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Hohegeiss ist ein Erholungsort im Harz und ein Stadtteil von Braunlage im Landkreis Goslar in Niedersachsen Das Dorf hat etwa 900 Einwohner HohegeissStadt BraunlageWappen von HohegeissKoordinaten 51 40 N 10 40 O 51 663888888889 10 668888888889 623 Koordinaten 51 39 50 N 10 40 8 OHohe 623 570 642 m u NHNEinwohner 909 31 Dez 2018 1 Eingemeindung 1 Juli 1972Postleitzahl 38700Vorwahl 05583Hohegeiss Niedersachsen Lage von Hohegeiss in NiedersachsenHohegeiss um 1900Hohegeiss um 1900 Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 3 Politik 3 1 Stadtrat und Burgermeister 3 2 Ortsvorsteher 3 3 Wappen 4 Religionen 5 Regelmassige Veranstaltungen 6 Personlichkeiten 6 1 Sohne und Tochter des Ortes 6 2 Personlichkeiten die vor Ort lebten oder wirkten 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeographische Lage Bearbeiten nbsp Drei Lander Stein niedersachsische Seite Hohegeiss Das Bergdorf Hohegeiss liegt im Naturpark Harz Es befindet sich zwischen Sorge im Nordnordosten und Benneckenstein im Osten beide in Sachsen Anhalt Rothesutte im Sudosten Thuringen Zorge im Suden und Braunlage im Nordnordwesten beide in Niedersachsen Durch das auf etwa 570 bis 642 m u NN 2 gelegene Dorf fuhrt im Abschnitt zwischen Braunlage und Rothesutte die den Harz querende Bundesstrasse 4 Die Landesgrenze zu Sachsen Anhalt fruher innerdeutsche Grenze fuhrt am nordostlichen Ortsrand vorbei an dieser Grenze liegt etwa 3 3 km sudostlich des Dorfs das Dreilandereck Niedersachsen Sachsen Anhalt Thuringen wo der Drei Lander Stein steht Nahe dem Dorf breitet sich das Naturdenkmal Dicke Tannen aus Geschichte Bearbeiten nbsp Landesgrenze Niedersachsen Thuringen beim Drei Lander Stein nahe HohegeissDer Ortsname erscheint erstmals 1268 als Hogeyz allerdings noch nicht als Siedlung sondern als Forstgebiet 1444 wurde hier auf Veranlassung des Klosters Walkenried eine Kapelle errichtet am 8 September geweiht um die sich bis 1528 eine Siedlung gebildet hatte die 1573 erstmals als Dorf Hohegeist bezeichnet wird Von 1701 bis 1704 wurde die evangelische Kirche Zur Himmelspforte errichtet und am 9 Dezember 1704 geweiht Ab 1720 wurden in den Talern um Hohegeiss Bergwerke eingerichtet die bis 1770 in Betrieb waren Im Jahre 1731 wurde das Stiftsamt Walkenried zu dem Hohegeiss gehorte der Grafschaft Blankenburg angegliedert die ebenfalls seit 1731 dauernd mit dem Furstentum Braunschweig Wolfenbuttel in Personalunion verbunden war Von 1807 bis 1813 gehorte Hohegeiss zum Konigreich Westphalen Der Ort lag im Kanton Benneckenstein welcher zum Distrikt Nordhausen des Departements des Harzes gehorte Nach dem Ende der napoleonischen Herrschaft wurde im Jahr 1814 das Furstentum Braunschweig Wolfenbuttel unter dem Namen Herzogtum Braunschweig wiedererrichtet Hohegeiss gehorte seitdem zum Distrikt Blankenburg welcher am 1 Januar 1833 in Kreisdirektion Blankenburg und am 1 Januar 1939 in Landkreis Blankenburg umbenannt wurde Am 1749 1750 aufgestellten Drei Lander Stein am Grossen Ehrenberg ist auf der Seite von Hohegeiss die Zugehorigkeit zum Herzogtum Braunschweig mit HB gekennzeichnet Zum ersten Mal mit offentlichen Verkehrsmitteln erreichbar war Hohegeiss 1842 als die Postroute Braunschweig Blankenburg einige Oberharz Orte versorgte und auch Postkutschen von Blankenburg uber Hohegeiss nach Walkenried fahren liess In diesem Jahr wurden die Strasse nach Braunlage die heutige Bundesstrasse 4 und die Strasse nach Zorge heutige Landesstrasse 602 fertiggestellt Bemuhungen um Bahnanschluss blieben jedoch erfolglos weder wurde die Harzquerbahn uber Hohegeiss gefuhrt noch der angedachte Weiterbau der Bahnstrecke Ellrich Zorge bis Hohegeiss verwirklicht 1911 bekam der Ort eine zentrale Trinkwasserversorgung 1920 eine Stromversorgung uber eine eigene Gesellschaft Ab 1921 bestand Busverkehr nach Braunlage und Benneckenstein spater auch nach Walkenried und Bad Sachsa Ab 1943 wahrend des Zweiten Weltkrieges erlebte Hohegeiss ein Bevolkerungswachstum Aus dem von alliierten Bombardements bedrohten Braunschweig und dessen Umfeld wurden Kinder mit einer Auswahl an Lehrern und Betreuern im Rahmen der erweiterten Kinderlandverschickung evakuiert Kleine Hotels und Privatpensionen nahmen sie bei rationierter Versorgung auf Um den Unwagbarkeiten des 1945 anruckenden sowjetischen Militar zu entgehen wurden die Kinder per Bahn wieder zuruck zu ihren Familien in das teils ausgebombte Braunschweig verbracht Im weiteren trafen zahlreiche Fluchtlinge ein sodass die Bevolkerungszahl zeitweilig uber 2 200 stieg Bei der Einteilung Deutschlands in Besatzungszonen 1945 wurde der Landkreis Blankenburg zwar nach dem Londoner Protokoll von 1944 zunachst der Britischen Besatzungszone zugeordnet da der grossere Ostteil des Kreises aber nur durch eine Strasse die heutige B 242 und eine Bahnstrecke der Sudharz Eisenbahn mit dem Rest der Britischen Zone verbunden war wurde im Juli 1945 die Grenzziehung korrigiert und der Kreis an seiner schmalsten Stelle westlich von Sorge geteilt Der grossere Ostteil des Kreises mit der Kreisstadt Blankenburg wurde der Sowjetischen Besatzungszone spater der DDR und dem Land Sachsen Anhalt zugeordnet der kleinere Westteil mit der nunmehrigen Kreisstadt Braunlage und den Gemeinden Hohegeiss Neuhof Walkenried Wieda und Zorge kam zur Britischen Zone und damit zu Niedersachsen Am 1 August 1963 versuchte nahe dem nordlichen Ortsausgang der 23 jahrige Helmut Kleinert aus Quedlinburg gemeinsam mit seiner Frau Marlit die DDR zu verlassen und kam durch Schusse von Grenztruppen der DDR ums Leben Seine Frau wurde schon vor dem Uberschreiten der Grenze verhaftet Zum Gedenken an Kleinerts gewaltsamen Tod wurde an der westlichen Seite der Grenze zunachst ein Holzkreuz aufgestellt das 1971 durch einen Gedenkstein ersetzt wurde 1968 wurde ein Kurpark errichtet und 1971 die katholische Kirche Heilig Geist geweiht am 31 Juli 2008 wieder entweiht und verkauft Im Zuge des Gesetzes zur Neugliederung der Gemeinden im Bereich des Harzes wurde Hohegeiss am 1 Juli 1972 in die Stadt Braunlage eingegliedert 3 Diese wiederum kam durch Auflosung des Landkreises Blankenburg an den Landkreis Goslar 1978 wurde Hohegeiss als Heilklimatischer Kurort staatlich anerkannt nachdem sich das Dorf schon seit 1960 inoffiziell so bezeichnet hatte Zum 1 Januar 2011 wurde die Anerkennung als Kurort nicht verlangert seitdem besitzt Hohegeiss den touristischen Status Erholungsort 4 Die Offnung der innerdeutschen Grenze 1989 wurde in Hohegeiss intensiv erlebt da die Grenze nicht weit von der Ortsmitte den ostlichen Ortsrand darstellte etliche Privatgrundstucke endeten an ihr 5 Ab dem 12 November war die Bundesstrasse 4 nach Rothesutte stundenweise benutzbar ab 18 November die Benneckensteiner Strasse zunachst nur fur Fussganger nbsp Klimadiagramm von Hohegeiss nbsp Denkmal fur den Namensgeber nbsp Gedenkstein fur Helmut Kleinert nbsp Der Nullpunkt bei Hohegeiss nbsp Orchideen Knabenkraut im KurparkPolitik BearbeitenStadtrat und Burgermeister Bearbeiten Auf kommunaler Ebene wird das eingegliederte Hohegeiss vom Rat der Stadt Braunlage vertreten Siehe auch Braunlage Politik Ortsvorsteher Bearbeiten Der Ortsvorsteher von Hohegeiss ist Sebastian Hansmann Burgerliste 6 Wappen Bearbeiten Der Entwurf des Wappens von Hohegeiss stammt von dem Autor und Maler Karl Helbing 7 aus Walkenried Gezeichnet hat ihn der in Isernhagen geborene und spater in Hannover lebende Heraldiker und Wappenmaler Gustav Volker der auch die Wappen von Grossburgwedel Mellendorf Wunstorf und vielen anderen Ortschaften in der Region Hannover entworfen hat 8 Die Genehmigung des Wappens wurde am 12 Mai 1953 durch den Niedersachsischen Minister des Innern erteilt 9 nbsp Wappen von Hohegeiss Blasonierung In Blau ein golden bewehrter silberner Bock der uber einen grunen Dreiberg springt in der oberen hinteren Ecke des Schildes schwebt ein goldenes Tatzenkreuz 9 Wappenbegrundung Das redende Wappen weist in volksetymologischer Deutung auf den am 1 Juli 1972 eingemeindeten Braunlager Stadtteil Hohegeiss hin Das Wappen gibt also eine hohe Geiss wieder die uber den Harz springt Das abgebildete Tatzenkreuz symbolisiert ein Steinkreuz welches sich in der Nahe der ursprunglichen Kapelle befindet Religionen Bearbeiten nbsp Ev luth Kirche Zur Himmelspforte nbsp KyriakonIn Hohegeiss befindet sich die evangelisch lutherische Kirche Zur Himmelspforte aus dem 18 Jahrhundert Kirchstrasse 7 zur Propstei Bad Harzburg gehorend 1971 wurde die katholische Kirche Heilig Geist erbaut sie gehorte zur Pfarrgemeinde Heilige Familie in Braunlage und war die hochstgelegene Kirche des Bistums Hildesheim 2008 wurde die Kirche profaniert und verkauft heute wird sie als Kyriakon von der benachbarten Herberge Hogeyz genutzt Die nachstgelegene katholische Kirche befindet sich heute 10 km entfernt in Walkenried Regelmassige Veranstaltungen BearbeitenDer Ort ist einer der acht Orte in denen das seit 2014 als Immaterielles Weltkulturerbe anerkannte Brauchtum des Finkenmanover im Harz noch gepflegt wird Personlichkeiten BearbeitenSohne und Tochter des Ortes Bearbeiten Karl Uhde 1813 1885 Chirurg Hermann Grote 1885 1971 Komponist und PadagogePersonlichkeiten die vor Ort lebten oder wirkten Bearbeiten Fred Denger 1920 1983 Schriftsteller starb in Hohegeiss und wurde dort beerdigt Das Grab ist nicht erhalten 10 Karlheinz Schreiber 1934 Waffenhandler wuchs in Hohegeiss aufLiteratur BearbeitenFriedemann Schwarz Hohegeiss Chronik eines Harzdorfes Braunlage 2004 ISBN 978 3 86948 423 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hohegeiss Sammlung von Bildern nbsp Wikivoyage Hohegeiss Reisefuhrer Literatur von und uber Hohegeiss im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Offizielle Webseite auf braunlage de Geschichte von Hohegeiss auf der Webseite der Stadt BraunlageEinzelnachweise Bearbeiten Die Stadt Braunlage in Zahlen In Internetseite der Stadt Braunlage 31 Dezember 2018 abgerufen am 16 Marz 2019 NiedersachsenNAVIGATOR Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 266 Kleine Anfrage von Dieter Mohrmann SPD und Antwort der Landesregierung PDF 100 KB In Niedersachsisches Ministerium fur Wirtschaft Arbeit und Verkehr 21 Januar 2011 abgerufen am 16 Dezember 2017 Der langjahrige Dorflehrer und Ortschroniker Friedemann Schwarz pflegte bei Fuhrungen zu sagen Wenn ich hinten uber unseren Zaun spucke liegt die Spucke in der DDR Stadtrat und Ortsvorsteher In Internetseite der Stadt Braunlage 10 November 2016 abgerufen am 16 Dezember 2017 Wappenentwurfe von Karl Helbing In Wikimedia Commons Abgerufen am 19 November 2017 Landkreis Hannover Hrsg Wappenbuch Landkreis Hannover Selbstverlag Hannover 1985 a b Arnold Rabbow Braunschweigisches Wappenbuch Die Wappen der Gemeinden und Ortsteile in den Stadt und Landkreisen Braunschweig Gandersheim Gifhorn Goslar Helmstedt Peine Salzgitter Wolfenbuttel und Wolfsburg Hrsg Braunschweiger Zeitung Salzgitter Zeitung und Wolfsburger Nachrichten Eckensberger amp Co Verlag Braunschweig 1977 DNB 780686667 S 50 Hannelore Hippe Sei selber die Laterne Das schillernde konsequente Leben des Widerstandskunstlers Fred Denger Radiobeitrag fur den SWR vom 21 Dezember 2014 Manuskript zur Sendung Ortsteile von Braunlage Braunlage mit Konigskrug Hohegeiss Bergstadt Sankt Andreasberg mit Oderberg Oderbruck Oderhaus Odertaler Sagemuhle Silberhutte und Sonnenberg Normdaten Geografikum GND 4025541 4 lobid OGND AKS VIAF 235898966 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hohegeiss amp oldid 231626540