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Dieser Artikel behandelt den osterreichischen Autor Hugo Huppert Fur den gleichnamigen Chemiker und Mediziner siehe Hugo Huppert Mediziner Hugo Huppert geb 5 Juni 1902 in Bielitz Osterreich Ungarn gest 25 Marz 1982 in Wien war ein osterreichischer Lyriker Prosaist Essayist Kritiker und Ubersetzer Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen und Ehrungen 3 Werke Auswahl 3 1 Lyrik 3 2 Prosa und Essays 3 3 Nachdichtungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHugo Huppert entstammte einer deutschsprachigen judischen Beamtenfamilie Er wandte sich schon in jungen Jahren dem Marxismus zu Ab 1920 war er in der ostschlesischen Arbeiterjugendbewegung aktiv 1921 zog er zum Studium der Staatswissenschaften nach Wien und trat dort der KPO bei Nach seiner Promotion bei Hans Kelsen zum Dr rer pol studierte er 1925 26 Soziologie an der Pariser Sorbonne wo er Henri Barbusse Georges Duhamel und Jean Cocteau kennenlernte Zuruck in Wien wurde er nach der Julirevolte 1927 kurzzeitig inhaftiert und ging danach nach Moskau wo er von Marz 1928 bis September 1932 im Marx Engels Institut an der Marx Engels Gesamtausgabe mitarbeitete Von 1933 bis 1935 studierte er Literatur am Moskauer Institut der Roten Professur wo er Maxim Gorki kennenlernte Zeitgleich unternahm er ausgedehnte Reisen durch die UdSSR 1928 durch Zentralasien 1928 29 durch Nordrussland und Karelien 1933 in den Ural und durch Westsibirien 1934 in die Ukraine und auf die Krim In Moskau war er mit Wladimir Majakowski befreundet dessen wichtigster deutscher Nachdichter er ab 1936 wurde Diese Begegnung inspirierte ihn auch zu ersten eigenen Gedichten die er ab 1940 veroffentlichte Ab 1934 arbeitete Huppert als Kulturredakteur der in Moskau herausgegebenen Deutschen Zentral Zeitung DZZ ab 1936 zusatzlich als stellvertretender Chefredakteur der Internationalen Literatur Deutsche Blatter tatig deren Chefredakteur Johannes R Becher war Auch Huppert war in Stalins Verfolgungskampagne gegen systemtreue Kommunisten der Grosse Terror involviert Huppert gehorte dabei zu den Verfolgern und galt dabei unter seinen Schriftstellerkollegen als Denunziant 1 So kritisierte er z B in der DZZ die Kaderpolitik Andor Gabors die eine Abweichung von der Parteilinie bedeute Bei Karl Schmuckle seinem Vorganger in der Zeitschrift Internationale Literatur prangerte er dessen Doppelzungigkeit an und nannte ihn einen Erzfeind 2 Aber er berichtete auch direkt dem NKWD 3 Karl Schmuckle wurde dann am 30 November 1937 durch den NKWD verhaftet Eine Kommission der Staatsanwaltschaft und des NKWD verurteilte ihn am 24 Januar 1938 zum Tode Das Urteil wurde am 14 Marz 1938 vollstreckt 1938 wurde Huppert selbst im Zuge des Grossen Terrors vom NKWD verhaftet und gefoltert Er kam aber 1939 wieder frei und galt als vollkommen rehabilitiert und arbeitete daraufhin bis 1941 als Dozent am Moskauer Maxim Gorki Institut fur Weltliteratur Danach war Huppert bis 1944 fur die Politische Verwaltung der Roten Armee tatig im Sommer 1944 dann als personlicher Sekretar fur Ilja Ehrenburg danach beim Nationalkomitee Freies Deutschland NKFD Ausserdem lehrte er auf Antifa Schulen fur osterreichische und deutsche Kriegsgefangene Ab 1944 nahm er als Offizier der Roten Armee an der Befreiung Rumaniens Ungarns der Slowakei Niederosterreichs und schliesslich im Dienstrang eines Majors Wiens teil Nach Kriegsende blieb er in Wien und gehorte dort von 1945 bis 1949 der Redaktion der Osterreichischen Zeitung an 1949 wurde er aufgrund seiner Beziehung zu der Serbin Maria Muncker in manchen Quellen als Maria Mumper bekannt in die Sowjetunion zuruckbeordert und nach Tbilissi verbannt durfte allerdings Studienreisen nach Lettland Estland und Litauen unternehmen Nach dem XX Parteitag der KPdSU und dem Beginn der Entstalinisierung kehrte er am 4 April 1956 nach Wien zuruck wo er bis zu seinem Tod 1982 lebte 1957 wurde er aufgrund seiner positiven Haltung zum Einmarsch der Sowjetunion in Ungarn nach dem Ungarischen Volksaufstand aus dem osterreichischen P E N Zentrum dem er seit 1946 angehorte ausgeschlossen und trat daraufhin dem P E N Club der DDR bei Huppert hatte enge Beziehungen zur DDR und war dort u a haufiger Autor der Weltbuhne Ab Ende der 1950er wandte er sich wieder verstarkt seinen Majakowski Nachdichtungen zu 1963 hielt er sich erneut fur langere Zeit in der Sowjetunion auf 1969 verlieh ihm der osterreichische Bundesprasident fur seine literarischen Verdienste den Ehrentitel Professor Auszeichnungen und Ehrungen Bearbeiten1964 Heinrich Heine Preis des Ministeriums fur Kultur der DDR 1967 Nationalpreis der DDR 1976 Kunstpreis der DDR 1977 Osterreichisches Ehrenkreuz fur Wissenschaft und Kunst I KlasseWerke Auswahl BearbeitenLyrik Bearbeiten 1940 Vaterland Kiew Staatsverlag der nationalen Minderheiten der UdSSR mit einem Vorwort von Erich Weinert 1941 Jahreszeiten Gedichte Moskau Meshdunarodnaja Kniga Neuauflage 1951 Wien Wilhelm Frick Verlag 1945 Der Heiland von Dachau Poem Wien Sonderheft der Wiener Revue 1954 Georgischer Wanderstab Gediche Berlin Verlag Volk und Welt 1962 Landauf landab Gedichte aus 30 Jahren Leipzig Philipp Reclam jun 1968 Logarithmus der Freude Gedichte Berlin Verlag Volk und Welt 1970 Andre Bewandtnis Halle S Mitteldeutscher Verlag 1972 Rhapsodie Brot und Rosen Poem Berlin Rutten amp Loening 1974 Quadrat im Ruckspiegel Gedichte aus vierzig Jahren Leipzig Insel Verlag 1975 Wolkenbahn und Erdenstrasse Gedichte und Poeme Halle S Mitteldeutscher Verlag 1975 Narbengesichtige Zeit Berlin Verlag Volk und Welt 1981 Wien ortlich Gedichte und lyrische Texte Eisenstadt Edition Roetzer 1981 Indizien oder Vollmond auf Bestellung Gedichte Halle S Mitteldeutscher Verlag Prosa und Essays Bearbeiten 1934 Sibirische Mannschaft Ein Skizzenbuch aus dem Kusbass Moskau Leningrad Verlagsgenossenschaft auslandischer Arbeiter in der UdSSR Neuauflage 1961 Berlin Dietz Verlag 1938 Flaggen und Flugel Skizzen Reportagen Geschichten Engels Deutscher Staatsverlag 1949 Den morgigen Tag zu erschliessen Studien eines Osterreichers im Sowjetland Wien Die Brucke 1961 Kerngesundes Land Ein Osterreicher grusst die DDR Halle S Mitteldeutscher Verlag 1962 Munzen im Brunnen Erlebtes Italien Berlin Weimar Aufbau Verlag Neuauflage 1965 1966 Erinnerungen an Majakowski Frankfurt M Suhrkamp Verlag 1968 Wladimir Majakowski Poet und Tribun Berlin Weimar Aufbau Verlag 1973 Sinnen und Trachten Anmerkungen zur Poetologie Essay Halle S Mitteldeutscher Verlag 1976 Bannmeile und Horizont Ausgewahlte Prosa Halle S Mitteldeutscher Verlag 1976 Die angelehnte Tur Bericht von einer Jugend Halle S Mitteldeutscher Verlag 1976 Ungeduld des Jahrhunderts Erinnerungen an Majakowski Berlin Henschelverlag 1977 Wanduhr im Vordergrund Stationen eines Lebens Halle S Mitteldeutscher Verlag 1978 Minuten und Momente Ausgewahlte Publizistik Halle S Mitteldeutscher Verlag 1979 Schach dem Doppelganger Anlaufe der Reifezeit Halle S Mitteldeutscher Verlag 1982 Briefe aus Wien 21 Reisebilder Halle S Mitteldeutscher Verlag Nachdichtungen Bearbeiten ab 1940 fast samtliche Gedichte und Prosawerke von Majakowski 1943 Heldenlied von den Achtundzwanzig Gardisten von Nikolai Tichonow 1950 Freunde und Feinde Druzya i vragi von Konstantin Simonow 1955 Der Recke im Tigerfell ვეფხისტყაოსანი von Schota Rustaweli 1963 Bahn der Parabel Parabola von Andrei Wosnessenski 1966 Wassilij Tjorkin Buch vom Soldaten Vasilij Tyorkin von Alexander Twardowski Literatur BearbeitenReinhard Muller Das grosse Reinemachen Die Sauberung des Marx Engels Instituts im Moskauer Tagebuch Hugo Hupperts Dazu Dokumentation Hugo Huppert Aus den Tagebuchaufzeichnungen 1930 31 In Beitrage zur Marx Engels Forschung Neue Folge Sonderband 3 Stalinismus und das Ende der ersten Marx Engels Gesamtausgabe 1931 1941 Argument Verlag Hamburg 2001 ISBN 3 88619 684 4 S 347 370 Reinhard Muller Die Sauberung Moskau 1936 Stenogramm einer geschlossenen Parteiversammlung Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1991 ISBN 3 499 13012 2 George Huppert Comrade Huppert A Poet in Stalin s world Indiana University Press Bloomington 2016 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hugo Huppert im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Informationen uber Hugo Huppert auf der Website der Alfred Klahr GesellschaftEinzelnachweise Bearbeiten Reinhard Muller Menschenfalle Moskau Exil und stalinistische Verfolgung Hamburg 2001 ISBN 3 930908 71 9 S 314 Reinhard Muller Das grosse Reinemachen Die Sauberung des Marx Engels Instituts im Moskauer Tagebuch Hugo Hupperts Dazu Dokumentation Hugo Huppert Aus den Tagebuchaufzeichnungen 1930 31 In Beitrage zur Marx Engels Forschung Neue Folge Sonderband 3 Stalinismus und das Ende der ersten Marx Engels Gesamtausgabe 1931 1941 Argument Hamburg 2001 ISBN 3 88619 684 4 S 353 Hermann Weber amp Ulrich Mahlert Terror Stalinistische Parteisauberungen 1936 1953 Schoningh Paderborn 1998 ISBN 3 506 75335 5 S 130Normdaten Person GND 118554905 lobid OGND AKS LCCN n50029714 VIAF 93110741 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Huppert HugoKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Lyriker Prosaist Essayist Kritiker und UbersetzerGEBURTSDATUM 5 Juni 1902GEBURTSORT Bielitz SchlesienSTERBEDATUM 25 Marz 1982STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hugo Huppert amp oldid 238934004