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Johann Heinrich Haeberlin 23 Dezember 1799 in Wieda 20 Oktober 1866 in Potsdam war ein preussischer Hofbaurat Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Schnitt durch das Palmenhaus auf der Pfaueninsel Johann Heinrich Haeberlin nach Ludwig Ferdinand Hesse um 1845 Nach dem Besuch des Gymnasiums in Nordhausen begann Johann Heinrich Haeberlin zunachst eine Huttenbaulehre wechselte spater zur Architektur und legte 1822 die Feldmesserprufung ab Im selben Jahr betraute ihn Karl Friedrich Schinkel mit der Bauleitung des 1824 fertiggestellten Jagdschlosses Antonin fur den Fursten Anton Radziwill in der damaligen Herrschaft Przygodzice und von 1825 bis 1826 mit dem Bau des Koniglichen Hauptzollamtes in Skalmierschutz Haeberlin trat 1827 dem Architekten Verein zu Berlin bei und nahm mit Entwurfen an Monatskonkurrenzen teil Seine Zeichnungen aus den Jahren 1827 und 1830 zu einem Gartensaal und einem Belvedere 1 werden wie weitere Entwurfe im Architekturmuseum der Technischen Universitat Berlin aufbewahrt 1834 legte er das Examen zum Baumeister ab Nach dem Tod des Fursten Radziwill 1833 erhielt Schinkel den Auftrag ein Mausoleum unweit des Jagdschlosses zu errichten das der Familie Radziwill als Begrabnisstatte und der ortsansassigen Bevolkerung als Kapelle dienen sollte Von 1835 bis 1838 beaufsichtigte Haeberlin die Ausfuhrung des gemauerten Mausoleums im neoromanischen Stil und zeichnete 1835 fur Schinkel einen Entwurf fur den Neubau der Bibliothek 2 die hinter der Berliner Universitat errichtet werden sollte 3 1845 trat er in den Hofdienst ein und ubernahm in der Potsdamer Schlossbaukommission das Ressort des Hofbauinspektors Ludwig Ferdinand Hesse der seit 1843 unter anderem fur die Instandhaltungsmassnahmen am Stadtschloss am Waschhaus mit Nebengebauden an der Federviehmasterei dem Marmorpalais den Gebauden im Neuen Garten den Bauten der Pfaueninsel und am Jagdschloss Stern zustandig war 4 Als eine der ersten Aufgaben oblag ihm die Bauleitung der glasernen Gusskuppel des Palmenhauses auf der Pfaueninsel die Hesse 5 6 oder Haeberlin 7 8 im indischen Stil entworfen hatte Zu seinen weiteren Aufgaben gehorte die Instandhaltung der von Ludwig Persius entworfenen Forster Etablissements an den Toreingangen zum Wildpark und auf einer kleinen Anhohe in der Mitte dem Kellerberg die den Forstern als Dienstwohnung dienten Haeberlin trat aber vor allem durch den Wiederaufbau des Kronguts Bornstedt hervor das 1846 bis auf einen Teil des Herrenhauses vollstandig abbrannte Nach den Vorgaben Friedrich Wilhelms IV entwarf er noch im selben Jahr eine Gutsanlage im italienischen Landhausstil die 1848 fertiggestellt werden konnte Wenige Jahre spater wurde die gegenuber dem Krongut stehende alte Bornstedter Kirche abgerissen und von 1855 bis 1856 nach Entwurfen des Architekten Friedrich August Stuler durch einen Backsteinbau mit vorgelagerter Saulenarkade und einem Campanile ersetzt Die Bauleitung ubernahm Haeberlin der 1851 zum Hofbauinspektor und 1858 zum Hofbaurat ernannt wurde 9 Der italienisierende Baustil ubertrug sich auch auf Potsdamer Privathauser die zur Verschonerung der Stadt und Umgebung gereichten indem die Baulustigen einen Beitrag zu den Baukosten erhielten 10 Durch diese finanzielle Unterstutzung aus dem Immediat Baufond der dem koniglichen Kabinett unterstellt war konnte Friedrich Wilhelm IV Einfluss auf die Architektur und die Gestaltung der Stadt nehmen In dieser Zeit entstanden viele Hausbauten im italienischen Villenstil speziell die sogenannten Turmvillen Zu ihnen gehorte die um 1847 nach Haeberlins Entwurf errichtete Turmvilla fur den Kammerlakaien Christian Gottlieb Wendorf im Muhlenbergweg heute Gregor Mendel Strasse 4 und die von 1847 bis 1848 auf dem Nachbargrundstuck gebaute Turmvilla fur den Kammerdiener und Kastellan Mathaus Paul Woytasch 11 Gregor Mendel Strasse 3 12 Zudem ubertrug ihm Hesse die Leitung des von 1849 bis 1850 ausgefuhrten Umbaus am ehemaligen Bruckenpachterhaus an der Behlertsbrucke heute Behlertstrasse 32 das der Haushofmeister Arnold Kurs bezog 13 Als Ludwig Ferdinand Hesse im Marz 1862 die Nachfolge des erblindeten Albert Dietrich Schadow in Berlin antrat ubernahmen Ferdinand von Arnim und Johann Heinrich Haeberlin dessen stark angewachsenes Potsdamer Bauressort sowie die Verwaltung des Hofbaudepots 14 Johann Heinrich Haeberlin starb 1866 in Potsdam und fand auf dem Bornstedter Friedhof die letzte Ruhe Zwanzig Jahre nach ihm wurde auch seine Ehefrau Emma Haeberlin geborene Sintenis 1818 1886 in der Grabstelle beigesetzt Der 1841 geborene Sohn Franz Haeberlin war spater wie sein Vater ebenfalls als Hofbaurat in der Potsdamer Schlossbaukommission tatig Literatur BearbeitenAndreas Kitschke Ludwig Ferdinand Hesse 1795 1876 Hofarchitekt unter drei preussischen Konigen 1 Auflg Deutscher Kunstverlag Munchen 2007 ISBN 978 3 422 06611 3 S 129Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Johann Heinrich Haeberlin Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien TU Berlin Architekturmuseum Entwurfe von Johann Heinrich HaeberlinEinzelnachweise Bearbeiten TU Berlin Architekturmuseum Entwurf zu einem Gartensaal Entwurf zu einem Belvedere Abgerufen am 22 Juli 2011 Andreas Kitschke Ludwig Ferdinand Hesse S 129 Schinkels Entwurfe von 1835 wurden nicht realisiert Erst 1871 bis 1874 kam der Backsteinbau des Architekten Paul Emanuel Spieker zur Ausfuhrung Siehe Humboldt Universitat zu Berlin Titus Mehlig Die Revolution im preussischen Bibliotheksbau um 1880 PDF 3 2 MB Heft 198 S 10f S 17 Abgerufen am 22 Juli 2011 Andreas Kitschke Ludwig Ferdinand Hesse S 15f Hesse Anwendung von Eisenkonstruktionen bei dem Magazin Gebaude fur die Schickler sche Zuckersiederei in Berlin in Allgemeine Bauzeitung 8 1843 S 187 189 Siehe SPSG Ludwig Persius Architekt des Konigs S 86f Karl Ludwig Haberlin genannt Belani Sanssouci Potsdam und Umgegend Mit besonderer Rucksicht auf die Regierungszeit seiner Majestat Friedrich Wilhelm IV Konig von Preussen Berlin und Potsdam 1855 S 142 Michael Seiler Das Palmenhaus auf der Pfaueninsel Berlin 1989 S 103 SPSG Plansammlung Nr 8846 8851 8854 8868 8870 8876 Eva Borsch Supan Berliner Baukunst nach Schinkel 1840 1870 Munchen 1977 S 578f Karl Ludwig Haberlin Belani 1855 S 58 Das Wohnhaus Woytasch wurde unter Hesses Leitung begonnen und von Haeberlin ubernommen Ob und wie weit Haeberlin auf den Entwurf Einfluss genommen hat ist nicht geklart Siehe Stefan Gehlen in Kitschke Ludwig Ferdinand Hesse S 232 Stefan Gehlen in Kitschke Ludwig Ferdinand Hesse S 232f Stefan Gehlen in Kitschke Ludwig Ferdinand Hesse S 243 SPSG Historische Akten Nr 337 fol 34 Siehe Kitschke Ludwig Ferdinand Hesse S 339 Normdaten Person GND 131986708 lobid OGND AKS VIAF 15918452 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Haeberlin Johann HeinrichKURZBESCHREIBUNG preussischer HofbauratGEBURTSDATUM 23 Dezember 1799GEBURTSORT WiedaSTERBEDATUM 20 Oktober 1866STERBEORT Potsdam Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Heinrich Haeberlin Architekt amp oldid 231107871