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Dieser Artikel befasst sich mit dem Reformpadagogen und Politiker Heinrich Schulz Zu anderen Personen siehe Heinrich Schulz Begriffsklarung Heinrich Schulz 12 September 1872 in Bremen 4 September 1932 in Berlin war ein deutscher Reformpadagoge und Politiker SPD Er gilt als der Wegbereiter der Stenografie in Form der Deutschen Einheitskurzschrift DEK Heinrich Schulz Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 1 1 Fruhe Jahre 1 2 Politische Arbeit 1 3 Abgeordneter 1 4 Offentliche Amter 1 5 Tod und Grabstatte 1 6 Familie 2 Veroffentlichungen 3 Ehrungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenFruhe Jahre Bearbeiten Schulz wuchs in Bremen Gropelingen auf Er absolviert die Volks und Realschule und besuchte von 1889 bis 1892 das Bremer Lehrerseminar Zunachst war er Lehrer an einer privaten Realschule in Bremen Er absolvierte 1893 ein Jahr Militardienst in Leipzig 1894 ging er als freier Schriftsteller nach Berlin 1 Politische Arbeit Bearbeiten Schulz trat 1892 der SPD bei 1894 wurde er Lehrer und 1895 Vorsitzender der sozialdemokratischen Arbeiterbildungsschule in Berlin Zugleich war er im Parteipressedienst der SPD tatig und stellvertretender Vorsitzender der Freien Volksbuhne Berlin Von 1897 bis 1901 war er Chefredakteur der Tribune und bis 1902 Volksstimme in Erfurt Von 1901 bis 1906 war er wieder in Bremen als Leiter der Bremer Burgerzeitung tatig 1905 grundete er den Bildungsausschuss des Gewerkschaftskartells Schulz arbeitete von 1906 bis 1919 als Geschaftsfuhrer des Zentralbildungsausschusses der SPD Nachdem er ursprunglich dem linken Parteiflugel um Rosa Luxemburg zugerechnet wurde schloss er sich im Ersten Weltkrieg den Positionen von Friedrich Ebert an Seit 1919 war er Mitglied des SPD Parteivorstandes ab 1919 Vorsitzender der Zentralstelle fur die arbeitende Jugend des spateren Verbandes der Arbeiterjugendvereine Deutschlands und Vorsitzender des Reichsausschusses fur sozialistische Bildungsarbeit Im Ersten Weltkrieg diente Schulz in Namur in Belgien Nach seiner Entlassung aus dem Militardienst im November 1918 wurde er von Friedrich Ebert als dessen personlicher Referent Geschaftsfuhrer der Reichskanzlei und Verbindungsmann zu den Reichs und Landesbehorden beschaftigt In den zwanziger Jahren war er Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Lehrer und Leiter des Sozialistischen Kulturbundes Abgeordneter Bearbeiten Von 1912 bis 1918 gehorte Schulz dem Reichstag an wo er den Wahlkreis Erfurt 4 vertrat Von 1919 bis 1920 war er Mitglied der Weimarer Nationalversammlung und danach bis 1930 erneut Reichstagsabgeordneter Er war Vizeprasident der Nationalversammlung legte dieses Amt aber nach seiner Ernennung zum Unterstaatssekretar am 14 Juli 1919 nieder Offentliche Amter Bearbeiten Schulz war von 1919 bis 1927 Unterstaatssekretar bzw ab 1920 Staatssekretar fur Schul und Bildungsfragen im Reichsministerium des Innern In dieser Eigenschaft war er Leiter der Kulturabteilung und hatte 1919 bis 1924 die Leitung der Einigungsverhandlungen zur Schaffung einer Deutschen Einheitskurzschrift DEK inne siehe Stenographie Im Auftrag des Reichsprasidenten war er 1919 als Verhandlungsfuhrer der SPD an der Ausarbeitung des Weimarer Schulkompromisses beteiligt Er war Initiator der Reichsschulkonferenz von 1920 an der insgesamt 650 Schulexperten verschiedener padagogischer politischer und religioser Richtungen teilnahmen Dort setzte er sich als Staatssekretar vor allem fur die Schaffung einer Einheitsschule ein scheiterte damit aber sowohl an der Bildungshoheit der deutschen Lander wie auch an den Vorstellungen der Koalitionspartner die das dreigliedrige Schulsystem DDP und DVP oder die Konfessionsschulen Zentrumspartei erhalten wollten 1926 grundete er mit Unterstutzung u a von Max Liebermann Gustav Pauli Emil Waldmann die Deutsche Kunstgemeinschaft fur notleidende Kunstler Im Marz 1927 trat er in den Ruhestand Tod und Grabstatte Bearbeiten Heinrich Schulz starb nur eine Woche vor seinem 60 Geburtstag am 4 September 1932 in Berlin Die Beisetzung erfolgte auf dem Friedhof Heerstrasse in Charlottenburg heutiger Ortsteil Berlin Westend Das Grab ist nicht erhalten 2 Familie Bearbeiten Sein Sohn war der Bundestagsabgeordnete Klaus Peter Schulz Veroffentlichungen BearbeitenSozialdemokratie und Schule Buchhandlung Vorwarts Berlin 1907 Die Schulreform der Sozialdemokratie Kaden amp Compagnie Dresden 1911 Arbeiterkultur und Krieg Buchhandlung Vorwarts Berlin 1916 Der kleine Jan Ein Jahr aus seinem Leben mit Zeichnungen von Traugott Schalcher Buchhandlung Vorwarts Berlin 1920 Warum Einheitskurzschrift Heymann Berlin 1925 Politik und Bildung Hundert Jahre Arbeiterbildung J H W Dietz Nachf Berlin 1931 Zum 150 Geburtstag von Heinrich Pestalozzi Die Neue Zeit Stuttgart 1896 Gehorst Du zu uns Buchhandlung Vorwarts Berlin 1913 Bilder vom Kriege 1914 In Bundesarchiv Nachlass Lobe N 2178 Die Schule nach dem Kriege 1915 in Die Arbeiterschaft im neuen Deutschland Arbeiterkultur und Krieg Buchhandlung Vorwarts Berlin 1916 Der Streit um das Kino In Die Glocke Heft 23 vom 7 September 1918 4 Jhg 1 Bd S 728 ff Schulreform und Sozialdemokratie Schmidt Berlin 1919 Vorwort zum Band Die Reichsschulkonferenz 1920 Quelle amp Meyer Berlin 1921 Der Weg zum Reichsschulgesetz Quelle amp Meyer Leipzig 1920 Aus meinen vier Pfahlen Quelle amp Meyer Leipzig um 1921 Die Mutter als Erzieherin Ratschlage fur die Erziehung im Hause 2 Aufl Dietz Nachf Stuttgart 1908 Jan Kiekindiwelt Ein Jahr aus seinem Leben Dietz Nachf Berlin 1924 Der Leidensweg des Reichsschulgesetzes Dietz Nachf Berlin 1926 Kirchenschule oder Volksschule 1927 Dietz Nachf Berlin 1927 Ehrungen Bearbeiten nbsp Heinrich Schulz Bibliothek Berlin CharlottenburgNach Schulz ist die Heinrich Schulz Bibliothek in Berlin Charlottenburg benannt Die Heinrich Schulz Strasse in Bremen Vahr tragt seinen Namen Literatur BearbeitenGerhard Schreiber Heinrich Schulz Sein ideologischer und politischer Standpunkt auf dem Parteitag der Sozialdemokratischen Partei 1906 zu Mannheim In Padagogik Jahrgang 1957 Heft 2 Seiten 110 118 Heinrich Schulz In Franz Osterroth Biographisches Lexikon des Sozialismus Band 1 Verstorbene Personlichkeiten Verlag J H W Dietz Nachf GmbH Hannover 1960 S 277 279 Hinrich Wulff Heinrich Schulz 1872 1932 Ein Leben im Spannungsfeld zwischen Padagogik und Politik In Bremisches Jahrbuch Band 48 Bremen 1962 S 319 374 Johannes Schenk Zur politischen und padagogischen Position von Heinrich Schulz in der Novemberrevolution 1918 In Jahrbuch fur Erziehungs und Schulgeschichte Berlin 1964 Hans Wolf Butterhof Wissen und Macht Widerspruche sozialdemokratischer Bildungspolitik bei Harkort Liebknecht und Schulz Ehrenwirth Munchen 1978 Frank Neumann Heinrich Schulz und die sozialdemokratische Bildungspolitik im wilhelminischen Deutschland 1893 1906 Dissertation Universitat Marburg 1980 Peter Braune Die gescheiterte Einheitsschule Heinrich Schulz Parteisoldat zwischen Rosa Luxemburg und Friedrich Ebert Karl Dietz Verlag Berlin 2004 ISBN 3 320 02056 0 Martin Schumacher Hrsg M d R Die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus Politische Verfolgung Emigration und Ausburgerung 1933 1945 Eine biographische Dokumentation 3 erheblich erweiterte und uberarbeitete Auflage Droste Dusseldorf 1994 ISBN 3 7700 5183 1 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Heinrich Schulz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Heinrich Schulz in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Forschungs und Ausbildungsstatte fur Kurzschrift und Textverarbeitung in Bayreuth e V Memento vom 10 Februar 2005 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten Rudolf Vierhaus Ludolf Herbst Hrsg Bruno Jahn Mitarb Biographisches Handbuch der Mitglieder des Deutschen Bundestages 1949 2002 Bd 2 N Z Anhang K G Saur Munchen 2002 ISBN 3 598 23782 0 S 795 Hans Jurgen Mende Lexikon Berliner Begrabnisstatten Pharus Plan Berlin 2018 ISBN 978 3 86514 206 1 S 495 Staatssekretare im Reichsministerium des Innern 1919 1945 Theodor Lewald Heinrich Schulz Johann Michael Freiherr von Welser Philipp Brugger Erich Zweigert Hans Pfundtner Wilhelm Stuckart Normdaten Person GND 118611461 lobid OGND AKS LCCN n2005015349 VIAF 122061783 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schulz HeinrichKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker SPD MdRGEBURTSDATUM 12 September 1872GEBURTSORT BremenSTERBEDATUM 4 September 1932STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Schulz amp oldid 227686342