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Igelstrom ist der Familienname eines schwedischen Adelsgeschlechts welches seit Beginn des 17 Jahrhunderts in Livland ansassig war 1645 wurden sie in den schwedischen Adelsstand aufgenommen und 1647 in das Riddarhuset eingetragen 1739 erhielten funf Familienmitglieder den polnischen Freiherrenstand und 1792 wurden sie in den romischen Reichsgrafenstand erhoben Im Baltikum erhielten sie 1747 das livlandische und 1806 das estlandische Indigenat Familienwappen derer von Igelstrom Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Reichsgrafen 3 Namensgebung 4 Stammfolge 5 Besitzungen 5 1 Kerrafer 5 2 Selsau 5 3 Meiershof oder Moisekull 5 4 Unnipicht 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Vorfahren der Igelstroms stammten aus dem alten skandinavischen Hause Wanga 1 Hierzu gehorte der schwedisch livlandischen Gouvernements Kammerer Harald Bengtson 1604 1678 er wurde im Jahre 1632 durch Konig Gustav II Adolph von Schweden mit dem Gut Ropkoy 2 in der Nahe von Dorpat belehnt Harald Bengtson liess sich dort nieder und wurde somit zum Stammvater des neuen Geschlechts Dessen Vater der schwedische Oberst Bengt Haraldson wurde 1645 durch Konigin Christine geadelt und erhielt fur sich und seine Nachkommen den Namen Igelstrom 3 mit dem schwedischen Adelspradikat von Ihm folgten sein Sohn Harald 1678 und sein Enkelsohn Harald 1710 Dessen funf Sohne Harald Wilhelm 1760 Otto Reinhold 1751 Leonhard Johann Gustav Heinrich 1695 1771 und Georg 1698 wurden 1739 durch den polnischen Konig August III in den polnischen Freiherrenstand erhoben sie wurden nun als Barone 4 anerkannt Reichsgrafen Bearbeiten nbsp Wappen der Grafen von IgelstromAm 29 Juni 1792 wurden der in polnischen Diensten stehende Kammerherr Harald Gustav von Igelstrom 1733 1804 und dessen Bruder Otto Heinrich von Igelstrom 1737 1823 und Jakob Johann Freiherr von Igelstrom 1735 1804 durch den sachsischen Kurfursten Friedrich August III der als Reichsvikar eingesetzt war in den romischen Reichsgrafenstand 5 erhoben Fur Alexander Graf von Igelstrom 1770 1855 wurde dieses am 30 Oktober 1845 durch Zar Nikolaus I russischer Kaiser 1825 1855 bestatigt und das furstliche Wappen mit Zusatz anerkannt Hierzu heisst es in der kaiserlichen Verlautbarung Seine Majestat der Herr und Kaiser haben am 30 Oktober v J das Gutachten des Reichsraths Allerhochst zu bestatigen geruht wonach der Sohn des von dem Vicar des heil romischen Reichs dem Kurfursten von Sachsen Friedrich August im Jahre 1792 zum Reichsgrafen erhobenen Barons Harald Gustav von Igelstrom Koniglich Polnischen Kammerherrn der Generalmajor Alexander Igelstrom zwar die Erlaubnis haben soll den Grafentitel fortzufuhren allein ubereinstimmend mit dem Allerhochst bestatigten Minister Comitebeschlusse vom 4 Juni 1840 hinsichtlich der analogen Streitfrage wegen des Grafentitels es esthland Gutsbesitzers von Rehbinder nicht den russischen sondern des romischen Reichs und dass es dem Dirigirenden Senat anheimgestellt bleibt das grafliche Wappen des Vaters mit dem Zusatz in das allgemeine Wappenbuch der Edelleute des Kaiserreichs einzutragen Diese Familie hat den Titel von Grafen des romischen Reichs Senatssitzung Nr 102 6 Er und seine Nachkommen fuhrten den Namen Grafen von Igelstrom Namensgebung BearbeitenIm 17 Jahrhundert war es in Schweden bei der Nobilitierung ublich den Geadelten einen vollig neuen Namen zu verleihen der sich an ihre landschaftliche Umgebung oder an ihre beruflichen Tatigkeiten anlehnte 7 Im Wappen der Igelstroms werden als Grundfiguren Wellenbalken Schwan und Egel angefuhrt 8 9 Daraus ergibt sich fur das auf dem Wappenschild von rechts unten nach links oben verlaufende Fliessgewasser dem schwedischen Wort Strom 10 in dem funf Blutegel 11 in der schwedischen Kurzform Igel 12 schwimmen und dem in der Helmzier hervorkommenden Schwan der einen Igel im Schnabel halt die Kombination Igelstrom Stammfolge BearbeitenHarald Bengtson 1604 1677 Kammerer in Livland 1645 schwedischer Adel Igelstrom 1 Christine Leyonspira 2 Elisabeth Wederhorn Harald von Igelstrom 1678 Rittmeister Anna von Bock Harald von Igelstrom 1710 gefallen an der Duna Herr auf Kerrefer schwedischer und spater polnischer Major Maia von Klot Harald Wilhelm von Igelstrom 1760 altere Linie 1814 erloschen Otto Reinhold von Igelstrom 1751 Herr auf Selsau siehe unten jungere Linie 1799 erloschen Leonard Johann von Igelstrom Grunder der kurlandischen Linie 1804 erloschen Gustav Heinrich Baron von Igelstrom 1695 1771 Herr auf Kerrafer und Laiwa Landmarschall und Landrat in Livland Margarethe von Albedyll 1705 1765 Harald Gustav Graf von Igelstrom 1733 1804 polnischer Kammerherr Anna Freiin Munnich 1732 1760 Alexander Graf Igelstrom 1770 in Kerrefer 1855 in Reval kaiserlich russischer Generalmajor Juliane Eleonore Grafin Douglas 1781 1833 Harald Otto Robert Graf Igelstrom 1800 1876 russischer Oberstleutnant und Staatsrat Sophie Storch 1800 1874 Alexander Archibald Graf Igelstrom 1807 in Kerrafer 1875 in Dorpat Herr auf Ruggen Marie Grafin Bose 1817 in Dresden 1858 in Baden Baden Georg Graf Igelstrom 1810 1890 in Reval russischer Generalmajor Katharina Grafin Mussin Puschkin 1823 1886 Peter Hermann Nikolai Graf Igelstrom 1815 in Kerrafer 1895 in Pilluponen Kreisdeputierter Emilie Bergien Paul Emil Graf Igelstrom 1816 in Kerrafer 1840 in Sankt Petersburg Gustav Burchard Christopher Graf von Igelstrom 1819 in Jewe 1865 in Rotenburg bei Riga Julie von Baumgarten 1827 1904 Abtissin des adligen Damenstifts zu Fellin August Emil Paul Graf von Igelstrom 1856 1906 Landrat Friedrich August Bengt Graf von Igelstrom 1889 in Reval 1946 in Nauen Gustav Otto Andreas Graf von Igelstrom 1775 1845 kaiserlich russischer Generalmajor Konstantin Graf von Igelstrom 1799 1851 Dekabrist Arthur Graf von Igelstrom 1820 1883 kaiserlich russischer Generalleutnant Victor Graf von Igelstrom 1823 1880 kaiserlich russischer Generalmajor Andrej Victor Graf von Igelstrom 1860 1927 Schriftsteller Heinrich Graf von Igelstrom 1825 1899 kaiserlich russischer General der Infanterie Jakob Johann Graf von Igelstrom 1735 1804 in Sankt Petersburg Oberstleutnant und Kammerherr Gustav Otto Graf von Igelstrom 1777 1801 Major Otto Heinrich Graf von Igelstrom 1737 1823 russischer General der Infanterie Gesandter und Generalgouverneur von Simbirsk Honorata Stempkowska 1819 Besitzungen BearbeitenKerrafer Bearbeiten nbsp Herrenhaus auf Kerrafer 2009 Das Gut in Kerrafer wurde 1637 einem Hans Rasp verliehen und ging spater zuruck an die schwedische Krone 1671 wurde dem Oberst Harald Igelstrom dieses Gut samt dem Beigut Laiwa uberlassen Die Erbfolge ging im Jahre 1810 auf den Generalmajor Graf Alexander von Igelstrom uber Dieser verpfandete die Guter an Alexander von Schwebs der das Gesamtgut wiederum an Alexander Guillemot de Villebois verausserte Letztlich gelangte das Gut in den Besitz des Adolph von Wulff 13 Selsau Bearbeiten nbsp Schloss auf Gut Selsau 2013 Das ehemalige Gut war 1594 im Besitz von Jacob Weinecken und hiess Weineckenhof 1600 wurde es an Wilhelm Friedrich Taube verkauft Nach einigen weiteren Wechsel der Besitzer erwarb 1724 Otto Reinhold von Igelstrom dessen Sohn Reinhold Johann verkaufte das Gut 1765 an seinen Schwager Otto Johann von Transehe Der neue Besitzer begann mit weitgreifenden Umbaumassnahmen 1767 wurde ein Schloss im Barockstil erbaut 1905 zerstorte ein Feuer das Schloss sein Besitzer A von Transehe Roseneck liess es wieder vollstandig restaurieren 1920 wurde das Gut in mehrere kleine Parzellen aufgeteilt das Gutshaus wurde durch das Militar und der Gemeindeverwaltung genutzt 1940 diente es als Grundschule und wurde im Zweiten Weltkrieg von der deutschen Wehrmacht belegt Nach dem Kriegsende wurde es erneut als Schule genutzt und 2003 wurde das Gebaude saniert 14 Meiershof oder Moisekull Bearbeiten Die ersten Besitzer des Gutes Moisekull waren die Domherren in Dorpat und erhielt seinen Namen durch den spateren Besitzer dem Ratsherrn Johann Meyer in Dorpat Er erhielt das Gut im Jahre 1591 von Konig Sigismund III 1629 wurde der Besitz fur die Meyers bestatigt Es viel dann aber zuruck an die Krone und wurde 1731 durch Anna von Russland an den Oberst Ebert Gustav Boye ubertragen Er tausche es 1739 gegen weitere Guter mit Carl Gustav von Mengden Dessen letzter Sohn Carl Ludwig von Mengden verkaufte den Meyershof 1764 an Reinhold Johann Baron von Igelstrom 1799 der es 1764 an seinen Verwandten Otto Heinrich Graf von Igelstrom verkaufte Dieser uberliess es im Oktober 1808 fur 250 000 Rubel seiner Ehefrau einer geborenen Grafin Stempowska 15 Unnipicht Bearbeiten Das Gut Unipicht kam als Schenkung der Kaiserin Elisabeth von Russland 1759 an den Staatsrat Johann Daniel Schumacher der es seinen Kindern und der Witwe vererbte Seine Tochter verkaufte das Gut 1777 an Otto Heinrich Graf von Igelstrom der auch im Besitz des Meierhofs war und die Guter vereinte 15 Literatur BearbeitenOtto Magnus von Stackelberg Bearb Genealogisches Handbuch der estlandischen Ritterschaft Bd 1 Gorlitz 1931 S 67ff Genealogisches Taschenbuch der deutschen graflichen Hauser Justus Perthes Gotha 1843 S 642ff Deutschbaltisches biographisches Lexikon 1710 1960 Hrsg von Wilhelm Lenz Bohlau Koln Wien 1970 S 350Weblinks BearbeitenIgelstrom Eintrag auf Svenska adelns atter taflor Seite 366ff schwedisch Adliga atten Igelstrom nr 320 schwedisch Einzelnachweise Bearbeiten Geschlecht der Wanga Stora Vanga Gut Ropkoy Ropka In Baltisches historisches Ortslexikon Estland einschliesslich Nordlivland Band 1 von Baltisches historisches Ortslexikon Gertrud Westermann Quellen und Studien zur baltischen Geschichte Bohlau Verlag Koln Weimar 1985 S 512 Introd in Schweden 1647 sub Nr 320 In Stackelberg Otto Magnus von Genealogisches Handbuch der estlandischen Ritterschaft Bd 1 Gorlitz 1931 1 Seite 67 Fussnote 1 zu Igelstrom aufgerufen am 11 November 2018 von Igelstrom Igelstrom zum Freiherr durch August III Konig von Polen 23 3 1739 von Igelstrom 2 aufgerufen am 12 November 2018 In Adelswappen im Estnischen Historischen Archiv von Igelstrom Igelstrom zum Graf durch Friedrich August III Kurfurst von Sachsen als Reichsvikar 29 Juni 1792 3 aufgerufen am 12 November 2018 Friedrich Georg von Bunge Das Inland Eine Wochenschrift fur Liv Esth und Curlandische Geschichte Geographie Statistik und Litteratur Band 10 Verlag Kluge 1845 Original von Osterreichische Nationalbibliothek Digitalisiert 4 Febr 2014 4 Spalte 30 31 aufgerufen am 11 November 2018 Vergleiche hierzu Schwedischer Adel Adelspradikat von Igelstrom Igelstrom In Adelswappen im Estnischen Historischen Archiv 5 aufgerufen am 12 November 2018 Kurzbeschreibung des Namens In Genealogisches Taschenbuch der deutschen graflichen Hauser 1843 Verlag Perthes 1843 Original von Bayerische Staatsbibliothek Digitalisiert 14 Nov 2011 6 aufgerufen am 12 November 2018 Strom bedeutet Strom Vattendrag siehe Fliessgewasser Blutegel Wappentier in Heraldik Wiki schwedisch Blodigel Heinrich von Hagemeister Materialien zu einer Geschichte der Landguter Livlands Band 2 Verlag Frantzen 1837 Original von Bayerische Staatsbibliothek Digitalisiert 28 Juli 2011 7 Seite 109 Selau Dzelzava Eintrag auf Lost Places amp Unlost Places Baltikum Livland Lettland Estland R S 8 a b Heinrich Hagemeister Materialien zu einer Geschichte der Landguter Livlands Band 2 Seite 20 21 9 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Igelstrom Adelsgeschlecht amp oldid 229383859