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Ida von Herzfeld Heilige Ida von Herzfeld um 770 775 4 September 825 war eine deutsche Kirchenstifterin und wird innerhalb der katholischen Kirche vor allem in Deutschland als Heilige verehrt Ida von Herzfeld in einem Glasfenster des Billerbecker DomesIda von Herzfeld Ausschnitt am Taufbecken in der St Ida Kirche Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Leben 3 Verehrung 4 Namensgeberin 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseHerkunft BearbeitenDie Herkunft Idas ist in der Geschichtswissenschaft umstritten 1 Einigkeit besteht dass sie eng mit den Karolingern verwandt war Nach einer Ansicht wird Ida als Tochter der Abtissin Theodrada von Soissons Schwester der Abte Adalhard und Wala angesehen 2 einer Enkelin Karl Martells durch dessen Sohn Bernhard Als Vater wird in dieser Variante Graf Theoderich Sohn des letzten Merowinger Konigs Childerich III genannt Nach anderer Auffassung 3 ware Ida die Tochter Karlmanns Bruder Karls des Grossen und seiner Gattin Gerperga gewesen Nach beiden Theorien war Ida als Enkelin bzw Urenkelin Karl Martells in der Seitenlinie eng mit Karl dem Grossen verwandt Leben BearbeitenNach ihrer Vermahlung mit dem Sachsenherzog Ekbert aus der Familie der Ekbertiner verliess sie ihre Heimat und zog im Jahre 786 mit ihm nach Westfalen auf seine Guter die in der Nahe der heutigen Stadt Osnabruck lagen Auf dem Wege dorthin querten sie die Lippe durch eine Furt bei Hirutveldun altsachsisch Hirschfelder und schlugen am rechten Flussufer ihr Zelt auf In der folgenden Nacht erhielt Ida im Traum den Auftrag eines Engels dort eine Kirche zu bauen Diese Traumvision bestimmte von nun an ihr Handeln und Denken Sie muhte sich um den Bau eines Gotteshauses und wurde so die Grunderin der ersten katholischen Gemeinde im Munsterland im heutigen Herzfeld Lippetal Die Reise nach Westfalen fiel in die Zeit des 32 jahrigen Krieges zwischen den Sachsen und den Franken Ida nahm in dieser Zeit die Sachsen in ihren Schutz Der Hirsch mit dem Ida oft abgebildet wird ist ein Bild fur die von den Franken bedrangten Sachsen Noch heute befindet sich der Hirsch im Wappen von Herzfeld Im Jahre 811 starb Ekbert Er fand an der Sudseite der Kirche seine letzte Ruhestatte Uber dem Grab wurde ein Portikus erbaut wo Ida nach dem Tod Ekberts wohnte Dort in unmittelbarer Nahe des Altars widmete Ida sich ganz dem Gebet und der Sorge fur die Gemeinde Der Steinsarg diente dabei als Truhe fur die Gaben die sie nach der Legende zweimal am Tag an die Bedurftigen ausgeteilt haben soll Historisch nachweisen lassen sich ihre geschilderten Aktivitaten letztendlich nicht Am 4 September 825 starb Ida Der Portikus mit ihrem Grab wurde zur ersten Wallfahrtsstatte Westfalens 4 Ein Teil ihrer Gebeine wurden zeitweise in die Abtei Werden bei Essen gebracht die im Besitz der von Ida gestifteten Kirche war Eine Tochter Idas Ida die Jungere war mit Asig verheiratet Namensgeber des Geschlechts der Esikonen die als Grafen im Hessengau herrschten Verehrung Bearbeiten nbsp Ida Schrein in der Krypta der St Ida Basilika in Herzfeld Westfalen aufgenommen 2008 Am 26 November 980 erhob Bischof Dodo von Munster die Gebeine Idas zur Ehre der Altare Die Lebensgeschichte Idas Vita sanctae Idae Hertzfeldensis die der Monch Uffing der Abtei Werden 980 aus Anlass ihrer Translatio verfasste stellt wie bei Heiligenviten des Mittelalters ublich ihre Gotterwahltheit und ihr vorbildliches Leben einschliesslich der in Gottvertrauen ertragenen Leiden in den Mittelpunkt sie ist eher eine Anleitung zur christlichen Nachfolge als eine Biographie im modernen Sinn 5 Die Entwicklung zur Volksheiligen trug zur Legendenbildung bei 6 Gedenktag in der katholischen Kirche ist der 4 September Bis heute gilt Ida bei Katholiken vor allem als Schutzpatronin der Schwangeren Armen und Schwachen 7 Der Sarkophag der Schrein mit ihren Reliquien und Reste der von ihr erbauten Kirche sind in der Grabkrypta der Wallfahrtskirche St Ida seit Oktober 2011 Papstliche Wallfahrtsbasilika in Herzfeld zu sehen Wallfahrten zum Ida Schrein finden bis heute statt In Herzfeld wird alljahrlich im September die Ida Woche zur Erinnerung an die Heilige als Volksfest durchgefuhrt In dieser Woche werden im Rahmen der sogenannten Identracht die Gebeine der Heiligen in einer feierlichen Prozession durch den Ort getragen Anschliessend wird der Ida Segen erteilt 8 Namensgeberin BearbeitenIn Nordrhein Westfalen tragen neben St Ida in Herzfeld einige weitere katholische Gotteshauser ihren Namen so in Gelsenkirchen Resser Mark bis zum Abriss im Marz 2021 Okumenisches Zentrum St Ida in Moers Eick und in Munster Gremmendorf In Herzfeld und Munster wurde jeweils eine katholische Grundschule nach ihr benannt Literatur BearbeitenDavid Joseph Collins Chorography and Hagiography Johannes Cincinnius s Revision of Uffing s Vita s Idae Hertzfeldensis In Gabriela Signori Hg Heiliges Westfalen Heilige Reliquien Wallfahrt und Wunder im Mittelalter Verlag fur Regionalgeschichte Bielefeld 2003 ISBN 3 89534 491 5 S 211 236 Norbert Colmar Ida von Herzfeld In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 2 Bautz Hamm 1990 ISBN 3 88309 032 8 Sp 1249 1250 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Eduard Hlawitschka Zur Herkunft der Liudolfinger und zu einigen Corveyer Geschichtsquellen In Rheinische Vierteljahrsblatter Jg 38 1974 S 92 165 hier S 147 ff Gabriele Isenberg Heiligenleben als Geschichtsquelle ein schwieriger Zugang Der Fall Ida von Herzfeld In Westfalische Zeitschrift Jg 162 2012 S 23 43 Franz Josef Jakobi Zur Frage der Nachkommen der heiligen Ida und der Neuorientierung des sachsischen Adels in der Karolingerzeit In Geza Jaszai Hg Heilige Ida von Herzfeld 980 1980 Festschrift zur tausendjahrigen Wiederkehr der Heiligsprechung der heiligen Ida von Herzfeld Gemeinde Lippetal Herzfeld Landschaftsverband Westfalen Lippe Herzfeld Munster 1980 S 53 63 Weblinks BearbeitenMittelalter Genealogie Heilige Ida von Herzfeld Memento vom 15 April 2008 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten Vgl zu den im Folgenden dargestellten Streitfragen und deren Quellen Eduard Hlawitschka Zur Herkunft der Liudolfinger und zu einigen Corveyer Geschichtsquellen In Rheinische Vierteljahrsblatter Jg 38 1974 S 92 165 hier S 147 ff Franz Josef Jakobi Zur Frage der Nachkommen der heiligen Ida und der Neuorientierung des sachsischen Adels in der Karolingerzeit In Geza Jaszai Hg Heilige Ida von Herzfeld 980 1980 Festschrift zur tausendjahrigen Wiederkehr der Heiligsprechung der heiligen Ida von Herzfeld Herzfeld Munster 1980 S 53 63 Wilhelm Schneider Paderborn und die Abtei Liesborn Karl der Grosse als Mitbegrunder Verwandte der hl Ida In Jahrbuch Westfalen Jg 40 1986 S 120 125 So etwa Augustin Husing Die Genealogie der hl Ida In Zeitschrift fur vaterlandische Geschichte und Altertumskunde Jg 38 1880 S 10 Hans Walter Krumwiede Das Stift Fischbeck an der Weser Untersuchungen zur Fruhgeschichte 955 1158 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1955 S 49 51 53 56 Eduard Hlawitschka Zur Herkunft der Liudolfinger und zu einigen Corveyer Geschichtsquellen In Rheinische Vierteljahrsblatter Jg 38 1974 S 92 165 hier S 147 ff Clemens Hillmann Die Kirche und Grabstatte der heiligen Ida von Herzfeld Herausgegeben von der katholischen Pfarrgemeinde St Ida Herzfeld dcv druck Werl 2 erweiterte und aktualisierte Aufl 2003 David Joseph Collins Chorography and Hagiography Johannes Cincinnius s Revision of Uffing s Vita s Idae Hertzfeldensis In Gabriela Signori Hg Heiliges Westfalen Heilige Reliquien Wallfahrt und Wunder im Mittelalter Verlag fur Regionalgeschichte Bielefeld 2003 ISBN 3 89534 491 5 S 211 236 Peter Ilisch Die volkstumliche Verehrung der heiligen Ida in Westfalen vor 1800 In Geza Jaszai Hg Heilige Ida von Herzfeld 980 1980 Festschrift zur tausendjahrigen Wiederkehr der Heiligsprechung der heiligen Ida von Herzfeld Gemeinde Lippetal Herzfeld Landschaftsverband Westfalen Lippe Herzfeld Munster 1980 S 146 149 Geza Jaszai Ikonographische Bemerkungen zum Ida Kult in Westfalen In Ders Hg Heilige Ida von Herzfeld 980 1980 Festschrift zur tausendjahrigen Wiederkehr der Heiligsprechung der heiligen Ida von Herzfeld Gemeinde Lippetal Herzfeld Landschaftsverband Westfalen Lippe Herzfeld Munster 1980 S 108 136 Der Soester Anzeiger uber die Grosse Identracht 2015 in Herzfeld veroffentlicht am 13 September 2015 aufgerufen am 4 Juni 2017 Normdaten Person GND 119521288 lobid OGND AKS LCCN n86807457 VIAF 25414425 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ida von HerzfeldALTERNATIVNAMEN Heilige IdaKURZBESCHREIBUNG deutsche OrdensgrunderinGEBURTSDATUM um 770 oder um 775STERBEDATUM 4 September 825 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ida von Herzfeld amp oldid 232493403