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Das ehemalige Hauptlagerhaus der Gutehoffnungshutte in Oberhausen wurde zwischen 1921 und 1925 an der Essener Strasse nach einem Entwurf des Architekten Peter Behrens erbaut Heute dient es als zentrales Depot des LVR Industriemuseums Unter dem neuen Namen Peter Behrens Bau finden dort Ausstellungen und Depot Fuhrungen statt 1 Ehemaliges GHH Hauptlagerhaus in Oberhausen RuckansichtUbersichtszeichnung Vorderansicht Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Gegenwart 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie 1873 in eine Aktiengesellschaft umgewandelte Gutehoffnungshutte hatte zu Beginn des 20 Jahrhunderts etwa 30 000 Beschaftigte und war noch immer ein expandierendes Unternehmen im Bereich der Montanindustrie Unter Leitung des Vorstandsvorsitzenden Paul Reusch wurden Modernisierungs und Rationalisierungsmassnahmen ins Visier genommen zu denen auch die Errichtung eines Zentrallagers fur Gebrauchsguter gehorte Die Realisierung dieses Projektes wurde durch den Ersten Weltkrieg verzogert nach dessen Beendigung jedoch bald wieder aufgegriffen Mehrere namhafte Architekten unter ihnen neben Peter Behrens auch Bruno Mohring wurden 1920 aufgefordert im Rahmen eines Wettbewerbs Entwurfe fur das Zentrallager und ein Verwaltungsgebaude vorzulegen Der Entwurf von Behrens erhielt den Zuschlag in erster Linie auf Grund seiner asthetischen Qualitaten dem funktionalen Anforderungsprofil der GHH entsprach eher die Vorlage von Mohring Mit der Auftragsvergabe erhielt Behrens daher die Auflage sein Konzept in verschiedenen Punkten entsprechend anzupassen Dieser Entscheidungsprozess und die optische Wirkung des entstandenen Bauwerks deuten an dass es der Konzernleitung sowohl um ein funktionales wie ein reprasentatives Gebaude ging nbsp Abendlicher Blick auf Hauptlagerhaus mit Gasometer im HintergrundErrichtet wurde das Lagerhaus zwischen 1921 und 1925 Als Fundament wurde eine etwa 90 cm dicke Betonplatte mit Dehnungsfugen gegossen um das Gebaude vor eventuellen Bergschaden zu schutzen Die tragende Konstruktion besteht aus einem Stahlskelett fur das rund 1 000 Tonnen Stahl verbaut wurden das die GHH eigene Bruckenbau Abteilung produzierte Die Fassade ist ein relativ schnorkelloses Mauerwerk aus Backstein Die von Behrens ausgewahlten Ziegel bzw Verblend Klinker fuhrten allerdings durch ihr Sonderformat Klosterformat zu Mehrkosten von rund 400 000 Mark Der langgestreckte Hauptkorper des Gebaudes wird durch zwei Treppen bzw Aufzugsturme in zwei gleich grosse Seitenflugel und einen breiteren Mittelteil gegliedert Die dominierende architektonische Form ist der Kubus was durch die uberwiegend quadratischen bundig in die Fassade eingesetzten Fenster unterstrichen wird Das rund 86 m breite und etwa 25 m hohe Gebaude hat sechs bzw sieben Stockwerke die sich nach oben hin in mehreren Schritten verjungen wie auch die Tragfahigkeit der einzelnen Geschosse nach oben hin abnimmt Die beiden Obergeschosse haben im Gegensatz zu den darunter befindlichen verputztes Mauerwerk und treten stufenformig zuruck Ein siebtes Geschoss ist nur andeutungsweise beim oberen Abschluss der Aufzugsturme realisiert Erweitert wird das Gebaude auf der Vorder und Ruckseite durch uberdachte Rampen die auf die Anlieferung und den Weitertransport der Waren mit Guterwaggons ausgelegt waren Weiss abgesetzte Putzbander Fensterreihung Gesimse und Vordach die dem Bau neben der langgestreckten Zeilenform eine stark horizontal betonte Gestalt verleihen verraten den Einfluss der Architektur von Frank Lloyd Wright Das Lagerhaus wurde als Gebaudeensemble konzipiert und realisiert als Erganzung war von vornherein ein Verwaltungsgebaude geplant die Zentralverwaltung III sollte die beiden bereits vorhandenen Verwaltungsgebaude der Konzernzentrale erganzen Behrens hat zusatzlich ein ruckwartig angeschlossenes eingeschossiges Speziallager fur Ole und Fette entworfen und realisiert Abgerundet wird der Komplex durch eine Toranlage mit Pfortnerhaus Gegenwart BearbeitenDas Hauptlagerhaus hat den Zweiten Weltkrieg ohne wesentliche Beschadigungen uberstanden Durch die anschliessend erfolgte Zerschlagung des GHH Konzerns und den spater einsetzenden Strukturwandel der zur weitgehenden Aufgabe der Stahlindustrie in Oberhausen fuhrte verlor das Gebaude jedoch sukzessive seine ursprungliche Funktion 1989 wurde es zum Industriedenkmal erklart und aufgrund dessen nicht abgerissen als in den fruhen 1990er Jahren das ehemalige Stahlwerksgelande abgeraumt wurde um eine Freiflache fur die projektierte Neue Mitte Oberhausen zu schaffen 1993 wurde der Behrens Bau vom Landschaftsverband Rheinland erworben und fungiert seit 1998 als zentrales Depot und teilweise auch als Ausstellungsraum des LVR Industriemuseums Er gehort zu den Haltepunkten der Route der Industriekultur nbsp Detailansicht mit Aussenexponaten nbsp Eingangsbereich nbsp Ruckseite nbsp Krupp Ardelt Autokran auf Faun FahrgestellLiteratur BearbeitenClaudia Bruch Das Peter Behrens Hauptlagerhaus In Forum Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur Jahrgang 2001 Heft 2 S 34 39 Claudia Bruch Das Lagergebaude Gutehoffnungshutte in Oberhausen Deutscher Kunstverlag Munchen 2002 DKV Kunstfuhrer Nr 608 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lagerhaus Gutehoffnungshutte Oberhausen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Walter Buschmann Zentrallager und Hauptverwaltung III der Gutehoffnungshutte Beschreibung aller Standorte auf dieser Themenroute als Teil der Route der IndustriekulturEinzelnachweise Bearbeiten Peter Behrens Bau des LVR Abgerufen am 20 Januar 2023 51 488298 6 87079 Koordinaten 51 29 17 9 N 6 52 14 8 O LVR Industriemuseum LVR Industriemuseum Oberhausen Zinkfabrik Altenberg Siedlung Eisenheim mit dem Museum Eisenheim St Antony Hutte Sammlungsdepot Textilfabrik Cromford Gesenkschmiede Hendrichs Papiermuhle Alte Dombach Kraftwerk Ermen amp Engels Oelchenshammer Tuchfabrik Ludwig Muller Route der Industriekultur Besucherzentren Ankerpunkte Themenrouten Besucherzentrum und Ankerpunkte von West nach Ost Zechenpark Friedrich Heinrich Museum der Deutschen Binnenschifffahrt Innenhafen Duisburg LVR Industriemuseum Oberhausen Landschaftspark Duisburg Nord Gasometer Oberhausen Aquarius Wassermuseum St Antony Hutte Villa Hugel Nordsternpark Welterbe Zeche Zollverein und Kokerei Zollverein Zeche Ewald Chemiepark Marl Eisenbahnmuseum Bochum Dahlhausen Henrichshutte Jahrhunderthalle Bochum Umspannwerk Recklinghausen Deutsches Bergbau Museum Zeche Nachtigall Schiffshebewerk Henrichenburg DASA Kokerei Hansa Zeche Zollern II IV Hohenhof Freilichtmuseum Hagen Lindenbrauerei Unna Maximilianpark HammThemenrouten aufsteigend nach Nummern 1 Duisburg Stadt und Hafen 2 Industrielle Kulturlandschaft Zollverein 3 Duisburg Industriekultur am Rhein 4 Oberhausen Industrie macht Stadt 5 Krupp und die Stadt Essen 6 Dortmund Dreiklang Kohle Stahl und Bier 7 Industriekultur an der Lippe 8 Erzbahn Emscherbruch 9 Industriekultur an Volme und Ennepe 10 Sole Dampf und Kohle 11 Fruhe 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