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Dieser Artikel behandelt den Ort Wieda fur den gleichnamigen Fluss siehe Wieda Fluss Wieda ist ein Ortsteil der Gemeinde Walkenried im Harz im niedersachsischen Landkreis Gottingen WiedaGemeinde WalkenriedWappen von WiedaKoordinaten 51 38 N 10 35 O 51 6325 10 585833333333 375 Koordinaten 51 37 57 N 10 35 9 OHohe 375 m u NHNFlache 6 53 km 1 Einwohner 1295 31 Dez 2015 1 Bevolkerungsdichte 198 Einwohner km Eingemeindung 1 November 2016Postleitzahl 37445Vorwahl 05586Wieda Niedersachsen Lage von Wieda in NiedersachsenBlick auf den Nordosten von Wieda vom Aussichtspunkt Alte WacheBlick auf den Nordosten von Wieda vom Aussichtspunkt Alte Wache Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 3 Politik 3 1 Ortsrat 3 2 Ortsburgermeister 3 3 Wappen 4 Wirtschaft und Infrastruktur 4 1 Wirtschaft 4 2 Verkehr 5 Kultur und Sehenswurdigkeiten 5 1 Bauwerke 5 2 Museen 5 3 Finkenmanover 6 Wiedaer Schiefer 7 Personlichkeiten 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenWieda liegt im Sudharz nordlich von Bad Sachsa im Naturpark Harz Das Strassendorf erstreckt sich in Nord Sud Richtung auf beinahe 7 km Lange im von Wald gesaumten Tal des Flusses Wieda auf etwa 320 bis 460 m u NHN Nordwestlich von Wieda erhebt sich der hochste Berg des Sudharzes der Stoberhai ca 720 m nordlich der erste Jagdkopf 602 1 m ostlich der zweite Jagdkopf 603 1 m und sudwestlich der Ravensberg ca 659 m Geschichte BearbeitenIn den Urkunden des 1127 gestifteten und 1129 mit einem Zisterzienserkonvent besetzten Klosters Walkenried wurde Wieda erstmals als Bach und Waldgebiet genannt In diesem Wald das heisst im Bereich des spateren Orts Wieda betrieb das Kloster ab dem 13 Jahrhundert Kupferhutten In einer Urkunde des Achim von Klettenberg wird 1243 erstmals mit dem Hohoffenberg zu Wida ein Hochofen erwahnt Ein Dorf Wieda gab es bis ins 16 Jahrhundert jedoch nicht Grosseren Aufschwung nahm der Ort erst nach der Erschiessung der Eisenerzlager im Kastental im 16 Jahrhundert Fur das Jahr 1562 ist erstmals eine Eisenhutte in Wieda bezeugt Zu Beginn des 17 Jahrhunderts wurde der seinerzeit hochste Hochofen im braunschweigisch blankenburgischen Harz mit einer Hohe von 6 84 m durch den aus dem Vogtland stammenden Massenblaser Hans Sien errichtet 2 Ein wichtiges Gewerbe war die Glasmacherei u a im Weinglastal 1610 wurde in Wieda die erste Kirche gebaut die auch von den Glasmachern besucht wurde 1662 kam der erste eigene Pastor hierher bis dahin war der Pfarrer von Hohegeiss zustandig Der mehrfache Versuch eines Zinnoberbergbaus im Silberbach vom 16 bis ins 19 Jahrhundert blieb bedeutungslos Spater war Wieda der bevolkerungsreichste Ort im Stiftsgebiet Die Einwohner lebten vom Fuhrwesen und der Kohlerei neben Bergbau und Huttenwesen 3 Im 19 Jahrhundert wanderten viele Wiedaer nach Amerika aus da seit dem Beginn des Jahrhunderts ein Ruckgang der Eisenindustrie sowie ein allgemeiner wirtschaftlicher Niedergang einsetzte Dies fuhrte auch dazu dass man den 1790 erneuerten und vergrosserten Hochofen 1863 abbrach Unter Fuhrung des Hutteninspektors Carl Preen half sich die Arbeiterschaft schliesslich selbst und betrieb ab 1875 die Wiedaer Hutte A G als Produktiv Genossenschaft welche Bekanntheit durch die hier hergestellten Wieda Ofen erlangte und deren Betrieb schliesslich durch Konkurs am 10 Mai 1972 eingestellt wurde Das Gelande der Wiedaer Hutte brannte bei einem Grossbrand am 23 Juli 1973 fast vollstandig aus und wurde 1974 75 zu einem Kurpark mit Tennishalle umgestaltet 1899 wurde vornehmlich zur Starkung der Wirtschaft die Schmalspurbahn Walkenried Braunlage Tanne gebaut die Wieda mit dem an der Sudharzstrecke gelegenen Bahnhof Walkenried verband Die Bahntrasse durchquerte den gesamten Ort entlang des Flusses mit den vier Haltepunkten Wieda Sud Zundholzfabrik Wieda Wiedaer Hutte und Bahnhof Stoberhai Anfang Mai 1944 wurden die Haftlinge der SS Baubrigade III nach Wieda verlegt Am 11 Mai 1944 entstand in Wieda ein KZ Aussenlager dem in den folgenden Wochen die ebenfalls neu errichteten Konzentrationslager Mackenrode Nuxei und Osterhagen als Nebenlager unterstellt wurden Jeweils etwa 300 Haftlinge mussten in den vier Konzentrationslagern Gleisbau Erd und Rodungsarbeiten fur den Bau der Helmetalbahn durchfuhren Bis Ende Oktober 1944 unterstanden diese vier Lager dem KZ Buchenwald danach dem KZ Lagerkomplex Mittelbau Dora Am 6 April 1945 wurden die Haftlinge aus den drei Nebenlagern Mackenrode Nuxei und Osterhagen zu Fuss ins KZ Wieda getrieben Von dort mussten alle Haftlinge zusammen am 7 April 1945 zu Fuss uber den Harz marschieren Nach einem Raumungstransport per Bahn in die Altmark und einem weiteren Todesmarsch zu Fuss nach Gardelegen wurden die meisten verbliebenen KZ Haftlinge beim Massaker in der Isenschnibber Feldscheune am 13 April 1945 gemeinsam mit weiteren Haftlingen aus anderen geraumten Konzentrationslagern eingesperrt und lebendig verbrannt 4 Ein Gedenkstein und ein Sammelgrab fur sechs unbekannte KZ Haftlinge erinnern heute in Wieda an das einstige Konzentrationslager 5 ebenso die Dauerausstellung der Gedenkstatte Feldscheune Isenschnibbe Gardelegen 6 Der Eisenbahnbetrieb auf der Schmalspurbahn wurde 1963 aufgegeben und die Gleisanlagen zuruckgebaut 2007 wurde auf der ehemaligen Eisenbahntrasse ein Fahrrad und Wanderweg angelegt EingemeindungenZum 1 November 2016 wurden auf Beschluss des Niedersachsischen Landtages die bisherigen Gemeinden Walkenried Wieda und Zorge zu einer neuen Gemeinde Walkenried zusammengefasst 7 Politik BearbeitenOrtsratswahl 2021 8 Wahlbeteiligung 55 5 0 29 p 6050403020100 54 3 38 3 7 4 CDUSPDLinke Gewinne und Verluste im Vergleich zu 2016 p 14 12 10 8 6 4 2 0 2 4 6 8 12 84 p 7 28 p 3 67 pCDUSPDLinkeVorlage Wahldiagramm Wartung Altes Ergebnis nicht 100 Vorlage Wahldiagramm Wartung TITEL zu lang Ortsrat Bearbeiten Der Ortsrat von Wieda setzt sich aus funf Ratsfrauen und Ratsherren folgender Parteien und erlangten Sitzen zusammen Stand 2021 Kommunalwahl SPD CDU Linke Einzelbewerber Gesamt12 September 2021 8 2 3 0 5 Sitze11 September 2016 9 2 2 1 0 5 Sitze11 September 2011 5 4 1 1 11 SitzeOrtsburgermeister Bearbeiten Der Ortsburgermeister von Wieda ist Ulrich Kamphenkel SPD Seine Stellvertreterin ist Christiane Hellberg SPD 9 Wappen Bearbeiten Der Entwurf des Kommunalwappens von Wieda stammt von dem Heraldiker und Wappenmaler Gustav Volker der samtliche Wappen in der Region Hannover entworfen hat 10 Der Rat nahm das Wappen am 27 November 1950 an und der Niedersachsische Minister des Innern genehmigte es am 19 April 1952 11 nbsp Wappen von Wieda Blasonierung Unter einem silbernen Schildhaupt belegt mit zwei schwarzen schraggekreuzten mit brennenden roten Lappen versehene Haikatzen schreitet in Grun ein rechtsgerichteter silberner Hirsch 11 Wappenbegrundung Die Haikatzen erinnern an das Arbeitsgerat der Kohler dieser einst im Wald tatigen Berufsgruppe Das Gerat diente zum Anzunden der Meiler Dazu umwickelte der Kohler eine entastete Jungfichte mit einem harzgetrankten Lappen Sobald der Meiler aufgeschichtet war zundete der Kohler den Lappen an und hielt ihn mit dem Ast in das Innere des Holzhaufens Der Hirsch symbolisiert die fruhere Zugehorigkeit Wiedas zur Grafschaft Klettenberg spater Honstein Klettenberg Der Ort fuhrte vor der Wappeneinfuhrung lediglich ein Siegel das einen stehenden Hirsch vor einer Waldsilhouette darstellte Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenWirtschaft Bearbeiten Seit Ende des 19 Jahrhunderts gehorte der Fremdenverkehr zum Hauptwirtschaftszweig des Ortes der seinen Hohepunkt in den 1960er und 1970er Jahren erreichte Viele West Berliner hatten hier wahrend der Zeit der Berliner Mauer ihr Feriendomizil Seit jungerer Zeit verbringen auch Gaste aus den Niederlanden und den skandinavischen Landern ihre Ferien im Sudharzort Beliebter Besuchsort ist der ehemalige Bahnhof Stoberhai in dem sich eine Waldgaststatte befindet Im anschliessenden Gehege gibt es taglich eine Wildfutterung 12 Verkehr Bearbeiten Bis 1963 verlief quer durch Wieda die meterspurige Sudharz Eisenbahn Von Wieda aus verlauft die Landesstrasse nach Braunlage Bad Sachsa Zorge und Walkenried Von Walkenried sind es 15 km bis zur Anschlussstelle der Sudharzautobahn A 38 Kultur und Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Die 1984 nach Martin Luther benannte KircheBauwerke Bearbeiten 1778 wurde die heutige Kirche deren Gemeinde zur Propstei Bad Harzburg gehort eingeweiht Gleichzeitig wurde der freistehende Glockenturm auf dem gegenuberliegenden Kaseberg errichtet damit das Gelaut im ganzen Tal gehort werden konnte 1890 wurde eine Knauf Schleifladenorgel eingebaut Das uber dem Eingang vorhandene C weist auf den damaligen Fursten Carl hin Museen Bearbeiten In Wieda gibt es seit 2005 das Glas und Huttenmuseum im ehemaligen Rathaus in der Otto Haberlandt Strasse in dem die Wirtschaftsgeschichte des Ortes in den Bereichen Glashuttenwesen sowie Bergbau und Verhuttung dokumentiert wird In einem Raum des Kindergartens ehemalige Grundschule in der Schulstrasse ist seit 2006 ein kleines Museum des aufgelosten Fernmeldesektors C der Bundeswehr auf dem Stoberhai eingerichtet in dem Einrichtungen des ehemaligen Radarturms auf dem Stoberhai besichtigt werden konnen Finkenmanover Bearbeiten Der Ort ist einer der acht Orte in denen das seit 2014 als Immaterielles Weltkulturerbe anerkannte Brauchtum des Finkenmanover im Harz noch gepflegt wird Wiedaer Schiefer BearbeitenDer Ort Wieda wurde als Typlokalitat namensgebend fur den Wiedaer Schiefer der eine feuersteinahnliche Harte aufweist und deshalb in der Steinzeit zur Herstellung von Steinbeilen verwendet wurde 13 Personlichkeiten BearbeitenSohne und Tochter des Ortes Johann Heinrich Haeberlin 1799 1866 Architekt Gunter Helge Strickstrack 1921 2020 Textilunternehmer und Politiker CDU Otto Haberlandt 1922 1990 Politiker SPD Guido Neumann 1932 2009 Jurist und Fernsehrichter Rainer Hattenhauer 1962 Fachbuchautor IT Themen Literatur BearbeitenHarzklub Zweigverein Wieda Hrsg Fuhrer durch den Luftkurort Wieda im Sudharz und Umgebung Wieda 1931 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wieda Sammlung von Bildern nbsp Wikivoyage Wieda Reisefuhrer Literatur von und uber Wieda im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Chronik der Gemeinde Wieda Artikel Wieda In GenWiki de Gemeinde Walkenried WiedaEinzelnachweise Bearbeiten a b Gemeinden in Deutschland nach Flache Bevolkerung und Postleitzahl XLS 4 4 MB Siehe unter Niedersachsen Nr 1529 In Webseite Destatis Statistisches Bundesamt 31 Dezember 2015 abgerufen am 28 Januar 2020 Ralf Busch Wieda In Romisch Germanisches Zentralmuseum Mainz Hrsg Fuhrer zu vor und fruhgeschichtlichen Denkmalern Westlicher Harz Clausthal Zellerfeld Osterode Seesen Band 36 Philipp von Zabern Verlag Mainz 1978 ISBN 3 8053 0305 X S 192 Fritz Reinboth und Friedhart Knolle Zum Bergbau und Huttenwesen der Kloster Walkenried und Neuwerk In Harz Zeitschrift Nr 70 2018 S 35 55 Lukkas Busche Andreas Froese Gardelegen 1945 Das Massaker und seine Nachwirkungen Begleitender Katalog zur Dauerausstellung der Gedenkstatte Feldscheune Isenschnibbe Gardelegen Gardelegen Leipzig Magdeburg 2022 ISBN 978 3 9813459 9 5 Herbert Naumann Wieda In Webseite Herbert Naumann 2019 abgerufen am 4 Mai 2019 Zur Geschichte des historischen Ortes In Homepage der Gedenkstatte Feldscheune Isenschnibbe Gardelegen Abgerufen am 16 Juni 2023 Gesetz uber die Neubildung der Gemeinde Walkenried Landkreis Osterode am Harz In Niedersachsische Staatskanzlei Hrsg Niedersachsisches Gesetz und Verordnungsblatt Nds GVBl Nr 2 2016 Hannover 25 Februar 2016 S 36 S 6 Digitalisat PDF 524 kB abgerufen am 4 Mai 2019 a b Ortsratswahl 12 09 2021 Gemeinde Walkenried Wieda In kdo de 12 September 2021 abgerufen am 1 Oktober 2021 a b Ortsrat Walkenried OT Wieda In Webseite Gemeinde Walkenried Abgerufen am 4 Mai 2019 Landkreis Hannover Hrsg Wappenbuch Landkreis Hannover Selbstverlag Hannover 1985 a b Arnold Rabbow Braunschweigisches Wappenbuch Die Wappen der Gemeinden und Ortsteile in den Stadt und Landkreisen Braunschweig Gandersheim Gifhorn Goslar Helmstedt Peine Salzgitter Wolfenbuttel und Wolfsburg Hrsg Braunschweiger Zeitung Salzgitter Zeitung und Wolfsburger Nachrichten Eckensberger amp Co Verlag Braunschweig 1977 DNB 780686667 S 118 Kleine Anfrage Welchen Stellenwert haben Pradikate wie staatlich anerkannter Luftkurort speziell fur den Heidetourismus und die Tourismuswirtschaft in Niedersachsen PDF 100 kB 16 Wahlperiode Drucksache 16 3359 In Webseite Niedersachsischer Landtag 23 Februar 2011 abgerufen am 4 Mai 2019 Fritz Jurgens Ein bemerkenswertes spatneolithisches Artefakt aus Wiedaer Schiefer aus Ostwestfalen Lippe In Archaologisches Korrespondenzblatt Jg 48 2018 Heft 2 doi 10 11588 ak 2018 2 75181 Ortsteile der Gemeinde Walkenried Walkenried mit Wiedigshof Wieda Zorge Normdaten Geografikum GND 4310489 7 lobid OGND AKS VIAF 239601053 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wieda amp oldid 238587082