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Dodo auch Dudo Duodo Duoto Dedo um 937 14 Mai 993 war von 969 bis zu seinem Tode im Jahre 993 der zehnte Bischof von Munster Inhaltsverzeichnis 1 Fruhe Jahre 2 Zeit als Bischof 3 Einzelnachweise 4 LiteraturFruhe Jahre BearbeitenUber die Herkunft Dodos gibt es keine gesicherten Belegen aber es gibt Hinweise dass er aus der Nahe der Familie der Liudolfinger stammte 1 Dafur spricht etwa sein Name der als Kurzform des Namens Liudolf interpretiert wird Naher eingrenzen lasst sich seine Herkunft nicht Wilhelm Kohl nimmt an dass er aus dem Geschlecht der Haolde stammte 2 Vor seiner Ernennung war er Mitglied des Domkapitels am Hildesheimer Dom und der koniglichen Hofkapelle Dabei war er nicht in der Hofkanzlei tatig Der in einer Urkunde von Erzbischof Brun von Koln genannte Duodo clericus konnte mit Dodo identisch sein 3 Als Mitglied der Hofkapelle begleitete Dodo Otto I auf dessen Zug nach Italien Dort erwarb er zahlreiche Reliquien Otto I liess bei seiner Ruckkehr viele der von Dodo nicht immer einwandfrei erworbene Reliquien unter anderem nach Magdeburg bringen Davon profitierten auch zahlreiche andere Stadte und Kloster wie Halberstadt Quedlinburg oder Luneburg Dodo vergrosserte auch die Zahl der Reliquien des Doms in Munster Unter anderem kamen Reliquien der heiligen Victorinus und Florianus nach Munster 4 Zeit als Bischof BearbeitenMoglicherweise wegen Dodos ubertriebener Reliquienleidenschaft nahm Otto I ihn bei seiner nachsten Italienfahrt nicht mit Im Jahr 969 wurde er von Otto I zum Bischof von Munster ernannt Trotz seiner wohl auch familiaren Nahe zum Kaiser scheint sich Dodo kaum an der Reichspolitik beteiligt und sich auf seine Diozese konzentriert zu haben Ausserhalb von deren Grenzen ist er nur wenig nachweisbar Ob er an der Weihe des wieder hergestellten Klosters Gerresheim anwesend war ist zweifelhaft An der Synode von Ingelheim von 972 hat er sicher teilgenommen Erkennbare nahere Beziehungen zu Otto II und Otto III haben nicht bestanden 5 Er hatte erhebliche Baumassnahme in Munster auf dem heutigen Domplatz durchfuhren lassen Umstritten sind die Baumassnahmen am Paulus Dom Nach Einschatzung des Kunsthistorikers und ehemaligen Direktors des LWL Landesmuseums fur Kunst und Kulturgeschichte Max Geisberg ist Dodo fur den zweiten Bau des St Paulus Doms mitverantwortlich dessen Baubeginn in seine Amtszeit fiel Wilhelm Kohl ist skeptischer und argumentiert dass es fur einen Neubau keine archaologischen Belege gabe Er sieht den Grund fur die wissenschaftliche Diskussion in einer falsch interpretierten Quelle Tatsachlich wurde die entsprechende Stelle in den Quellen aussagen dass Dodo die Kanoniker aus dem alten Dom in den Paulusdom umgesiedelt hatte was bei den Betroffenen auf Unmut gestossen war auch wenn Dodo versuchte dabei behutsam vorzugehen 6 Inwieweit es sich dabei um einen schon bestehenden Bau oder um einen Neubau handelte ist daraus nicht ablesbar 7 Wahrscheinlich wurde in dieser Zeit ein bischoflicher Wohnsitz in Form eines Turmes im Nordwesten des Domplatzes erbaut Allerdings wird der Bau erst 1085 schriftlich erwahnt Der Bau dieses Palastes erforderte die Verlegung des alten Kreuzgangs Auch wurde wohl ein Wohnturm fur den Stiftsvogt am sudlichen Rand der Domburg erbaut 8 Inwieweit Dodo beabsichtigte den Besitz von Bischof und Domkapitel aufzuteilen ist unklar Dies geschah erst nach der Jahrtausendwende Deutlich ist aber etwa durch den Palastbau dass zu seiner Zeit keine Vita communis von Bischof und Domkapitel mehr bestand 9 Zwar hatte Dodo das Nebeneinander der Kapitel im alten Mariendom und dem Paulusdom beseitigt Moglicherweise behielten die umgesiedelten Kanoniker aber Sonderrechte bei So wird der Westchor der der Maria geweiht war auch als Alter Chor bezeichnet 10 Sollte Dodo aus dem Umfeld der Liudolfinger stammen bedeutete die Erhebung der Gebeine der Ida von Herzfeld fur ihn ein wichtiges Anliegen Zusammen mit dem Abt Ludolf von Werden hat er diesen Akt feierlich vollzogen Wie der Abt erhielt Dodo eine Partikel der Reliquie 11 Mit dem Kloster Metelen geriet der Bischof in Streit Die Ursachen sind unbekannt Moglicherweise hatte dies mit dem Aussterben der Stifterfamilie und der Ernennung von Abtissin und Vogt zu tun Auf einem Hoftag in Dortmund bei Anwesenheit zahlreicher Grosser entschied Otto III 993 zu Lasten Dodos 12 Ebenso lag der Bischof wegen der Befreiung von Gutern von Zehntzahlungen im Streit mit dem Kloster Werden Die Auseinandersetzung endete mit einem Kompromiss 13 Kurz vor seinem Tod war Dodo 993 daran beteiligt die Grenzen der Bistumer Hildesheim Minden und Verden abzugrenzen 14 Aus der Zeit seiner Herrschaft wird von einer seltsamen Konstellation von Gestirnen berichtet Es sollen drei Sonnen drei Monde und miteinander kampfende Sterne zu sehen gewesen sein 15 Dodo starb am 14 Mai 993 wie verschiedene Quellen bestatigen Wo er begraben ist ist nicht bekannt Er wird nicht unter den Bischofen genannt die in der Clemenskapelle bestattet sind Ebenso fehlt er im Domnekrolog Moglicherweise starb er in der Fremde etwa in der Diozese Hildesheim wo er sich kurz vor seinem Tod aufgehalten hatte 16 Einzelnachweise Bearbeiten Wilhelm Kohl Das Bistum Munster Die Diozese 3 Berlin New York 2003 S 62 Wilhelm Kohl Das Bistum Munster Die Diozese 1 Berlin New York 1999 S 76 Wilhelm Kohl Das Bistum Munster Die Diozese 3 Berlin New York 2003 S 64 Wilhelm Kohl Das Bistum Munster Die Diozese 1 Berlin New York 1999 S 76 Wilhelm Kohl Das Bistum Munster Die Diozese 3 Berlin New York 2003 S 69 Wilhelm Kohl Das Bistum Munster Die Diozese 3 Berlin New York 2003 S 65 Wilhelm Kohl Honestum monasterium in loco Mimigernaefor Zur Fruhgeschichte des Dos in Munster In Tradition als historische Kraft Interdisziplinare Forschungen zur Geschichte des fruhen Mittelalters Berlin New York 1982 S 175 Wilhelm Kohl Das Bistum Munster Die Diozese 3 Berlin New York 2003 S 67 Wilhelm Kohl Das Bistum Munster Die Diozese 3 Berlin New York 2003 S 66f Wilhelm Kohl Das Bistum Munster Die Diozese 1 Berlin New York 1999 S 76 Wilhelm Kohl Das Bistum Munster Die Diozese 3 Berlin New York 2003 S 67 Wilhelm Kohl Das Bistum Munster Die Diozese 3 Berlin New York 2003 S 68 Wilhelm Kohl Das Bistum Munster Die Diozese 3 Berlin New York 2003 S 68 Wilhelm Kohl Das Bistum Munster Die Diozese 3 Berlin New York 2003 S 68 Wilhelm Kohl Das Bistum Munster Die Diozese 3 Berlin New York 2003 S 69 Wilhelm Kohl Das Bistum Munster Die Diozese 3 Berlin New York 2003 S 70Literatur BearbeitenWilhelm Kohl Das Bistum Munster Die Diozese 3 Berlin New York 2003 Germania Sacra NF 7 3 Wilhelm Kohl Das Bistum Munster Die Diozese 1 Berlin New York 1999 Germania Sacra NF 7 1 VorgangerAmtNachfolgerHildeboldBischof von Munster 969 993SwidgerNormdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 3 Juni 2022 PersonendatenNAME DodoKURZBESCHREIBUNG zehnter Bischof von Munster 969 993 GEBURTSDATUM vor 969STERBEDATUM 14 Mai 993 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dodo Munster amp oldid 237062446