen geheimen Wegen des mit Christo in Gott verborgenen Lebens Erster Teil S 11 13 s unter Werke Dominique Tronc Jacques Bertot Directeur Mystique S 17 ff Tatsachlich wurde Bertot in Caen geboren In der Diozese Coutances geboren wurde hingegen Marie des Vallees die spater in der Stadt lebte und dort von Mitgliedern der Ermitage de Caen s unten darunter wohl auch Bertot ab 1641 bis zu ihrem Tod 1656 jahrlich zu Konsultationen aufgesucht wurde Auch war ein Claude Bertout Kanoniker des Domkapitels von Coutances in den Fall um den Exorzismus an Marie des Vallees involviert woraus sich diese Verwechslung erklaren konnte Einer anderen Uberlieferung oder Beschreibung zufolge befand sich Bertots Grab unterhalb des Weihwasserbeckens dieser Kirche Dominique Tronc Jacques Bertot Directeur Mystique S 36 beim Betreten rechts neben einer alten Saule ebd S 29 Fussnote 48 Die Saule rechts beim Eingang die wie drei weitere in der Kirche von einem romischen Tempel stammt ist erhalten geblieben doch das Weihwasserbecken oder ein Grab an der genannten Stelle hat die zahlreichen Umbauten vor und nach sowie die Verwustungen wahrend der Revolution die die Kirche Saint Pierre als einziger Sakralbau auf dem Montmartre uberstand nicht uberdauert Dominique Tronc Jacques Bertot Directeur Mystique S 18 a b Dominique Tronc Jacques Bertot Directeur Mystique S 5 S 36 f Dominique Tronc Une filiation mystique Chrysostome de Saint Lo Jean de Bernieres Jacques Bertot Jeanne Marie Guyon S 95 116 s unter Literatur Die mystische Kindschaft zwischen den genannten Personlichkeiten wird in diesem Aufsatz erstmals beleuchtet Jacques Bertot Le Directeur Mistique 3 Band S 471 ff und 503 ff im Ersten Teil von Der von Gott erleuchtete Fuhrer die dem 27 und dem 28 Brief Bertots vorausgehenden nicht nummerierten Briefe an Hrn Bertot S 325 ff und 370 ff Gemass dem Centre d Animation Francois de Laval E Mail von Mgr Hermann Giguere P H Seminaire de Quebec vom 4 Dezember 2018 handelt es sich bei dem Autor dieser Briefe vermutlich um Jean Dudouyt 1628 1688 der wie Bertot einige Zeit in der Ermitage von Jean de Bernieres in Caen gelebt hatte Dort lernte er auch Francois de Laval den Grunder des Seminaire de Quebec 1663 kennen fur welchen er ab 1663 im Seminaire de Quebec in Kanada und ab 1676 in Frankreich verschiedene wichtige Amter bekleidete De Laval selbst kommt wohl als Autor der Briefe nicht in Betracht da er sich von 1671 bis 1675 in Frankreich aufhielt moglicherweise verbirgt er sich hinter dem Kurzel N Abs 6 des ersten der beiden oben genannten Briefe Auch der 45 Brief S 254 ff und der 65 Brief S 351 ff im 2 Band von Le Directeur Mistique der 14 und der 19 Brief im Ersten Teil von Der von Gott erleuchtete Fuhrer gingen wohl an das Seminaire de Quebec Uber die Ermitage de Caen schreibt der kanadische Historiker und Priester Auguste Honore Gosselin 1843 1918 in Henri de Bernieres premier cure de Quebec Evreux 1896 S 10 Man kann sagen dass die Ermitage de Caen gleichsam die Wiege der Kirche von Kanada war Dominique Tronc Jacques Bertot Directeur Mystique S 24 ff Noch aus der Hermitage du Saint Sacrement das eigentliche Kloster wurde erst 1654 gegrundet und 1659 in die Rue Cassette verlegt Dominique Tronc Jacques Bertot Directeur Mystique S 23 1624 eroffnete Jourdaine de Bernieres mit drei Ursulinen zunachst eine Schule fur junge Madchen in der Rue Guilbert In den folgenden Jahren wurde ein weitlaufiges Kloster gebaut das sich von der heutigen Place de la Resistance bis zur Rue Saint Louis erstreckte vgl Quand les Ursulines deviennent normandes Jacques Bertot Der von Gott erleuchtete Fuhrer Erster Teil S 11 und Zweiter Teil 13 Brief Abs 2 S 421 Siehe auch Dominique Tronc Jacques Bertot Directeur Mystique S 19 Dominique Tronc Jacques Bertot Directeur Mystique S 22 f Dominique Tronc Jacques Bertot Directeur Mystique S 28 Dominique Tronc Jacques Bertot Directeur Mystique S 32 Jacques Bertot Diverses Retraites und Continuation des Retraites Paris 1662 s unter Werke Jacques Bertot Conclusion des Retraites Paris 1684 s unter Werke Jacques Bertot Der von Gott erleuchtete Fuhrer Zweiter Teil 2 Traktat Abs 58 S 180 Gleichwie mir aber niemals in die Gedanken gekommen auch will s Gott niemals kommen wird mich als ein Autor durch den Druck darzustellen so sage ich Ihnen nur einfaltig meine armen Lichter um Ihnen Hilfe zu leisten und vielleicht auch noch anderen zu helfen Dominique Tronc Jacques Bertot Directeur Mystique S 41 f Dominique Tronc Jacques Bertot Directeur Mystique S 568 Madame Guyon Das Leben der Frau J M B von la Mothe Guion von ihr selbst beschrieben Erster Teil Berlin 1826 S 238 ff Digitalisat bei Google Books PDF 17 MB Abgerufen am 7 Juli 2023 Dominique Tronc Jacques Bertot Directeur Mystique S 35 f Dominique Tronc Jacques Bertot Directeur Mystique S 36 f Jacques Bertot Le Directeur Mistique ou Les Oeuvres Spirituelles de Monsr Bertot Vier Bande Koln 1726 s unter Werke Der vierte Band enthalt Briefe einiger anonymer Autoren des Karmeliters Maur de l Enfant Jesus und Madame Guyons die der Sammlung vielleicht erst von Pierre Poiret oder Personen aus dessen Umfeld hinzugefugt wurden Jacques Bertot Le Directeur Mistique ou Extrait Des Oeuvres Spirituelles de Monsr Bertot Berleburg 1742 s unter Werke Eine kurzere Fassung in Madame Guyon Christliche und geistreiche Briefe Vierter Teil Leipzig 1734 S 358 ff Digitalisat der Universitatsbibliothek Mannheim PDF 116 MB Abgerufen am 7 Juli 2023 in gesamter Lange in der oben erwahnten Sammlung der Briefe der Madame de la Mothe Guion an den Frey Herrn von Metternich S 127 ff Diese Ubersetzung wurde als Anhang des dritten Teils S 349 ff von Freymuthige und Christl Discurse Oder Zeugniss eines Kindes von der Richtigkeit der Wegen des Geistes Digitalisat der Universitats und Landesbibliothek Munster gedruckt in dem sich im Ubrigen Ubersetzungen der Schriften des franzosischen Radikalpietisten Charles H Marsay 1688 1753 finden Dominique Tronc Jacques Bertot Directeur Mystique S 34 f Jacques Bertot Der von Gott erleuchtete Fuhrer Erster Teil 10 Brief Abs 5 S 173 Jacques Bertot Der von Gott erleuchtete Fuhrer Erster Teil 12 Brief Abs 1 S 182 Jacques Bertot Der von Gott erleuchtete Fuhrer Zweiter Teil 2 Traktat Abs 39 S 154 Jacques Bertot Der von Gott erleuchtete Fuhrer Erster Teil 24 Brief Abs 6 und 7 S 302 f Jacques Bertot Der von Gott erleuchtete Fuhrer Erster Teil 3 Brief Abs 5 S 89 Jacques Bertot Der von Gott erleuchtete Fuhrer Erster Teil 3 Brief Abs 4 S 88 f Jacques Bertot Der von Gott erleuchtete Fuhrer Erster Teil 5 Brief Abs 8 S 106 a b Jacques Bertot Der von Gott erleuchtete Fuhrer Erster Teil 6 Brief Abs 14 S 139 Jacques Bertot Der von Gott erleuchtete Fuhrer Erster Teil 27 Brief Abs 27 S 369 Anmerkungen Bearbeiten Die hier angefuhrten Textstellen und Zitate wurden hinsichtlich Rechtschreibung und Zeichensetzung modernisiert im Ausdruck jedoch unverandert gelassen Einschube in eckigen Klammern dienen der Erganzung Erklarung oder Verdeutlichung a b c Siehe den entsprechenden Artikel in der franzosischsprachigen Wikipedia In seinen Schriften Der von Gott erleuchtete Fuhrer Zweiter Teil 2 Traktat Abs 22 S 130 nimmt Bertot zum Quietismusstreit indirekt Stellung wenn er schreibt Huten Sie sich in den Irrtum gewisser Personen zu fallen welche indem sie diese Dinge das Leben in Gott auf eine subtile und geheime Weise nachahmen glauben sie durften mussten nur alles Wirken unterlassen und wenn sie also mussig oder in Ruhe blieben so hatten sie das gottliche Leben und folglicherweise alles Das wahre gottliche Leben ist ein wahrhaftiges Wirken und ob man schon so viel es moglich ist das Nichtwirken der Kreatur ausdruckt so ist solches doch nur um das Wirken Gottes auszudrucken der durch sein gottliches Leben eine solche Kreatur so wahrhaftig leben und wirken macht dass sotane diese so geartete Kreatur wahrhaftig lebt und wirkt wiewohl nicht in ihr selbst sondern in Gott ja sie ist niemals so wirkend gewesen als sie nunmehr ist Jacques Bertot verurteilte mithin selbst die Passivitat schlichten Nichtstuns als Mussiggang und stellte diesem ein dem Intellekt unzugangliches Sein entgegen in dem die Seele in volliger Ruhe verbleibt und ohne zu wirken doch all die Dinge tut deren Unterlassung die Kirche ihr vorwerfen kann Vgl hierzu auch Mt 11 25 LUT Zu der Zeit fing Jesus an und sprach Ich preise dich Vater Herr des Himmels und der Erde dass du dies Weisen und Klugen verborgen hast und hast es Unmundigen offenbart Dem Punkt dass allein der Glaube in dem hier zugrunde gelegten Verstandnis und allein durch die Gnade zu Gott fuhren kann mit dem Glauben und der daraus erwachsenen volligen Hinwendung Ubergabe und Treue gegenuber Gott als menschlicher und der Gnade als gottlicher Seite des Heilswirkens kommt in der christlichen Mystik und also seit einer Zeit lange bevor dies Martin Luther in seiner Rechtfertigungslehre formulierte zentrale Bedeutung zu In anderen Worten als Bertot aber mit der gleichen spirituellen Tiefe die nicht dem Intellekt entspringt sondern von der unmittelbaren Erfahrung des Gesagten zeugt brachte dies Marguerite Porete um 1250 60 1310 in ihrem Spiegel der einfachen Seelen zum Ausdruck Eine solche Seele weiss in sich nur von einer Sache namlich von der Wurzel aller Ubel und versteht daher nicht mehr zu wirken Sie erlangt das Heil ohne Werke da der Glaube jedes Werk ubersteigt So also ist d as Beste was man uber den Weg zu Gott sagen kann dies dass ihr euer Nichts vollkommen erkennen solltet so werdet ihr nichts tun und dieses Nichts wird euch zu allem verhelfen Ubersetzung von Louise Gnadinger in Margareta Porete Der Spiegel der einfachen Seelen Artemis Zurich Munchen 1987 ISBN 3 7608 0727 5 S 29 f 66 Vgl Eph 2 8 9 LUT Denn aus Gnade seid ihr gerettet durch Glauben und das nicht aus euch Gottes Gabe ist es nicht aus Werken damit sich nicht jemand ruhme und Rom 3 28 LUT So halten wir nun dafur dass der Mensch gerecht wird ohne des Gesetzes Werke allein durch den Glauben sowie ferner die Rechtfertigung der stillen Hinwendung Marias gegenuber der Geschaftigkeit Martas durch Jesus Lk 10 38 42 LUT Vgl hierzu ferner These 18 in Martin Luthers Heidelberger Disputation Ganz gewiss muss ein Mensch an sich selbst verzweifeln um fur den Empfang der Gnade Christi bereitet zu werden Das will namlich das Gesetz dass ein Mensch an sich selbst verzweifle darum fuhrt es ihn in die Holle 1 Sam 2 6 und macht ihn arm 1 Sam 2 7 und erweist ihn in allen seinen Werken als Sunder Wer aber tut was moglich ist und glaubt dass er damit etwas Gutes schafft der kommt sich durchaus nicht als ein Nichts vor und verzweifelt nicht an seinen Kraften Vielmehr ist er darin noch anmassend dass er sich fur die Erlangung der Gnade auf seine Fahigkeiten verlasst Vgl Lk 17 33 LUT Wer seine Seele zu erhalten sucht der wird sie verlieren und wer sie verlieren wird der wird ihr zum Leben helfen Am eklatantesten ist hierbei wohl der Umstand dass Bertots Geburtsjahr mal mit 1620 mal mit 1622 angegeben wird und mehrere Briefe aus dem vierten Band von Le Directeur Mistique von Autoren die dort als unbekannt vermerkt oder anonymisiert wurden und deren Schreibstil sich zudem deutlich von dem Bertots unterscheidet Bertot zugeordnet werden Der weitaus grosste Teil der Arbeit besteht aus zum Teil nachlassig erstellten Auszugen und Abschriften aus den vier Banden von Le Directeur Mistique Normdaten Person GND 131931733 lobid OGND AKS LCCN no2006110559 VIAF 49451020 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bertot JacquesKURZBESCHREIBUNG franzosischer romisch katholischer MystikerGEBURTSDATUM 29 Juli 1622GEBURTSORT CaenSTERBEDATUM 28 April 1681STERBEORT Montmartre Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jacques Bertot amp oldid 235859813